Machbarkeit des Helischlepps

Alles was mit dem CL 75 zu tun hat

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TorstenKlier
Joey
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Beitrag von TorstenKlier »

Hagen hat geschrieben:Was glaubt ihr, wie der Spiegel geschaut hätte, wenn der Schaufelradbagger von Braunheim auf eine Basis gestellt und das ganze Paket an zwei CL-75 gehängt worden wäre, ein bis zwei CH-53 Hubschrauber als Treidelfahrzeuge das ganze ins Schlepp genommen hätten, und das Paket über Grünkern nach Schwarzärger in relativer Bodennähe verbracht worden wäre, ohne daß eine einzige Freileitung hätte rückgebaut werden müssen. Bei Sturm Notabschaltung durch Reißleine, Versicherung by Allianz.

Das ist ein mögliches Szenario, und ich weiß nicht, inwieweit es machbar gewesen wäre.
Zur Machbarkeit :
Jeder Techniker, der schon mal eine Antriebsaufgabe bearbeitet hat, wird bestätigen, dass es dabei außer den bekannten Parametern Leistung und Drehmoment noch ein weiteres Kriterium gibt: das Massenträgheitsmoment.
Was das bedeutet? Stark vereinfacht dargestellt:
Ein LKW kann mühelos einen 25-Tonner Anhänger abschleppen.
Ein PKW kann/darf das nicht, auch wenn der Motor des Nobelhobel nominell genauso viel Leistung bringt wie der des LKW. Auch für jeden Laien sollte ersichtlich sein warum das so ist. Der Anhänger macht nämlich mit der kleinen Zugmaschine was er will.

Bei Antriebsaufgaben im Maschinenbau löst man das Problem damit, dass Motoren mit hohen Drehzahlen und einer starken Untersetzung verwendet werden. Mit der Untersetzung nimmt das Massenträgheitsmoment des Antriebes quadratisch zu, so dass auch ein augenscheinlich kleines Motörchen einen großen Brocken treiben kann.

Das ist ein Grund, warum alle Pläne, den CL 75 mit Hubschraubern zu bewegen, von vornherein nicht funktionieren können! Es gibt einfach keine „Zugmaschine“, die das nötige Massenträgheitsmoment aufbringen kann. Der schwere CL 75 hat einschl. der für die durch Wind/Windböen zu kalkulierenden Kraft ein dermaßen großes Trägheitsmoment, dass ein Hubschrauber der damit fertig wird erst noch erfunden werden müsste.

Da haben wir noch gar nicht darüber geredet, das Hubschrauber so heißen, weil sie einen Hub (!) realisieren. Für die Realisierung von horizontalen Kräften sind diese Teile einfach nicht konstruiert. Wir haben schon oft gesehen, dass Hubschrauber Lasten heben, langsam verfahren und wieder absetzen; z.B. Teile für Schornsteine. Noch nie haben wir gesehen, dass versucht wurde, einen Schornstein mit einem Hubschrauber umzukippen/umzuziehen. Aber genau das wäre die Anforderung, die an einen Hubschrauber als Zugmaschine gestellt würde.

Dazu kommen noch die anderen bekannten Probleme. Z.B. die Frage, was man mit dem Ballon bei einem Sturm macht. In diesem Forum haben sich einigen Teilnehmer über den bösen IV beschwert, weil der angesichts eines herannahenden Sturms (gegen die Warnung der Ingenieure) den CL 75 nicht in die Halle geholt hat; was natürlich eine große Sünde des IV war. So hätte man der Welt zeigen können, wie man den CL 75 vor einem kanandischen Blizzard schützt: in dem man ihn nach Brand in die Halle verfrachtet.

Das mit der Versicherung by Allianz ist eine brillante Idee. Da hätten wir gleich einen weiteren Schuldigen am Scheitern des Projekts. Oder glaubt hier wirklich jemand, eine Versicherung würde dieses Projekt versichern, wenn die Protagonisten selbst davon überzeugt sind, dass der Versicherungsfall regelmäßig eintritt?

crd
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Beitrag von crd »

TorstenKlier hat folgendes geschrieben:
Dazu kommen noch die anderen bekannten Probleme. Z.B. die Frage, was man mit dem Ballon bei einem Sturm macht. In diesem Forum haben sich einigen Teilnehmer über den bösen IV beschwert, weil der angesichts eines herannahenden Sturms (gegen die Warnung der Ingenieure) den CL 75 nicht in die Halle geholt hat; was natürlich eine große Sünde des IV war. So hätte man der Welt zeigen können, wie man den CL 75 vor einem kanandischen Blizzard schützt: in dem man ihn nach Brand in die Halle verfrachtet.
Wenn ich mich recht erinnere, sind die Windmessgeräte bei 160km/h ausgefallen. Dies entspricht einem mäßigen tropischen Wirbelsturm der Stärke 2. Für ein Funktionsmuster, das es nach Aussage von Herrn Dr. Schneider (während des parlamentarischen Abends 10. Mai 2005) nie gegeben habe, kein schlechtes Ergebnis. Was kann man da erst von einem Polarkreis-tauglichen Serienprodukt erwarten?
Dieses Funktionsmuster (von einem Prototypen will ich noch nicht reden) sollte lediglich die Befüllbarkeit eines so großen Volumens nachweisen. Sogenannte Experten hatten dies ebenso angezweifelt, wie die Machbarkeit des Lastaustausches.

Alles Gute

CRD

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

TorstenKlier hat geschrieben:Zur Machbarkeit :
Jeder Techniker, der schon mal eine Antriebsaufgabe bearbeitet hat, wird bestätigen, dass es dabei außer den bekannten Parametern Leistung und Drehmoment noch ein weiteres Kriterium gibt: das Massenträgheitsmoment.
Aber, Herr Klier, es will noch niemand den CL 75 samt seiner Last in Rotation versetzen, denn nur dafür wäre das Trägheitsmoment - oder genauer gesagt die achsenbezogenen Trägheitsmomemte - die relevante(n) Größe(n). Bei einer (nahezu) geradlinigen Translationsbewegung ist die Masse zur Beschreibung der Beschleunigung die wirksame Größe.
Diese ist in der Tat nicht gering. Bei einen Füllvolumen von 110.000 m³ hat der CL 75 einen Auftrieb, der einem Massenäquivalent von ca. 110.000 kg entspricht, dh. ein schwebender CL 75 hat eine Gesamtmasse von 130.000 kg (wenn man noch die Masse dedes Heliums hinzu rechnet), auch wenn die Nutzlast nur 75 t beträgt. Es wird Sie überraschen, aber das haben sich auch die CargoLifter-Ingenieure überlegt und sich mit Schwerlast-Hubschrauberspezialisten beraten, bevor sie den Heli-Schlepp als mögliche Alternative publik gemacht haben.
Wir haben hier einen Helicopter-Schwerlastexperten in unseren Reihen. Es wäre schön, wenn er die Zeit fände - speziell nochmals für Herrn Klier - die Machbarkeit zu erläütern.

Klaus Möstl
Zuletzt geändert von k.moestl am Mi, 19.10.2005 23:39, insgesamt 1-mal geändert.
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pestw
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Beitrag von pestw »

k.moestl hat geschrieben:Wir haben hier einen Helicopter-Schwerlastexperten in unseren Reihen. Es wäre schön, wenn er die Zeit fände - speziell nochmals für Herrn Klier - die Machbarkeit zu erläütern.
Nicht nötig. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte (bissl groß - sorry...)
http://www.columbiahelicopters.com
Bild

hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

Hallo pestw,

wie schwer war nochmal das Teil, das der Heli da (Bild) am Haken hat?

gruß
hilgenberg
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Meinung anderer Leute nicht fertigbringt. (Aymé, Marcel)

pestw
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Beitrag von pestw »

hilgenberg hat geschrieben:wie schwer war nochmal das Teil, das der Heli da (Bild) am Haken hat?
Als dieses Foto entstanden ist: 220 t ! Allerdings war es ein Luftkissen"boot". Sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen. Aber egal. Dem Einsatzszenario des CL 75 ist das gar nicht so unähnlich. Auch hier: große Masse, relativ wenig Reibung.
Das Foto wurde mit einem starken Tele gemacht, dadurch kommt der Anstellwinkel des Hubschraubers etwas übertrieben raus. Es waren, glaube ich, 25 Grad. Das ist alles nachzulesen auf der angegebenen Webseite. In dem durchrollenden Menü den Punkt "The Hover Barge Photo" anklicken.

pestw
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Beitrag von pestw »

Aber das ist wieder so ein typisches Beispiel: irgendwelche Besserwisser behaupten "Das geht doch gar nicht. Allein von der Physik her". Wenn es dann gemacht wurde, sagt keiner mehr was. Dann geht's zum nächsten, was angeblich nicht geht. So war's bei CL auch. Zuerst mit dem Bau der Halle. "So eine große Spannweite kann man ohne Stützen nicht überbrücken." "Wenn man die Mittelstützen entfernt, knickt das ein und passt nicht mehr zusammen" Dann beim CL 75: "Der Ballastaustausch kann so gar nicht funktionieren" "Ein so großes Gebilde ist von Zugfahrzeugen gar nicht zu beherrschen. Die dem Wind ausgesetzte Oberfläche ist viel zu groß" :roll:
Die "Beobachter" wissen immer alles besser als die Ingenieure, die sich professionell damit auseinandersetzen.

hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

Hagen hat geschrieben: Gerade bei der Vorlast hielte ich es für wichtig, daß CL eine Seit schaltet, auf der ganz genau erklärt wird, was sie macht, und weswegen das wichtig ist. Das würde m.E. die Akzeptanz für die Firma erhöhen. Vielleicht wäre eine Präsentationsseite "Leichter-als-Luft-Technologie (LaLT)" da mal ganz gut, wo ein Bürger/Journalist/Politiker sich so umfassend über das Problem, dessen Lösung der Cargolifter gewesen wäre, informieren kann, daß er danach wirklich mitreden könnte.

Wenn ich mir einige Presseberichte beschaue, über die ich mich geärgert habe - dem Vernehmen nach auch über die "Neue CL" -, dann zieht sich für mich wie ein roter Faden da durch, daß CL schlicht ein Transparenzproblem hat und in seiner Informationspolitik bisher zu Technologieorientiert war. ...
Hallo Hagen,

es freut mich immer wieder Ihre Beiträge zu lesen, denn sie gehören zu der Sorte konstruktiver Kritik, die andere Schreiber schmerzlich vermissen lassen. In diesem Sinne kann ich nur sagen, sparen Sie nicht an solcherart vorgetragener Kritik.

Zu Ihrer These, die alte wie die neue CL ebenso wie die gesamte Leichter als Luft Technologie hätten ein Transparenzproblem.

Nun ich kann Ihrer Wahrnemung insofern nicht wiedersprechen, als es bei Ihnen und nachweislich bei vielen Anderen offensichtlich so ist, das die Informationen nicht angekommen sind.
Nur, verstehen kann ich das nicht!

Fangen wir bei der alten CL an.
Auf der CL Webseite gab es damals einen umfangreichen FAQ-Bereich, in den technologische (LaL), projekt-/produktbezogene (CL75, CL160), marktbezogene (Fallbeispiele, interne und externe Markt- und Machbarkeitsstudien[auch, und durchaus ausführlich die von Ihnen geforderte Vorteils-/Nachteils-/Nutzenbetrachtung gegenüber herkömmlichen Transportsystemen] ), unternehmensbezogene (Organisation, Management, Strategien etc.) und finanzierungsbezogene (Aktien-, Börsen- und Investoreninfos, etc.) Fragen erläutert wurden.
Darüber hinaus gab es ein ganzes Spektrum an gedruckten und/oder zum Download erhältlichen Publikationen zu all diesen Themen.
Es gab die LifterNews in denen ungefähr halbjährlich über viele Aspekte aktuell berichtet wurde.
Es gab die sicherlich noch nicht vollendete CLWorld, die rund um das Besucherzentrum dem geneigten Besucher sowohl die LaL Technologie im Allgemeinen als auch das Unternehmen und Projekt CargoLifter greifbar und erlebbar vermittelt hat.
Es gab eine Reihe von Events inkl. der Hauptversammlungen, bei denen man sich vor Ort und mit eigenen Augen überzeugen konnte. Ich war bei fast allen anwesend, und ich kann mich nicht erinnern, dass das Management auch nur auf eine gestellte Frage die Antwort schuldig geblieben wäre.

Wussten sie, das CargoLifter damals in Marketing-Fachpublikationen als Lehrbeispiel für eine gelungen ganzheitliche Kommunikationspolitik galt.

Diese ganzen Informationen die Sie fordern waren da, und sie sind es auch heute noch, wenn auch nicht in so konzentrierter Form wie damals bei CL. Aber wir haben keine Nürnberger Trichter. Wer Erkenntnis will, der muss sie suchen und sich die Mühe machen sie sich anzueignen. Man kann leider nicht viel mehr machen als sie bereitzustellen. Das einzige was CL nicht gemacht hat, war die Leute durch Radio- und Fernsehspots auch noch aktiv mit seiner Botschaft zu penetrieren. Das hätte aber auch in keinem Verhältnis gestanden.

Aus heutiger Sicht muss man fast schon sagen das CL zu einem nicht unerheblichen Teil an seiner Transparenz gescheitert ist. Ein zu transparentes Unternehmen bietet Angriffsflächen, die bei anderen Unternehmen übersehen werden.

An dieser Gesamtsituation wird man aber nichts ändern. Wir haben z.B. auf der Vereinswebseite hier auch eine vielleicht noch ausbaufähige, aber dennoch recht gute FAQ Sammlung. Das bewahrt uns aber auch nicht davor, dass trotzdem immer wieder der gleiche Unfug hochkommt. Nahezu jeder, der schon mal die Presse mit harten und eindeutigen Fakten versorgt hat, wird die Frustration kennen, die sich fast unweigerlich beim Lesen der Resultate in der Zeitung einstellt.
Und wer darauf vertraut hat, das Politiker ihre Entscheidungen auf Informationen begründen, der wird spätestens seid dem Stolpe-Zitat:

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 09/492531/
Was würden Sie im Rückblick anders machen?

Stolpe: Ich wäre misstrauischer. Manchmal war ich zu gutgläubig. Aber das war eine Haltung, die im Osten weit verbreitet war.

Zum Beispiel?

Stolpe: An Cargolifter haben wir zum Glück nicht viel Geld gegeben, aber wir haben immer gedacht, irgendwie wird es schon klappen, wenn sich über 4500 private Investoren daran beteiligen. Oder die Chipfabrik. Siemens hat damals angeboten, 300 Arbeitsplätze nach Frankfurt/Oder zu bringen. Wir haben darauf vertraut, dass dort 1300 Arbeitsplätze in Eigenregie entstehen können. Das war ein Fehler. ...

.. ernüchtert sein.

gruß
p. hilgenberg
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Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Herr Hilgenberg,

vielen Dank, Sie bringen es absolut auf den Punkt!

Trotzdem denke ich, man kann es sowieso nicht jedem recht machen. Egal was immer man in Zukunft tun wird - transparent handeln oder nicht - es wird sich jemand finden, der uns kritisieren wird.

Schöne Grüße aus Hamburg!

Beate Kalauch

Hagen
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Beitrag von Hagen »

Lieber Herr Hilgenberg,
vielen Dank für Ihr Lob!

Ansonsten: Die "alte Cargolifter" habe ich Ende 2001 kennengelernt, und ungeführ zu der Zeit habe ich auch Netzzugriff auf das WWW bekommen. Daher konnte ich die "alte Seite" leider nicht mehr sehen. Ich kann also vor allem das sagen, was mir in der CL World erzählt wurde; dort - wenn man 60 Leute in grauen Uniformen vor sich hat, hat das u.U. auch einen Effekt auf den Vortragsinhalt - hat man die Technik erklärt, die Dame ist etwas auf die möglichen militärischen Einsatzszenarien eingegangen (prinzipiell WALRUS, bevor dieses Projekt ausgelobt wurde), und dann gings in die Halle.

Informationen über die "Neue CL" stammen vor allem von http://www.cargolifter.info/; dort steht dann
cargolifter.info hat geschrieben:Zweck des mit 250.000,- Euro gegründeten Unternehmens ist es, unter Wahrung der Interessen der Aktionäre der CargoLifter AG i. I. die Entwicklung der "Leichter-als-Luft-Technologie" im Sinne des von CargoLifter eingeschlagenen Weges voranzutreiben. Gegenstand des Unternehmens sind die Vermarktung und Nutzung der Technologie für das Heben und Transportieren von Frachten und Gegenständen. "CargoLifter-Leute wollen etwas "bewegen" im wahrsten Sinne des Wortes und das werden wir tun", so v. Gablenz zum Abschluss.
Da finde ich das hier schon viel informativer:
Lifter hat geschrieben:Also, kurz noch zur CL neu:

Wir bearbeiten gerade mit einer Art Kompetenzteam Anfragen bezüglich des Einsatzes von LTA-Technik. Dieses Team analysiert die Aufgabenstellung der potentiellen Kunden. Potentiell deshalb, weil erst das Ergebnis der Machbarkeitsstudie ergibt, ob mit LTA weitergemacht wird. Für diese Studien wird bezahlt.

Die Lastbereiche bewegen sich für kleinere und mittlere Systeme zwischen 2 und 40 Tonnen. Die Anfragen kommen aus der ganzen Welt, verstärkt aber auch aus Deutschland (was mich freut).

Um diese Studien auch bezüglich der Kosten für die Systeme möglichst genau hinzubekommen, sind entsprechende Hersteller eingebunden. CargoLifter ist zur Zeit kein Entwicklungs- und auch kein herstellbetrieb.
Eine andere Sache: Ich hatte ursprünglich eigentlich nur "pub_Erfahrungen_aus_meinem_Einsatz_bei_Cargolifter_-_Abschlu%DFbericht_-_Dr_Wolfgang_Schneider_-_04-2003.pdf" gesucht (und habe es bis heute nicht gefunden; wenn jemand hier es hat - kann ich das per eMail haben?); dabei bin ich auf INSOLVENZVERFAHREN
DER CARGOLIFTER-GRUPPE - Zahlen und Fakten
gestoßen; und ich kann sagen, die Lektüre war sehr interessant. Mönning und von Gablenz haben da eine sehr große Gemeinsamkeit. Über beide kann man folgenden Satz mit Fug und Recht sagen: "Bei aller berechtigten Kritik an ihm hat die Diskussion über ihn zunehmend die Sachebene verlassen." Das ist - in beiden Fällen - schade.

Über die "Air Brand GmbH", in der sich Mönning angeblich das "Cargolifter-Know-How unter den Nagel gerissen" hat, liest man dort folgendes:
Verkauf und Übertragung der Immaterialrechtsgüter der
Gesellschaften der CargoLifter-Gruppe an die AirBrand
GmbH, einer vom Insolvenzverwalter errichteten Gesell-
schaft, deren Geschäftsanteile treuhänderisch für die am
Verfahren beteiligten Gläubiger mit dem Ziel gehalten
werden, die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von
CargoLifter zugunsten realistischer LTA-Projekte gemein-
sam mit interessierten Parteien zu nutzen und zu einem
späteren Zeitpunkt bestmöglich zugunsten der beteiligten
Gläubiger zu verwerten
Das ist dann schon ein Unterschied; auf der anderen Seite stehen dann noch die 180.000 Euro Provision von Tropical Island Asset Management GmbH (nach Meldung der Börse von Kuala Lumpur), die dann eher zur "berechtigten Kritik" zählen.

Zum Vorwurf der "Ausbootung" der Zeichner von Wandelschuldanleihen, die nicht an der Gläubigerkonferenz teilnehmen durften, bietet das Dokument wieder eine recht plausible Erklärung:
6. Besondere Gläubigerversammlungen
(§ 18 Schuldverschreibungsgesetz)
Die Zeichner von Wandelschuldanleihen sind im Insolvenzverfahren einer
AG nur Inhaber von nachrangigen Forderungen (§ 39 InsO) und müssen
sich zur Vertretung ihrer Interessen auf gesonderten Versammlungen
auf einen gemeinschaftlichen Vertreter einigen.
Wandelanleihe der CargoLifter AG 18.09.2002
nachrangige Wandelanleihe der CargoLifter AG 19.09.2002
Zum gemeinschaftlichen Vertreter wurde Rechtsanwalt Fritz, Leipzig,
gewählt.
Das - und die Tatsache, daß es überhaupt unheimlich schwierig zu sein scheint, objektive Stimmen zu dem Verfahren zu bekommen - machen es wirklich zu einer ..."fordernden Aufgabe", da einen Überblick zu bekommen.

Sehr schön finde ich auf alle Fälle, daß dieser Thread - den ein Moderator vielleicht in einzelne Unterthreads aufdröseln sollte - eine sehr gute Eigendynamik entwickelt hat, und hier sehr sachlich diskutiert wird! Da sind - ich hoffe, nicht nur - mir schon sehr viele Fragen beantwortet worden!

Gruß
Ralf Hagen

Hagen
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Beitrag von Hagen »

pestw hat geschrieben:
hilgenberg hat geschrieben:wie schwer war nochmal das Teil, das der Heli da (Bild) am Haken hat?
Als dieses Foto entstanden ist: 220 t ! Allerdings war es ein Luftkissen"boot". Sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen. Aber egal. Dem Einsatzszenario des CL 75 ist das gar nicht so unähnlich. Auch hier: große Masse, relativ wenig Reibung.
Das Foto wurde mit einem starken Tele gemacht, dadurch kommt der Anstellwinkel des Hubschraubers etwas übertrieben raus. Es waren, glaube ich, 25 Grad. Das ist alles nachzulesen auf der angegebenen Webseite. In dem durchrollenden Menü den Punkt "The Hover Barge Photo" anklicken.
*Grins* als ich das Bild gesehen habe, dachte ich erst, da wäre eine Außenlast während der Fahrt in Bodenkontakt gekommen und hätte den Hubschrauber runtergezogen; mir lag schon die Frage "wieviele Tote?" auf der Zunge.

Wenn man sich das so ansieht, scheinen Cargolifter und Columbia Helicopter ja schon fast die technischen Probleme eines "treidelnden" CL-75 gelöst zu haben. Vielleicht wäre das ein realistisches Projekt, in Form eines "Joint Venture" solche Treidelheber herzustellen und zu betreiben?

Gruß
Ralf

Hagen
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Beitrag von Hagen »

WorstOnTop hat geschrieben:
Was passiert, wenn versucht wird, das Projekt komplett ohne staatliche Förderung zu realisieren, haben wir ja gesehen
Nein, das hab' ich nicht gesehen.
Am imposantesten: http://www.my-tropical-islands.com/

WorstOnTop
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Beitrag von WorstOnTop »

Schöne Aussichten zwischen den Zeilen.

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Ralf,

danke für die ausführliche Recherche in Sachen Mönning und Brand Air GmbH. Aber, das ist der Knackpunkt: Wem bitte wird dieses Wissen nun zur Verfügung gestellt? Wer entscheidet über den Einsatz des Wissens? Herr Mönning etwa? Wir mit der neuen Gesellschaft und alles was sich derzeit im Aufbau befindet, könnten sehr gut was damit anfangen. Das aber genau das nicht gewollt ist, konnte man an dem für angeblich (Beweise für eine Zahlung des Geldes liegen bislang nicht öffentlich vor) für 100.000 Euro verscherbelten IP´s sehen. Der IV will unter allen Umständen verhindern, dass es mit CargoLifter wieder bergauf geht.

Ich denke, da spielen auch persönliche Dinge des Herren eine Rolle, denn normalerweise würde sich niemand einen derart schlechten Ruf für Geld einhandeln....

Weißt Du etwas darüber?

Schöne Grüße aus Hamburg!

Beate

TorstenKlier
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Beitrag von TorstenKlier »

pestw hat geschrieben:
hilgenberg hat geschrieben:wie schwer war nochmal das Teil, das der Heli da (Bild) am Haken hat?
Als dieses Foto entstanden ist: 220 t ! Allerdings war es ein Luftkissen"boot". Sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen. Aber egal. Dem Einsatzszenario des CL 75 ist das gar nicht so unähnlich. Auch hier: große Masse, relativ wenig Reibung.
Das Foto wurde mit einem starken Tele gemacht, dadurch kommt der Anstellwinkel des Hubschraubers etwas übertrieben raus. Es waren, glaube ich, 25 Grad. Das ist alles nachzulesen auf der angegebenen Webseite. In dem durchrollenden Menü den Punkt "The Hover Barge Photo" anklicken.
Kleiner Tip:
Sehes Sie sich einfach mal Ihren Fahrzeugschein an.
Unter der Rubrik Anhängelast werden Sie sehen, dass dort als Anhängelast (ungebremst) ca. die halbe Fahrzeugmasse angegeben ist.
In Bezug auf den ca. 100t schweren CL 75 wäre also eine ca. 200t schwere Zugmaschine (Hubschrauber) nötig. Und da haben wir noch gar nicht darüber nachgedacht, dass ein Anhänger auf der Straße bedeutend weniger windabhängig ist als ein Riesenballon in der Luft. Das Bild sagt gar nichts.

Das ist der Grund, warum dieses System (CL75-Hubschrauber) niemals, ich wiederhole: niemals, kommerziell funktionieren wird. Schon allein deshalb, weil keine Behörde das zulassen wird und das ganze außerdem nicht versicherbar ist.
Im Zulassungsverfahren muss nämlich nicht die Behörde nachweisen, dass es nicht funktioniert (auch wenn Ihnen das gefallen würde), sondern der Antragsteller muss die Sicherheit seines Systems unter Beweis stellen.
So einfach ist das.
Man kann natürlich auch die Augen davor verschließen.

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