Fragen zur Wirtschaftlichkeit von CL

Alles was mit dem CL 160 zu tun hat (außer Technik)

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Rüdiger Schwaak
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Fragen zur Wirtschaftlichkeit von CL

Beitrag von Rüdiger Schwaak »

Hallo liebe Cargolifter – Freunde
Wir alle verfolgen ja nun gespannt die weitere Entwicklung bei CL. Ich surfe seit Tagen durch alle möglichen Foren und lese manchmal belustigt, manchmal irritiert die geistigen Ergüsse vieler CL-Kritiker als auch –Befürworter. Hier im ZiB-Forum treffen sich, wie zu erwarten, hauptsächlich die Pro-CL-Aktivisten, im Wallstreet-Online-Forum treffen sich alle -von weit unterhalb der Gürtellinie, bis abgehoben über alle Haarspitzen.
Wenn ich mir die Argumente der Befürworter hier im Forum ansehe, bekomme ich den Eindruck, daß die Zuversicht allein vom Willen getragen wird den CL-160 fliegen zu sehen. Meines erachtens konnten auch nur so 70.000 Menschen dazu bewegt werden ihr Geld bei CL zu investieren. Auch ich habe mich einfangen lassen von meinen Emotionen. Auch ich wollte und will solch eine riesige Riesenzigarre wie den CL-160 fliegen(fahren) sehen.
Nun sind die Leute die im Forum bei Wallstreet-online schreiben gegen solche niederen Instinkte, weshalb wir unser Geld nach Brand tragen, nun wirklich vollkommen immun. Bei denen zählt nur Geld und wie man es möglichst schnell vermehren kann. Deshalb stehen die zu CL etwas kritischer da. Die meisten Beiträge sind einfach nur Müll, aber selbst auf einer Müllhalde blüht es manchmal, so daß mir einige Beiträge eben zu denken geben.
Worüber ich ins grübeln geraten bin, war ein Beitrag der die Wirtschaftlichkeit von CL in Frage stellte. Das der CL160 technisch zu realisieren ist, davon bin ich überzeugt; ist er aber auch wirtschaftlich zu betreiben, sprich, kann man in absehbarer Zeit mit ihm Geld verdienen? Nur das zählt nämlich für eventuelle Investoren, wie z.B. Boing!
Fliegt das Teil bei fast jedem Wetter, ist der Aufwand für den Lastwechsel vertretbar, sind die Kosten kalkulierbar?
Gibt es halbwegs glaubhafte und nachvollziehbare Berechnungen darüber?
Denn ich muß ehrlich sagen, den Verlautbarungen von CL, die in den vergangenen Monaten in den Lifter-News unters gemeine Volk gebracht wurden traue ich ziemlich wenig. Das war immer Hurra-Patriotismus. Die finanzielle Seite wurde ungeschönt dargestellt, wir wußten alle das noch viel Geld benötigt wird, jedoch die technische Seite, wie auch die Marktstudien wurden immer als gaaaaaaaaanz toll beschrieben. Das noch heftige technische Probleme darauf warten gelöst zu werden haben wir erst jetzt erfahren, wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit aus? Hat sich da auch was zum negativen getan?
Kann mir jemand Argumente, Fakten, Daten an die Hand geben??
Ich freue mich auf eine fruchtbare Diskussion. Vielleicht kriegen wir noch einige aus der Wallstreet in unser Boot.
Viele Grüsse
Rüdiger Schwaak

Henry
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
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Beitrag von Henry »

Die Spinner aus der Wallstreet lass bloß da, wo sie sind. Die , die dort was vernünftiges von sich geben, sind ja schon längst hier bzw. kommen von hier. Ich habe den Mist dort jetzt seit einiger Zeit verfolgt, es lohnt sich nicht, bekommt man nur Ausschlag von. :wink: :wink:
Gruß aus Hamburg
Henry :P

wo er recht hat, hat er recht,
Anmerkung vom Admin;-)

Rüdiger Schwaak
Beiträge: 8

Beitrag von Rüdiger Schwaak »

Lieber Henry
schön das Du dir die Mühe gemacht hast zu antworten, nur was hast Du zum Thema zu sagen?
Es macht einer im Wallstreet-Forum eine Kostenrechnung auf nach der CL niemals wirtschaftlich werden kann. Das gilt es zu widerlegen!
Mit pauschalen Angriffen auf die Wallstreeter begibts Du dich auf die gleicht Stufe wie die !! Auch wenn Deine Meinung vom Admin geteilt wird ist sie deshalb nicht konstruktiver!
viele Grüsse
Rüdiger Schwaak

Andreas Eichner
CL 160
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Beitrag von Andreas Eichner »

Hallo Rüdiger,
wir sollten Wallstreet-online einfach ignorieren, aufregen nutzt nichts...

Da ich auch bloß Laie auf dem Gebiet der LTA-Technologie bin, aber Fachmann im Logistikbereich will ich eine Antwort wagen.
Solltest du Autofahrer sein, hast du dich bestimmt schon über Schwerlast-transporte auf der Autobahn oder wo auch immer geärgert. Ich erinnere an eine der spektakulärsten Aktionen in diesem Bereich, als ich glaube voriges Jahr eine neuer SYnthesereaktor zu BAyer nach Lebverkusen gebracht wurde. Dafür wurden an einem Werktag die Autobahn A1 voll gesperrt um die Leitplanken zu demontieren und im Werk mußten teilweise Rohrleitungen demontiert werden um das Riesenteil auf seinen Platz zu bringen. Von den Verkehrsbehinderungen während des normalen Transportes ganz zu schweigen. Nun stell dir Folgendes vor. Der CL übernimmt das Teil beim Hersteller und fliegt es direkt nach Leverkusen. Am Bayerwerk ist die komplette Infrastruktur vorhanden. Ballastwasser kann aus dem Rhein übernommen werden. Haltepunkte werden auf dem Gelände problemlos zu finden sein. Hier ist der Nutzen!!! Das es auf der A 1 trotzdem Stau geben würde streite ich auch nicht ab, kein PKW-Fahrer würde sich den Anblick entgehen lassen, hoffentlich gibts keinen Unfall :wink: Oder die Probleme in der Dritten Welt - Wasserkraftwerke sollen gebaut werden, da die fossilen Energieträger zur Neige gehen. Aber dort wo sehr effektiv, d.h. mit einem hohen Wirkungsgrad gebaut werden soll, gibt es nahezu keine Infrastruktur (Südseite Himalaya etc.) Straßenbau und der Aufbau eben dieser Möglichkeiten ein Riesenkraftwerk zu bauen kostet mehr als das Kraftwerk selbst. Das Einfliegen dieser Einrichtungen inclusive aller Materialien ist ein weiteres Einsatzgebiet. Und dann vor Ort noch ein paar Aircranes und du bist nahezu unabhängig von allen Verkehrsträgern. Ein ltztes Beispiel und das sollte nicht unbedingt als Wertung verstanden werden-humanitäre Katastrophen. Wenn wie vor zwei Jahren in der Türkei ein Erdbeben Zehntausende Menschen obdachlos macht und Tausende sterben, liegt das auch daran das kein Flughafen, keine Eisenbahnstrecke geschweige denn eine Straße funktioniert. Stell dir vor 160 to. Hilfsgüter werden mit einem Mal eingeflogen. Da sind 8 Sattelzüge voll (fast). Es gibt für dieses Teil aus meiner Sicht einen riesigen Markt.

So weit ein paar Gedanken zu den Marktchancen und Einsatzmöglichkeiten.
Viele Grüße Andreas

Falscher Alarm
Joey
Joey
Beiträge: 47

Beitrag von Falscher Alarm »

Erst mal vorneweg, iIch kann auch keine Wirtwchaftlichkeitsberechnung machen.

Der Gedanke ist aber interessant.
Ich habe ein paar Aktien von Aixtron. Als Marktführer beim Herstellen von Maschinen zur LED-Herstellung habe ich mein Geld gern in die Firma investiert.
Es gab keinen, der gesagt hätte, dass das nicht wirtschaftlich ist, also auch keinen der von mir als Anleger wissen wollte wie ich denn denke, dass die Firma wirtschaftlich arbeiten will.

Das gleiche betrifft auch die Aktien von Qiagen.

Noch schlimmer ist das bei Siemens. Die sind überall mit guten und nichtsoguten Produkten und Projekten auf dem Markt. Da im Einzeln zu sagen bei welchem Projekt sie wie und wieviel geld verdienen? Ich kann es nicht.

Nun zu Cargolifter
Wie Du selber schreibst ist die technische Machbarkeit und auch der Bedarf gegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Marktführer und noch dazu der erste Anbieter es nicht schaffen soll seine Luftschiffe wirtschaftlich zu vermarkten.
Das Luftschiffe nicht nur was fürs Auge sind, zeigen ja die Entwicklungspläne in Frankreich oder auch der Bau des Zepppelins NT. Wenn man mit der Beförderung von Passagieren schon Geld verdienen kann, wird man das mit dem Transport von Gütern erst recht können.

Das ist in Deinen Augen vielleicht naiv. Aber mir reichen meine Denkansätze aus.
Sicher wird es Gutachter geben, die genau berechnen dass das Konzept sehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Genauso wird es aber auch Gutachter geben, die genau das Gegenteil beweisen. Wichtig ist die eigene Einstellung. Und meine kennst Du ja jetzt.

Jens Weber
Joey
Joey
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Beitrag von Jens Weber »

Hallo Rüdiger

Ich habe einen Bericht im Fernsehen geshen, in dem unsere Freunde aus China, ganze Industriebertriebe die bei uns stillgelegt werden, kaufen. Dann schicken sie ihre Jungs die alles mit dem Schneidbrenner in Transportkistengöße zerschneiden, per LKW zum nächsten Hafen fahren und dann ab nach China.
Was die sich freuen würden über 50x8x8 Meter x 150 Tonnen Stücke.
Aufladen und direckt nach China das bedeutet Monate an Zeit gespart.
Was das an Geld einspart für solche CLNutzer kann man wohl nicht einfach so beziffern.

Ich denke es lohnt sich schon!

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CL über Deutschland
schönen Tag
Jens

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Wenn ich Herrn Bangert auf der letzten HV richtig verstanden habe, so hat Roland Berger auch die Wirtschaftlichkeitskalkulationen von CL überprüft und nicht beanstandet.
MfG
Klaus Möstl

pestw
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Beitrag von pestw »

Ich denke auch, exakte Wirtschaftlichkeitsberechnungen können wir Laien nicht nachrechnen mit den uns zur Verfügung stehenden Daten. Es wurden aber mehrere Studien gemacht, die überhaupt die Grundlage für die Gründung des Unternehmens waren. Danach ist der reine Transport zwar teurer als mit LkW/Binnenschiff etc., aber durch die Einsparung des Zerlegens/ Wiederzusammenbaus, sowie des mehrmaligen Umladens entsteht der Kostenvorteil. Wie sich das Ganze allerdings verändert, wenn man die heute bekannten Entwicklungskosten ansetzt, statt der damaligen Annahmen, das müssten neuere Untersuchungen zeigen. Und - richtig - das war u.A. Aufgabe der Berger-Studie. Diese hat die Wirtschaftlichkeit bestätigt und übrigens sogar noch einen deutlich größeren Markt angenommen als nach den bisherigen Angaben des Unternehmens. Je mehr Exemplare des Luftschiffs gebaut werden, auf desto mehr verteilen sich diese Entwicklungskosten.
Übrigens müsste das Thema ja auch zur Sprache gekommen sein bei den Gesprächen mit Politikern letztes Wochenende. Die technische Situation wurde beim Expertenhearing erörtert, die wirtschaftlichen Betrachtungen danach beim Politiker-Hearing. Resultat: man will sich bald möglichst wieder treffen und Land und Bund sind "angetan". :)
Das sagt doch schon alles über die Wirtschaftlichkeit, oder? ;)

uwe
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Beitrag von uwe »

Zu den Beispielen von Andreas Eichner (23.Juli 02) möchte ich noch eins hinzufügen. In der Zeitschrift "Erneuerbare Energien" ist im Septemberheft beschrieben, wie ein Windkraftwerk transportiert wird:
"Angefangen vom Stator, der mit einem Durchmesser von 10m in zwei Hälften zur Baustelle transportiert und dort zusammengebaut werden mußte, über die 440Tonnen schwere Gondel bis hin zu den drei Rotorblättern, die mit 52m die längsten der Welt sind und ... einen abenteuerlichen Weg vor sich haben: Jeder Flügel soll auf einem Extra-Schiff von Bremen-Lemwerder über die Weser und den Mittellandkanal transportiert werden. Weil auf den letzten 30km ...die Bundesstraße zu kurvig ist, muß auf einem Weideabschnitt eine 170m lange Blechstraße errichtet und danach wieder abgebaut werden...."
:smile:
Das wäre meiner Meinung nach ein idealer Auftrag für den CL.
Gruß Uwe

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Ich finde das ein überzeugendes Beispiel. Sie könnten aber noch mehr für CargoLifter tun, indem Sie auf Ihrer Homepage auf ZiB verweisen.
Gruß
Klaus Möstl

uwe
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Beitrag von uwe »

Hallo Klaus,
danke für die gute Idee. Ich hatte sowieso vor, mein Thema "Mobilität im neuen Jahrtausend" über die alternativen Autoantriebe zu erweitern. Allerdings ist das auch immer mit viel Zeitaufwand verbunden.

Gruß Uwe

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