Aktien Umsatz

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Atze
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Aktien Umsatz

Beitrag von Atze »

Hi zusammen!
Heute sind 2788 Anteile gehandelt worden. Was passiert eigentlich mit dem eingespülten Geld :?: Oder anderes gefragt, geht das alles übern Tisch vom Mönning?
Gruss Atze

hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

Nix für ungut, aber lies die FAQ zu diesem Thema auf der IZiB Homepage, dann sind vermutlich alle Deine Fragen beantwortet.

gruß
p. hilgenberg
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach
Meinung anderer Leute nicht fertigbringt. (Aymé, Marcel)

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Wenn überhaupt, gehört diese Frage unter die Rubrik "Börse".

Aber sei´s drum. Wie kommt man auf den Gedanken, dass durch einen Handel an der Börse der Insolvenzverwalter profitiert?

Da fehlen anscheinend die Grundkenntnissezur Börse überhaupt.

Die Börse stellt doch bloß die organisierte Handelsplattform für Marktteilnehmer dar. Da treffen sich diejenigen, die Aktien haben wollen und diejenigen, die sie loswerden wollen. Angebot und Nachfrage regelt hier den Preis, es sei denn, von der einen oder anderen Seite gibt es keine Teilnehmer. Dann wird auch mal getaxt.

Von dem Handel der Aktien an der Börse hat das Unternehmen (ob insolvent oder nicht) direkt gar nichts, weil es die Kohle ja bei der Emission kassiert hat, also der Plazierung an dem Markt. Danach wechseln nur noch die Eigentümer.

Indirekt profitiert das Unternehmen natürlich schon, weil die Marktkapitalisierung, also Börsenkurs mal Anzahl Aktien, etwas über seinen angenommenen Wert aussagt. Angenommen deshalb, weil irgendjemand halt soundsoviel auf den Tisch legen müsste, wenn er x Aktien am Markt kaufen würde. Und da Aktienkurse ja selten die Realität zeigen, sondern immer eine Projektion der Erwartungen darstellen (siehe Börsenblase, als KGVs gegen unendlich die Regel waren, also nichts mit dem tatsächlichen Betriebsergebissen zu tun hatten), ist es halt alles im Konjunktiv.

Sollte das Unternehmen jedoch wieder Geld brauchen, ist es natürlich an einem hohen Aktienkurs interessiert, da es die neuen Anteile zu einem höheren Kurs herausgeben kann.

Der Insolvenzverwalter hat aber wirklich rein gar nichts mit der Börse zu tun. Er hat noch nicht einmal was mit der AG zu tun, sondern nur mit ihrem Vermögen und möglicher Ansprüche, die er aus seiner Position heraus ableitet. Deshalb gilt die AG ja auch als aufgelöst, besteht aber weiterhin mit den Gremien (Vorstand und AR) und einer Börsennotierung.

Den Aktien steht kein Gegenwert mehr gegenüber. Also dürften sie auch nichts mehr kosten. Daher sind die Börsenbewegungen ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die etwas Schlaueren zu einem geeigneten Zeitpunkt den etwas Dümmeren das Geld abnehmen. Siehe März und August diesen Jahres.

Ganz krass der Fall, der kürzlich passierte. Da rief mich jemand an und fragte, ob es denn jetzt schlau sein Carglifter-Aktien zu kaufen, da es ja jetzt wieder losgehen soll. Ich verneinte, da die AG nichts mit der KG zu tun hat. Etwas bedröppelt fragte er mich dann, was er denn dann jetzt seinem Kumpel aus dem Aktienclub erzählen solle, der gerade für fast 50.000 Euro Aktien gekauft habe.
Da war ich erst einmal platt.
"Dann richten Sie Ihrem Freund doch erst einmal aus, dass er ein Holzkopp ist", antwortete ich dann. Wie er denn auf diese Idee gekommen sei? Jetzt kommt´s: durch seinen Sparkassenberater. Der habe gehört, dass es jetzt bei CargoLifter weitergehe. Er hat die Aktien zu 25 Cent gekauft!

Noch Fragen? Eigentlich ein Fall für die DSW oder die SdK. Vielleicht sollten wir den guten Mann auch beraten und dann einen gewissen Betrag des erstrittenen Geldes als Vereinsspende reklamieren.

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