Buddeln für die Besuchermassen

Hier kommt alles rein, was mit dem Standort Brand, aber nicht direkt mit der CargoLifter AG und ihren 100%-igen Töchtern zu tun hat.

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Hasseroeder
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Buddeln für die Besuchermassen

Beitrag von Hasseroeder »

in der LR ist unter
http://www.lr-online.de/regionen/lokale ... 0-pg1.html

zu lesen:

"18.05.2006 00:00
In Brand entsteht ein Tunnel für Fußgänger
Bis zum Juni soll der Rohbau des Fußgängertunnels auf dem Bahnhof Brand fertig sein. Darüber informiert Thomas Rahn von der DB Projektbau. Der Tunnel verbinde den Bahnsteig vor dem Bahnhofsgebäude mit dem, an dem die Züge Richtung Berlin halten. "

Hier baut die Bahn für die Zukunft, doch nicht schlecht :wink:
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

JU

Beitrag von JU »

http://www.lr-online.de/nachrichten/lau ... b4a5d2a0e1

05.10.2006 15:36
Tropical Island baut 5000-Betten-Feriendorf


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Und so ist es eigentlich kein Zufall, wenn die Berliner Architektin Silke Grabowicz sich eifrig, zumindest mit bescheidenen Mitteln, um den Bestand den größten ostdeutschen Erlebnisparks bemüht: Tropical Islands. Als die Luftschiffer aus- und Tourismusspezialisten einzogen, baute die Mutter der 33-Jährigen dort mit an der Klimatechnik. Jetzt sitzen Mutter und Tochter an einem speziellen Ferienhaus für die 360 Meter lange Halle.



Denn das Erlebnisbad zwischen berlin und Cottbus hat ein Problem: Zwar kommen viele Besucher – im Jahr 2006 bislang 600 000 -, „aber es wären viel mehr, wüssten die Freizeithungrigen, wo sie schlafen können“, sagt Geschäftsführer Ole Bested Hensing. 200 Zeltplätze reichten nicht aus. Ziel seien 1,25 Millionen Gäste im Jahr. Bis Juni 2007 werde nun erstmal ein Campingplatz planiert.

„Vor allem entsteht direkt vor der Riesenhalle ein Feriendorf mit 5000 Betten“, ergänzt Marketingchef Rainer Wilkens. „Mit allem Drum und Dran, also Restaurants und Bars.“ Bis 2009 will man fertig sein. Immerhin gingen der exotischen Halle nicht nur klassische Besucher und Feriengäste verloren, sondern vor allem die begehrten Firmen- und Kongresskunden, die nach Tagungen abends schlicht nicht wüssten, wo sie schlafen sollten. Das benachbarte Dorf mit Landgasthof liegt fast drei Kilometer entfernt, das nächste Hotel mit 60 Betten ganze 15 Kilometer. Und selbst in diesem, dem Hotel Massow, gehen täglich bereits 20 Plätze für die exotischen Tänzer aus Tropical Islands weg.

Der Tourismusverband Spreewald sieht die Planungen mit gemischten Gefühlen. „Bislang blieben die erwarteten Streueffekte durch Tropical Islands aus“, sagt Verbandschef Peter Stephan. Aktuell zähle die Region bereits 8300 gewerbliche Gästebetten, davon allein 2200 in Cottbus. Hinzu kämen 4500 nichtgewerblich gemeldete Betten sowie 2500 Camping-Stellplätze. „Ich glaube grundsätzlich kaum, dass für 5000 weitere Betten der Markt da ist“, so Stephan weiter. Einen echten Besucher-Boom für den Spreewald-Kreis bringe eher die Landtherme Burg.

Dennoch will Tropical Islands seinen Horizont erweitern. „Unser künftiges Marketingkonzept bindet die Region ein“, sagt Wilkens. „Bislang bewarben wir uns als Monolith, doch es geht nicht ohne einander. Dazu ist die Gegend zu vielfältig.„ Nicht nur Spreewald-Besucher sollten nun nach Brand gelockt werden, auch der Strandfan aus Tropical Islands wird auf Cottbus, viele Seen oder die brandenburgische Kulturlandschaft hingewiesen.

Bis dahin greifen die Tropical Islands Management GmbH und das malaysische Mutterunternehmen Tanjong PLC noch einmal kräftig in die Tasche. Am 1. November schließt ihre Halle und für 21 Millionen Euro entstehen bis 2007 eine Riesenrutsche, ein Boulevard, 3000 neue Umkleidekabinen, eine Chill-Out-Lounge und Saunalandschaften. Dieser Abschnitt wird den bisherigen Tagungsbereich einnehmen und zehn Parzellen umfassen.

Parallel laufen die Planungen zum Feriendorf im Außenbereich auf Hochtouren. Der erste Vorvertrag soll noch in diesen Tagen abgeschlossen werden. “Größtes Problem„, so Geschäftsführer Hensing, “ist die Suche nach einem passenden Betreiber. Der Ferienhaus-Markt in Deutschland zeigt sich noch erstaunlich unterentwickelt.“ Ein Drittel des Feriendorfes wolle man darum selbst betreiben. Keine gewöhnliche Anlage, sondern innovative Domizile, die zum so dringend benötigten Daueraufenthalt einladen. Eine Herausforderung für Silke Grabowicz. An freien Tagen fährt sie ins heimische Cottbus, um mit ihrer Mutter am eigenen Entwurf zu feilen: Eine neuartiges Einfamilienhaus mit kaum mehr als 100 Quadratmetern, das, weil aus Modulen gebaut, zu ganzen Siedlungsblöcken gestaltet werden kann. Noch im Winter soll die Minivilla den Betreibern der Riesenhalle vorgestellt werden.


ddp

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Beitrag von k.moestl »

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 97994.html

26.10.2006
Flucht nach vorn
Tropical Islands baut im großen Stil um und nimmt dafür jetzt zwei Monate Schließzeit in Kauf

Jürgen Schwenkenbecher

BRAND. Es sind vor allem Sachsen, die in diesen Tagen kommen, Familien mit Kindern, junge Leute. Sie haben Ferien, und jeden Vormittag werfen sie ihre Handtücher über einen Großteil der Liegen am palmenbesäumten Südsee-Strand, die erst abends wieder geräumt werden. Der Freizeitpark Tropical Islands als willkommenes und nahes Ausflugsziel. Dresden ist nur gut eine Autostunde entfernt.

Doch an diesem Wochenende sind die Herbstferien in Sachsen vorüber, und zwei Tage später ist es auch erst einmal vorbei mit dem Spaß unterm Hallendach. Acht Wochen bleibt die Kunstlandschaft mit echtem Tropengrün wegen Umbau geschlossen - ausgerechnet im November und Dezember, wo es drinnen eigentlich am schönsten ist. Das Unverständnis über das vermeintliche Eigentor ist groß.

Arbeitsplätze und Prestige
Doch Rainer Wilkens, der Marketing-Chef von Tropical Islands, weist Vorwürfe mangelnder Professionalität zurück. "Wir haben viele Szenarien durchgerechnet. Der Einnahmenverlust bei einer Komplettschließung in dieser Zeit ist vergleichsweise gering", sagt Wilkens. Der November und die Vorweihnachtszeit gelten in der Branche als Nebensaison, behauptet er. "Es gibt nirgendwo Ferien, kaum jemand macht Urlaub und die Leute gehen in der Freizeit lieber einkaufen." So argumentiert er und fügt an, dass Tropical Islands selbst jetzt, in Sachsens Ferienzeit, längst nicht ausverkauft sei. "Zuletzt waren alle 3 000 Schließfächer an mehreren Tagen im August belegt", sagt er. "Warum sollten wir da schließen?"
Den Umbauplänen und auch der umstrittenen Schließzeit hat der Mutterkonzern Tanjong in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur längst zugestimmt. Es ist eine Flucht nach vorn. Fast ein Jahr dauerte die Vorbereitungsphase, bei der es nicht nur um die Planung, sondern schlicht ums Geld ging. 15 Millionen Euro steckt der Konzern jetzt noch einmal - nach fast 90 Millionen für den Umbau - in seinen Verlustbringer. Das Land Brandenburg ist mit 17 Millionen Euro dabei. Mit der zweifelhaften Finanzspritze will Brandenburg den Erfolg des Spaßanbieters unbedingt sichern. Mindestens 501 Arbeitsplätze hängen daran - und eine Menge Prestige.

Ursprünglich wollte Tropical Islands ganz ohne Fördermittel auskommen. Immerhin war der Bau der Halle, in der riesige Lasten-Luftschiffe gefertigt werden sollten, vor sechs Jahren schon mit rund 39 Millionen Euro vom Staat unterstützt worden. Doch die Firma Cargolifter ging pleite, und der Immobilien-Nachfolger spürte die Schwierigkeiten des Geschäfts schnell. Denn das erste Jahr der im Dezember 2004 eröffneten Tropenlandschaft verlief mit einem Umsatz von 24 Millionen Euro (statt erhoffter 70 Millionen) alles andere als erfolgreich. Nicht drei Millionen Besucher, wie sie der Ideengeber und Investor Colin Au in Aussicht stellte, kamen, sondern nur 975 000. "Die völlig überzogene Prognose hängt uns bis heute an", klagt Marketing-Mann Wilkens.

Die ernüchternde Bilanz führte auch zu der Umbauentscheidung der Tanjong-Manager in Kuala Lumpur. Wasser, Strand und wuchernde Tropenpflanzen allein reichen nicht aus, um ausreichend viele Besucher in die brandenburgische Provinz zu locken, so die Erkenntnis. Ein "höherer Nutzwert" in Form von Kinderspaß und Wellness sowie Übernachtungsmöglichkeiten sollen, wie Wilkens sagt, die Wende bringen.

Ein 25 Meter hoher Wasserrutschen-Turm - angeblich der größte in Deutschland - ist der Mittelpunkt des nun geplanten 4 000 Quadratmeter großen Kinderbereichs an der Ostseite der Halle. Auf vier Rutschen geht es nach Weihnachten von der Spitze in die Tiefe, auf der "Power-Tempo-Rutsche" werbewirksam mit 70 Stundenkilometern. Gegenüber, im Westteil der Halle, entsteht inmitten künstlicher Felsen ein gewaltiger Wellness-Bereich mit zehn Saunen - Fertigstellung im nächsten Jahr. Optimistisch verdoppelt Tropical Islands fast die Zahl seiner Schließfächer. "Noch leben wir von den Tagesbesuchern", sagt der Marketing-Chef.

Neue Kapazitäten sollen auch das ändern, nicht nur bei den Zelten in der Halle selbst. Zwölf Ferienwohnungen in der Nähe sind auf Dauer gebucht, bis zum Frühjahr entsteht ein Campingplatz mit 250 Stellplätzen. Ein ganzjährig nutzbares Hüttendorf nach dem Prinzip der Center Parks ist beschlossene Sache und soll spätestens 2009 öffnen. Nur über ein 180-Zimmer-Hotel neben der Halle hat Tanjong noch nicht entschieden. Vielleicht wäre das dann doch zu viel.
Berliner Zeitung, 26.10.2006
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Beitrag von k.moestl »

http://www.stern.de/lifestyle/reise/deu ... 76316.html


Tropical Islands
Fünf vor zwölf im Urwald
Von Claudia Pientka

Das Spaßbad Tropical Islands in der ehemaligen "Cargolifter"-Halle südlich von Berlin hat geschlossen. Die Betreiber bauen um - und schon wieder soll der Steuerzahler bluten.

Es scheint, als sei mitten im Brandenburger Flachland ein Ufo gestrandet. Seine Bordwand schimmert silbern in der ostdeutschen Wintersonne, gelegentlich wuseln winzige Gestalten durch die Schleusen. Seit fast sechs Jahren liegt das Ufo, das eigentlich eine Cargolifter-Halle ist, nun schon in Brand, 50 Kilometer südöstlich von Berlin. Und seit sechs Jahren versuchen sich die Brandenburger mit diesem Fremdkörper zu arrangieren - so wie findige Geschäftleute daran arbeiten, es nutzbar zu machen. Derzeit kultiviert der malaiische Konzern Tanjong darin das Spaßbad Tropical Islands. Doch wer sich im vorweihnachtlichen Unwetter in die künstlichen Tropen begeben möchte, steht vor verschlossenen Türen: Nach nicht ganz zweijähriger Betriebszeit ist die Halle seit 1. November bis nach Weihnachten geschlossen - zum Um- und Ausbau, wie die Betreiber beteuern.

Sehr ambitioniert startete das exotische Projekt im Dezember 2004: Ein künstlicher Regenwald wurde unter der 107 Meter hohen Blase gepflanzt, feiner Sandstrand über den kahlen Betonboden gestreut, fünf Millionen Liter Poolwasser auf Badewannentemperatur erhitzt. Man hatte Großes vor, immerhin stand dem Investor die größte freitragende Halle der Welt zur Verfügung: 360 Meter lang, 210 Meter breit, mit gut Platz für acht Fußballfelder. 78 Millionen Euro, davon die Hälfte Fördergelder, hatte die Werfthalle gekostet, in der eigentlich Luftschiffe zusammengeschraubt werden sollten. Doch die luftigen Träume des ersten Eigentümers, der Cargolifter AG, platzten schon 2002. Für den Spottpreis von 17,5 Millionen Euro erwarb der malaiische Geschäftsmann Colin Au die Megahalle und baute sie mit seinem Partner Tanjong für 70 Millionen Euro zum Tropenpark um. Eine paradiesische Alternative zum teuren Abriss.

"Kreuzfahrtschiff mit Kurs auf tropische Länder"
Im ersten Jahr besuchten 970.000 Menschen das Spaßbad, drei Millionen hatte Au großspurig angekündigt. Sein Nachfolger, Ole Bested Hesing, ein Mann der gemäßigteren Töne, senkte die Zielvorgabe auf 1,25 bis 1,5 Millionen Besucher, um kostendeckend zu arbeiten. Von denen freilich sind die Betreiber auch noch weit entfernt, auch 2006 wird diese Zahl wohl nicht erreicht. Nur etwa 600.000 Besucher kamen nach nicht dementierten Berichten der "Lausitzer Rundschau" bis Oktober, an schlechten Tagen verirrten sich nur etwa 1000 Gäste in die Halle. Denn die Gästeströme wollen nicht konstant fließen, egal, wie sehr man sich bisher mühte: Fürs abendliche Unterhaltungsprogramm wurden Tänzer von Brasilien bis Bali eingeflogen. Damit der Regenwald besser wuchert und die Gäste sich natürlich bräunen können, wurde ein Teil der grauen Membran durch UV-durchlässige Folie ausgetauscht. Badewütige und Erholungsbedürftige konnten rund um die Uhr einchecken ins "Kreuzfahrtschiff mit Kurs auf tropische Länder".

Die Betreiber geben sich selbstkritisch: Erfinder Au habe die Badelust der Deutschen unterschätzt, sagt Tropical-Island-Marketing-Chef Rainer Wilkens, und zu wenige Umkleiden zu weit weg von den Pools gebaut. Auch der Wellness-Aspekt sei bisher vernachlässigt worden. Deshalb werde das Riesenbad nun aufgestockt: "Wir bauen die höchste Wasserrutsche Deutschlands, das Dorf wird begrünt und umgrenzt, die Betonböden werden bedeckt, die Zahl der Umkleiden von 3000 auf 6000 verdoppelt."

Bungalow statt Iglu-Zelt
Doch als größtes Manko wollen die Betreiber fehlende Übernachtungsmöglichkeiten ausgemacht haben. Denn um auf die gewünschte Gästezahl zu kommen, reichen die jährlichen Besuche regionaler Familien nicht aus, und Urlauber, die von weiter her anreisen, brauchen Schlafplätze. Bisher konnten die Gäste nur im Landgasthof des Nachbarortes schlafen oder in einem der 180 Campingzelte, die in der Halle stehen. Das soll sich künftig ändern, ein Feriendorf mit rund 2000 Ferienhäusern und einer Kapazität von 5000 bis 6000 Betten soll bis Ende 2009 entstehen. "Die eigentliche, die große Vision des Projektes ist - und das wollen viele hier nicht verstehen - die Idee eines Resorts mit Feriendörfern. Wir wollen eine Destination bauen - im Spreewald", kündigt Wilkens an.

Doch die Umbauten kosten Geld, immerhin habe das Unternehmen seit Übernahme der Halle bereits 90 Millionen investiert, so Wilkens, und um nicht allein auf den Kosten sitzen zu bleiben, auch Förderanträge gestellt. Den ersten über 15 Millionen Euro bereits im Oktober 2003, bewilligt wurde das Geld im Dezember 2005, ausgezahlt ist es bis heute nicht. Denn der Landesförderausschuss wollte den Zuschuss nur unter Auflagen zahlen: Tropical Islands müsse den Erhalt von mindestens 500 Arbeitsplätzen garantieren und das Geld in den Ausbau der Freizeitanlagen investieren. Sollten die Arbeitsplätze wegfallen und Tropical Islands scheitern, müsse Tanjong die Fördergelder zurückzahlen. Erst, wenn die Malaien diesen Bedingungen zustimmen, erhalten sie das Geld. Matthias Haensch, Pressesprecher der Landesinvestitionsbank Brandenburg, die die Fördergelder auszahlt, bestätigt dies: "Nein, das Geld wurde noch nicht ausgezahlt und der Mittelabruf auch noch nicht gestellt. Bisher wurden noch nicht alle Auflagen erfüllt."

Unerkannte Perle Spreewald
Nicht ganz zwei Jahre operiert Tropical Islands nun schon, und während die Besucherzahlen nach unten korrigiert werden, schrauben die Veranstalter ihre Ansprüche nach oben. Denn auch der derzeitige, etwa 20 Millionen teure Umbau soll zum Teil gefördert werden. "Für den zweiten Antrag, der jetzt gestellt worden ist, sind aber noch keine Unterlagen eingereicht worden", erklärt Haensch. Auch das Großprojekt Feriendorf will Tanjong nicht allein umsetzen und sucht neue willige Investoren. "Es gibt derzeit viele Investorengespräche", sagt Wilkens, "immerhin ist Deutschland eine bisher unerkannte Perle im Ferienhausmarkt. Und alles, was an Attraktionen in den Spreewald kommt, hilft. Das ist ja eine der strukturschwächsten Regionen im Osten Deutschlands."
Um bis 2008 auf schwarze Zahlen zu kommen, hat die Unternehmensleitung auch kein Problem damit, vom ursprünglich tropischen Konzept abzuweichen: Die erste Erweiterung mit Rutsche und Umkleidekabinen soll bis zum 27. Dezember 2006 beendet sein. Ab Juli 2007 soll eine Wellness- und Saunalandschaft Besucher anlocken. Auf die Ländershows, laut Wilkens "klassische Folklorenummern", wird zugunsten eines völlig neuen Showkonzepts verzichtet: allabendlichen Auftritten des Magiers Jan Rouwen.
Skeptischer äußert sich Ulrich Reinhardt vom BAT-Freizeit-Forschungsinstitut in Hamburg: "So ein Projekt ist sinnvoll, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden und eine touristische Attraktion die ganze Region aufwertet", so Reinhardt. "Die Frage ist nur, ob dieses Projekt nicht nur eine, sondern auch zwei, drei Nummern zu groß ist für den Standort."

Der Stern * Artikel vom 14. November 2006
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k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 04465.html


Tropical Islands braucht wieder Geld
Das Freizeitunternehmen beantragt zum zweiten Mal Fördermittel - diesmal bis zu 7,3 Millionen Euro

Jürgen Schwenkenbecher

BRAND. Die Freizeiteinrichtung Tropical Islands südlich Berlins will erneut Geld vom Land. Mit einem weiteren Antrag auf Fördermittel möchte das Unternehmen diesmal bis zu 7,3 Millionen Euro Zuschuss erhalten. Das Geld solle für "die Erweiterung und die Pflege" die Tropenanlage eingesetzt werden, sagte gestern Patrick Kastner, der Sprecher von Tropical Islands, der Berliner Zeitung.

Erst vor knapp einem Jahr hatte das defizitäre Unternehmen vom Land Brandenburg eine schon heftig kritisierte Finanzspritze von rund 17 Millionen Euro bewilligt bekommen. Mit diesem Geld, das von der Landesinvestitionsbank Brandenburg (ILB) noch nicht ausgezahlt ist, sowie einem Zuschuss von 15 Millionen Euro durch den malaysischen Mutterkonzern Tanjong wollte Tropical Islands nach früheren Angaben den gegenwärtigen Umbau finanzieren, aber auch Verluste ausgleichen. Für mehr als 20 Millionen Euro entstehen unter anderem ein Kinder- und ein Wellnessbereich. Ursprünglich wollte Tropical Islands, das ab 2008 keine Verluste mehr machen will, ganz ohne Steuergelder auskommen.

Die ILB bestätigte auf Anfrage den Eingang des neuen Förderantrags, in dem offenbar noch keine Summen genannt werden. "Der Antrag ist weder konkretisiert noch untersetzt", sagte ILB-Sprecher Matthias Haensch. Er machte keine Angaben über die Erfolgsaussichten. Der Antrag könne erst bearbeitet werden, wenn weitere Unterlagen eingereicht würden.

Sprecher Kastner kündigte an, dass die bereitstehenden 17 Millionen Euro "in Kürze" angefordert würden. Die dafür benötigten Papiere seien noch nicht komplett. Dabei geht es vor allem um eine Bankbürgschaft, die die Rückzahlung der Fördermittel an die ILB bei einer möglichen Pleite von Tropical Islands sicherstellen soll.

Berliner Zeitung, 17.11.2006
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Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

unter:
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 768/62129/

ist zu lesen:
"25.11.2006 / Dahme-Spreewald
"Seid ruhig albern"

Casting bei Tropical Islands: Wer kann die Gäste gut unterhalten?

KÖNIGS WUSTERHAUSEN Casting bei "Tropical Islands". 16 Kandidaten bewarben sich gestern um fünf Jobs als Entertainer. Mittendrin Clown Pepino alias Lutz Lehmann aus Zeesen. "Die lustigen Zeiten als Clown sind vorbei", meinte er. "Die Aufträge gehen zurück. Jetzt probiere ich es mal mit einem festen Job."

Angst vor dem Casting hatte der gelernte Artist nicht. "Ich bin es ja gewohnt zu improvisieren."

Insgesamt waren von 100 Bewerbern 20 zur Vorstellung eingeladen worden. "Wer schon mal geschauspielert hat oder auf der Bühne stand, hat gute Karten", meinte Kerstin Heinrich von der Jury. "Aber die Kandidaten müssen natürlich an diesem Nachmittag auch noch in verschiedenen Rollenspielen zeigen, welche Talente sie haben."

Tim Snyder ist extra aus Florida angereist. Er ist aber nicht zum ersten Mal in Deutschland. "Ich arbeite sonst im Sommer in einem Freizeitpark in Rheinland-Pfalz", sagte er. Dort fährt er Wasserski. Nun will der gelernte Klimatechniker etwas Neues ausprobieren. Er war schon in die Heimat zur Winterpause geflogen, als die Einladung zum Casting kam. "Die Chance will ich nutzen", sagte er sich und stieg in den Flieger.

Auch der Tunesier Adnen Jameleddine, der schon seit fünf Jahren in Deutschland lebt, möchte einen Job in der Tropenhalle. Der gelernte Schauspieler hat bereits als Animateur in türkischen Hotels gearbeitet, oft für deutsche Gäste. "Und die waren gar nicht so stur, wie man immer denkt, sondern sehr nett", so seine Erfahrung.

Nach der Einweisung im nüchternen Bürogebäude zog die Truppe in das Besucherzentrum hinüber. Die Tropenhalle war tabu. Sie wird gegenwärtig umgebaut, soll Ende des Jahres mit Saunalandschaft und Riesenrutsche eröffnet werden. Dann kommen auch die Animateure zum Einsatz. Aber wer wird das sein?

"Traut Euch ruhig, albern zu sein!" So lautete der letzte Ratschlag der Jury an die aufgeregten Bewerber. Mit einem Kreisspiel machte man sich noch gegenseitig Mut. Dann begann die erste Runde. Jeder Kandidat sollte sich in drei Minuten möglichst originell vorstellen, dabei seine besonderen Talente zeigen und auch erwähnen, warum er gerade hier bei Tropical Islands arbeiten will.

Die Jury machte es sich auf Liegestühlen bequem, die im Halbrund aufgestellt waren. Die Füße steckten in weißem Sand. Clown Pepino machte gleich den Anfang. Er hatte sich freiwillig gemeldet. "Ich bin die Nummer eins" sagte er und alles grinste. Es folgte ein Zaubertrick. Pepino gab sein Bestes. Doch geschafft hat er es am Ende nicht. Die Jury traf eine andere Wahl. "
:shock: :roll:
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Beitrag von k.moestl »

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 54/485072/

07.12.2006
Vielleicht auch ein dritter Antrag

Tropical Islands stellt Pläne im Wirtschaftsausschuss vor – und überzeugt

GERALD DIETZ

BRAND Das Geld des ersten Förderantrags ist noch nicht ausgezahlt. Bei einem zweiten Antrag, den das Unternehmen bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gestellt hat, ist unklar, was überhaupt unterstützt werden soll. Beides hindert aber die Macher des Freizeitparks Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) nicht, über einen möglichen dritten Zuschussantrag nachzudenken.

Diesmal geht es um ein geplantes Feriendorf nebst Hotel vor den Toren der Tropenwelt. Auf Nachfragen zu einem weiteren Förderantrag hieß es gestern im Wirtschaftsausschuss des Landtags nur, das sei noch völlig offen. Die Freizeitpark-Manager stellten dort ihr Konzept vor, mit dem sie mehr Gäste gewinnen wollen. Ausgeschlossen wurde ein neuer Antrag von Geschäftsführer Ole Bested Hensing aber auch nicht. Nachfragen der MAZ an das Unternehmen dazu blieben seit Tagen unbeantwortet.

Immerhin: Beim ersten Förderantrag über 17 Millionen Euro gibt es anscheinend Bewegung. Die ILB hatte vom Tropenpark-Investor, dem malaysischen Konzern Tanjong, unter anderem eine Bankbürgschaft gefordert, mit dem die Rückzahlung der Fördermittel im Insolvenz-Fall abgesichert wären. "Erste wichtige Unterlagen" würden nun vorliegen, sagte ILB-Sprecher Matthias Haensch gestern.

Das Geld ist für die bereits von Tanjong getätigten Investitionen zwischen Ende 2003 und Oktober 2005 gedacht. Insgesamt hat der Konzern 90 Millionen Euro in den Park gepumpt. Real wird das Geld offenbar für die Tilgung eines Darlehens eingesetzt, das Tanjong der Tochter für die laufenden Umbauarbeiten gegeben hat. Für 21 Millionen Euro entstehen unter anderem eine Saunalandschaft und Wasserrutschen. Der zweite kürzlich gestellte Förderantrag über 7,3 Millionen Euro bezieht sich offenbar auf die laufenden Arbeiten. Ursprünglich wollte Tropical Islands ohne staatliche Hilfe auskommen.

Trotz der Begehrlichkeiten scheinen die Macher im Wirtschaftsausschuss sogar frühere Skeptiker beeindruckt zu haben. "Das war glaubwürdig und hatte Hand und Fuß", sagte PDS-??? Ralf Christoffers. Das Unternehmen habe nun Verträge mit international tätigen Reisegesellschaften. Für die Ferienhaussiedlung, die bis zu 5000 Betten bieten soll, sei Tropical Islands in Kontakt mit internationalen Gesellschaften, die das Dorf bauen und auch betreiben würden. Grünes Licht für eine erneute Förderung machte Christoffers "vom Inhalt des Antrags" abhängig.

Auch der SPD-??? Heiko Müller sieht "gute Gründe", das Tropenparadies zu unterstützen. Mit 500 Vollzeitstellen sei durch den Park ein "erheblicher Struktureffekt" in der Region eingetreten. Zudem gelte der "Gleichbehandlungsgrundsatz" gegenüber anderen Firmen. "Die Förderanträge entsprechen nicht den ursprünglichen Ankündigungen", kritisiert indes der Landeschef der Grünen, Axel Vogel. Auch FDP-Chef Heinz Lanfermann findet es "nicht einsehbar, dass man immer neue Millionenbeträge nachschießt".

Eine große Nummer

Freizeitforscher haben Zweifel, ob Tropical Islands nicht eine Nummer zu groß für den Standort ist. Das Einzugsgebiet für potenzielle Gäste könnte zu klein sein. "Die Frage ist, ist das Bad so attraktiv, dass man einen längeren Anfahrtsweg in Kauf nimmt", fragt Ulrich Reinhardt vom BAT-Freizeit-Forschungsinstitut in Hamburg. Umfragen des Instituts hätten ergeben, dass für ein "höchst attraktives Badeareal" allenfalls 38 Minuten Fahrzeit akzeptabel seien. Tropical Islands kalkuliert mit 1,2 Millionen Besuchern jährlich.
gd
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Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

Ist es nicht schön, daß nun für eine neue Rutsche :shock: und eine oder mehrere Sau nass :shock: Geld vom Land Brandenburg zur Verfügung gestellt werden soll :lol: :oops: :cry:
In Deutschland kann man wirklich für ALLES einen Förderantrag stellen, man muß nur den richtigen Dreh finden :cry: .
Wenn ich Rentner bin, stelle ich einen Förderantrag für Strandkörbe auf dem Brocken, wie viel kann man da den veranschlagen, denn da oben kann man z.z. nur auf den Begrenzungen sitzen, oder in den Gaststätten.
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Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Hasseröder,

man fragt sich wirklich, warum die Regierung so großzügig mit dem Geld umgeht, dass vom deutschen Steuerzahler aufgebracht wird!

Warum werden Unternehmen, die aus dem Ausland kommen, so großzügig bedacht, während den heimischen Unternehmen der Hahn zugedreht wird?

Leider müssen die enstsprehenden Entscheider niemals Bericht darüber ablegen, warum etwas entschieden wird.
Jeder kleine Unternehmer muß, wenn er Gelder irgendwo beantragt, en Detail belegen, wofür und mit welchem Ziel er Geld benötigt. Da sollen Pläne vorgelegt werden, die mehrere Jahre in die Zukunft voraussehen können!

Gruß aus HH
Beate

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

bisher dürfte der deutsche steuerzahler doch eher profitiert haqben: die förderung ist noch nicht ausgezahlt aber es dürfte schon einiges an lohnsteuern geflossen sein.
MFG

Matthias

pestw
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Beitrag von pestw »

Matthias/Wismar hat geschrieben:bisher dürfte der deutsche steuerzahler doch eher profitiert haqben: die förderung ist noch nicht ausgezahlt aber es dürfte schon einiges an lohnsteuern geflossen sein.
klar, 70 mio kapital vernichtet und der staat hat schon einiges an lohnsteuern kassiert. sowas konnten bisher nur kommunisten.....

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

haben die ernsthaft schon 70 mio verlust gemacht?



nun mal zur eigentlichen frage weiter am anfang:

ZiB argumentiert doch immer gerne das der staat doch bei CL profitiert hat. das gilt doch hier auch? oder etwa nicht?
MFG

Matthias

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Hajoseb
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Beitrag von Hajoseb »

Bei CL waren es hochwertige Arbeitsplätze.

Bei TI gibt es aber meist nur Billig-Jobs, bei denen eh nicht viel an Steuern abgezogen wird ...

Somit geht bei TI diese Rechnung nicht auf.
Ich möchte sterben wie mein Großvater, friedlich schlafend und nicht laut kreischend wie sein Beifahrer ...

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