Sicherheit am Boden

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achim
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Sicherheit am Boden

Beitrag von achim »

Die meisten Luftschiffe und Ballons werden nicht in der Luft sondern am Boden beschädigt oder zerstört (durch Gewitter/Sturm). Dagegen kann man sie durch Verholen in eine Halle oder Ablassen des Gases schützen. Gibt es noch andere Möglichkeiten ?

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FHH der Eibauer
Joey
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Beitrag von FHH der Eibauer »

Jawohl die gibt es! :)
Die Meteorologie ist heute mit den Vorhersagen ziemlich treffsicher. Es werden für bestimmte Gebiete und Zeiträume Unwetterwarnungen herausgegeben. Hierin liegt die Chance ein Luftschiff rechtzeitig in die Luft und in ein weniger gefährdetes Gebiet zu fliegen. Ein Luftschiff, das sich in der Luft befindet, kann am Boden mechanisch nicht zerstört werden, weil es nirgends anstoßen kann. Hierbei gäbe es auch keine Gefahr für die Besatzung, da sie sich mit dem Luftschiff im sicheren Gebiet befindet. Nachdem das Unwetter durchgezogen ist, kehrt das Luftschiff unversehrt an die Ausgangsposition zurück.
Es ist nur die Frage ob die Zeit für eine derartige Aktion ausreicht (ist von der rechtzeitigen Vorhersage abhängig) und wie hoch der Aufwand sein darf um ihn gegenüber der Zerstörung zu rechtfertigen. Außer Zeit (das Personal muss bezahlt werden) und Treibstoff sollte es im Wesentlichen keine weiteren Kosten geben.
Am Einsatzort führt ein solches Vorgehen natürlich zu Ausfallzeiten aber die gibt es zum Beispiel auch in der Schifffahrt bei Abbruch der Arbeiten wegen zu starkem Wellengang.
Es läge in den Händen der Logistiker mit den Meteorologen eng zusammen zu arbeiten. Wenn es dabei gelingt so viel Lastenluftschiffe wie möglich in ungefährlichen Gebieten bzw. Zeiträumen in Arbeits-/Transportprozessen zu binden, dann sind automatisch die wenigsten den Gefahren in einem Schlechtwettergebiet ausgesetzt.
Da der Mensch von heute sich so benimmt, als ob es die Natur nicht gäbe, kann es sein, dass sich die Natur von morgen so benimmt, als ob es den Menschen nicht gäbe.
Franz Alt

achim
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Beitrag von achim »

Ausweichen vor Gewitter und Sturmtief setzt nicht nur rechtzeitige Warnung sondern auch ausreichend hohe Geschwindigkeit, also strömungsgünstige Form und starke Motorisierung, voraus, damit das Luftschiff sich weit genug aus der Gefahrenzone entfernen kann. Das erscheint mir bei den relativ langsamen Ballons und Kranluftschiffen nicht gewährleistet zu sein ! Das erhöht nicht nur das Verlustrisko (und die Versicherungsprämie) sondern mindert auch die Planbarkeit, die Auslastung und damit die Wirtschaftlichkeit ! Man sollte also weiter darüber nachdenken, wie man die Wetterabhängigkeit von Luftschiffen und Ballons minimiern kann !

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FHH der Eibauer
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Beitrag von FHH der Eibauer »

Beim Kranballon kommt eine Flucht vor der Wetterfront eher nicht in Frage. Denkbar wäre zum Beispiel ein Netz darüber zu werfen das dann am Grund befestigt wird.
Beim Luftschiff ist die Steuerelektronik in Verbindung mit den schwenkbaren Antrieben und Rudern gefragt um Windeinflüsse auszugleichen. Beim Panzer ist es ja auch gelungen Systeme zu entwickeln die es erlauben in unebenem Gelände in schneller Fahrt gezielt zu schießen. Das gab es vorher nicht und wurde von pfiffigen Ingenieuren geschaffen. Der Zeppelin NT macht es bereits vor wie Dr. Bernd Sträter (ZLT) schon vortrug: "...können Start und Landung beim Zeppelin NT noch bis ca. 60 km/h sicher durchgeführt werden." und: "...Mastfahrzeug und Luftschiff sind derartig ausgelegt, dass auch orkanartige Stürme bis zu 130 km/h draußen überstanden werden."
Es wurde nach Möglichkeiten gefragt und die gibt es. Welche dann im Einzelnen für welche Situation die beste ist, liegt in der Entscheidung der jeweils verantwortlichen Manschaft. Klüger ist man sowieso immer erst hinterher. :-D
Da der Mensch von heute sich so benimmt, als ob es die Natur nicht gäbe, kann es sein, dass sich die Natur von morgen so benimmt, als ob es den Menschen nicht gäbe.
Franz Alt

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FHH der Eibauer
Joey
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Beitrag von FHH der Eibauer »

Hier noch ein Nachtrag zu meinem Artikel vom 03.01.10.
In einem Fernsehbeitrag auf n-tv am 05.01.10 um 22:03 gab es einen Bericht über das Ölbohrschiff Discoverer Enterprise. Dieses verfügt über das Dynamic Positioning genannte System. Es ermöglicht mit Hilfe von 6 Antrieben zu je 7000 PS exakt die Position über dem Bohrloch zu halten bis hin zur Windstärke 11 (bis 117 km/h).
Ein solches System lässt sich bestimmt auch für Luftschiffe entwickeln und einsetzen.
Da der Mensch von heute sich so benimmt, als ob es die Natur nicht gäbe, kann es sein, dass sich die Natur von morgen so benimmt, als ob es den Menschen nicht gäbe.
Franz Alt

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