Autonomes Luftschiff

Alles zur Leichter-als-Luft-Technologie im kleinen Maßstab: Modellbau, Modellfliegen und PC-Simulator

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pestw
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Autonomes Luftschiff

Beitrag von pestw »

Eine Projektgruppe an der CJD-Schule in Braunschweig hat ein autonom steuerndes Luftschiff entwickelt, das sich mit Hilfe von Ultraschallsensoren sicher im Raum orientiert. Das 3 Meter lange Modell wurde auf der Ideenexpo 2007 in Hannover vorgestellt.

Bild

Hier einige Links dazu:
http://braunschweig.cjd.de/public/news/ ... ws_id=3427
http://www.ideen-expo.de/index.php?id=460 (zweite Bildreihe, Mitte)
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 49,00.html

Ich habe soeben die Zusage erhalten, dass das Modell auf unserem für 8. Juni in Berlin geplanten Leichter-als-Luft-Sonntag vorgeführt wird.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

Michael_R
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Beitrag von Michael_R »

Hallo Forum,

total experimentell und mir nur wenig Vorbereitungszeit im Rahmen einer Sensorikhausarbeit entstand "AirOS" (Airship Osnabrück). AirOS war einer der Teilnehmer des Wettbewerbs autonomer Luftschiffe (WaL) in Göttingen und belegte dort den zweiten Platz.

Luftige Grüße,
MichaEL aus EL

Siehe:
http://idw-online.de/pages/de/news251174
oder auch
http://www.ecs.fh-osnabrueck.de/2721+M56fcb9a5568.html

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Michael_R hat geschrieben: total experimentell und mit nur wenig Vorbereitungszeit im Rahmen einer Sensorikhausarbeit entstand "AirOS" (Airship Osnabrück). AirOS war einer der Teilnehmer des Wettbewerbs autonomer Luftschiffe (WaL) in Göttingen und belegte dort den zweiten Platz.
Ein schönes Beispiel, wie man mit Kreativität und Mut zu unkonventionellen Lösungen erfolgreich sein kann.

Mein Glückwunsch an Michael_R und seine Mitstreiter!

k.moestl
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pestw
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Beitrag von pestw »

http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=2129310

Uni Chemnitz schickt neuartiges Luftschiff in den Himmel

Ein Luftschiff der Technischen Universität Chemnitz mit einer neuartigen Steuerung ist am Mittwoch in Jahnsdorf (Erzgebirgskreis) zu Testfahrten abgehoben.

Chemnitz - Vier bewegliche Motoren halten das mit Helium gefüllte und auf den Namen „Chemnitz“ getaufte Schiff stabil auf Kurs. Es ist 10 Meter lang und 2,5 Meter im Durchmesser. Dank GPS-Navigation fährt es selbstständig oder ferngesteuert zum Zielort und verharrt auch bei Wind an der vorgegebenen Stelle. Bisher habe es bis zu 20 Kilometer je Stunde Windgeschwindigkeit problemlos bewältigt, sagte Projektmitarbeiter Thomas Krause von der Professur Prozessautomatik der Uni.

Das Luftschiff könne ein Nutzlast von sechs Kilogramm tragen, sagte Krause. Mit Kameras und Sensoren ausgestattet, eigene es sich für Feuerwehr, Polizei und Technisches Hilfswerk unter anderem bei der Brandbekämpfung, Verkehrsüberwachung und zur Messung von Luftschadstoffen. Fernsehkameras könnten aus der Luft Informationen von Großveranstaltungen, Hochspannungsleitungen und Pipelines liefern. Mit den Probefahrten sollen laut Krause die technischen Grenzen des Luftschiffs getestet werden. (dpa)

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Im Original-Artikel gibt es einige Bilder.

Der selbe Herr Thomas Krause wird an unserem Leichter-als-Luft-Tag am 6. Juni in Köln einen Video-Vortrag über das Projekt halten. Wir kennen ihn von der letztjährigen Airship Convention in Friedrichshafen.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

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MC-Moppel
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Beitrag von MC-Moppel »

pestw hat geschrieben:
Der selbe Herr Thomas Krause wird an unserem Leichter-als-Luft-Tag am 6. Juni in Köln einen Video-Vortrag über das Projekt halten. Wir kennen ihn von der letztjährigen Airship Convention in Friedrichshafen.
Hallo!

22.07.2010: Bilder auf http://www.sachsenluftschiffe.de geladen und hier neu verlinkt.

Hier auch ein kleines Bild von den Tests.

Bild

Bild
Ich freue mich bereits auf den Leichter-als-Luft-Tag. Ich hoffe, dass ich bis dahin die gemachten Aufnahmen entsprechend für den Vortrag aussortieren und schneiden konnte.

Bis Juni

Thomas Krause
Zuletzt geändert von MC-Moppel am Do, 22.07.2010 20:11, insgesamt 2-mal geändert.

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Mariusz Ginel
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Beitrag von Mariusz Ginel »

@MC-Moppel

Leicht als Luft Tag?

Habe ich etwas verpasst?! Sollte man dahin?!

pestw
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Beitrag von pestw »

Siehe Forum "Konferenzen". Dort steht seit gerade eben die
Einladung zum Leichter-als-Luft-Tag der Initiative Zukunft in Brand am 6.6.2009 in Köln.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

achim
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Beitrag von achim »

Was nützt ein autonom gesteuertes Luftschiff, wenn man es mangels Zulassung gar nicht einsetzen darf ?
Ich finde, es wird zwar viel über Luftschuiffe geschrieben, aber wenig Neues erfunden und entwickelt.
Als unmttelbaren "Konkurrenten" sehe ich den Hubschrauber, weil er vergleichbare Fähigkeiten besitzt.
Das Luftschiff hat gegenüber dem Hubschrauber den Vorteil, dass es weniger Sprit verbraucht, d.h. zugleich auch umweltfreundlicher ist. Es kann ggf. auch größere Lasten transportieren. Aber es hat eben auch den Nachteil, dass es erheblich langsamer und windempfindlicher ist und beim Abladen der Nutzlast Ballast aufnehmen muss. Diese Nachteile scheinen für den kommerziellen Einsatz so groß zu sein, dass sie der Verbreitung des Luftschiffs massiv im Wege stehen ! Deshalb sollten sich die Kreativen darauf konzentrieren, wie sie diese Nachteile beseitigen oder wenigstens stark reduzieren können !

crd
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Beitrag von crd »

Hallo Achim,

langsamer zu sein, ist nicht unbedingt ein Problem, sondern eine Frage der Logistik. Das zu transportierende Gut muss halt früher auf die Reise gehen, um rechtzeitig anzukommen.
Die Windempfindlichkeit ist auch relativ. Je größer das Luftschiff, desto besser. Sein Luftwiderstand wächst mit dem Quadrat seines Durchmessers, seine Trägheit und damit seine Windunempfindlichkeit mit der dritten Potenz. Hier liegt ein Grund für die schleppende Realisierung. Selbst der NT07 mit seinen etwa 70 Metern oder ein etwas kleineres Skyship600 sind eher zu klein um wirtschaftlich zusein (von Spezialfällen mal abgesehen). Sie kosten aber schon in der Gegend von 10 Millionen Euro. Der CL160 war unter den damaligen Anforderungen der Pilotkunden das kleinste wirtschaftlich zu betreibende Luftschiff und wäre trotz oder gerade wegen seiner Größe ziemlich träge, hätte aber in der Anschaffung sicherlich mehr als 200 Millionen Euro pro Stück gekostet und in der Entwicklung noch deutlich mehr. Luftschiffe sind halt nichts für die Portokasse. :wink:

Das Aufnehmen von Ballast (oder besser von Fracht für die Rücktour) bei Abladen der Nutzlast ist auch im Wesentlichen nur eine Frage der Logistik, also kein wirkliches Hindernis (vor allem, da der Wasserstoff gegenüber dem Helium einige interessante Möglichkeiten eröffnet).
Leichter-als-Luft ist zunächst einmal teuer und konkurriert mit bereits etablierten, durchentwickelten Systemen. Erst wenn der Leidensdruck so groß wird, dass herkömmliche Systeme an ihre Grenzen stoßen, dann wird auch in eine neue Technologie investiert.
Dass der Leidendruck steigt, zeigen Katastrophen, wie derzeit auf Haiti. Flugzeuge kreisen endlos über dem völlig überlasteten Flughafen und werden ihre Ladung nicht los. Von dort kann sie auch nur schwer oder gar nicht ins Landesinnere transportiert werden. Ein CL160 braucht keinen Flughafen und keine intakten Straßen. Ballastwasser gibt es um eine Insel herum genug. In einer Diplomarbeit sind auch schon komplette medizinische und für Wohnzwecke nutzbare Container für den CL160 entwickelt worden. Wenn im Juni 2002 die Weichen richtig gestellt worden wären, könnte ich mir vorstellen, dass mindestens drei CL160 über Haiti im Einsatz wären. :carli:

Die Leichter-als-Luft-Technik ist jedoch bereits dabei, sich durchzusetzen - in militärischen Anwendungen.

Alles Gute

CRD

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MC-Moppel
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Beitrag von MC-Moppel »

Hallo Achim,

deine Einwände kann ich durchaus nachvollziehen.
Allerdings sind deine "gefordeten Neuerungen" durchaus vorhanden, wenn auch nicht sofort nach außen hin sichtbar.
Bei vielen Problemen, die die Luftschiffe mit sich bringen sind die grundsätzlichen Lösungsansätze bereits vorhanden. Das muss nicht neu erfunden werden. Aber das eigentliche Problem liegt oft in der praktischen und technischen Umsetzung. Hier wird aber in der Tat hinter den Kulissen viel getan. Nur macht es in so einem Forum wenig Sinn, technische Rafinessen zu diskutieren. So etwas kann man dann bei einer guten Fachtagung oder eher internen Workshops finden, wo sich die jeweiligen Fachleute auf dem Gebiet treffen.

Grüße

Thomas

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