Spiegel-Artikel vom 09.09.2005

Ältere Beiträge zur CL CargoLifter GmbH & Co KG a.A.

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Spiegel-Artikel vom 09.09.2005

Beitrag von MatAlSch »

Ringen um das Cargolifter-Erbe

Von Jörn Sucher

Nach der Insolvenz der Cargolifter AG schien die Idee vom Bau kommerziell nutzbarer Luftschiffe gescheitert. Doch nun macht sich eine Gruppe von Alt-Aktionären daran, das Projekt wieder zu beleben - darunter auch der frühere Initiator, Carl von Gablenz.



DDP
Cargolifter-Initiator von Gablenz (Archivbild): "Die Idee ist offenbar nicht kaputtzukriegen"
Berlin - Ab sofort soll die gestern gegründete CL Cargolifter die Wiederbelebung der Luftschifftechnik für Schwertransporte vorantreiben. Geschäftsführer - und bis auf weiteres der einzige Angestellte - des Unternehmens wird Mirco Hörmann sein. Der 37-jährige Ingenieur war bislang Akteur in einer Aktionärsinitiative der seit 2002 insolventen Luftschifffabrik Cargolifter AG . Im zur Seite als Aufsichtsrat steht ebenfalls ein alter Bekannter: Carl von Gablenz, vormals Chef der abgestürzten Aktiengesellschaft. Die beiden stellten sich gestern im Märkischen Presse- und Wirtschaftsclub Berlin vor.

Die Nachfolge-Firma wird allerdings nicht wie ihre gescheiterte Vorgängerin den Versuch unternehmen, ein Luftschiff zu bauen. Vielmehr sieht sich die Truppe nur als Vorbereiter einer Renaissance der Leichter-als-Luft-Idee. "Wir werden keine Luftschiffbauer sein", erklärt Hörmann. "CL Cargolifter wird den Markt analysieren. Wenn sich dann Abnehmer und Investoren finden, könnte wieder ein Cargolifter gebaut werden", fügt von Gablenz hinzu. Schon gebe es erste Auftraggeber für einen Forschungsjob. Über Kundennamen und Volumen schweigen sich Hörmann und von Gablenz aus.

Schwierige Wiedergeburt

Das Duo wird komplett von vorne anfangen müssen, denn viel ist von der einstigen Cargolifter AG nicht mehr übrig. Vor fünf Jahren noch galt von Gablenz mit seinem Unternehmen als Luftfahrtpionier des Hightech-Zeitalters. Seine Idee von einem 260 Meter langen Luftschiff, das Schwerlasten von bis zu 160 Tonnen transportiert, beflügelte die Phantasie von Börsianern und Politikern. Das Land Brandenburg steckte Fördergelder in Millionenhöhe in das Projekt. Aktionäre investierten in die Luftschiff-Aktie.

Am Ende verloren alle. Cargolifter schlitterte in die Zahlungsunfähigkeit. Von Gablenz übergab das Kommando an einen Insolvenzverwalter. Die Landesregierung in Potsdam saß auf einer Investitionsruine. 72.000 Anleger hatten nahezu wertlose Aktien im Depot. 300 Millionen Euro hatte Cargolifter vernichtet. Was blieb, war die gigantische Produktionshalle im brandenburgischen Brand als Sinnbild für einen gescheiterten Techniktraum.

Technik in den Händen anderer

Dort sind mittlerweile neue Mieter eingezogen. Seit kurzem residiert in der Halle der Freizeitpark Tropical Islands. Wo ehemals der gigantische Lufttransporter entstehen sollte, liegen jetzt Wochenendurlauber am künstlich aufgeschütteten Badestrand. Hörmann kümmert das nicht. "Natürlich hätten wir die Halle gerne. Dennoch: Sie gehört nicht uns, das ist nicht unser Thema", erklärt er. Und so residiert das Projekt "Cargolifter Reloaded" zunächst in einem Büro in Berlin-Charlottenburg.

Problematischer ist, dass die Cargolifter-Nachfolger keinen Zugriff auf die eigene Technik von damals haben. Ende August kaufte die Firma Luftschiffbau Zeppelin GmbH das technische Wissen aus der Insolvenzmasse. Das Unternehmen mit Sitz am Bodensee kontrolliert damit wichtige Pläne des Gablenz-Luftschiffes. Hörmann hat versucht, die Süddeutschen ins Boot zu holen. Konkrete Zusagen gibt es gleichwohl nicht. "Wir gehen in eine kooperative Zukunft", gibt sich der neue Cargolifter-Chef dennoch hoffnungsvoll.

Letztendlich hat Cargolifter auch drei Jahre nach der Pleite immer noch ein Image-Problem. Zwar erklärt von Gablenz, dass man mit dem Namen Cargolifter vor allem im Ausland eher die Transporttechnik als den spektakulären Zusammenbruch des Unternehmens verbindet. Auch betonen die Verantwortlichen, dass es bis heute immer wieder Anfrage von potentiellen Kunden gäbe. Dennoch dürfte der Ruf vom Investment mit Geldvernichtungsgarantie so schnell nicht schwinden.

Kurioserweise könnte ausgerechnet Alt-Chef von Gablenz für die neue CL Cargolifter das As im Ärmel sein. Nach eigenen Angaben hält er noch Kontakt zu vielen früheren Mitarbeitern. Vor allem deren Knowhow soll das Projekt voranbringen. Von Gablenz jedenfalls ist fest von dem Projekt überzeugt. "Die Idee ist offenbar so gut, dass sie nicht kaputtzukriegen ist", erklärt er. Der Nachweis, dass die Märkte dies ähnlich sehen, steht noch aus.

Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

Unter:
http://www.presseportal.de/story.htx?nr ... maid=32233

ist zu lesen:
"CargoLifter startet neu - Aktien zunächst nur für Altaktionäre vorgesehen


09.09.2005 - 12:21 Uhr

Berlin (ots) - Bei einer Veranstaltung des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs gestern Abend in Berlin präsentierte sich die CL CargoLifter GmbH & Co. KG auf Aktien als neue Anlaufstelle für CargoLifter Aktionäre, die den Gedanken des Transportes von Frachten unter Einsatz der Leichter-als-Luft-Technologie fortsetzen will.

Unter der Moderation von Jana Göbel (RBB) stellten sich Mirko Hörmann als Geschäftsführer der neuen Gesellschaft und Carl von Gablenz als Aufsichtsratsvorsitzender den Fragen von mehr als 60 Gästen und vielen Journalisten, die gekommen waren, um eine spannende wie kontroverse Diskussion zu erleben.

Weltweit ist unter Fachleuten der Begriff CargoLifter zum Synonym für die Einsatzmöglichkeiten von Luftschiffen und Lastballonen für die Logistik geworden. "Zahlreiche Aktionäre haben uns aufgefordert, CargoLifter fortzusetzen.", erklärte Geschäftsführer Mirko Hörmann.
Von Gablenz ergänzte: "Die Idee hat den Absturz überlebt. Künftig werden wir es geschickter und gemeinsam machen, dann kommen wir weiter."

Zweck des mit 250.000,- Euro gegründeten Unternehmens ist es, unter Wahrung der Interessen der Aktionäre der CargoLifter AG i. I. die Entwicklung der "Leichter-als-Luft-Technologie" im Sinne des von CargoLifter eingeschlagenen Weges voranzutreiben. Gegenstand des Unternehmens sind die Vermarktung und Nutzung der Technologie für das Heben und Transportieren von Frachten und Gegenständen.
"CargoLifter-Leute wollen etwas "bewegen" im wahrsten Sinne des Wortes und das werden wir tun", so v. Gablenz zum Abschluss.

"Wir werden uns auf diese Aufgaben konzentrieren - die Entwicklung und der Bau von Luftschiffen sind nicht Gegenstand der neuen Gesellschaft. Die von den Aktionären jetzt zur Verfügung gestellten Mittel sind daher für die ersten Schritte ausreichend", so Hörmann. Erste Aufgabe sei es, für die Aktionäre der CargoLifter AG eine Informationsplattform zur Verfügung zu stellen. Aktien der neuen Gesellschaft sollen zunächst nur für bekannte Aktionäre der
CargoLifter AG verfügbar gemacht werden und zwar ohne Aufgeld.

Pressekontakt:
kontakt@cargolifter.info; www.cargolifter.info "

meinen Glückwunsch an alle Mitstreiter, daß wir einen neuen Schritt in Richtung Lastentransport gegangen sind. :-ap
- Leider folgen noch viele :-sup , packen wir es an

:wave:
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

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