Skycruise Switzerland

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JU

Beitrag von JU »

http://www.zo-online.ch/article11132/Re ... srunde.htm

Während den vergangenen Wochen war der Zeppelin in Lindau eine Attraktion. Nun hat das Luftschiff das Zürcher Oberland am Samstag gegen 14 Uhr verlassen.

Rosmarie Schmid

Der Abschied wurde zum Volksfest. Links und rechst der Tagelswangerstrasse parkten Autos und viele Lindauer pilgerten auf Bauer Hansruedi Islers Wiese. Schnell entschlossen, organisierte der Dorfladen Lindau zwei Grills und Getränke. Die Menschen standen Schlange und verputzten rund 180 Würste. Das an einem Masten festgezurrte Luftschiff wurde gelöst. Christian Schulthess von der Skycruise Switzerland AG im Cockpit steuerte den Zeppelin in die Lüfte und verabschiedete sich mit einer Abschiedsrunde über Lindau.

Zukunft noch immer ungewiss
Inzwischen ist das Skyship 600 in Friedrichshafen angekommen. «Im besten Fall wird es dort überwintern, im schlimmsten Fall abgebaut», teilte Schulthess an der Infotafel mit. Weiterhin bleibe offen, ob und wie Skycruise Switzerland in Zukunft operieren könne, denn ohne fixen Standplatz würden die Chancen für ein Fortbestehen des Unternehmens sehr schlecht. «Wie der Zeppelin so davonflog, kam einem fast das Augenwasser, er Zeppelin hat doch bereits zu Lindau gehört», meinte eine Zuschauerin sichtlich berührt.

JU

Beitrag von JU »

http://www.zo-online.ch/article12116/Re ... ppelin.htm

Vier Wochen lang war er eine Attraktion in Lindau: der Zeppelin der Firma Skycruise. In Friedrichshafen kann er nun überwintern, doch seine Zukunft sieht düster aus.

Stefan Jäggi

Genau vier Wochen ist es her, seit der «Lindauer Zeppelin» Bauer Islers Wiese verlassen hat und in eine ungewisse Zukunft geflogen ist (der ZO/AvU berichtete). Was ist seither mit ihm passiert?
Der Zeppelin der Lindauer Firma Skycruise Switzerland flog nach Friedrichshafen und fand dort ein warmes Plätzchen zum Überwintern. «Wir haben bis zum 31. März 2009 einen Vertrag mit einem Hangar», gibt Christian Schulthess von Skycruise auf Anfrage bekannt. Ob der Zeppelin allerdings wirklich bis im Frühling im Hangar bleibt, ist höchst ungewiss. «Wir brauchen zusätzliche finanzielle Mittel», sagt Schulthess.

Keine Chance in Dübendorf
Der Zeppelin konnte wegen eines fehlenden Heimathafens schon seit Monaten nicht mehr für kommerzielle Zwecke, etwa für Rundflüge oder Werbeauftritte, eingesetzt werden. Zuletzt konnte Skycruise im Sommer in England mit dem Zeppelin Geld verdienen. Davor stand er schon an den Olympischen Spielen in Athen oder an der Expo02 im Einsatz. Als langfristiger Standplatz in der Schweiz hätte Skycruise den Flugplatz Dübendorf bevorzugt. «Gespräche mit den Flugplatzgemeinden scheiterten aber, da diese eine Stationierung des Luftschiffes kategorisch ablehnen.»
Während vier Wochen war der Zeppelin dann in Lindau stationiert, wo er zahlreiche Schaulustige anzog. Dort konnte er aber nicht längerfristig bleiben, weil er in einer Landwirtschaftszone «parkte», eigentlich aber eine Flugplatzzone benötigt.

Probleme mit dem Zoll
Die finanzielle Situation der Firma Skycruise, die rund zwanzig Mitarbeiter beschäftigt, verschärft sich noch wegen Unstimmigkeiten mit den deutschen Zollbehörden. Skycruise musste dort ein Depot in Höhe von 100 000 Franken hinterlegen, das der Zoll nun eingefroren hat. «Dabei müssten wir unseren Zeppelin gar nicht verzollen, da wir ihn nicht gewerblich einsetzen», klagt Schulthess. Dem deutschen Zoll sei das aber egal. Schulthess hofft dennoch, das Geld rückerstattet zu bekommen, um die angespannte Liquiditätssituation zu entschärfen.
Verbessert sich diese nicht, müsste gemäss Schulthess über kurz oder lang der Entscheid gefällt werden, Skycruise aufzulösen und dem Zeppelin die Luft herauszulassen. Fortsetzung folgt.

Marbecker
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Beitrag von Marbecker »

Schöne Bilder!!
So Zeppeline sind für Werbung auch ganz toll zu gebrauchen da man sich sowas schon mal schnell merkt weil ja nicht jeden Tag so ein Luftschiff vorbeischwebt !!

pestw
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Beitrag von pestw »

Exakt!
Ich verstehe auch nicht, warum sich die Werbetreibenden nicht geradezu darum reißen, ein Luftschiff für Werbezwecke zu bekommen. Im Vergleich zu den Minutenpreisen von TV-Werbung - wo sowieso jeder wegzappt - ist Hüllenwerbung vergleichsweise günstig, bringt aber viel mehr Aufmerksamkeit.
Es geht ja nicht nur um die Leute, die direkt in Sichtweite des Luftschiffs sind. Aber das Ding wird fotografiert, kommt im Fernsehen, steht in der Zeitung, und ist Tagesgespräch, ... Und immer ist die Werbebotschaft zu lesen.

JU

Beitrag von JU »

http://www.handelszeitung.ch/artikel/Un ... 23529.html


Schweizer Luftschiff «gegroundet»
Bild: zvg

Christian Schulthess meldet für seine beiden Firmen Konkurs an. Skyship Cruise und Skycruise Switzerland befinden sich in Liquidation. Das eine der beiden Luftschiffe ist verkauft, das andere wird wohl versteigert.

Auf Anfrage der «Handels-zeitung» bestätigt Christian Schulthess, Gründer und Inhaber von Skyship Cruise bzw. Skycruise Switzerland, dass sich seine beiden Firmen seit Kurzem in Liquidation befinden. Mehr könne und wolle er nicht sagen, weil ihn im Moment viel bewege. Von zwischenzeitlich zwei Schweizer Luftschiffen ist ihm eines geblieben, das derzeit in Deutschland «gegroundet» ist - es dürfte versteigert werden.
Fakt ist, dass der Konkursrichter des Bezirksgerichts Pfäffikon ZH mit Verfügung vom 31. März 2009 über Skyship Cruise und Skycruise Switzerland in Lindau ZH mit sofortiger Wirkung den Konkurs eröffnet hat; demnach gelten beide Unternehmen als aufgelöst, wie dem Handelsamtsblatt vom 9. April 2009 zu entnehmen ist.
3 Millionen Franken investiert
Der ehemalige Balair-Pilot und Swissair-Kapitän machte sich 1996 selbsständig und gründete die Muttergesellschaft Skyship Cruise (Kapital: 1,115 Mio Fr). Ursprünglich wollte Schulthess den damals noch in der Entwicklung befindlichen Zeppelin NT betreiben. Doch die Zulassung verzögerte sich, weshalb er 2002 die Tochtergesellschaft Skycruise Switzerland (Kapital: 0,1 Mio Fr.) ins Leben rief und ein Skyship 600 anschaffte, mit dem er an der Landesausstellung Expo02 Rundflüge durchführte. 2003 erwarb Skyship/Skycruise ein zweites Luftschiff. Insgesamt soll Schulthess mindestens 3 Mio Fr. in den Kauf seiner Fluggeräte investiert haben. 2004 waren die beiden Schweizer Luftschiffe über Athen bei den Olympischen Sommerspielen im Einsatz. Sie dienten zur polizeilichen Überwachung, aber auch für die Übertragung von Fernsehbildern.
Bis 2006 waren die Luftschiffe auf dem Militärflugplatz in Buochs NW stationiert. Aufgrund des Widerstands der lärmgeplagten Anwohner wurde die Bewilligung für Rundflüge über dem Vierwaldstättersee nicht mehr verlängert. Danach begann die eigentliche Odyssee. Mittlerweile ist eines der beiden Skyship 600 nach Amerika überführt worden, wo es anschliessend verkauft worden ist.
Das andere Luftschiff hielt Skyship/Skycruise mit Werbeflügen im Ausland am Himmel. Seit bald einem halben Jahr befindet es sich in einem Hangar in Friedrichshafen, der deutschen Zeppelinstadt am Bodensee. Im Grunde suchte Christian Schulthess einen geeigneten Standort in der Schweiz, um wieder Rundflüge mit Passagieren durchführen zu können. Denn so hätte man Geld verdienen können, ist er überzeugt. Nachdem der Militärflugplatz in Dübendorf ZH definitiv abgewunken hatte, standen seine Karten denkbar schlecht.
Ein Skyship ist kein Zeppelin
Bei den modernen Skyships handelt es sich im Gegensatz zu klassischen Zeppelinen um Prallluftschiffe, auch Blimps genannt, die wie Ballone ohne inneres Gerüst fliegen. Ein Skyship des Typs 600 ist 61 m lang, 20,3 m hoch, 15,3 m breit und mit 7000 m3 nicht brennbarem Helium im Wert von rund 100000 Fr. gefüllt. Ihre aerodynamische Form erhalten Skyships durch die Hüllenprägung sowie den Innendruck. Dadurch unterscheiden sie sich von Starrluftschiffen mit Innenskelett, besser bekannt als Zeppeline.

pestw
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Beitrag von pestw »

Es ist frustrierend. :-(

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

pestw hat geschrieben:Es ist frustrierend. :-(
In der Tat!

Nachfolgend der entsprechende Bericht der Basler Zeitung.
Die angefügten 4 Kommentare (die auch unter dem angegebenen Link stehen) dürften bei vielen CargoLifter-Freunden schmerzliche Erinnerungen wachrufen.

Basler Zeitung
16.04.2009
Schweizer Zeppelin fliegt nicht mehr

Von Olivia Kühni. Aktualisiert um 09:50 Uhr 4 Kommentare

Der Betreiber des bekannten Schweizer Luftschiffs, Skycruise, ist pleite. Die Schuld sieht Firmengründer Christian Schulthess auch bei Politikern.

Fast täglich erhalte er Anfragen für Zeppelinfahrten, schreibt Schulthess in einem E-Mail, das er gestern verschickt hat. Auch Verträge stünden an, doch keiner der Deals sei «umfassend genug», um die Firma weiter betreiben zu können.

Das Luftschiff ist vor allem mit seinen Auftritten an den Olympischen Spielen 2004 in Athen und an der Expo 02 bekannt geworden, sowie mit Passagierflügen über die Schweiz. Schulthess, ein ehemaliger Pilot, hatte das Unternehmen 1996 gegründet und aus der eigenen Tasche finanziert. Teilweise verfügte er über zwei Luftschiffe, von denen er eines inzwischen verkauft hat. Was mit dem übrig gebliebenen passiert, ist jetzt noch unklar – falls sich kein Abnehmer findet, wird es abgebaut.

Seit Jahren sucht Schulthess eine Bodenstation, von der aus er ständig Zeppelinflüge für Passagiere anbieten könnte. Dies hätte dem Unternehmen im besten Fall ein festes Grundeinkommen verschafft. Von Juli 2006 bis Ende 2007 hob das Luftschiff von Ennetbürgen im Kanton Nidwalden ab, dann setzten die Behörden dem Fliegen wegen der Lärmbelastung für die Anwohner eine Ende.

Seitenhieb an die Politik

Seither verdiente der Zeppelin Geld mit Werbeflügen, der Zeppelin war in einer Halle in Friedrichshafen am Bodensee untergebracht. Die Abhängigkeit von Werbeflügen aber habe sich als «Klumpenrisiko» erwiesen, schreibt Schulthess: «Die Tatsache, dass unser Auftraggeber für die 2007 vorgesehene Fahrt nach Dubai seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist, hat uns den Todesstoss versetzt.»

Dass seine Firma keine langfristige Bodenbasis für Passagierflüge fand, schreibt Schulthess auch der Politik zu. Speziell erwähnt er die Politiker von Dübendorf, Wangen und Volketswil, «welche nicht nur eine Stationierung auf dem Militärflugplatz partout nicht zulassen wollen, sondern sogar jedes Gespräch darüber verweigern».

Dübendorfs Stadtrat Lothar Zjörien bestreitet dies. Gespräche zwischen der kantonalen Wirtschaftsförderung, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl, den Flugplatzgemeinden und Skycruise hätten bereits 2002 stattgefunden, sagte er im Oktober dem «Zürcher Oberländer». Dübendorf sei aber nicht für den Freizeitluftverkehr vorgesehen.
(bazonline.ch/Newsnetz)
Erstellt: 16.04.2009, 21:15 Uhr

4 KOMMENTARE:

Hans Schmid
11:53 Uhr
Einmal mehr hat das hiesige Bünzlitum einem innovativem Unternehmer den Garaus gemacht. Wirklich traurig.

Roland Still
09:56 Uhr
Traurig, traurig - und wieder ein Dutzend Arbeitsplätze verloren. Und dies nur, weil hier in der Schweiz partout keine innovativen Ideen akzeptiert werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten müsste doch jeder sinnvolle Versuch, Arbeitsplätze zu schaffen oder zumindest zu erhalten, unterstützt werden. In diesem Fall hätte auch der Tourismus in der Schweiz profitiert.

Stephan Schori
08:42 Uhr
Ein Armutszeugnis für die Behörden und die Schweiz, dass innovative Unternehmer mit guten Ideen und Eigenfinanzierung ausgebremst werden mit fadenscheinigen Argumenten. Vor allem die Gemeinde Dübendorf scheint nie recht zu wissen, was sie wollen. Ausserdem: ist die Ju-Air kein Freizeitluftverkehr und nicht auch mit Lärm verbunden?

Daniel Martel
01:17 Uhr
Einmal mehr haben visionslose Politiker eine tolle Idee kaputtgemacht. Schulthess wäre sogar bereit gewesen (und imstande dazu), neue Luftschiffe in der Schweiz zu produzieren und dadurch eine interessante Nische im Weltmarkt zu besetzen. Arbeitsplätze bedeuten vielen immer noch nichts. Schade und welche Verschwendung an Talent.

http://bazonline.ch/wirtschaft/unterneh ... y/31511740
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ekueku
Beiträge: 12

Beitrag von ekueku »

Man muss sich klarmachen: Politiker sind eigentlich nach Oben strebende Politprostituierte - und wenn sie wieder mal machen, was sie wollen ist es ja auch wieder nicht recht, nicht wahr?

Aber man hätte erwarten können, oder erwarten müssen!, daß die Herrschaften sich tatkräftig für eine gute Sache einsetzen, um die 'Widerständler' in jener Gegend zu überzeugen - ist das geschehen? Vermutlich nicht und das bedeutet: die Herren wollten nicht, die hatten kein Interesse! Und was heißt das weiter? Nämlich das: Die Herren sind ein bisschen dümmlich, ein bisschen primitiv, ein bisschen bauernschlau, der Blick reicht allerbestenfalls bis zum vorgegebenen Horizont. Mit anderen Worten: die sind normal! :lol: :lol: :lol:
Folglich gibt es eigentlich keinen triftigen Grund, daß die Betreffenden in jener Position sind, in der sie sich befinden...

LG,
eku

pestw
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Beitrag von pestw »

Interessante Betrachtungsweise. :lol:

Tja - die Schweizer wollen offenbar Porsche-Motoren lieber auf der Straße hören als in der Luft. Da ist man es halt eher gewohnt... :roll:

pestw
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Wohnort: Niederbayern

Beitrag von pestw »

Wer sich mal mit dem Skycruise-Chef Christian Schulthess unterhalten mag, kommt am 6.6. nach Köln zu unserem öffentlichen Leichter-als-Luft-Tag. Herr Schulthess wird einen Vortrag (mit schönen Bildern) halten über seine Erfahrungen mit SkyCruise Switzerland.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

pestw hat geschrieben:Wer sich mal mit dem Skycruise-Chef Christian Schulthess unterhalten mag, kommt am 6.6. nach Köln zu unserem öffentlichen Leichter-als-Luft-Tag. Herr Schulthess wird einen Vortrag (mit schönen Bildern) halten über seine Erfahrungen mit SkyCruise Switzerland.
Den Vortrag würde ich sehr gerne hören, doch leider bin ich just an dem Tag unabkömmlich. Ich hoffe, Ihr zeichnet die Vorträge wieder auf, so dass man sie später als CD-ROM erwerben kann.
Gruß
k.moestl
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Marbecker
Beiträge: 16

Beitrag von Marbecker »

Erwerben ist gut !! Aber vieleicht ist Aufmerksamkeit besser !!??
Wenn man die Videos auf You Tube My Video oder so zeigt wäre das doch bestimmt besser!!
Damit kann man gerade junge Leute aber auch immer mehr ältere Personen erreichen !! Selbst meine Oma hat mitlerweile einen Pc mit internet zugang (dsl und am anfang nicht ganz freiwillig :lol: )!!

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