17.12.2002 14:04
Kreise - Cargolifter in Gesprächen mit US-Fracht-Dienstleister
Berlin, 17. Dez (Reuters) - Die insolvente Cargolifter AG ist Luftfahrtkreisen zufolge in Verhandlungen mit einem US-Unternehmen der Frachtdienstleistungsbranche, um mögliche Kooperationen am Standort nahe Berlin auszuloten.
"Es ist ein namhaftes Unternehmen aus dem Bereich Fracht und Expressdienste", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag aus den Kreisen. Es gebe starke Anzeichen dafür, dass es sich um die US-Firma FedEx handele. Unklar blieb, ob mit dieser möglichen Kooperation das Überleben von Cargolifter gesichert werden könnte. Weder von Cargolifter noch von FedEX, das seinen deutschen Hauptfrachtknotenpunkt in Frankfurt hat, war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten.
Cargolifter-Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning hatte nach eigenen Angaben zuletzt in den USA mit möglichen Investoren verhandelt. Er habe Erfolg versprechende Gespräche mit einer "großen amerikanischen Gesellschaft geführt", sagte Mönning der "Lausitzer Rundschau" (Dienstagausgabe), ohne einen Namen zu nennen. Der Partner verfüge sowohl über ein schlüssiges Gesamtkonzept als auch über Geld. Man habe eine Frist von 90 Tagen vereinbart, das Konzept im Detail zu prüfen, ergänzte Mönning der Zeitung zufolge. Ziel sei aber, die Prüfung bereits nach 60 Tagen abzuschließen.
Nach der gescheiterten Fortführung der börsennotierten Aktiengesellschaft sondiert Cargolifter derzeit Möglichkeiten für eine Auffanglösung. In Gläubigerkreisen des Luftschiffbauers hieß es, es gebe Gespräche mit strategischen, vor allem aber mit Finanzpartnern.
Aus den Luftfahrtkreisen verlautete weiter, es könnte Sinn machen, den Cargolifter-Standort in Brand bei Berlin nicht nur für die Produktion von Luftschiffen, sondern auch als möglichen Umschlagplatz für Luftfracht zu nutzen. Die Nähe zu Berlin sei ein Pluspunkt, womöglich könne man zudem einfacher als bei anderen Berliner Flughäfen Nachtflüge durchsetzen. Das Cargolifter-Gelände diente zu DDR-Zeiten als Militärflughafen.
kla/nro
Quelle: REUTERS
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Renate

