Financial Times Deutschland, 14.03.2003

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Bardocucullus
CL 75 - Aircrane
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Financial Times Deutschland, 14.03.2003

Beitrag von Bardocucullus »

Prinzipiell nichts Neues, aber etwas ausführlicher:





Cargolifter: Insolvenzverwalter erwägt Abriss der Luftschiff-Halle
Von Gerhard Hegmann, München

Der Insolvenzverwalter des Luftschiffunternehmens Cargolifter hat mit einem möglichen Abriss der 360 Meter langen Werfthalle in Brand bei Berlin gedroht. Die Halle könnte für potenzielle Investoren, wie das kleine US-Logistikunternehmen Universal Express, im Unterhalt zu teuer sein.

Der Cargolifter-Aufsichtsrat forderte in einer Erklärung mehr Sachlichkeit und warnte den Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning vor Spekulationen. Ein Hallenabriss wäre unverantwortlich.

Über die Gründe für die Äußerungen der Insolvenzverwalters in einem Gespräch mit der Tageszeitung Lausitzer Rundschau (Freitagausgabe) gibt es vielfältige Spekulationen. Der Insolvenzverwalter steht unter Zeitdruck, weil die in einem Vorvertrag mit dem US-Konzern Universal Express festgelegten Konditionen für eine Übernahme aller Cargolifter-Bestandteile, einschließlich Grundstücke, Halle und Technologie, am 10. April auslaufen. Der Kaufpreis beträgt angeblich 87,3 Mio. $.


Zugleich fordert aber das United-Express-Management vom Land Brandenburg und dem Bund klare Aussagen über eine finanzielle Förderung. Während Universal Express in bisherigen Veröffentlichungen die Produktionshalle in Brand würdigte und einen Fortsetzung der Luftschiffbaus am Standort in Aussicht stellte, wäre mit einem Abriss der Halle dieses Konzept hinfällig.




Zeit wird knapp


"Dem Insolvenzverwalter läuft die Zeit davon, jetzt macht er Druck. Er hat Probleme, den Deal zuzumachen", sagt ein ???, der nicht genannt werden möchte. "Er bringt das Land Brandenburg als Gläubiger in Zugzwang, sich für einen Käufer oder ein Konzept zu entscheiden."


Die rund 78 Mio. Euro teure Halle wurde mit 40 Mio. Euro öffentlicher Mittel gefördert und gilt als weltweit modernste Produktionsstätte für den Luftschiffbau. Der Insolvenzverwalter beziffert die monatlichen Unterhaltskosten auf etwa 300.000 Euro, allein durchschnittlich 200.000 Euro Energiekosten.



In einer am Freitagabend veröffentlichten Stellungnahme des jüngst neu gebildeten Cargolifter-Aufsichtsrates wird die Höhe der Beträge angezweifelt, aber keine anderen Beträge genannt. Wie es bei Unternehmenskennern heißt, wird derzeit von Experten eine Art "Winterschlafmodus" für die Halle durchgerechnet, um den Standort grundsätzlich für die Leichter-als-Luft-Technologie zu sichern. Die jährlichen Unterhaltskosten werden dann auf lediglich 1,5 Mio. Euro veranschlagt.



Neue Anschuldigungen


Der Aufsichtsrat, der durch die Insolvenz der AG in seinen Befugnissen praktisch entmachtet ist, fordert in der Erklärung Mönning auf, sich für den Erhalt der Vermögenswerte einzusetzen, "statt Werte zu zerreden". Es bestehe sonst die Gefahr, dass ein Dritter die Halle "für den berühmten Dollar" bekommt. Wie es in Branchenkreisen heißt, laufen unabhängig von Universal Express nach wie vor Gespräche mit dem britischen Luftschiffbauer ATG über die Nutzung der Halle.



Neue Vorwürfe erhebt Mönning über den Zeitpunkt der tatsächlichen Zahlungsunfähigkeit der börsennotierten Gesellschaft. Danach sei der Gesamtkonzern bereits im Dezember 2001 und nicht erst im Juni 2002 insolvent gewesen. Der Cargolifter-Aufsichtsrat widerspricht in seiner Erklärung den Angaben. Die AG habe im Dezember fast 40 Mio. Euro aus einer Kapitalerhöhung erhalten.



© 2003 Financial Times Deutschland

URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/in/1047394598729.html



Es ändert nichts an der Frage, was das ganze soll. Irgendwie steckt da - zumindest für mich - kein Sinn dahinter.

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