RA Diestel hält ILB-Forderung gegen CL für rechtsunwirksam

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pestw
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RA Diestel hält ILB-Forderung gegen CL für rechtsunwirksam

Beitrag von pestw »

http://www.moz.de/showDDP.php?OPENNAV=d ... g&ID=51665

Diestel vertritt Aktionäre im CargoLifter-Insolvenzverfahren


Brand (ddp-lbg). Der Rechtsanwalt Peter Michael Diestel wird sich in das Insolvenzverfahren gegen den Luftschiffbauer CargoLifter AG einschalten. Die von CargoLifter-Aktionären gegründete Initiative Zukunft in Brand» beauftragte den früheren brandenburgischen CDU-Fraktionschef mit der Vertretung ihrer Interessen, wie die Initiative am Mittwoch ankündigte. Diestel solle mögliche Benachteiligungen der Aktionäre im Insolvenzverfahren untersuchen.

Diestel und die Initiative bezweifelten, dass die Rückforderung von Fördermitteln durch die Landes-Investitionsbank (ILB) rechtmäßig sei, heißt es weiter. Der Förderzweck sei durch die Errichtung des Produktionsgebäudes, der Luftschiffhalle und die Schaffung der geforderten 239 Arbeitsplätze «weit übererfüllt» worden. Die ILB sei damit kein Gläubiger mehr. Das bedeute, dass die mit über 50 Millionen Euro größte Forderung gegen das CargoLifter-Vermögen wegfalle.

Vereinschef Andreas Eichner appellierte an Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU), mit dem Vorstand der AG zu kooperieren und gemeinsam eine Lösung zu finden, die den Interessen aller Beteiligten Rechnung trage. Das zahlungsunfähige Unternehmen hatte im Juni vergangenen Jahres Insolvenzantrag gestellt. (www.zukunft-in-brand.de)
Mittwoch, 14. Mai 2003 (13:58 Uhr)

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Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

RSM
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Beitrag von RSM »

http://www.wirtschaft-ost.de/berlin-bra ... g/1926.cfm
Diestel: Abläufe im CargoLifter-Insolvenzverfahren werden überprüft
Potsdam, 14. Mai 2003
Ex-CDU-Fraktionsvorsitzender vertritt Cargolifter-Aktionäre

Die "Initiative Zukunft in Brand", ein Zusammenschluss von CargoLifter-Aktionären, gab heute bekannt...

dass sie den Rechtsanwalt Dr. Peter Michael Diestel aus Potsdam mit der Vertretung ihrer Interessen gegen Benachteiligungen der Aktionäre im Insolvenzverfahren der CargoLifter AG beauftragt hat.

Diestel war in der ersten frei gewählten Regierung der DDR Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident. Bis 1992 war er Vorsitzender des Potsdamer Verfassungsausschusses und CDU-Fraktionsvorsitzender im Brandenburger Landtag. Er steht heute einer großen Anwaltskanzlei mit Niederlassungen in Leipzig, Potsdam und im mecklenburg-vorpommerschen Zislow vor.

Peter-Michael Diestel und die Initiative Zukunft in Brand e.V. i.G. zweifeln an der Rechtmäßigkeit des Rückforderungsbescheides der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) gegen die CargoLifter AG. Der Förderzweck sei durch die Errichtung des Produktionsgebäudes, der Luftschiff-Werfthalle, sowie durch die Schaffung der geforderten 239 Arbeitsplätze sogar weit übererfüllt worden. Somit existiere die Gläubigerposition der ILB gar nicht. Das bedeute, dass die mit über 50 Millionen Euro weitaus größte Forderung gegen das Vermögen der CargoLifter AG ersatzlos wegfalle. Desgleichen sei die ILB völlig zu Unrecht im Gläubigerausschuss vertreten und daher seien sämtliche bisherige Entscheidungen des Gläubigerausschusses, die unter Mitwirkung der ILB zustande gekommen seien, rechtsunwirksam.

Andreas Eichner, Erster Vorsitzender des Aktionärsvereins betonte, damit werde der gezielten Herausdrängung der Aktionäre aus ihrer Eigentümerposition, die bereits in der Zeit des früheren Brandenburger Wirtschaftsministers Dr. Fürniß seinen Anfang genommen habe, endlich ein Riegel vorgeschoben. Das Unternehmen sei nie überschuldet gewesen, sondern hätte zu Recht nur wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Durch die neue Sachlage würden sich die Aktionäre ein erhebliches Mitspracherecht über die künftige Nutzung des CargoLifter-Werftgeländes zurückerobern.

Eichner appellierte an Wirtschaftsminister Junghanns, endlich mit dem Vorstand der Aktiengesellschaft zu kooperieren und gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten, die den Interessen aller Beteiligten in angemessener Weise Rechnung trage.

Web-Info: www.zukunft-in-brand.de

Heinzelmann
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Beitrag von Heinzelmann »

Selbst wenn die originelle Auffassung sich vor Gericht durchsetzen lassen sollte - was ich übrigens nicht glaube - , würde das an der Insolvenz nichts ändern. Auch nichts an der Tatsache, daß niemand der Cargolifter AG Geld für die Weiterverfolgung des Projekts zur Verfügung stellt.

Beate Kalauch
CL 160
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Beitrag von Beate Kalauch »

@ heinzelmann

Man könnte glatt glauben, Sie gehörten der hellsehenden Zunft an, denn wer sonst könnte derartige Voraussagen treffen? Ja und selbst diese Leute haben wohl nicht unbedingt eine exacte Trefferquote!

Und so originell ist doch die Ansicht der Dinge nicht, ist es nicht offensichtlich, was Herr Mönning da gerade macht? Also nach Restrukturierung sieht das wirklich nicht aus......

Aber die Freude der Neider ist natürlich groß, wenn etwas nicht im ersten Anlauf gelingt...dann kann man ja so herrlich auf die zeigen, die es nicht schafften und somit von seinem eigenen Mißerfolg, - nichts gebacken zu bekommen- , ablenken.

Das Ganze dann unter dem Nick-Namen veröffentlicht und schon ist man fein raus....

Beate Kalauch

Lux24
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Beitrag von Lux24 »

Ich denke auch, ohne den Vertragstext zu kennen kann man überhaupt nichts darüber aussagen, ob Cargolifter zur Rückzahlung verpflichtet ist oder nicht.

Da anzusetzen, nämlich bei der Berechtigung der grössten Forderung finde ich absolut folgerichtig.
Hätten sich die Verbindlichkeiten auf einen Schlag halbiert wird das seinen Einfluss aufs ganze Verfahren haben - das ist ein schöner Ansatz, ganz ohne sich da in Kleinkram mit Mönning zu verzetteln oä.


Aber Frau Kalauch -
ich glaube ebenfalls, dass das Projekt Cargolifter auf Jahre hinaus gescheitert ist. Und zwar am Geld.

Doch ich glaube, das die Verantwortlichen in der Wirtschaft sich weniger vom Neid treiben lassen als von Gewinnausichten.
Und wenn Cargolifter nicht genug Geld zusammen bekam, dann weil die Gewinnaussichten nicht entsprechend waren - das mag an konservativer Haltung, allgemein wirtschaftlicher Lage gelegen haben oder an dem, was das Unternehmen vorweisen konnte. Genau wird man das nie erfahren. Neid hat aber doch ganz sicher nichts damit zu tun.


Sich an etwas gewinnbringendem nicht zu beteiligen, bloss weil man neidisch auf das Gelingen wäre? Das würde doch kein Verantwortlicher verantworten können. Da stände doch sofort ein anderer bereit mir weniger "Skrupel".
Am Neid kann eine gute Idee nicht scheitern, wir sind ja nicht in der Planwirtschaft.

Ich hätte mich jedenfalls gefreut wenn die Sache geklappt hätte.
Aber wenn ich von Ihnen etwas lese, kommt es mir manchmal vor, als nehmen sie mehr ihre Wünsche zur Grundlage als die Gegebenheiten. Anders kann ich mir Ihre Kommentare zu Mönning nicht befreiflich machen - denn natürlich ist offensichtlich was er macht. Seit die Aircrane-Idee fallen gelassen wurde

(was ich persönlich aus meiner laienhaften Sicht nicht verstehen weshalb sich auf diese Weise nicht erwirtschaften liess)

lässt er niemandem darüber im Unklaren, was er will. Der Mann ist nicht Anwalt eines Unternehmens, das nichts erwirtschaftet hat - sondern derer, denen gegenüber das Unternehmen Verbindlichkeiten hat.

Das ist gar nicht so ungerecht, diese Leute können nicht am allerwenigsten dafür, dass sie Ausstände haben.
Dass die meisten Pleiten in der BRD auf Forderungsausfälle zurück zu führen sind, dürfte Ihnen doch bekannt sein..?

Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man so einseitig denken kann. VGablenz hatte seine Chance, er hatt Aktien emittiert, die wenig Interesse gefunden haben; er hat eine Kapitalerhöhung durchgeführt - und die schon kaum platzieren können. Er hat den Bund nicht überzeugen können, er hat über Anleihen den Kapitalmarkt nicht überzeugen können. Er hat es nicht geschafft, mit dem ganzen Geld irgendetwas zu erwirtschaften.
Er hat keine einziges Aussage zur Terminplanung eingehalten, was nicht gut fürs Vertrauen ist.
Er hat nur ausgegeben.
Seit Jahren sagt der Markt "nein" zu Cargolifter.

Ist das Ihnen schon mal aufgefallen?

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

@ lux 24

Sorry, ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung und habe die Traute, das auch noch öffentlich auszusprechen.....

Ihr Artikel erstaunt mich in so fern, als das ich noch sehr gut Ihren ersten Artikel im Kopf hatte, der irgendwie so ganz anders war, vom Tenor her...

Nun, Sie haben Ihre Meinung geändert, nun zu dem, was Sie mir vorwerfen.

Ich sehe sehr wohl, was bei CL los war und los ist. Dennoch, ich sehe auch, was gut war oder zumindestens aus meiner subjektiven Sicht gut bleibt.

Die hohe Politik hat sich nicht wirklich für CL interessiert, antworten aus dem Wirtschaftsministerium ließen vermuten, daß man nicht wirklich mit dem Thema CargoLifter vertraut war, obwohl man sich regelmäßig zu Gesprächen traf.

Wieso behaupten Sie, es wäre kein Interesse an CL Aktien da gewesen, es haben 72.000 Menschen welche erstanden....

Gut, in Aktien und deren Handel kenne ich micht nicht aus, aber so wenig erscheint es mir nicht, für eine Firma, die noch kein Produkt zu bieten hatte und nur mit einer Vision aufzuwarten hatte.

Mit Ihrer Behauptung, es sei nicht erwirtschaftet worden, haben Sie in so fern recht, als das nur die Bestrebungen weiterentwickelt wurden, diesen CL 160 einmal in die Tat umzusetzen.

Der große Fehler des Herrn Dr. von Gablenz war - aus meiner Sicht -sich diesem Druck ausgesetzt zu haben, ein derartiges Projekt in viel zu kurzer Zeit wuppen zu müssen. Er hat sich selbst und allen Beteiligten die Chance genommen, Fehlschläge einkalkulieren zu müssen.

Schauen Sie doch jetzt mal auf die aktuelle Entwicklung im Hause Zeppelin. Die wollen 40 Leute durch die Lüfte bringen, benötigen dafür weitere 5 -7 Jahre Entwicklungszeit und weitere 400 Mio. Euro Kapital. Dabei können die wirklich auf Erfahrungen zurückschauen, die mehr als 100 Jahre alt sind.

Natürlich hat Herr Dr. von Gablenz den Fehler gemacht, immer wieder neu in Aussicht zu stellen, daß es nun mit der Produktion los gehen könnte, aber wollen wir Ihn dafür derart abgestraft wissen?

Ich plädiere in diesem Forum, wie auch andernorten, immer wieder dafür, die Menschen, die etwas Außergewöhnliches leisteten, zu fördern statt zu zerstören. Wer ist in diesen Zeiten denn bereit, sich mit so viel Hingabe und Einsatz einem Projekt zu verschreiben?

Die meisten Menschen wollen das schnelle Geld, den schnellen Erfolg und das alles am liebsten mit immer weniger Engagement.
Ich bin selbst Unternehmerin und vielleicht habe ich genau aus diesem Grunde so viel mehr Verständnis für diesen Herren, als Sie.

Und die aktuelle Situation in der Bundesrepublik gibt mir doch genug Aufschluß darüber, was nun einmal geschieht, wenn Mut und Engagement fehlen und der Neid der Besitzlosen überhand nimmt.
Wie kann es denn sein, das so viele Menschen, die eigentlich Einfluß hätten und Kraft Ihres Amtes oder ihrer Persönlichkeit diesem Projekt helfen könnten, es aber nicht tun? Ist das nur auf fehlende Begeisterung zurückzuführen, ja kann sich vielleicht in dieser Republik niemand mehr wirklich für etwas begeistern? Geht das nur soweit mit dieser Fähigkeit, wie es das finanzielle Engagement betrifft? Ach du armes Deutschland, aber irgendwie will ich das nicht glauben.

Nun ich probiere einen anderen Weg, so Herr Mönning nicht das von der deutschen Bevölkerung finanzierte Projekt CargoLifter billig ans Ausland verscherbelt!

Wußten Sie eigentlich, daß der neue Vorstand, Herr Hans-Georg Engelken und der neue Aufsichtsrat von Herrn Mönning "angeschossen" werden, weil die das CL-Logo und die Bilder auf der Homepage nutzen? Sind Sie ehrlich der Ansicht, Herr Mönning gibt den Aktionären, die ja wohl in erster Linie das Unternehmen finanzierten , eine reelle Chance, das Unternehmen weiterzuführen? Ich bin da wirklich anderer Ansicht.

Mit freundlichen Grüßen

Beate Kalauch

edgar
Joey
Joey
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Wohnort: 65439 Flörsheim

Beitrag von edgar »

Hallo Lux24,

was Sie da schreiben, über Gewinnaussichten, kann ich nicht ganz glauben. Der Transrapid z. B. ist wirtschaftlicher, sicherer, umweltfreundlicher, schneller als der ICE, könnte außerdem den gesamten innereuropäischen Flugverkehr ersetzen und ist ein Publikumsmagnet, also super Gewinnaussichten. Trotzdem wird von allen Seiten das Gegenteil behauptet, sogar die Umweltschützer bekämpfen ihn. Der Gipfel, in einer Fernsehdiskussion, nach dem großen ICE-Unfall, behauptet ein Ingenieur der ICE könne nicht entgleisen, der Transrapid schon, und niemand widerspricht.
Warum das in Deutschland so läuft, keine Ahnung.

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