Deutsche verkehrszeitung 15.08.02

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Andreas Eichner
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Deutsche verkehrszeitung 15.08.02

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Aktionärs-Initiative will CargoLifter retten
Abgespecktes Luftschiff geplant

(la/dpa) Nach der Absage des Bundes, dem insolventen Luftschiffbauer CargoLifter, Brand, mit einer Bürgschaft zu helfen, hat eine Gruppe von Aktionären einen eigenen Versuch zur Rettung gestartet. Aus der Initiative "Zukunft in Brand" sei kürzlich eine GmbH hervorgegangen, die die Interessen von möglichen Investoren bündeln wolle, sagte Mitgründer Mirko Hörmann am Montag in Berlin in einem dpa-Gespräch.

Nach seinen ersten, vorläufigen Angaben könnte die Gesellschaft innerhalb kürzester Zeit rund 30 Mio. EUR als größter Anteilseigner zur Verfügung stellen. "Das wäre der Anteil, den der Bund als Beitrag privater Investoren fordert", sagte Hörmann. Der Bund hatte am Wochenende öffentliche Hilfen unter anderem deshalb abgelehnt, weil private Investoren fehlten. Als Folge brach der Aktienkurs der CargoLifter AG am Montag um mehr als die Hälfte auf etwa 0,45 EUR ein.

In der nächsten Woche solle ein Konzept vorliegen. Ersten Überlegungen zufolge sieht es vor, in zwei Jahren ein einsatzfähiges Luftschiff auf den Markt zu bringen, das 30 t Lasten transportieren kann. Ziel sei es, das insolvente Unternehmen zu erhalten und innerhalb von zwei Jahren in die schwarzen Zahlen zu bringen. Mit dem Konzept, zu dessen Umsetzung 70 bis 90 Mio. EUR nötig wären, werde die GmbH dann an Banken, die öffentliche Hand und weitere Investoren herantreten, sagte Hörmann, der selber Aktionär von CargoLifter ist.

Die in der GmbH gebündelten Investoren seien auch solche, die schon länger mit CargoLifter verhandelt, aber "komischerweise" kein Gehör gefunden hätten. Belastbare Bankbelege über die angekündigten Mittel von Großinvestoren sollen noch in dieser Woche eingehen, sagte Hörmann. Das von der GmbH "Zukunft in Brand" mit Sitz in Berlin geplante Luftschiff solle eine kleinere Version des von CargoLifter ursprünglich anvisierten CL 160 sein, das eine Transportlast von 160 t vorsah.

"Wir brauchen einen Zwischenschritt, um die Sperre in den Köpfen aufzubrechen, dass so etwas nicht gehen könnte", sagte Hörmann. Nach seinen Worten soll auch der Bau des Transportballons CL 75 weiter verfolgt werden – in enger Absprache mit möglichen Kunden. Der Landkreis Dahme–Spreewald will den Werftstandort Brand notfalls in ein Technologie und Forschungszentrum einbinden. Es soll die Forschung und Entwicklung der "Leichter- Als-Luft-Technologie" vorantreiben. Dazu erwägt der Kreis, Grundstücke und Gebäude aus der Insolvenzmasse zu kaufen und an Existenzgründer zu vermieten. (DVZ 15.08.2002)



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