Unglaublich: Palmen statt Luftschiffe ???

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Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

schön viel geld gebracht? wie bitte? allein der reine materialpreis dürfte ein vielfaches des verkaufserlöses sein. und nach 300 mio verbratenem geld ist das eher reichlich wenig was dort geschaffen wurde.....

und warum wurde es denn nicht teurer verkauft ihrer meinung?
MFG

Matthias

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Na, mit Ironie können Sie nicht so recht umgehen...jedenfalls habe ich doch geschrieben...lesen Sie nach...es hat sich um ein veritables Luftschiff gehandelt, nicht um einen Bausatz....

Dafür ist es m.E. verschleudert worden, lesen Sie doch mal nach im Forum....es war so viel mehr Wert und es hätte für so viel mehr verkauft werden können. Herr Mönning hat es aber lieber für weniger verkauft, am besten fragen Sie doch ihn, warum er das tat. Ja und auch gleich, wenn Sie schon dabei sind, warum die Halle für so wenig wegging...und warum nicht die LTA Technologie weiter bauen darf...uns gibt er jedenfalls keine befriedigenden Antworten darauf...oder zumindestens verständliche Antworten....

Beate Kalauch

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

frau kalauch, SIE verstehen wohl nicht. mein letzter kenntnissstand ist der das ebend dieses luftschiff versteigert wurde. warum hat denn keiner mehr geboten wenn es so viel mehr wert war? da kann der von ihnen so gehasste IV wohl nix wenn nicht mehr bieten. prinzip EBAY: eine sache ist nur so viel wert wie am markt dafür bezahlt wird. MARKTwirtschaft ebend.
MFG

Matthias

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

@ matthias

Nein, keine Sorge Matthias, die Mühe, diesen IV zu hassen, mache ich mir nicht.....er hätte dann viel zu viel Macht über mich! Ich verachte ihn....


Na und das mit dem Luftschiff wurde vor einiger Zeit doch heiß im Forum diskutiert. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel - ich habe noch mehr zu erledigen - aber lesen Sie doch selbst einmal nach...- es wurde damals mehr für das Luftschiff geboten. Ich meine aus der Erinnerung, es waren um die 1,5 Mio. € ...vielleicht kann ja jemand helfen...

Beate Kalauch

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

ich denke da wir reden von zwei verschiedenen fluggeräten. ich meine das ding ohne motor welches zu versuchszwecken gebaut wurde. im prinzip das einzige produkt aus dem hause CL welches die 500 leute alleine fertig bekommen haben. sie hingegen meinen bestimmt das zugekaufte gerät für die pilotenausbildung.
MFG

Matthias

AndyWe
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Beitrag von AndyWe »

Hallo,
Beate Kalauch hat geschrieben:es wurde damals mehr für das Luftschiff geboten. Ich meine aus der Erinnerung, es waren um die 1,5 Mio. € ...vielleicht kann ja jemand helfen...
Beate Kalauch
da ging es um Charly, das Skyship 600. Der ist für einen Bruchteil des Preises verhökert worden, der ursprünglich geboten war. Wobei ich SkyCruise das Schnäppchen nicht missgönne. Es ging halt nur wieder mal eben
zu Lasten der Masse.

Für den kleinen Joey hat IMHO keiner mehr geboten. Der ist ja auch schwerer weiter zu verwenden.
Entweder 1-2 Leute gurken damit aus Spaß durch die Gegend oder er wird wieder als Versuchsluftschiff benutzt...

Grüße
AndyWe
Die Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Max Frisch

AndyWe
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Beitrag von AndyWe »

Motor hatte Joey schon.
Hab auch noch irgendwo ein Flugvideo von ihm.

Grüße
AndyWe
Die Krise kann ein produktiver Zustand sein. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Max Frisch

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Dankeschön AndyWe, ich hab das tatsächlich verwechselt!

@ matthias

Aber, was ist das wieder für eine polemische Unterstellung, 500 Leute hätten das als einzige Leistung erbracht....immerhin muß die Leistung ja so wertvoll gewesen sein, dass der IV eigens eine neue Firma für die Werte von CargoLifter gegründet hat. Was er damit wohl so vor hat? Wer sich das wohl jetzt in die Taschen stopfen wird? Genau um von diesem Tatbestand abzulenken, wurde es dem alten Management schon vorher in die Schuhe geschoben...so kann man dann ganz elegant einen guten Schnitt machen...und die ganze Welt schaut zu und verhaut die falschen Leute!

Beate Kalauch

RSM
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Beitrag von RSM »

Joey wurde von einem Malaien gekauft, ich glaube für 14.000 Euro, hab die genauen Daten gerade nicht zur Hand!!

Gruß

WorstOnTop
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Beitrag von WorstOnTop »

http://www.lr-online.de/nachrichten/wir ... c52bdff5db

Tropical Island steht jetzt auf sicheren Gründungs-Füßen
Bauarbeiten im Erdgeschoss haben begonnen
Die ehemalige CargoLifter-Halle in Brand bei Lübben verändert im Inneren jetzt praktisch täglich ihr Gesicht.

Die Gründungsarbeiten für das im Bau befindliche Tropenparadies sind abgeschlossen, wie Günter Mosler, Projektmanager der Tropical Island Management GmbH, gestern der RUNDSCHAU sagte.
Vor allem waren rund 170 Stahlbetonpfähle jeweils acht Meter tief in der Erde zu verankern. Sie stellen als Träger Tropenlandschaft und Bade-seen auf sichere Gründungs-Füße. «Wir sind aus dem Boden komplett raus und haben mit den Arbeiten im Erdgeschoss begonnen» , berichtete Mosler. So seien die ersten 30 Meter Wand für das Servicegebäude gesetzt. Dieses Haus wird Umkleide- und Sanitärräume, die Wasseraufbereitungsanlage, die Klimazentrale und die Küche für sechs Res-taurants enthalten. Es verschwindet aber komplett unter einem Berg mit Regenwald.
Tropical hat die Besucherzentrale samt Ausstellung vom Eingang des ehemaligen Flughafens direkt in die Halle, die jetzt «Dom» heißt, verlegt. Laut Mosler nimmt das Besucherinteresse am Fortgang der Bauarbeiten stark zu. Täglich kommen bis zu 150 Neugierige, an Wochenenden sogar bis zu 500. Sie können nun mit dem Auto direkt an die Halle heranfahren. (Eig. Ber./rb)

Lifter
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Beitrag von Lifter »

http://www.welt.de/data/2004/07/22/308320.html?s=1

Die Blaue Lagune von Brand

40 Millionen Jahre nach dem Ende des Eozän kehrt das tropische Klima zurück nach Norddeutschland - in der Cargolifter-Halle von Brand entsteht der größte Tropenpark der Welt


von Hilmar Poganatz

Irgendetwas stimmt hier nicht. Es ist 16 Uhr an einem ganz normalen Wochentag mitten in Deutschland, aber nicht ein einziges Auto kommt uns entgegen. Die Asphaltstraße windet sich still und einsam durch Birken- und Kiefernwälder, ein warmer Sommerwind wiegt die trockenen Gräser. Im Wald zwischen den brandenburgischen Orten Krausnick und Schönwalde starren uns aus leeren Augenhöhlen die Skelette verlassener russischer Kasernen an. Der langsame Rhythmus der Schläge, die das Auto von denn Rillen der Betonstraße bekommt, schläfert ein. Ausgerechnet hier will ein asiatischer Investor das kühnste Tourismus-Projekt auf deutschen Boden entstehen lassen.


Der malaysische Multimillionär Colin Au setzt für rund 70 Mio. Euro Palmen in den märkischen Sand und lässt 70 Kilometer vor den Toren Berlins Urwaldriesen und Orchideen sprießen, einen 150 Meter langen Sandstrand aufschütten und mit Tropenhütten umstellen , die er eigens aus Bali und Thailand importiert. Au baut die leer stehende Cargolifter-Halle im Ort Briesen-Brand zum Themenpark "Tropical Islands" um: Ferienort, Erlebnispark und Kongresszentrum in einem. Nach der Eröffnung im Herbst soll Tropical Islands drei Millionen Besucher im Jahr anziehen.


Drumherum erstrecken sich auf 550 Hektar die Landebahnen und Flugzeugbunker eines ehemaligen sowjetischen Militärflughafens: Die "Verbotene Zone" der DDR-Zeit blieb nach dem Abzug der Russen im Jahre 1994 Wind und Wetter überlassen, um dann zwischen 1998 und 2003 Schauplatz des abenteuerlichen Transport-Luftschiff-Projekts Cargolifter zu werden. Wie ein Raumschiff, das außerirdische Titanen in der Steppe zurückgelassen haben, glitzert heute hinter den Kiefern die silbrige Luftschiff-Halle, die bald den Tropenpark beherbergen soll. 107 Meter hoch erhebt sich der Hangar über der Heide mit dem altdeutschen Namen Brand. Mit 360 Metern Länge und einer Breite von 210 Metern ist sie die größte frei tragende Halle der Welt, in der man 17 Boeing 747-400 Flugzeuge oder bis zu 20 000 Menschen unterbringen könnte.


Der Bau dieses Wunderwerks verschlang 78 Mio. Euro, etwa die Hälfte davon waren Steuermittel. Im Frühjahr vergangenen Jahres erhielt die malaysisch-britische Investorengruppe Colin Au & Tanjong Public Ltd. für weniger als ein Viertel der Baukosten (17,5 Mio. Euro) den Zuschlag. Doch die asiatischen Investoren waren die einzigen Interessenten, die eine realisierbare Idee für die weitere Nutzung der Luftschiff-Werft in der Tasche hatten. Der malaysische Drache war gelandet.


Steht man dem Drachen gegenüber, ist er überraschend klein. Gut 1,65 Meter misst Colin Au Fook Yew, der sich außerhalb seiner Heimat lieber schlicht Colin Au nennen lässt. Der 54 Jahre alte Malaysier hat wache Augen, spricht alle Angestellten persönlich und beim Vornamen an, und sagt Sätze wie "Ich bin ein Mann aus einfachen Verhältnissen." Er lächelt viel, wohnt bescheiden auf dem Gelände, und joggt oft im Trainingsanzug um die Cargolifter-Halle.


Erst wenn der Drache beginnt über das Geschäftliche zu sprechen, wird man seiner Flügelspanne gewahr. Colin Au ist Teilhaber eines börsennotierten Schwergewichts, das sich hier in der brandenburgischen Steppe niedergelassen hat: Hinter Au steht der malaysisch-britische Mischkonzern Tanjong. Zusammen mit Aus Firma "Au Leisure Investment" hatte Tanjong zu gleichen Anteilen ein Gemeinschafts-Unternehmen gegründet, das die Immobilie kaufen konnte. Au hat sich inzwischen zwar auf einen 25-Prozent-Anteil zurückgezogen. Er fungiert aber weiter als Vorsitzender des Unternehmens, dessen Zentrale in Kuala Lumpur sitzt.


In Brandenburg will Au seinen Traum verwirklichen. Hinter den Glasfronten der Cargolifter-Bürobungalows, die wie die Dessauer Meisterhäuser zwischen den Kiefern stehen, arbeitet Au an seinem großen Plan: Der Globalisierung der Freizeit-Industrie. Bereits als Top-Manager des Kreuzfahrtriesen Star Cruises hatte er sein Credo zum Ausdruck gebracht: "Wir glauben, dass die Globalisierung der Reise-, Freizeit- und Kreuzfahrt-Industrie immer weiter voran schreitet." Wie er daran teilhaben könnte, überlegte sich der Entrepreneur während einer zweijährigen Auszeit: "Nach dem 11. September, der Flugangst und der Rezession war die Zeit reif, den Menschen anzubieten, ihren Urlaub nahe der Heimat zu verbringen", räsoniert Au. Dazu müsse man den Menschen in Nordeuropa, Nordamerika und Nordasien vor ihrer Haustür das bieten, wovon sie alle träumen: Sonne, See und Strand.


Der Malaysier hatte sich entschieden, den Berg zum Propheten zu bringen, und die Idee einer die Nordhalbkugel umspannenden Kette ganzjährig tropisch-warmer Ferienziele war geboren: "Tropical Islands". Für Au "stationärer Kreuzfahrtschiffe", die die Welt nicht mehr umfahren müssen, weil die Welt in wechselnden Panoramen in ihnen selbst inszeniert wird. "Dabei wird Brandenburg unser Flaggschiff, unser Referenzprojekt", erläutert Au. "Wenn wir die Sache zum Laufen gebracht haben, wird es recht einfach werden, die Leute davon zu überzeugen, andere Tropical Islands rund um die Welt zu eröffnen." In Asien haben räumlich abgeschlossene Themenparks immerhin schon lange Konjunktur. Der weltgrößte Indoor-Themenpark "Lotte World" im südkoreanischen Seoul ist eine Art Disneyland, das seit 1989 rund acht Millionen Besucher pro Jahr anzieht. Die "Stadt in der Stadt" bietet eine bizarre Vielfalt von Aktivitäten wie Bungee-Jumping, Schlittschuhlaufen und Achterbahnen bis hin zu Varieté-Shows und Fitnesscentern.


Auf der Besuchergalerie der leeren Cargolifter-Halle sitzt indes bereits Martina Lodyga von der Spreewaldtourismuszentrale Lübben hinter einer Theke, auf der sich Spreewaldgurken stapeln, das "Gurkenpack mit Gurkenknack". "Wir steuern das Regionale zum Internationalen hinzu", sagt Lodyga, die sich bereits auf einen Besucherzustrom im Winter freut. Rund vier Millionen Tagesbesucher kommen jährlich in den Spreewald, die meisten von ihnen zwischen Mai und August. Der Tropenpark könnte helfen, die Hotelkapazitäten auch im Winter besser auszulasten. "Das sind natürlich ganz neue Dimensionen", sagt die Dame vom Spreewaldtourismus.


Ein Stockwerk tiefer werkelt eine überraschend kleine Schar von zehn Bauarbeitern am Überlaufbecken für die zwei geplanten Salzwasser-Lagunen und an den Fundamenten für Umkleidekabinen und Großküche. Darüber soll einmal ein künstlicher Hügel mit einem einen Kilometer langen Tropenpfad entstehen. Im Eingangsbereich stehen bereits einige Tropenbäume, die teuren UV-Licht-durchlässigen Membrane für die Südwand sind noch nicht installiert. Auch die Insel muss noch aufgeschüttet werden, von deren Strand aus die Besucher in Zukunft das Musical "Viva Brasil" werden verfolgen können.


Im benachbarten Schönwalde hat Carsten Saß sein Büro, der Amtsdirektor des Unterspreewaldes. Der 32-Jährige sieht müde aus. "Wir haben hier den Aufschwung erlebt, dann den Abschwung, und nun wieder den Aufschwung", sagt Saß. Die Reaktionen auf das neue Bauprojekt seien denn auch gemischt, viele Bürger könnten nicht mehr mit Begeisterung "ihr Herzblut" geben. "Als damals die Halle gebaut wurde und man die Kräne 20 Kilometer weit sehen konnte, war eben jeder emotional berührt", erinnert er sich. Lange habe man gehofft, auf dem Brand etwas produzieren zu können, "so wie in Sachsen". Nun komme eben der Tropenpark. "Ich sehe das nüchtern, Hauptsache der Standort wird weiter entwickelt", sagt Saß.


Der Investor arbeitet indes weiter am "größten Lifestyle-Resort Europas". Eine Studie, die er bei der Hamburger Wenzel Consulting in Auftrag gegeben hat, spricht von 2,4 Millionen Besuchern pro Jahr. Diese ergeben sich aus fünf Millionen Menschen innerhalb einer Stunde Fahrtzeit, 16 Millionen im Umkreis von drei Stunden, und natürlich ausländischen Gästen, die Au am Flughafen Schönefeld direkt vom Billigflieger in den Shuttlebus verladen will. Kritikern scheint ein Durchschnitt von 6500 Besuchern pro Tag in einer wachstumsschwachen Region mit einer Arbeitslosenquote von bis zu 20 Prozent vollkommen unrealistisch. Zudem betragen nach Angaben des Insolvenzverwalters allein die Betriebskosten der Halle rund 300 000 Euro im Monat - ohne die Halle auf 25 Grad aufzuheizen. Doch der Malaysier lässt sich von solchen Unkenrufen nicht abschrecken: "Erlebnisparks wie Fantasialand haben nur sechs Monate geöffnet und nehmen 25 Euro Eintrittsgeld, wir werden ganzjährig öffnen und günstiger sein." 15 Euro soll die Tageskarte kosten, inklusive Kulturprogramm, Familien zahlen 40 Euro, Hotelarrangements soll es ab 80 Euro geben. Shuttle-Service und Parkplätze werden gratis sein.


Und schließlich sollen die Gäste nicht nur zum Baden kommen. Au hat eine Vielzahl von Marktchancen ausgemacht: Schulführungen, Sportler für die Fitnessanlagen und Beachvolleyballfelder, Erlebnisgastronomie, Showbesucher, Hochzeiten, die Nachbarn aus Polen. Und natürlich das Kongresszentrum für 12 000 Besucher, das er in einem unbenutzten Teil der Riesenhalle einrichten will. "Ich sehe da gar kein Risiko", sagt Au, "wir schreiben schon ab 1,5 Millionen Besuchern schwarze Zahlen." Noch nicht einmal die Fördermittel, um die er sich derzeit bemühe, seien dabei eingerechnet. "Es ist sehr gefährlich, seinen Geschäftsplan von Subventionen abhängig zu machen", sagt Au.


Schließlich hat der Heilsbringer aus Fernost 500 bis 1000 Arbeitsplätze versprochen. "Die jungen Leute hier brauchen einen Einstiegsjob" sagt Au. "Sie sind sehr enthusiastisch, wie unbeschriebene Blätter, auf denen nichts von der alten Geschichte Ostdeutschlands steht."


Au ist Berufsoptimist: Spezialisten von Kreuzfahrtschiffen würden bald den Brandenburgern das Dienstleistungsgeschäft nahe bringen: "Sie werden so freundlich lächeln wie die Menschen auf Bali", sagt Au. Irgendetwas stimmt hier nicht.


Artikel erschienen am 22. Juli 2004

Der den Berg zum Propheten bringen will

Der Mann, der die Karibik nach Ostdeutschland holen will, heißt Colin Au Fook Yew. Bis zum Jahr 2000 war Au fast zwei Jahrzehnte lang als Manager bei der malaysischen Genting Group beschäftigt, die in den 1970er Jahren aus dem "Genting Highlands Resort" entstanden war, einem Freizeit- und Casinopark auf einem dschungelbewachsenen, 1800 Meter hohen Berg in Malaysia. Heute gehört zur Genting-Gruppe auch die südostasiatische Kreuzfahrt-Reederei Star Cruises. Als Hauptgeschäftsführer der Reederei war Au nicht nur maßgeblich an der Übernahme von Norwegian Cruise Line beteiligt, sondern lernte durch den Bau von vier Kreuzfahrtschiffen auf der Meyer Werft im emsländischen Papenburg auch Deutschland kennen. Für andere Unternehmen der Genting-Gruppe leitete er außerdem den Bau weiterer großer Casino- und Ferienparks in Australien und Nordamerika, darunter das Foxwoods Resort in Connecticut, das mit über 15 Millionen Besuchern im Jahr das größte der Welt ist. Bei der Investition in Deutschland fehlt diese Glücksspiel-Komponente.


Im Februar 2003 stieß Au erstmals auf die Cargolifter-Halle, mitten in einer verschneiten Landschaft, und wusste gleich, dass er den Standort für den ersten Tropenpark in Deutschland gefunden hatte. Ein Freund von der Commerzbank hatte ihm den Tipp gegeben. Seitdem hält Au sich vor allem im Großraum Berlin auf, um den Markt für sein erstes selbst finanziertes Projekt kennen zu lernen. Aber er hat auch "Fantasialand", die Center-Parks und sogar die deutschen Ferienziele auf Kuba besucht. Der gute Mensch von Brandenburg ist nach Worten des Cargolifter-Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning "als Verhandlungspartner knallhart", aber auch "äußerst verlässlich".


Der Investor ist 54 Jahre alt und studierte im englischen Birmingham Chemie, bevor er an der US-Elite-Universität von Harvard seinen MBA-Abschluss machte und beim Ölkonzern Exxon in Hongkong ins höhere Management wechselte. Inzwischen ist Au seit 30 Jahren in der Tourismusbranche tätig und arbeitet mit dem malaysischen Mischkonzern Tanjong zusammen, der mit ihm seine Freizeitsparte ausbauen möchte.


Der malaysische Konzern ist in erster Linie eine Holding, deren Töchter Energieversorger, Immobilienfirmen, und Glücksspielbetreiber sind. Tanjong PLC ist an der Börse von Kuala Lumpur und an der London Stock Exchange notiert und wies zum Jahresabschluss im Januar eine Marktkapitalisierung von 723 Mio. Euro auf. Der jährliche Nettogewinn nach Steuern beträgt 90 Mio. Euro, die Rücklagen betragen auf 230 Mio. Euro. hp

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo,

ist doch wirklich merkwürdig, wie wollen die denn im Herbst fertig sein? 10 Leutchen werkeln da ein wenig herum...die Baustelle müßte doch wie ein Ameisenhaufen wimmeln....

Zufahrtstraßen müßten überfüllt sein und so langsam kommt doch mal wieder der Verdacht auf...es ist wohl doch nur Schattenboxen.....

Dafür, dass er "knallhart" verhandeln kann, ist es schon beeindruckend, dass Herr Au nicht mal die Energiekosten zusammenrechnen kann...wenn die Halle auf 25 Grad aufgeheizt werden soll. (Weshalb gelten eigentlich die Gesetze, die Häuslebauer einzuhalten haben ... K-Wert...nicht für Herrrn Au????)

Shuttle und Parkplätze gibt gratis.....wie generös von ihm. Und "Einsteigerarbeitsplätze" für Leute, die schon seit 15 Jahren Westdeutsche sind....damit sie die Vergangenheit bewältigen! Unglaublich, Herr Au, wir SIND ein Volk!

So wird dann bemäntelt, dass es die von mir schon seit Monaten angeprangerten Billiglohnjobs sein werden...junge Menschen sind billig und kosten nichts! Es sind die Kartenabreißer und Bettenzulegerjobs, wie prognostiziert!


Ach und einfliegen will er die Leute...wie war das mit der Angst und dem 11. September? Er führt seine eigenen Argumente ad absurdum!

Das mit den betuchten Polen...hatten wir auch schon mal. Kann man nachlesen in "brand eins" vom Oktober letzten Jahres....was ein durchschnittlicher polnischer Arbeiter so verdient....

Der Vergleich mit Freizeitparks, die nur eine sechsmonatige Öffnungszeit haben, hinkt. Wenn man 12 Monate geöffnet hat, muß mal wohl auch 12 Monate die Kosten aufbringen?
Schade, dass Herr Au noch nicht gelesen hat....Kongresse, Seminare etc. sind rückläufig und verursachen meistens nur Kosten. Das Einzige, was noch Geld in die Kassen spült, soll Kultur sein.....aber davon ist man dort wohl noch Lichtjahre von entfernt....

...und was soll dieses stereotypische Lächeln des Personals wert sein?

Beate Kalauch

P.S: Wird die Abwasserleitung schon gelegt? Weiß jemand was davon?

Frodo Baggins
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Beitrag von Frodo Baggins »

Hallo,

letzten Sonntag war ich mal wieder in der Halle »nach dem Rechten sehen«.

Ja, da werkeln wirklich um die 10 Leutchen - mehr oder weniger im Hintergrund. Eine bescheidnene Galerie mit vielen bunten Bildchen zeigt, wie es mal werden soll. Eine nette Dame von TI gab nach Aufforderung einige Infos über das Projekt an einem Modell. In einem ehemaligen Büro werden kurze Videosequenzen über »den Brand« gezeigt — positiv: Auch die Errungenschaften von Cargolifter werden erwähnt. Ansonsten: Einige Topfpflanzen, ein Imbisslädchen, ein Stand für Kahnfahrten und Spreewaldgurken ... sehr beschaulich das ganze.
Die schätzungsweise 50 Besucher an diesem sonnigen Tag fielen nicht weiter auf. Und einen hübschen kleinen Ballon, der ab und zu gen Hallendecke stieg um dann wieder heruntergezogen zu werden gab es auch. Leider im abgesperrten Bereich.

Gruß
Frodo

hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

Wann ist denn jetzt eigentlich die Eröffnung von TI?
Ich meine erst vor kurzem gelesen zu haben, dass im Dezember erst eröffnet wird.

gruß
peter
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach
Meinung anderer Leute nicht fertigbringt. (Aymé, Marcel)

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Peter,

"erst" Dezember? Also ich würde meinen, für so ein Mega-Projekt braucht man ein paar Leute mehr...wenn die bis Dezember fertig sein wollen. Damals waren die Fertigstellungspläne schon sehr ehrgeizig...da sollte es der 3.10.2004 sein...dann wurde verlängert um zweieinhalb Monate. Also, so wie es dort zur Zeit ausschaut, kann es nichts werden und man fragt sich doch...was läuft da nun wirklich ab?

Wird das nun die nächste Mega-Blamage für die teilhabenden und gestaltenden Politiker?

Gruß Beate

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