Lockheed Martin erhält Entwicklungsauftrag für Höhenplattfor

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rudipap
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Stratosphärenluftschiff

Beitrag von rudipap »

Man könnte ja das Luftschiff für die Stratosphäre erst mal mit einem normalen Luftschiff auf eine gewisse Höhe bringen, von der aus es dann selbständig weitersteigt. Dann reduziert sich das Problem mit den 7% ein wenig.

Gruß
Rudi

edgar
Joey
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Beitrag von edgar »

Habe eben unter http://www.aircars.de/ leichte Druckbehälter gefunden, aus mit Kohlefaser umwickeltem Thermoplast. Leider steht kein Gewicht in den technischen Daten. Vielleicht sind diese Behälter als Heliumspeicher zu gebrauchen.

WorstOnTop
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Beitrag von WorstOnTop »

Die Sache mit den zwei "Segmenten", zwischen denen Helium hin und her gepumpt werden soll, lässt mich aufhorchen: Wie das? Klar kann man Helium herumpumpen, aber damit den Auftrieb regulieren? Das würde bedeuten, dass man einen Druckbehälter braucht, und alle mir bisher bekannten Überlegungen zu diesem Thema enden damit, dass es mit den derzeit zur Verfügung stehenden Materialien usw. in einem Luftschiff nicht machbar ist.
Ich fühlte mich durch "weibliche Logik" aus dem Vereinsforum inspiriert und fing nach einigem Überlegen an zu beschreiben dass ich mich bereits fragte ob wohl die Hin und Herpumperei zur Regulation des Auf- und Ab manch laienhaftem Dasein "viel zu anstrengend" erschien.

Statt auch noch Energie für endliche Erfahrungssätze von gestern bzw. von vor wenigen Tagen zu verbrauchen ("derzeit nicht machbar"), hätten die Damen (Ingenieurinnen) das alles vielleicht lieber - wie sollte man(n) es "jetzt" nur sagen - auf der Stelle einfach sein gelassen (?)

MfG

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

Israel Aircraft Industries wollen das grösste Luftschiff der Welt entwickeln.

Malam (MLM), eine Abteilung der Raketen- und Luftraumgruppe Israel Aircraft Industries (IAI), hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie innert vier Jahren das grösste je gebaute Luftschiff entwickeln wollen. MLM entwickelte und stellt neben anderen Produkten das antiballistische System «Arrow» her. Das SSP (Stratospheric Solar Powered Airship), ein solargetriebenes Stratosphären-Luftschiff, soll nach seiner Fertigstellung 200 Meter lang und 60 Meter breit sein und auf einer geostationären Position 21 Kilometer über der Erdoberfläche schweben. Das SSP wird laut den Entwicklern militärisch und zivil genutzt werden. Avi Baum, Chef für Forschung und Entwicklung bei MLM, erklärte, dass die Kameras des Luftschiffs so hochauflösend sein werden, dass die Nummernschilder fahrender Autos auch aus einer Distanz von 1000 Kilometern erkennbar sein sollen. Der Kostenvoranschlag für die Entwicklung des Projekts beläuft sich auf etwa 100 Millionen Euro. Die Herstellung eines Luftschiffes soll dereinst zwischen 18 und 26 Millionen Euro kosten.

Energieversorgung durch Solarzellen

Der bloss zehn Tonnen schwere, aus flexiblem Kunststoff hergestellte moderne Zeppelin soll fast zwei Tonnen Nutzlast tragen können. Funktionieren wird das Luftschiff, das in der Lage sein soll, bis zu drei Jahre lang unbemannt in der Stratosphäre zu schweben, wie ein Unterseeboot nach dem Zweikammerprinzip. Eine der beiden Kammern wird mit Luft, die andere mit Helium gefüllt. Am Boden befindet sich das Helium in einem komprimierten Zustand und wird somit schwerer als Luft sein. Zum Aufsteigen lässt man das Gas in der Kammer expandieren, wodurch dem Fluggerät der nötige Auftrieb gegeben wird. Zum Absinken wird Luft in die Kammer gepumpt und das Helium wieder komprimiert. Da das SSP vertikal landen und starten wird, benötigt das Fluggerät keine Pisten. Die Stromversorgung wird 24 Stunden am Tag mittels Solarzellen erfolgen, die die Oberseite des Luftschiffes überdecken. Während der Tageszeit werden Energiezellen aufgeladen, die in den Stunden der Dunkelheit die Stromversorgung sicherstellen. Bei Bedarf setzt ein elektronisch gesteuerter Ausgleichmechanismus den Propeller in Betrieb, damit das Luftschiff immer über einem festen Punkt auf der Erde schwebt. Das Luftschiff kann jedoch auch in andere geostationäre Positionen gebracht werden.

Das Projekt, das unter Aufsicht der israelischen Behörde für Waffenentwicklung steht, befindet sich noch im Stadium der Abklärung seiner Machbarkeit, doch das israelische Verteidigungsministeriums gab bereits sein Interesse zu erkennen. Die ursprüngliche Idee, ein Fluggerät zu entwickeln, das eine billigere Alternative zu Satelliten darstellen würde, kam den Ingenieuren von IAI vor etwa zehn Jahren. Im Vergleich zu Satelliten hat ein Luftschiff noch den grossen Vorteil, dass es von Zeit zu Zeit zur Erde zurückgebracht, gewartet und mit neuer Nutzlast beladen werden kann. Die Israeli unterbreiteten das Projekt in den neunziger Jahren den Amerikanern, doch zeigten diese wenig Interesse. Insbesondere schien die Energieversorgung durch Solarzellen damals nicht gewährleistet, und das Projekt wurde zeitweilig storniert. Avi Baum meint, dass MLM damals seiner Zeit voraus war. Vor eineinhalb Jahren gruben Ingenieure das Projekt erneut aus und konnten zeigen, dass das Problem der Energieversorgung durch aufladbare Solarzellen gelöst werden kann.

Zivile und militärische Anwendungen

Als zivile Anwendungen stellt sich der Forschungsdirektor von MLM die Überwachung und Steuerung des Luftverkehrs vor, die Ausstrahlung von Radio- und Fernsehsendungen sowie das Versenden von Breitband-Internetdaten und Videokonferenzen. Das Luftschiff könnte auch als Relais für den Funkverkehr zwischen Flugzeugen und zwischen Satelliten und Bodenstationen, und als Plattform für Wetterstationen dienen. Im militärischen Bereich steht die Überwachung des Bodens, des Meeres und des Luftraumes im Vordergrund. Aus einer Höhe von 21 000 Metern wird der luftgestützte Wachturm laut den Angaben von MLM ein Gebiet mit einem Durchmesser von 1000 Kilometern erfassen können.

Für die weitere Entwicklung des Projekts werden beträchtliche Mittel benötigt, die IAI alleine nicht aufbringen kann. Zur Zeit wird nach einem Partner gesucht, mit dem das Luftschiff in Kooperation entwickelt werden kann. Als potenziellen Partner sieht IAI die amerikanische Firma Lockheed Martin, die an einem ähnlichen Projekt arbeitet.

George Szpiro
http://www.tachles.ch/artikel.php?id_art=1127

Roland Grün
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Beitrag von Roland Grün »

Nach längerem Nachdenken vermute ich, dass das Komprimieren von Helium im Luftschiff zwecks Auftriebs-Regulierung in großen Höhen, also geringem Luftdruck, praktizierbar sein könnte. Wenn dem so ist, dann nützt das Lasten-Luftschiffen wie dem CL160 leider nichts, denn diese operieren bei weitaus geringeren Höhen, entsprechend höherem Luftdruck.

Roland

WorstOnTop
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Beitrag von WorstOnTop »

http://www.taz.de/pt/2004/04/03/a0126.nf/text.ges,1

Frachtenluftschiff mutiert zur Waffe
EADS ist an der Leichter-als-Luft-Technologie des insolventen brandenburgischen Luftschiffbauers CargoLifter interessiert.
Der europäische Rüstungs- und Luftfahrtkonzern will sie nutzen, um Plattformen für den militärischen Einsatz zu bauen
VON DANIEL SCHULZ

Nun könnte das ökologisch korrekte Luftschiff doch vor allem dem Militär nutzen: Das brandenburgische Wirtschaftsministerium verhandelt mit der Bremer Space Transportations über die Patente des in Konkurs gegangenen Luftschiffbauers CargoLifter. Der europäische Rüstungskonzern European Aeronautic Defence and Space Company (EADS), zu dem die Space Transportations gehört, bestätigte die Einladung zu Gesprächen. "Und wir werden diese Einladung auch annehmen", sagte EADS-Sprecher Siegfried Monser der taz. Auch Rolf-Dieter Mönning, Insolvenzverwalter von CargoLifter, erklärte, dass ein Treffen geplant sei. Im brandenburgischen Wirtschaftsministerium wollte sich niemand zu dem Thema äußern.

Laut einem der taz vorliegenden internen Insolvenzpapier soll es bei den Gesprächen um schwebende Beobachtungs- und Kommunikationsplattformen für militärische Zwecke gehen. Die Plattformen könnten als Relais für Funkverbindungen dienen oder per Sensoren Landstriche für militärische Operationen überwachen. Zusammen mit der EADS will das Wirtschaftsministerium prüfen, ob "die Voraussetzungen für die Entwicklung hoch fliegender Plattformen als Transmitter für Telekommunikationsformen" gegeben sind. Ein ähnliches Projekt plant auch die Regierung der USA, allerdings mit einem US-amerikanischen Flugzeugkonzern.

Um wie viel Geld es bei der Zusammenarbeit geht, steht derzeit noch nicht fest. "Aber die Landesregierung sollte wirklich stark überlegen ob sie bei einer solchen Chance knausrig sein kann", sagt Mönning.

Anlagen von CargoLifter wird die EADS nicht übernehmen. "So etwas ist ausgeschlossen", so Sprecher Monser. Sein Konzern sei allein an der Air Brand GmbH interessiert - dort hat Insolvenzverwalter Mönning die Rechte an der von CargoLifter-Forschern ausgetüftelten Technologie zusammengefasst. Von der Hardware zum Produzieren von Luftschiffen ist kaum noch etwas übrig: In die Halle im brandenburgischen Brand, wo die CargoLifter-Zeppeline gebaut werden sollten, zieht der Tropenpark eines malaysischen Investors ein. Büromaterial und zwei kleine Zeppeline wurden versteigert. Schneidetische und anderes spezielles Werkzeug musste weggeworfen werden - für Luftschiffe gibt es auf dem Weltmarkt derzeit wenig Bedarf.

Anders sieht das die Initiative "Zukunft in Brand". Die möchte Mönning "lieber gestern als heute loswerden", wie Andreas Eichler, Sprecher der Initiative, sagt. Er ist immer noch überzeugt, dass Luftschiffe in Brand gebaut werden sollen. Mönnig habe CargoLifter verraten und den Zeppelinbau in Brandenburg unmöglich gemacht. "Er zerschlägt die Firma", so Eichler. Außerdem arbeite er unseriös: "Wir haben Anrufe von vielen und großen Kanzleien, die alle sagen, dass Herr Mönning sein gutes Ansehen zu Unrecht genießt." Öffentlich wollten sich die Kritiker aber nicht äußern.

Dazu passt, das in Zeitungen verbreitet wurde, Mönning würde für den Verkauf der Tropenhalle an die Malaysier Provisionen kassieren. Das stellte sich allerdings als Übersetzungsfehler heraus. Im Vertrag mit den malaysischen Investoren war von "provision" die Rede. "Provision clause" wird mit "Vorbehaltsklausel" übersetzt. Gemeint war eine einfache Vertragsbestimmung - ähnlich der salvatorischen Klausel in Mietverträgen.

Einen Antrag der Initiative, den Insolvenzberater auszutauschen, hatte das Landgericht Cottbus schon im Februar denn auch zurückgewiesen.

Nicht nur deswegen gibt sich Mönning derzeit ganz entspannt. Einen Markt für Luftschiffe gebe es weltweit nun einmal nicht, das sei zu akzeptieren, meint er. Auch die beiden noch existierenden britischen und amerikanischen Firmen dümpelten "am Rande der Pleite". "Das Luftschiff ist ein typisch deutscher Traum", so der Insolvenzverwalter. Es sei schwer, sich mit dem Scheitern abzufinden.

taz Nr. 7326 vom 3.4.2004, Seite 8, 131 Zeilen (TAZ-Bericht), DANIEL SCHULZ

5dim
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Beitrag von 5dim »

WorstOnTop hat geschrieben:http://www.taz.de/pt/2004/04/03/a0126.nf/text.ges,1

Frachtenluftschiff mutiert zur Waffe

[...]

Ein ähnliches Projekt plant auch die Regierung der USA, allerdings mit einem US-amerikanischen Flugzeugkonzern.
Gab es da nicht einmal bezüglich CargoLifter einen letter of intent, welcher zumindest etwas Interesse des US-Konzerns Boeing erkennen ließ?
Einen Antrag der Initiative, den Insolvenzberater auszutauschen, hatte das Landgericht Cottbus [...] zurückgewiesen.

Nicht nur deswegen gibt sich Mönning derzeit ganz entspannt. Einen Markt für Luftschiffe gebe es weltweit nun einmal nicht, das sei zu akzeptieren, meint er.
Wenn sich der IV dergestalt - auch angesichts der Ambitionen in Ländern wie den USA, Frankreich, Israel und Japan - äußert, frage ich mich, warum gerade er an die Spitze des Unternehmen gestellt wurde. Galt es womöglich, eine Beteiligung Deutschlands (oder wenigstens der CargoLifter AG) am Bau der sogenannten Höhenplattformen (Stratosphärenluftschiffe) von vornherein auszuschließen? Neuerdings sieht es so aus, als habe EADS in der Luftschiff-Frage Deutschlands eine gewisse Bedeutung erlangt, so daß der Gedanke naheliegt, daß dieser Konzern einen Einfluß von Boeing ausschließen und CargoLifter für sich ausschlachten will. Fragt sich nur, ob man da wirklich auf so günstige Kaufgelegenheiten wie eine Hüllenschweißanlage verzichten muß. :oops:

http://www.verkehrsrundschau.de/sixcms4 ... elcb=34732
CargoLifter-Patente sollen für militärische Zwecke genutzt werden 05.04.2004


Brand. Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS ist laut "taz" vom Freitag an den Patenten von CargoLifter interessiert. Nach Angaben der Zeitung wolle eine Tochterfirma der EADS die Technologie des insolventen Luftschiffbauers in Brand, Dahme-Spreewald, möglicherweise in Zukunft militärisch nutzen. Das brandenburgische Wirtschaftministerium und Firmenvertreter würden bald über die Nutzung der Patente verhandeln.

In einem der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegenden internen Insolvenzpapier solle es bei der Nutzung der Technologie um schwebende Beobachtungs- und Kommunikationsplattformen für militärische Zwecke gehen. EADS-Sprecher Siegfried Monser habe eine Einladung zu entsprechenden Gesprächen bestätigt. Auch CargoLifter Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning bestätigte das geplante Treffen. Das brandenburgische Wirtschaftsministerium habe sich nicht näher geäußert. (vr/dpa)

pestw
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Beitrag von pestw »

Das war in Zusammenhang mit Boeing, nicht mit Lockheed Martin.

JU

Beitrag von JU »

http://www.reifenpresse.de/CDML007/de/g ... ecID=32373

Ein Blimp, der nicht von Goodyear kommt


Das US-Verteidigungsministerium hat den Bau eines Luftschiffes in Auftrag gegeben, sich dabei allerdings nicht für die im Blimp-Bau erfahrene Goodyear entschieden, sondern für die Firma Lockheed Martin. Das Projekt hat auch andere Ausmaße: Der vermutlich erstmals in 2009 fliegende und für militärische Zwecke geplante unbemannte Blimp wird 17 Mal so groß sein wie ein Goodyear-Luftschiff, soll in extremen Höhen fliegen und dabei billiger sein als Satelliten. Allerdings wird auch dieser Blimp in Akron gebaut.

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