Höhenplattformen

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E.Sillge
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Höhenplattformen

Beitrag von E.Sillge »

Irgendwo stehen zwar schon Artikel zum Thema Höhenplattform, aber da uns das Thema bestimmt auch noch lange beschäftigen wird und wegen der Übersichtlichkeit mach ich mal einen neuen Thread dazu auf.


Ungestörter Handyempfang

Von Ralf Krauter

Es gibt Orte, wo Erreichbarkeit immer noch Glücksache ist. Zum Beispiel im ICE: Kaum hat das Handy ein Mobilfunknetz gefunden, reißt die Verbindung schon wieder ab.

Der Grund: Kein Empfang der Zug durch Niemandsland rollt. Das wichtige Telefonat muss warten, die E-Mails können erst am nächsten Bahnhof abgerufen werden.
Für Geschäftsreisende ist der Zwangsaufenthalt im Funkloch ein Ärgernis. Wer nicht ständig erreichbar ist, riskiert, dass Geschäfte ohne ihn gemacht werden. Verlässlicher Zugang zu Daten und Informationen ist ein Standortvorteil, weshalb die EU mit dem Projekt Capanina die Zukunft der mobilen Vernetzung sichern will. "Breitband überall", so das Motto. Die Vision: In spätestens 10 bis 15 Jahren soll sich ein reisender Firmenvertreter auch noch im entlegensten Winkel Europas per Videokonferenz mit der Konzernzentrale abstimmen können. Und das Herunterladen des neuesten Videos soll auch im ICE nur ein paar Sekunden dauern. Damit aus der Vision Wirklichkeit wird, sind enorm hohe Datenübertragungsraten erforderlich: 120 Megabit pro Sekunde wollen die Capanina-Forscher liefern - 40-mal mehr, als eine DSL-Leitung heute schafft. Ein ambitioniertes Vorhaben, für das die Ingenieure auf eine völlig neuartige Technologie setzen: Sie wollen Mobilfunk-Sendemasten das Fliegen beibringen.

Netzwerk aus Höhenplattformen

Ein Netzwerk aus Höhenplattformen, die 20 Kilometer über der Erde in der Stratosphäre schweben, soll das Rückgrat der zukünftigen Breitband-Infrastruktur bilden. Mikrowellensender an Bord der unbemannten Relaisstationen schicken die Daten mittels Richtfunk zum Nutzer. Laserstrahlen vernetzen die fliegenden Sendemasten untereinander und erlauben die Übertragung enormer Datenraten. 13 Partner aus Industrie und Forschung sind an dem ehrgeizigen Projekt beteiligt, darunter die Britische Telekom und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Die EU fördert Capanina bis Ende 2006 mit 3,1 Mio. Euro. "Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Projektkoordinator David Grace von der Universität York in England. Zweifel an der Machbarkeit des futuristischen Konzepts lässt er ebenso wenig gelten wie Skepsis, was Bedarf und Wirtschaftlichkeit angeht. "Das ist genau wie mit den ersten Kommunikationssatelliten in den 60er Jahren", sagt er. "Damals wusste auch keiner, ob sich das rechnet."

Die fliegenden Sendemasten sollen die bestehenden Kommunikations-Infrastrukturen ergänzen. Hauptzielgruppe sind Nutzer in ländlichen Regionen. Die Datenübertragung per Satellit ist dort zwar schnell, aber für den Kleinunternehmer oft unerschwinglich. Eine fliegende Höhenplattform käme nach Meinung der Capanina-Entwickler viel günstiger. Der Unternehmer müsste lediglich eine Antenne von der Größe einer Untertasse auf seinem Dach installieren.

Vielversprechende Tests

Der Weg dorthin ist noch weit, auch wenn erste Tests vielversprechend waren. Vor einigen Wochen ließen die Forscher in England einen Fesselballon mit einer Testplattform auf 300 Meter Höhe steigen und stellten mit Funkwellen eine Breitbandverbindung her. Auch die Datenübertragung mit einem unsichtbaren Infrarot-Laserstrahl wurde erfolgreich getestet. "Eine der Herausforderungen dabei ist, dass der Empfänger am Boden den sich bewegenden Ballon sehr genau verfolgen muss", sagt Joachim Horwath vom DLR in Oberpfaffenhofen. Er ist für die optische Freiraumkommunikation verantwortlich, mit der die Höhenplattformen einmal untereinander Daten austauschen sollen. Die Vorteile einer Laserverbindung: Sie funktioniert über große Entfernungen, die Sender sind klein und leicht und verbrauchen nur vergleichsweise wenig Energie - alles Pluspunkte für den Einsatz auf Stratosphären-Plattformen, die ihren Energiebedarf mit Solarzellen decken müssen.

Bei der Optimierung der Breitbandverbindung durch Laser profitieren die Forscher von Technologien für die optische Kommunikation zwischen Satelliten. Die Übertragung durch die Luft macht aber neue Probleme: Temperaturunterschiede führen zur Bildung von Turbulenzen, die den Laserstrahl abschwächen und so die Reichweite begrenzen. Dank trickreicher Korrekturverfahren gelang es den DLR-Forschern aber bereits 2002, Daten über eine Entfernung von 61 Kilometern durch die Luft zu senden - von der Bergstation der Wallbergbahn zum Dach des Institutsgebäudes in Oberpfaffenhofen. Verbesserte Algorithmen dürften in Zukunft deutlich höhere Reichweiten ermöglichen.

Tauglichkeit der Stratosphärenflugzeuge fraglich

Die Entwicklung der Höhenplattformen selbst ist noch am Anfang. Ideal wären unbemannte Luftschiffe, von Motoren automatisch in Position gehalten. Zeppelin und Co brauchen keine Energie, um oben zu bleiben, und ihre Hülle bietet reichlich Platz für Solarzellen zur Stromversorgung. Aber um in 20 Kilometern Höhe die nötige Nutzlast tragen zu können, müssten solche Luftschiffe riesig sein. Mit über 250 Metern Länge hätten sie nicht nur die Ausmaße des gescheiterten Cargolifters, sondern auch eine Reihe der damals aufgetretenen Probleme. "Die Luftschiff-Technologie ist noch nicht so weit", sagt Horwath. Und Capanina-Koordinator Grace räumt ein: "Die Verfügbarkeit einer verlässlichen Höhenplattform ist der Flaschenhals." Außerhalb Europas basteln derzeit zwar fast alle Industrienationen an Stratosphären-Luftschiffen. Aber für den kommerziellen Einsatz dürften diese nach Einschätzung des Experten Bernd Kröplin von der Universität Stuttgart kaum vor 2012 verfügbar sein.

Ob Stratosphärenflugzeuge wie der Nasa-Solarflieger "Pathfinder" als Übergangslösung taugen, bleibt fraglich. Diese Leichtflugzeuge können zwar über einer Stelle kreisen, doch die Energieversorgung bei Nacht, wenn die Solarzellen keinen Strom liefern, ist unausgereift. Außerdem hat der Absturz des Prototypen "Helios" im Juni 2003 gezeigt, wie fragil die solaren Höhenflieger sind. Die Capanina-Entwickler planen dieses Jahr deshalb erst einmal weitere Tests mit einem Fesselballon. Die ersten Versuche mit einem in Japan entwickelten Stratosphären-Luftschiff sollen 2006 folgen.

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Infrastruktur Höhenplattformen

Ein Netzwerk aus fliegenden Sendemasten ist das Herzstück der zukünftigen Breitband-Infrastruktur. Dafür kommen Stratosphärenflugzeuge wie der Nasa-Solarflieger "Pathfinder" in Frage. Tests mit Fesselballons waren erfolgreich. Versuche mit Stratosphären-Luftschiffen folgen.

Kommunikation

Laserstrahlen sorgen für die Vernetzung der Höhenplattformen und ermöglichen die Übertragung der Datenraten. Über Hunderte von Kilometern soll der Datenaustausch möglich werden. Die Sender sind klein und leicht und verbrauchen nur wenig Energie, die mit Solarstrom gedeckt werden kann.

Empfang

Eine untertassengroße Antenne sorgt für den Empfang. Von ihr werden die Daten über herkömmliche Funknetze zu den mobilen Nutzern in der Umgebung weitergeleitet.

© 2005 Financial Times Deutschland
http://www.ftd.de/tm/rd/1104561004345.html?nv=hpm
http://www.impulse.de/ftd/artikel.html? ... _id=676583

Wolfgang Seemann
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Beitrag von Wolfgang Seemann »

Ein kugelschiff mit 50 m Durchmesser kann bei etwa 40 t Leergewicht noch 30 t Nutzlast tragen.
Bei einer 40 m Kugel sind es bei etwa 25 t Leergewicht noch 5 t Nutzlast.
Ein Solarantrieb um das Schiff stationär zu halten braucht natürlich extrem leistungsfähige Batterien, um die Nacht zu überbrücken. Ob die Leistung der Solarzellen ausreichen würde, um das Schiff bei starken Höhenwinden auf der Stelle zu halten, müsste natürlich erst noch gerechnet werden.
Die Datenübertragung über Höhenplattformen macht allerdings nur dann Sinn, wenn die Daten direkt zum mobilen Empfänger kommen.
Dies ist bei der angegebenen Entfernung von 20 km kein Problem. Schwieriger sind die benötigten Fächerantennen, welche die abgedeckte Fläche in einzelne Funkzellen aufteilen, damit genügend Kapazität aufgebaut werden kann. Jede Funkzelle kann über einen Teil des Frequenzspektrums verfügen, aber jede benachbarte Zelle nutzt einen anderen Teil. Laserverbindungen sind nur zwischen zueinander stationären Punkten möglich, also zwischen den Plattformen, sofern diese ausreichend stabil ihren Standort und die Richtung halten. Da sich ein normales gestrecktes Luftschiff immer in den Wind drehen muss, kann dort nur mittels drehbarer Gondel die Ausrichtung gewährleistet werden.
Beim Kugelschiff könnte auch über einen Wasserstoffantrieb nachgedacht werden. Der dafür vorgesehene Circular Dieselmotor kann für den Betrieb mit Wasserstoff modifiziert werden. Das Wasser kann durch Kondensation auf der Außenhülle gewonnen werden und der Wasserstoff mittels Solarzellen durch Elektrolyse.

Dies nur mal als Gedankenspiel und Denkanstoß.
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H. Ohliger
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Beitrag von H. Ohliger »

Bei einer 40 m Kugel sind es bei etwa 25 t Leergewicht noch 5 t Nutzlast.
Sie vergessen, dass die Dinger in 20km Höhe hängen sollen. So hoch kommen Sie mit den Daten selbst leer nicht annähernd.
Ein Solarantrieb um das Schiff stationär zu halten braucht natürlich extrem leistungsfähige Batterien, um die Nacht zu überbrücken. Ob die Leistung der Solarzellen ausreichen würde, um das Schiff bei starken Höhenwinden auf der Stelle zu halten, müsste natürlich erst noch gerechnet werden.
Muss es nicht, das passt einfach nicht (solange unsere Solarzellen einen derart miesen Wirkungsgrad haben).
Zumal die Sendeanlagen ja wohl auch noch ein klein bisschen Energie benötigen werden.
Von den Kosten für die Solarzellen und die Akkus UND dem Gewicht der Akkus möchte ich gar nicht reden.
Beim Kugelschiff könnte auch über einen Wasserstoffantrieb nachgedacht werden. Der dafür vorgesehene Circular Dieselmotor kann für den Betrieb mit Wasserstoff modifiziert werden. Das Wasser kann durch Kondensation auf der Außenhülle gewonnen werden und der Wasserstoff mittels Solarzellen durch Elektrolyse.
Äh, Strom aus Solarzellen erst aufwändig per Elektrolyse in Wasserstoff und dann per Verbrennungsmotor wieder in mechnische Energie zu wandeln klingt nicht sehr sinnvoll und ist es auch nicht.
Ein einfacher Elektromotor wäre wohl viel einfacher, SEHR VIEL billiger und dabei mindestens dreimal so effizient.

So Leid es mir tut: Ich glaube für diese Anwendung ist Ihr Kugelschiff objektiv betrachtet absolut ungeeignet.

Schönen Gruß
Harald Ohliger

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

Noch ein Projekt, Erstflug ist für Juli geplant, mal sehen, was sich entwickelt.
Irgendwann wird's eine Firma geben, die es schafft, soetwas in die Praxis umzusetzen. :)
Gruß Brandman

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14. April 2005

UNBEMANNTER ZEPPELIN

"Stratellite" soll Satelliten ablösen

Mit einem Luftschiff, das in 20 Kilometer Höhe schwebt, will einen US-Firma Satelliten Konkurrenz machen. Die 75 Meter langen "Stratelliten" sollen Internetdaten, Telefongespräche und TV übertragen - zu deutlich geringeren Kosten als Orbiter im All.


Ein Satellitenstart ist ein teures Unterfangen. Eine riesige, randvoll mit Treibstoff gefüllte Rakete muss den vergleichsweise kleinen Orbiter auf 28.000 Kilometer pro Stunde beschleunigen, damit er eine stabile Umlaufbahn im Weltall erreicht und nicht sofort wieder auf die Erde zurückfällt.

Die teuren Raketenstarts lassen Wissenschaftler immer wieder nach günstigeren Alternativen suchen. Alan Windle von der University of Cambridge träumt beispielsweise von Seilen aus Nanoröhren, die so stark sind, dass sie eines Tages Satelliten ins All ziehen können, ähnlich wie ein Fahrstuhl.

Schneller realisierbar erscheint da schon das Luftschiff "Stratellite", mit dem die US-Kommunikationsfirma Globetel Satelliten ablösen will. Gestern stellte das Unternehmen den 57 Meter langen Prototypen vor, der noch in diesem Jahr zu Testflügen in die Stratosphäre abheben soll.

Das Aussehen des Luftschiffs mit dem Namen "Sanswire One" erinnert eher an einen Wal als an die legendären Zeppeline - die Technik ist aber durchaus vergleichbar. Als Füllgas soll das Edelgas Helium zum Einsatz kommen; Solarzellen auf der Oberseite sichern die Stromversorgung für die Motoren und die Kommunikationstechnik an Bord.

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Prototyp Sanswire One: 57 Meter langes Luftschiff

Vor allem durch die extreme Flughöhe von bis zu 20 Kilometern wollen die Entwickler sicherstellen, dass ihr "Stratellite" unbeeinflusst von Winden fest am Himmel steht. "Ich würde sagen, das ist in ruhigen Gewässern", sagte Globetel-Chef Leigh Coleman. Der Jetstream rast in 10 bis 12 Kilometern Höhe um die Erde. Aber auch die gewählte Form soll das Schiff unempfindlich gegen Luftbewegungen machen.

Mit den "Stratelliten" will die Firma nicht nur Fernsehkanäle und Telefongespräche weiterleiten, sondern auch Datenverkehr. Die Luftschiffe sollen einen High-Speed-Internetzugang ermöglichen, der praktisch überall funktioniert. Globetel plant, vor allem Ballungszentren mit ihren Luftschiffen abzudecken.

Angeblich zehnmal billiger als Orbiter

Damit diese Vision real werden kann, muss der Prototyp allerdings erst einmal seine Flugtauglichkeit und Eignung zur kontinuierlichen Datenübertragung beweisen. Der erste Flug ist für Juli vorgesehen. Dann soll "Sanswire One" in 14 Kilometer Höhe aufsteigen.

Zu den genauen Kosten seiner schwebenden Satelliten konnte Coleman nur ungefähre Angaben machen. "Wir sprechen von 20 bis 30 Millionen US-Dollar", sagte er. Ein Satellitenstart schlage hingegen mit 250 Millionen Dollar zu Buche. "Das ist eine Technik, die Satelliten ersetzt." Auch die laufenden Kosten sollen laut Coleman deutlich unter denen liegen, die bei Orbitern entstehen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 91,00.html



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Die Pläne von Sanswire sind im wahrsten Sinne des Wortes "hoch fliegend". Von der geplanten Flughöhe von 20 Kilometern aus soll ein einzelner "Stratellit" fähig sein, eine Fläche von 300 000 Quadratkilometern, vergleichbar der Größe des Staates Texas, funktechnisch zu versorgen. Die Außenhaut des gasgefüllten Hartschalen-Luftschiffs ist mit Solarzellen überzogen, die die nötige Antriebsenergie liefern, um den fast 75 Meter langen Koloss auf geostationärer Position zu halten. Der "Stratellit" kann als Nutzlast bis zu 1,5 Tonnen Telekommunikations-Equipment tragen und kann zu Wartungszwecken gelandet werden.
In den kühnen von Sanswire-Entwicklern entworfenen Szenarien schwebt eine ganze "Stratelliten"-Flotte in stratosphärischen Höhen und macht Satelliten und Funkmasten gleichermaßen überflüssig. Die Palette der angebotenen Services soll sich von großräumiger Versorgung mit Mobiltelefonie bis hin zum drahtlosen Breitband-Internetzugang in der Art gigantischer Hotspots erstrecken. Bei den Angaben, welche spezifische Technik hier zum Einsatz kommen soll, bleibt Sanswire allerdings ungenau.

Bevor Sanswires "Stratellit" seine Funktion als Träger-Plattform für Telekommunikations-Dienste aufnehmen kann, muss das Luftschiff aber zunächst einmal seine Flugtauglichkeit unter Beweis stellen. Für Flugtests mit dem unbemannten Fluggerät fehlt bislang aber noch die Genehmigung der amerikanischen Flugbehörde Federal Aviation Administration (FAA). Sollten die Luftfahrt-Kontrolleure wie erhofft Mitte des Jahres grünes Licht für die Testflüge geben, sind Produktion und Start der ersten Stratelliten für das kommende Jahr geplant.
http://www.teltarif.de/arch/2005/kw15/s16816.html



STRATELLITE SPECS:

* Length: 245 feet
* Width: 145 feet
* Height: 87 feet
* Volume: 1.3 million cubic feet
* Dual envelopes, both made of Kevlar
* Powered by electric motors
* Outer envelope covered in film photovoltaic (solar) units
* Payload capacity: 3,000 pounds
* Maximum altitude: 70,000 feet
* Desired altitude: 65,000 feet
* Proprietary Lifting Gas Technology
* Held in position by 6 onboard GPS units connected to the ship’s engines
* Line-of-sight to a 300,000 square mile area
* Wireless capability (currently) to an area with a radius of 200 miles
* Controlled by earth stations on the ground
* Maximum duration: 18 months (a replacement ship will be in position prior to bringing original ship down for retrofitting. The original ship will return to its position after retrofitting.
* Each airship is 100% reclaimable

http://www.sanswire.com/stratellites.htm

Wolfgang Seemann
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Beitrag von Wolfgang Seemann »

Es mag zwar sein, dass die Kosten dieser Plattform nur 10 % eines Satelliten betragen, aber dabei wird vergessen, dass ein Satellit eine bis zu fünfzigfache Reichweite hat. Allerdings sind geostationäre Satelliten für Mobilfunk nicht geeignet, da mobile Geräte den Satelliten nicht erreichen können. Der Einsatzzweck von Geosatelliten ist ein ganz anderer als der von Höhenplattformen. Eine Höhenplattform kann keinen Satelliten ersetzen, genau so wenig wie umgekehrt. Beide haben ihre Einsatzschwerpunkte, der Satellit in der großräumigen Signalverteilung an viele Abnehmer, während die Höhenplattform für den Zweiwegdatenverkehr zwischen individuellen Teilnehmern vorgesehen ist. Das ist ein Vergleich wie Straßenbahn mit ICE.
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Beitrag von RSM »

CAPANINA-Projekt zielt auf DSL-freie Gebiete 24.04.2005
11:09

Bild: capanina.org

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Die Idee, stationäre Luftschiffe als Relaisstationen für die Breitband-Versorgung ganzer Landstriche einzusetzen, wird nicht nur in den USA verfolgt. In der vergangenen Woche wurde in Kalifornien der Prototyp des Stratosphären-Luftschiffes Stratellit vorgestellt. Diese Woche berichtet die EU-Forschungsorganisation "Information Society Technologies" (IST) von erfolgreichen Tests im CAPANINA-Projekt (http://www.capanina.org/). CAPANINA forscht an den technischen Voraussetzungen für Kommunikations-Netzwerke mit fliegenden Verteilerstationen in der stratosphärischen Höhe von 20 Kilometer über dem Erdboden.
Projekt-Sprecher Alan Gobbi sieht das "stratosphärische Breitband" als ideale Ergänzung zu Satelliten-gestützer Kommunikation und terrestrischen Funktechnologien. "Platziert man mit dieser Kommunikations-Technologie ausgestattete Luftschiffe in einer vernetzen Konfiguration in einem Abstand von 60 Kilometer, wäre die komplette Versorgung eines jeden Platzes am Boden gewährleistet. Sie könnten von Mobiltelefonie bis hin zu High-Definition TV alles anbieten", erklärt Gobbi. Chancen für die Breitband-Versorgung aus luftigen Höhen sieht Gobbi vor allem in Gebieten mit mangelhafter Breitband-Versorgung per DSL: "Diese Plattformen könnten kostengünstiges Breitband in vorstädtischen oder ländlichen Gegenden liefern in denen es keine anderen Alternativen gibt. Wir sagen allerdings nicht, dass stratosphärisches Breitband ADSL in Städten ersetzen wird."


Gegenwärtig noch Stratosphären-Ballons als Equipment-Träger
Bild: capanina.org
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Stratosphären-Luftschiffe sollen Satelliten gegenüber in den Punkten Kosten und Kapazität deutlich überlegen sein. "Die Kosten für die Installation Luftschiff-basierter Kommunikations-Anlagen werden auf ein Zehntel der Kosten im Vergleich zu Satelliten geschätzt. Was die Fähigkeit eines Satelliten multiple Nutzer zu versorgen angeht, kann ein Luftschiff etwa tausend mal so viele Nutzer versorgen."
Nutzer in Gegenden ohne DSL-Versorgung, die auf eine Breitbandversorgung aus der Stratosphäre hoffen, müssen sich aber wahrscheinlich noch einige Jahre gedulden. Auf dem Termin-Kalender der CAPANINA-Forscher stehen zunächst zwei weitere Tests im August 2005 und im Sommer 2006. Gegenwärtig fungieren noch Stratosphären-Ballons als Equipment-Träger. Der Bau eines Stratosphären-tauglichen Luftschiffs ist bislang nicht in Sicht. Das CAPANINA-Konsortium wird auf dem IST Mobile and Wireless Summit 2005 (http://www.mobilesummit2005.org/) der vom 19. bis 23. Juni 2005 in Dresden stattfindet, über den Status des Projektes informieren.
Wer übrigens hinter CAPANINA ein bedeutungsschweres Technik-Akronym vermutet wird enttäuscht sein: Capanina ist lediglich der Name des italienischen Restaurants in dem die ersten Projektverhandlungen stattfanden.

http://www.teltarif.de/arch/2005/kw16/s16907.html

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

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Lockheed baut hochfliegendes Militär-Luftschiff

von Gerhard Hegmann, München

FTD, 13.12.2005

Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hat jetzt endlich grünes Licht für den Bau eines unbemannten Überwachungs-Luftschiffs als Baustein für das Raketenabwehrsystem bekommen. Das Luftschiff soll in 20 Kilometer Höhe an der Grenze zum Weltraum Position beziehen.

Der Auftrag über 149,22 Mio $ durch die Pentagon-Behörde Missile Defense Agency sieht den Bau eines kleineren Prototypen vor, der einen Monat in der Stratosphäre schweben soll. "Der etwa 43 Meter lange Prototyp soll 2009, spätestens aber 2011 im Einsatz sein", sagte Lockheed-Sprecherin Kate Dunlap am Montag auf Anfrage. Die Verträge würden in Kürze unterschrieben.

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Lockheed Martin plant seit Jahren den Bau sehr hoch fliegender Luftschiffe (High Altitude Airships/HAA). Der Konzern behauptet, dass sie erheblich günstiger als Satelliten seien. Im September 2003 erhielt Lockheed einen ersten 40 Mio. Dollar-Auftrag, zur Entwicklung eines etwa 152 Meter langen Prototyps bis 2006. Doch ähnlich wie bei dem gescheiterten deutschen Lastenluftschiffprojekt Cargolifter gibt es auch beim HAA-Projekt von Lockheed Verzögerungen, technische Schwierigkeiten und Finanzierungsprobleme.

Nach der neuen Planung sinkt die Nutzlast des HAA-Prototyps von 1,8 Tonnen auf mindestens 226 Kilo. Die Stromversorgung über Solarzellen wurde von zehn auf drei Kilowatt verringert und die Länge des Luftschiffs schmilzt von 152 Meter auf 43 Meter. Das spätere Luftschiff soll dann etwa 150 Meter lang sein.

Lockheed sieht Markt für Luftschiffe

Im Vorfeld des jetzt erteilten Auftrags gab es Diskussionen zwischen dem US-Kongress und dem Verteidigungsministerium um die Finanzierung und Gewichts- und Nutzlastprobleme. Nach den US-Plänen zur Raketenabwehr sollen etwa zehn Luftschiffe, bepackt mit Radar und anderen Sensoren, auf der Erde anfliegende Raketen oder feindliche Flugzeuge erkennen. Lockheed Martin verteidigt das Luftschiffkonzept. "Es gibt einen Multi-Milliardendollar-Markt - nur allein für die Luftschiffe", sagte Lockheed-Manager Dave Kier auf einer Investorenveranstaltung Anfang November.

Weltweit gibt es verschiedene Projekte für hochfliegende Luftschiffe.Das US-Unternehmen Sanswire, eine Tochter des Telekomkonzerns Globe Tel, testete jüngst einen Prototypen. Die europäische Union erforscht beispielsweise im Projekt Capanina die mobile Breitbandkommunikation über Luftschiffe. In Europa wird derzeit an einer Forschungsagenda gearbeitet, die eine Strategie für die nächsten 20 Jahre festlegen soll. Der Entwurf wird im Frühjahr 2006 erwartet.

Der deutsche Luftschiffexperte und Vorstand der Wiesbadener LTA-Technologie, Ingolf Schäfer, verweist darauf, dass bei der Technik noch nicht alle Grundlagenprobleme gelöst sind. Zu den Hauptproblemen gehöre die Zuverlässigkeit auf lange Zeit ohne Wartung, der Aufwand für die dauerhafte Positionierung in 20 Kilometer Höhe sowie die Frage der Wirtschaftlichkeit. Der Lockheed-Auftrag sei daher "ein erster Schritt, dem aber noch viele folgen müssen", sagte Schäfer auf Anfrage.

Aus der FTD vom 13.12.2005 © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: lockheedmartin.com

pestw
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Beitrag von pestw »

Aerostar Luftschiff erreicht 74 000 Fuß (22 600 Meter) bei motorisiertem Test
Das 146 Fuß (44,5 Meter) lange HiSentinel Stratosphären-Luftschiff von Aerostar International vollzog einen 5 Stunden langen motorisierten Demonstrationsflug am 8. November und erreichte dabei eine Höhe von 74 000 Fuß (22 600m).
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Artikel in Flight International

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