15 Millionen Euro Fördermittel für Tropical Islands

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E.Sillge
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15 Millionen Euro Fördermittel für Tropical Islands

Beitrag von E.Sillge »

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12.12.2005

Fördermittel für Tropical Islands bewilligt---Kopplung an Erhalt der Arbeitsplätze

Potsdam/Brand - Das Freizeitzentrum Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) erhält vom Land 15 Millionen Euro Fördermittel. Das habe der Landesförderausschuss heute entschieden, teilte das Unternehmen mit. Die Mittel würden 2006 in die Weiterentwicklung des Angebots in und um die umgebaute Luftschiffhalle der gescheiterten CargoLifter AG investiert, sagte Geschäftsführer Ole Bested Hensing.

Seit Eröffnung von Tropical Islands im Dezember 2004 wurden vom malaysischen Mutterkonzern Tanjong PLC nach eigenen Angaben fast 90 Millionen Euro aus eigenen Mitteln investiert und mehr als 500 Arbeitsplätze geschaffen. Die Förderung sei an den Erhalt von 501 Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre gekoppelt, berichtet die "Bild”-Zeitung in ihrer Dienstag-Ausgabe. Außerdem dürfe das Geld nur für neue Investitionen genutzt werden, nicht aber zur Deckung von Betriebsverlusten. Sollte Tropical Islands scheitern, müsse der malaysische Mutterkonzern Tanjong die Fördergelder zurückzahlen.

Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sagte der Zeitung: "Ich will, dass dieses Projekt auf Dauer JOBical Islands für Brandenburg bleibt.” Ausschlaggebend für die Förderung sei das neue Marketing-Konzept Hensings. Mit mehr Familienangeboten, Attraktionen im Außenbereich und zusätzlichen Übernachtungsmöglichkeiten werde Tropical Islands für Touristen aus ganz Deutschland und Europa ein Anziehungspunkt.

Hensing sagte: "Die Entscheidung zur Förderung unterstreicht die Bedeutung von Tropical Islands für das Land Brandenburg und ist darüber hinaus ein bedeutendes Signal für ausländische Investoren.” Nicht nur die regionale Wirtschaft profitiere von den Besuchern des Tropenparks, auch die Zahl der Übernachtungen im Spreewald konnte um 40 Prozent gesteigert werden.

Tropical Islands feiert am 19. Dezember das erste Jubiläum. Der neue Marketingleiter Rainer Wilkens ist ebenso wie Hensing überzeugt, dass eine Million Gäste bis Ende Januar 2006 kommen werden. Vorstellungen des früheren Tropenpark-Chefs Colin Au von jährlich etwa 2,5 Millionen Besuchern sind in weite Ferne gerückt. Schwarze Zahlen will das Unternehmen 2007 schreiben. Das bedeutet etwa 1,5 Millionen Gäste pro Jahr. dpa

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 6/2242247/

Lifter
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http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 08506.html

15 Millionen Euro für die Tropen

Land will Tropical Islands zum Erfolg befördern / Hoffnung auch bei Planern in Potsdam

Jürgen Schwenkenbecher und Martin Klesmann

POTSDAM. Den Um- und Ausbauplänen der Freizeiteinrichtung Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) steht nichts mehr im Wege. 15 Millionen Euro machte gestern der Förderausschuss Brandenburgs locker. Das Projekt habe jetzt eine Deutschland- und Europa-weite Ausstrahlung, sagte Steffen Kammradt, der Sprecher des Wirtschaftsministeriums. Das umstrittene Potsdamer Spaßbad, das nach Plänen des brasilianischen Stararchitekten Oscar Niemeyer entstehen soll, hatte Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) hingegen nicht auf die Tagungsordnung setzen lassen.

Die Summe für Tropical Islands, vor mehr als zwei Jahren beantragt, wurde formal als Ausgleich für bereits getätigte Investitionen bewilligt. Doch die Ankündigung der Betreiber, das Geld in den weiteren Ausbau der Tropenhalle zu stecken, beeinflusste die Zusage erheblich. Denn Brandenburg ist am Wohlergehen von Tropical Islands sehr interessiert - nicht zuletzt wegen der versprochenen 501 Arbeitsplätze. Eine weitere Pleite wie die des Luftschiffbauers Cargolifter würde den Ruf des Landes weiter ramponieren. Die Förderung sei auch ein "bedeutendes Signal für ausländische Investoren", ließ Ole Bested Hensing, seit November Chef von Tropical Islands, unverzüglich wissen.

Von Anfang an stieß das Projekt in der lange Zeit leer stehenden Halle bei Landespolitikern auf Beifall. Bewilligten die Behörden sämtliche Umbaupläne seit 2003 schon in Rekordzeiten, so bekam Tropical Islands vor wenigen Wochen auch noch ein Stückchen Infrastruktur geschenkt. Eine 2,5 Millionen Euro teure Brücke über ein Bahngleis lässt den Autoverkehr seit Herbst unkompliziert bis zur Tropenhalle rollen. Die Baukosten teilten sich Bund, Land und die Deutsche Bahn.

Die neue Förder-Nachricht wird Tropical-Islands-Chef Ole Hensing mit Erleichterung vernommen haben. Denn heute will auch der Aufsichtsrat des britisch-malaysischen Mutterkonzerns Tanjong - mit Hensing als Gast - in Kuala Lumpur über die Zukunft der Freizeiteinrichtung besprechen. Es geht um weitere Investitionen in der Freizeithalle, die noch nicht nach den Vorstellungen ihrer Investoren läuft. Nach Angaben Hensings stellte der Tanjong-Konzern weitere 15 Millionen Euro in Aussicht, sollte die Förderung - wie nun geschehen - bewilligt werden. Damit stünden 30 Millionen Euro für den Umbau bereit.

Das Geld soll unter anderen für den Bau einer Saunalandschaft eingesetzt werden. Auch sollen Eingangs- und Restaurantbereiche einladender gestaltet werden. Für die Umbauten sollen ab Frühjahr die nächtlichen Öffnungszeiten entfallen; im Herbst will das Unternehmen einige Wochen ganz schließen. "Unser Ziel ist die weitere Internationalisierung, die Einbindung von europäischen Vertragspartnern", sagte gestern Sprecherin Kathrin Schaffner. So wünscht sich die Landesregierung Tropical Islands.

Neidisch schauen die Potsdamer Stadtoberen auf die Entscheidung zu Gunsten der Tropical Islands-Betreiber. Denn eigentlich sollte der Ausschuss gestern auch über die Förderung des 38,8 Millionen Euro teuren Spaßbades entscheiden, das Architekt Oscar Niemeyer (97) am Brauhausberg errichten sollte. Doch Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) hatte den Entwurf als zu teuer und zu risikoreich abgelehnt. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) setzt dennoch weiter auf Niemeyer und will das Bad nun in abgespeckter Form für 29,6 Millionen Euro bauen. Und der Brasilianer ist offenbar zu weiteren Zugeständnissen bereit. Zudem soll nun die alte Schwimmhalle am Ort für drei Millionen Euro saniert werden.

Das Festhalten an Niemeyer stößt im Wirtschaftsministerium auf Unverständnis. "Der Oberbürgermeister doktert nun einfach am Niemeyer-Entwurf herum", hieß es aus dem Junghanns-Ministerium. "Gefördert wird aber die Funktionalität eines Freizeitbades und nicht der Architekten-Entwurf." Beim bisherigen, großzügig angelegten Entwurf warnt das Ministerium vor erhöhten Baunutzungskosten. Potsdam verschulde sich so weiter.

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo,

kann ich jetzt nicht lesen? Da wird in den ersten Zeilen davon geschrieben, dass es ein "formelles Zugeständnis" sein soll, für bereits erbrachte Infrastrukturleistungen. Dann will TI aber 15 und 15 Mio für den innerenr Ausbau ausgeben! Kann man plötzlich jeden Eurto zweimal benutzen?

Gruß Beate

Sehr merkwürdig, plötzlich ist man in Brandenburg am Aufbau und ERhalt von Arbeitsplätzen interessiert. Warum war man das eigentlichnicht, als CargoLifter diese Arbeitsplätze hatte? Eine Firma die es bereits fast 7 Jahre gab!!!

Lifter
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Beitrag von Lifter »

PRESSEMITTEILUNG von Cornelia Behm, MdB von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus
Brandenburg vom 13. Dezember 2005


Fördermittel für Tropical Islands –
fatale Fehlentscheidung


Zu der gestern erfolgten Bewilligung von Fördermitteln für Tropical
Islands in Brand erklärt Cornelia Behm, Bundestagsabgeordnete von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN aus Brandenburg:

„Die Entscheidung des Landesförderausschusses, Tropical Islands 15
Mil-lionen Euro Fördermittel zu gewähren, ist eine fatale
Fehlentscheidung. Wieder wird ein – nach Auskünften des Unternehmens
selbst – nicht kostendeckend wirtschaftendes Großprojekt mit
Steuergeldern künstlich am Leben erhalten. Die Landesregierung agiert
wie immer nach dem Motto „Masse statt Klasse“. Statt die Schaffung von
Arbeitsplätzen mit langfristiger Perspektive in der Region zu
unterstützen, biedert sie sich dem neuen Geschäftsführer von Tropical
Islands, Ole Bested Hensing, mit dieser Morgengabe an. Wohin das führt,
hat die Landesregierung mit ihrem Engagement für die Chip-Fabrik und
ähnliche Projekte bereits mehrfach bewiesen.

Das Unternehmen hat nach Aussage des Insolvenzverwalters den Zu-schlag
zum Kauf der ehemaligen Cargo-Lifter-Halle in Brand unter anderem
deshalb bekommen, weil es im Gegensatz zu anderen Bewerbern keine
Fördermittel benötigen würde. Interessant ist, dass der gleiche
Insolvenzverwalter bereits 2003 dem Unternehmen die Empfehlung gab,
doch Fördermittel zu beantragen.

Darüber hinaus ist Tropical Islands im Interesse einer erfolgreichen
Regio-nalentwicklung bereits durch die großzügige Bereitstellung von
Infrastruktur und den im Gegensatz zum Gestehungspreis von 78 Millionen
Euro preiswerten Verkauf der Cargo-Lifter-Halle für nur 17 Millionen
Euro durch die öffentliche Hand unterstützt worden. Die Gewährung
weiterer 15 Millionen Euro öffentlicher Mittel kommt einer
nachträglichen Erstattung des Kaufpreises durch das Land gleich und
zeigt, wie seriös die Landesregierung mit ihren eigenen Vergabekriterien
umgeht.“


Büro Cornelia Behm (MdB)
Sprecherin für ländliche Räume und regionale Wirtschaftspolitik der
Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel. 030-227 71566, Fax 76165

http://www.cornelia-behm.de

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Matthias/Wismar hat geschrieben:sie kennen die hintergründe der cargolifterförderung offensichtlich nicht. anders kann man ihre ständigen falschen wiederholungen zu diesem thema nicht deuten.

cargolifter hat sehr wohl einen millionenzuschuss erhalten, u.a. mit der bedingung arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. cargolifter war der vertragspartner der diese bedingung mangels geld nicht einhalten konnte, nicht der staat. sie haben doch erlebt das niemand aus der privatwirtschaft noch "echtes" geld reinstecken wollte...
Sie sollten mal auf unsere HP gehen und auf die "News" (Skandalöse Förderpolitik in Brandenburg) klicken und dann auf "Analyse Effert, 2004" gehen, um sich zu informieren. Vergessen Sie auch nicht Herrn Efferts Schlussfolgerung zu lesen, die da lautet:

"Wenn also jemand behauptet, die CargoLifter Förderung sei ein Flop der Landesregierung,
dann sollte dieser jemand seine Rechenkünste prüfen, wenn er
nicht ein Verleumder genannt werden will.

CargoLifter darf nicht in einen Zusammenhang mit dem Lausitzring und Chipfabrik genannt
werden, weil bei CargoLifter KEINE ÖFFENTLICHEN MITTEL VERWENDET ODER GAR VERNICHTET
wurden, sondern die öffentliche Hand
- Gewinn erzielte und
- Mindestens 500 Arbeitsplätze entstanden."

So ähnlich klingt das auch im vorangehenden Posting von Beate Kalauch.
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

Orljonok
Charly
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Beitrag von Orljonok »

Ich stelle den Artikel der Lausitzer Rundschau mal hier rein:

Brandenburg
13.12.2005

Potsdam fördert Tropical Islands mit 15 Millionen
Mittelfreigabe an Bedingungen geknüpft

Potsdam/Brand. Das Land Brandenburg hat dem Freizeitzentrum Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) 15 Millionen Euro Fördermittel in Aussicht gestellt. Die Freigabe der Gelder ist jedoch an Bedingungen geknüpft, wie Steffen Kammradt, Sprecher des Potsdamer Wirtschaftsministeriums, gestern gegenüber der RUNDSCHAU erklärte.

Die Förderung sei an zusätzliche Investitionen in die Tropenhalle, den Ausbau der Beherbergungskapazitäten in der Region sowie die Qualifizierung des Angebotes für die europaweite Vermarktung des Projektes gebunden, sagte Kammradt. Die Mittel dürften nicht zur Deckung von Betriebsverlusten eingesetzt werden. Die Förderung sei zudem an den Erhalt von 501 Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre gekoppelt. Sollte Tropical Islands scheitern, müsse der malaysische Mutterkonzern Tanjong die Fördergelder zurückzahlen. Die Mittel würden erst ausgezahlt, wenn Tanjong die Auflagen akzeptiert.

Eig.Ber./sm



http://www.lr-online.de/regionen/brande ... 09743.html
Immer zäh bleiben, dann schafft man es !!!

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Beitrag von Lifter »

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Kaum Verständnis für Tropen-Zulage

J. Schwenkenbecher, M. Klesmann und J. Blankennagel

POTSDAM. Einen Tag nach der Zusage Brandenburgs, die Freizeiteinrichtung Tropical Islands mit 15 Millionen Euro zu unterstützen, ist eine Auseinandersetzung über den Umgang mit Steuermitteln entbrannt. "Es kann nicht sein, dass der Staat immer dann einspringt, wenn es Unternehmen schlecht geht", beschrieb gestern Karl-Ludwig Böttcher, der Geschäftsführer des Brandenburger Städte- und Gemeindebundes, das Dilemma. "Andererseits darf in dieser absolut strukturschwachen Region keiner dieser Arbeitsplätze verloren gehen."

Der Landesförderausschuss, in dem unter anderen Vertreter von fünf Ministerien, der Landesinvestitionsbank und der Zukunftsagentur Brandenburgs sitzen, hatte am Montag die schon im Oktober 2003 beantragten, aber auch in der Landesregierung höchst umstrittenen Fördermittel freigegeben. Tropical Islands müsse 501 Arbeitsplätze für fünf Jahre garantieren und das Geld in den Ausbau der Freizeitanlage investieren, sind die wichtigsten Auflagen.

Jetzt hagelt es Kritik von allen Seiten. Karl Brenke, Ostdeutschlandexperte beim Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW), spricht von einem "fatalen politischen Signal", auch angesichts des Überangebots an Thermen und Spaßbädern in Brandenburg. Grundsätzlich sollten zwar Projekte unterstützt werden, die dafür sorgen, dass Geld aus anderen Regionen in die eigene Region fließt. Allerdings müsse Wirtschaftspolitik auch konsequent sein und Anfangsaussagen, dass Tropical Islands nicht gefördert werde, müssten eingehalten werden. "Eine Förderung erfolgt in der Regel nur, um neue Arbeitsplätze zu schaffen", sagte Brenke.

In der Freizeitbranche wird Tropical Islands, das nach Umbauarbeiten und mit neuem, international ausgerichtetem Konzept ab 2007 schwarze Zahlen schreiben will, aufmerksam beobachtet. "Warum muss jetzt schon ein neues Konzept her?", fragt Ulrich Reinhardt vom BAT-Freizeit-Forschungsinstitut in Hamburg. "Das Grundproblem ist, dass der Standort zweieinhalb Millionen Besucher im Jahr nicht hergibt." Es sei nicht sinnvoll, Arbeitsplätze teuer zu subventionieren. "Kein deutscher Freizeitpark hat bisher Fördermittel erhalten", sagt Reinhardt. Er verweist auf die Ausnahme, den Space Park in Bremen. Der erhielt laut Steuerzahlerbund etwa 200 Millionen Euro Subventionen - und musste im September 2004 nach sieben Monaten wegen Besuchermangels schließen.

Der Steuerzahlerbund warnt auch diesmal vor der risikoreichen Unterstützung. "Angesichts der Finanzsituation des Landes sollten wir hier keine Fördermittel einsetzen", sagt Angela Mai, die Vorsitzende des Steuerzahlerbundes in Brandenburg. Eine "fatale Fehlentscheidung" sieht auch die Grünen-Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm. Bei nicht kostendeckend arbeitenden Großunternehmen mache eine Förderung keinen Sinn.

Vor der Entscheidung zu Tropical Islands war es im Förderausschuss nach Informationen der Berliner Zeitung zu einem Eklat gekommen. Der Vertreter von Finanzminister Rainer Speer (SPD) weigerte sich, an der Abstimmung teilzunehmen. Auch der Vertreter des Infrastrukturministeriums stimmte nicht für die Förderung, sondern verlangte bis Freitag die Klärung offener Fragen. Offenbar zweifeln einige Ministerien am Wirtschaftskonzept des Projektes und befürchten, dass bald noch mehr Fördergeld beantragt wird.

Gestern bekräftigte das Wirtschaftsministerium noch einmal die Notwendigkeit der Finanzspritze. "Die Förderung fließt, weil das Landesinteresse gegeben ist", sagt Ministeriumssprecher Steffen Kammradt. "Das Landesinteresse ist die deutschland- und europaweite touristische Ausstrahlung dieser einzigartigen Halle."

Mark Weber, Sprecher des Landesrechnungshofes, fordert ein "tragfähiges Wirtschaftskonzept als Voraussetzung für eine derartige Förderung". Innerhalb des Rechnungshofes fragt man sich, wie das Land sich gegebenenfalls die 15 Millionen Euro vom malaysischen Mutterkonzern Tanjong zurückholen will - wenn zum Beispiel die Zahl der Arbeitsplätze auf unter 500 zurückgeht.

Wegen der Arbeitsplätze begrüßt die Gewerkschaft Verdi die Förderung. "Doch in der Halle soll nicht nur tropisches Klima, es müssen auch deutsche Arbeitsbedingungen herrschen", sagte Verdi-Landeschef Werner Ruhnke. Es gehe auch darum, dass für die 500 Jobs Tariflohn gezahlt werde.

Lifter
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Beitrag von Lifter »

So, ich habe den Pressethread jetzt mal aufgeräumt.

Entweder wird sich hier jetzt in einem vernünftigen Ton unterhalten oder wir wiederholen das Spiel erneut. Habe ich kein Problem mit.
Ich denke, dass die meisten Leser dafür dankbar sein werden.

Ansonsten müsste ich masochistische Züge attestieren.

Wenn hier Privatfeden auszutragen sind, dann sollte dieses per persönlicher Nachricht getan werden.

Ende der Ansage.

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,391343,00.html


19.12.2005

EIN JAHR TROPICAL ISLANDS
Ausgerechnet "Titanic"
Von Matthias Streitz, Brand

Vor exakt einem Jahr öffnete die Regenwaldhalle Tropical Islands, seither hat sie zweistellige Millionenverluste angehäuft und ihren ersten Chef verloren. Der neue erklärte nun, was er besser und anders machen will. Anfangs heißt das: Bauarbeiten, Schließungen - und noch größere Defizite.

Brand - Im Shuttlebus, der am Zwerg-Bahnhof von Brand wartet, läuft am Morgen das Lied "Africa" über die Lautsprecher. Das ist bloß ein Zufall des Radioprogramms - es wirkt aber wie eine forsche Versprechung, als der Bus auf die 107 Meter hohe Halle von Tropical Islands zurollt. Rundherum liegt Schnee in den Wäldern der Niederlausitz an diesem 19. Dezember. Auf den Tag genau ein Jahr ist es her, seit die 70 Millionen Euro teure, artifizielle Tropenwelt in der alten CargoLifter-Halle erstmals Besucher einließ.

Ole Bested Hensing trägt Office-Kleidung wie ein Banker, als er eine halbe Stunde später das Thai-Haus im "Tropendorf" betritt. In der Hand hält er aber, passend zum Setting, einen Cocktail mit buntem Papier-Sonnenschirm. Seit fast zwei Monaten ist der 41-jährige gebürtige Däne Chef bei Tropical Islands - und macht seinerseits forsche Versprechungen, gibt Ziele vor. "Wir wollen die Nummer zwei unter den Freizeitparks in Deutschland werden", sagt er vor rund zwei Dutzend Reportern, die er am Jubiläumstag eingeladen hat. Im laufenden Jahr reichte es, wie er anhand von Besuchertabellen zeigt, aber nur für Platz sieben - weit abgeschlagen hinter dem Marktführer Europa-Park.

Als der monströse Hallendom vor einem Jahr nach mehreren Umbau-Monaten aufmachte, waren die Erwartungen ebenso hoch gesteckt wie utopisch. Der malaysische Tropenplaner und erste Chef, Colin Au, träumte öffentlich von bis zu drei Millionen Besuchern und Profiten im allerersten Jahr. Au hatte, so scheint es, nicht lange genug auf die Landkarte geschaut - er glaubte wohl wirklich, dass zwei Badebereiche, Palmen und ein China-Büffett reichen würden, Millionen in die Halle irgendwo zwischen Königswusterhausen und Lübbenau zu locken.

"Das Produkt fertig stellen"
Tatsächlich kamen seit dem Premierentag 975.000 Besucher - diese Zahl gaben Hensing und sein neuer Marketing-Mann Rainer Wilkens heute bekannt. "Aber von null auf gut eine Million" - das sei doch, realistisch gesehen, ein gigantischer Erfolg, sagen sie, "die erfolgreichste Markteinführung seit Jahren." Selbst das Legoland komme ja im Jahr nur auf ein paar Hunderttausend Besucher mehr. Tropical Islands aber hat für seine Größe reichlich Geld verbrannt im ersten Geschäftsjahr - die Summe liege "zwischen zehn und 20 Millionen Euro", heißt es.

Hensing wischt sich mit der Hand über die Stirn. Es ist subtropisch schwül im thailändischen Holzhaus, sein Sakko aber zieht er nicht aus. 2006, erklärt er, werde für Tropical Islands ein entscheidendes Jahr - das Jahr, "in dem wir unser Produkt fertig stellen wollen". Wohl schon ab März wird die Halle nicht mehr rund um die Uhr geöffnet sein, sondern immer zwischen 22 und 5 Uhr schließen. Dann laufen, zunächst nur nachts, die ersten Umbauarbeiten an.

Wahrscheinlich im November, nach den Herbstferien, bleibt Tropical Islands dann für mehrere Wochen völlig geschlossen. In dieser Zeit will Hensing im bisher leeren Westbereich eine Wellness-Welt hochziehen. "Zehn verschiedene Saunen, ein Ruhehaus, Whirlpools" verspricht er - Angebote, die viele Gäste bisher vermisst hätten. Hensing nimmt in Kauf, dass wegen der Schließung die Besucherzahlen noch tiefer fallen - von nur noch 700.000 im Jahr 2006 ist die Rede. Dafür soll die Wellness-Zone, wenn sie denn fertig ist, extra Eintritt kosten und die Umsätze hoch treiben.

"Es hat keine fiesen Fragen gegeben"
Hensings Handschrift ist, nach nur anderthalb Monaten, schon hier und da sichtbar. Das Management ist umgekrempelt: Der Operations Manager ist neu, der Gastro-Chef ebenso, die alte Marketingleiterin ist auch nicht mehr da.

Die Optik der Halle ändert sich langsam: Das Riesenrad im Osten, erst im Frühjahr aufgestellt, ist wieder verschwunden - es erinnerte wohl zu sehr an Rummelplatz mit Bratwurst. Stattdessen gibt es hier eine Hüpfburg und eine Kinderrutsche in Schiffsform, die ausgerechnet den Namen "Titanic" trägt. Provisorisch sieht das aus - aber im Verlauf der Monate soll rundherum eine professionellere "Kinderwelt" entstehen. "Wir müssen unser Angebot für Familien mit Kindern ausbauen", sagt Hensing.

Der neue Tropen-Chef hat, kurz vor seinem Auftritt, eine Woche in Kuala Lumpur verbracht. Dort hat er dem Aufsichtsrat des malaysischen Mutterkonzerns Tanjong sein Konzept vorgestellt und erklärt, wie viel Zeit und Investitionen Tropical Islands noch braucht, um profitabel zu werden. "Die Atmosphäre der Sitzung war gut. Es hat überhaupt keine fiesen Fragen gegeben", sagt er.

Aus Asien habe er "jede Menge" Geld mitgebracht, lacht Hensing - er habe die Zusage, dass Tanjong 2006 "mindestens 15 Millionen Euro" für die malade Tochter ausgeben wird. Dazu sollen weitere 15 Millionen an Fördergeldern kommen, die das Land Brandenburg nach kontroversen Debatten bald freigeben will. Noch sei es nicht so weit, noch gebe es eine "lange Liste von Punkten", die geklärt werden müssten, räumt Hensing ein, ohne Details nennen zu wollen. "Aber ich bin sicher, dass man sich am Ende einigen wird."

"Ab 2008 wird es richtig gut"
So bekommt der neue Chef Zeit zum Experimentieren, Reformieren. Ein einfacheres Preissystem soll es ab 2006 geben, das Mehrfach-Besucher belohnt und Familien mit mehreren Kindern entlastet. "Viele werden sich über den niedrigen Preis wundern", kokettiert der Tropen-Chef, "ich selber musste eine Nacht drüber schlafen."

Die Shows sollen angepasst werden - die neue kubanische Revue, die ab Donnerstag und dann noch bis Ende Februar läuft, wird wohl das letzte Abendprogramm sein, das täglich zu sehen ist. Alles in allem könne Tropical Island 2007 erstmals zumindest operativ schwarze Zahlen schreiben, glaubt Hensing. "Und ab 2008 wird es dann richtig gut." Nachdem man, unter anderem bei Energie und Personal, Kosten gekappt habe, brauche man ohnehin nur noch 1,35 Millionen Gäste im Jahr, um Profite zu schaffen.

Als der Shuttle-Bus am Nachmittag zurück zum kleinen Bahnhof von Brand fährt, rollt er an den Autos der Tropen-Besucher vorbei. Vielleicht 300 Pkw stehen auf den Parkplätzen vor der Halle, großzügig geschätzt. Wenn Hensings Plan aufgehen soll, müssen es schon in zwölf Monaten mehr sein.

TROPEN AUCH IN MOSKAU?
In Kuala Lumpur, dem Standort des Mutterkonzerns Tanjong, unterhält Tropical Islands eine weitgehend unbekannte Filiale. 13 einheimische Mitarbeiter erledigen dort unter anderem buchhalterische Aufgaben für die deutsche Tochter - und planen die internationale Expansion.

Der Tropical- Standort in Brandenburg sei zwar der erste, solle aber nicht der letzte sein, sagte Ole Bested Hensing zu SPIEGEL ONLINE. So sei eine Ausdehnung in die USA möglich. In der russischen Hauptstadt Moskau gebe es sogar schon "drei Offerten" von potentiellen Partner, die am Aufbau einer künstlichen Tropenwelt interessiert seien.

Das deutsche Tropical Islands werde aber sicherlich auch in Zukunft die größte bleiben, sagt Hensing - eine vergleichbar dimensionierte Halle sei schließlich weltweit nirgendwo zu finden.
SPIEGEL ONLINE - 19. Dezember 2005, 18:19
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

pestw
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Beitrag von pestw »

http://www.tagesspiegel.de/Brandenburg/ ... 536140.asp

17.05.2006

SPD kritisiert Förderpolitik von CDU-Minister Junghanns

Potsdam - Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gerät wegen einer angeblich widersprüchlichen Förderpolitik in die Kritik: Der Chef der Brandenburger SPD-Landesgruppe im Bundestag Peter Danckert warf Junghanns „eine verfehlte Wirtschafts- und Industriepolitik“ vor. „Es kann nicht sein, dass mit staatlichen Fördermitteln bereits geförderte Investitionen sabotiert werden“, heißt es in einem dem Tagesspiegel vorliegenden Schreiben des Bundestagsabgeordneten vom 28. April an Junghanns.

Anlass der Kritik: Das Wirtschaftsministerium will den Bau einer zweiten Spanplattenfabrik in Baruth (Kreis Teltow-Fläming) mit 14 Millionen Euro fördern. Nach Danckerts Darstellung würde dadurch das dort bereits produzierende und mit 30 Millionen Euro geförderte Spanplattenwerk in Schwierigkeiten geraten – es beliefert vor allem dasjenige Unternehmen, das in Baruth jetzt sein eigenes Spanplattenwerk errichten will. Es stehe sogar zu befürchten, dass das Unternehmen das Land auf Schadensersatz verklagt.

Auch innerhalb der Landesregierung gibt es Spanungen wegen undurchsichtige Förderentscheidungen des Wirtschaftsministeriums. So soll Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) darüber verärgert sein, dass Junghanns eine Förderung des in Potsdam geplanten Niemeyer- Spaßbades abgelehnt hat. Platzeck will zwar keinen öffentlichen Kommentar abgeben, doch hat Finanzminister Rainer Speer (SPD) die Entscheidung von Junghanns in außergewöhnlich scharfer Form kritisiert: Junghanns konterkariere Platzecks Linie, starke Standorte zu stärken.

Das Unverständnis über die Entscheidung von Junghanns ist auch so groß, weil das Wirtschaftsministerium das Freizeitbad Tropical Island nachträglich mit 15 Millionen Euro gefördert hat. Zuvor hatte Junghanns öffentlich erklärt, er sehe „keine Chancen für eine Förderung“. Zum Ärger trägt auch bei, dass das Wirtschaftsministerium „Schwierigkeiten hat, das Geld auszugeben“, wie es im Landtag heißt. Die Fördermittel flössen nur „sehr langsam“ ab, weil es im Land an Investitionen fehle.

Verwunderung löste im Landtag auch der kritiklose Umgang von Junghanns mit einer Erblast seines Vorgängers Wolfgang Fürniß aus, gegen den die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der gescheiterten Chipfabrik ermittelt. In einer 22-seitigen Stellungnahme hatte Junghanns die Rügen des Rechungshofs am Ministerium zurückgewiesen.
ma

(Hervorhebungen von mir)

Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

- in der LR ist zu dem Thema zu lesen:

http://www.lr-online.de/regionen/brande ... 67396.html

Brandenburg 18.05.2006 00:00
Widersprüchliche Förderpolitik
Wirtschaftsminister Junghanns (CDU) in der Kritik

Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) gerät wegen seiner widersprüchlichen Förderpolitik zunehmend in die Kritik: Der Chef der Brandenburger SPD-Landesgruppe im Bundestag Peter Danckert hat Junghanns „eine verfehlte Wirtschafts- und Industriepolitik“ vorgeworfen. „Es kann nicht sein, dass mit staatlichen Fördermitteln bereits geförderte Investitionen sabotiert werden“, heißt es in einem der RUNDSCHAU vorliegenden Schreiben des Bundestagsabgeordneten vom 28. April an Junghanns, das dieser bisher nicht beantwortet hat.

Anlass der Kritik: Das Wirtschaftsministerium will den Bau einer zweiten Spanplattenfabrik in Baruth (Kreis Teltow-Fläming) mit 14 Millionen Euro fördern. Nach Danckerts Darstellung würde das dort bestehende und mit 30 Millionen Euro geförderte Spanplattenwerk dadurch in ernsthafte wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Denn es beliefert vor allem das Unternehmen, das in Baruth jetzt ein eigenes Spanplattenwerk errichten will. Es stehe zu befürchten, so Danckert, dass das alteingesessene Unternehmen das Land auf Schadensersatz wegen Vertragsverletzung verklagen werde.

Spannungen in der Regierung
Innerhalb der Landesregierung sorgen undurchsichtige Förderentscheidungen des Wirtschaftsministeriums für Spannungen. So soll Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) darüber verärgert sein, dass Junghanns die Förderung des in Potsdam geplanten Niemeyer-Spaßbades abgelehnt hat. Platzeck will zwar keinen öffentlichen Kommentar abgeben, doch hat Finanzminister Rainer Speer (SPD) die Entscheidung von Junghanns in außergewöhnlich scharfer Form kritisiert: Junghanns konterkariere Platzecks Linie, starke Standorte zu stärken. Auch die Landesinvestitionsbank sehe die Förderkriterien als erfüllt an.

Unverständnis über Ablehnung
Das Unverständnis über die Entscheidung von Junghanns in Teilen der Regierung und in Potsdam ist auch deshalb so groß, weil das Wirtschaftsministerium das angeschlagene Freizeitbad Tropical Islands in Brand im letzten Dezember nachträglich mit 15 Millionen Euro gefördert hat. Zuvor hatte Junghanns öffentlich erklärt, er sehe „keine Chancen für eine Förderung“. Und 2004 hatte sein Ministerium neun Millionen Euro für ein neues Thermalbad in Burg genehmigt, obwohl im nur zwölf Kilometer entfernten Lübbenau bereits ein ebenfalls vom Land gefördertes Freizeitbad existiert und die Bäderstudie der Landesregierung von dem Konkurrenzprojekt abgeraten hatte.
Zum Unverständnis trägt bei, dass das Wirtschaftsministerium „Schwierigkeiten hat, das Geld auszugeben“, wie es im Landtag heißt. Die Fördermittel flössen nur „sehr langsam“ ab, weil es im Land an Investitionen fehle. Dass es zu wenig Investitionen gibt, wird auch Junghanns angekreidet – er gilt als zu farblos.

Von Michael Mara
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

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