Newsletter 01/2006

Fragen und Anregungen rund um die Newsletter von "Zukunft in Brand"

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pestw
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Newsletter 01/2006

Beitrag von pestw »

11. Februar 2006

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1. Aktion zur Kontaktaufnahme mit den CL-Aktionären
2. Förderung von Großluftschiffen weltweit
3. Ermittlungen gegen Ex-Wirtschaftsminister Dr. Fürniß
4. Neues vom "Brand" - Tropical Islands soll nun doch Förderung erhalten
5. Kunstausstellung in Potsdam - wichtiger Erfolgsbeitrag durch IZiB
7. Die Initiative Zukunft in Brand
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1. Aktion zur Kontaktaufnahme mit den CL-Aktionären
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Um die ca. 68 000 CargoLifter-Aktionäre über die Aktivitäten und Beteiligungsmöglichkeiten der neuen CargoLifter KGaA zu informieren (siehe Newsletter vom Nov. 2005), läuft derzeit noch eine Telefonaktion mit dem Ziel, von möglichst vielen Aktionären ihr Interesse an weiteren Informationen abzufragen, ihre aktuelle Anschrift zu ermitteln und ihre E-Mail-Adresse, falls vorhanden, zu erfragen. Dies soll es ermöglichen, sie möglichst kostengünstig auf dem Laufenden halten zu können.
Eine Reihe von Mitgliedern unseres Vereins betätigen sich als "Call-Center-Agenten". Daneben wurden einige Ex-CargoLifter-Tourguides von der CargoLifter KGaA unter Vertrag genommen. Um auch diejenigen CL-Aktionäre, die keine E-Mail-Adresse haben, sowie all jene, die telefonisch nicht erreicht werden konnten zu informieren, bereiten wir demnächst gemeinsam mit der CargoLifter KGaA eine Massenbriefsendung vor. Der Brief wird in ähnlicher Form wie die "Not-LifterNews" vom Herbst 2002 gestaltet.
Wenn Sie, werter Leser, CargoLifter-Aktionär sind oder waren und noch nicht kontaktiert wurden, möchten wir Sie bitten, sich von sich aus unter Angabe Ihrer Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse unter kontakt@cargolifter.info oder info@zukunft-in-brand.de zu melden.
Siehe auch
http://nl.xeu.de/j.cfm?i=292798&k=55924


2. Förderung von Großluftschiffen weltweit
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Während in Deutschland Bundes- und Landespolitik, sowie Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning die materielle Abwicklung und ideelle Diskreditierung der CargoLifter AG vorantreiben, während die Billiglohn-Arbeitsplätze des unrentablen Spaßbades "Tropical Islands" in der ehemaligen CargoLifter-Werfthalle mit 15 Millionen Euro subventioniert werden und während gleichzeitig der Niedergang des Wirtschafts- und Entwicklungsstandortes Deutschlands gebetsmühlenartig in zahllosen Reden, Artikeln und Talkshows beklagt wird, beginnt in den USA der Aufbau der Leichter-als-Luft-Technologie als neuer Zweig der Luft- und Raumfahrtindustrie. Eine Studie des US Verteidigungsministeriums kam 2004 zu dem Schluss, dass eine gemeinsame Anstrengung von militärischen Stellen und zivilen Firmen nötig sei, um die USA zum Marktführer des neuen Industriesegmentes zu machen. Siehe die Militärpublikation "Transformation Trends" vom 22. Juli 2004 http://www.oft.osd.mil/library/library_ ... sformation Trends-22 July 2004 Issue.pdf (PDF-Datei, 380 KB, 10 Seiten).
Die Technologiefinanzierung findet dabei analog zu früheren Projekten wie den ersten Jets (Boeing 707) oder Großraumflugzeugen (Boeing 747) über den Militärhaushalt statt. Sowohl extrem hoch fliegende Stratosphärenluftschiffe ("Höhenplattformen") als auch Transportluftschiffe sind in der Entwicklung viel weiter vorangeschritten, als bisher bekannt war. Die Skunk Works®, die traditionsreiche Innovationsschmiede von Lockheed Martin, die bereits Flugzeuge wie die U2, die Mach-3-schnelle SR-71 oder den Tarnkappenbomber F-117 entwickelt haben, sind für die Produktion einer zivilen und militärischen Variante eines unbemannten Stratosphärenluftschiffes (Antrieb mit 500 KW über Solarzellen und Brennstoffzellen) ausgewählt worden.
Lockheed Martin hat für die Erstellung eines ca. 150 Meter langen Prototypen 149,2 Millionen Dollar von der DARPA (Forschungsbehörde des US Verteidigungsministeriums) erhalten. (Siehe Defense Industry Daily vom 16.1.2006, http://www.defenseindustrydaily.com/200 ... /index.php) Vorher flossen bereits 2 Mio. USD für ein Konzept und 40 Mio. USD für einen weitergehenden Entwurf. Die Blimps sollen für Telekommunikationsaufgaben, zur militärischen Überwachung und später auch als Abschussbasen für Anti-Raketen-Raketen dienen. Lockheed kann beim Bau auf die in den 30er Jahren gebaute Luftschiffhalle in Akron, Ohio zurückgreifen.
Unabhängig davon verfolgt "Sanswire" sein etwas kleineres Projekt einer Telekommunikationshöhenplattform. Das Unternehmen hat einen Zellen-Prototypen bereits fertiggestellt. An der technischen Entwicklung des Sanswire Projekts ist mittlerweile auch das Unternehmen TAO und die Universität Stuttgart beteiligt, beide vertreten durch Professor Bernd Kröplin, ehemals Technikvorstand der CargoLifter AG. Siehe http://www.sanswire.com/press/20051012.html)
Zusätzlich werden im Irakkrieg bereits ferngesteuerte Blimps als niedrig fliegende Kommunikationsrelais erprobt und die US Sicherheits-Firma "Blackwater" aus North Carolina (ein Unternehmen, das unter anderem Söldner für den Irak "vermietet"), entwickelt gerade ein neues Modell für diesen Zweck.
Jüngstes Glied der militärischen US-LTA Entwicklungsreihe sollte das Projekt "Walrus" werden, ein militärisches Transportluftschiff für eine Nutzlast von 500 bis 1000 Tonnen, dessen Prototyp in etwa 4 Jahren fliegen sollte und dessen Entwicklungskosten bis zum Prototyp auf etwa 3 Milliarden USD geschätzt wurden. Zwei Firmen hatten die erste Hürde genommen und von DARPA (Defence Advanced Research Project Agency) 3 bzw. 3,3 Millionen US Dollar für eine erste detaillierte Konzeptausarbeitung erhalten: Lockheed Martin sowie World Wide Aeros, die vor 5 Jahren von zwei Ex-Sowjetbürgern in den USA gegründet wurde. Walrus war nicht wie der CargoLifter CL 160 als ziviler fliegender Kran gedacht, sondern als militärisches Landungsluftschiff für komplette gepanzerte Einheiten (Defense Industry Daily 21. Oktober 2005, http://www.defenseindustrydaily.com/200 ... /index.php). Walrus wird nach jüngsten Angaben von DARPA und Lockheed-Martin nicht über die Projektphase I hinaus
entwickelt werden. Der US Kongress hat für das Projekt im Haushaltsjahr 2006 keine Finanzmittel bereitgestellt
(vermutlich wegen einer durch den Irak-Krieg bedingten Finanzknappheit). Mit den bereits bewilligten Geldern soll aber die Phase I abgeschlossen werden.

Völlig überraschend ist selbst für Fachleute, dass Lockheed bereits einen fliegenden Prototypen für ein Hybrid-Luftschiff entwickelt hat. Das Projekt wird von Lockheed-Martin als "unabhängig von der Walrus Finanzierung" bezeichnet.
Der Erstflug des bemannten, P-791 genanten Erprobungsträgers fand am 31. Januar in Palmdale, Californien statt. Eigentlich sollte das Ereignis geheim gehalten werden, aber aufmerksamen Autofahrern gelang es, Fotos des Prototypen zu schießen.
Aviation Week 5.2.2006 (http://www.abovetopsecret.com/forum/thread194074/pg1)

Nach unseren eigenen Recherchen war Lockheed Chef-Testpilot Eric P.Hansen beim Jungfernflug am Steuer. Die "P-791 Miniversion" hat etwa ein Viertel der Länge des später geplanten Luftschiffhybriden. Das Fluggerät ist streng genommen kein Luftschiff, weil es durch etwa ¾ statischen und ¼ dynamischen Auftrieb in der Luft gehalten wird. Es braucht deshalb eine kurze Start- und Landefläche, was für seinen Einsatzzweck als Militärtransporter aber weniger wichtig ist als die höhere Nutzlast, die durch diese Konstruktion gegenüber einem echten Luftschiff erreicht werden kann. Das gewählte Layout, es ähnelt stark dem Skycat Entwurf von ATG, birgt viele Probleme für die Entwicklungsingenieure. Mit steigendem Volumen der Erprobungsträger werden sie exponentiell anwachsen. Grundsätzlich besteht an der Durchführbarkeit des Lockheed Projektes aber kein Zweifel, und die Ingenieure der "Skunk Works" haben einen hervorragenden Ruf.
Lockheed Martin hatte den Zeitplan seines "battle blimps" wegen einiger unvorhergesehener Schwierigkeiten bei der Entwicklung bereits um etwa ein Jahr überzogen; was in den US Medien genauso wenig thematisiert wurde, wie Zweifel an der technischen, finanziellen oder flugbetrieblichen Machbarkeit von Großluftschiffen allgemein.
Grundsätzlich steht jetzt die Frage im Raum, ob in Brandenburg andere Naturgesetze und "Wirtschaftssysteme" herrschen als in den USA. (Siehe auch nächstes Kapitel "Ermittlungen gegen Fürniß").
In Deutschland waren sich die Eliten in Politik und Wirtschaft, sowie viele "Experten" darüber einig, dass die Cargolifter Projekte CL 160, der Lastballon CL 75 und die Höhenplattform nicht machbar gewesen seien - sowohl technisch als auch finanziell. In den Medien wurde erwogen, ob es sich um Größenwahn, wenn nicht Betrug gehandelt habe.
Der Insolvenzverwalter Dr. Rolf Mönning, dessen intellektuelle und professionelle Grenzen spätestens durch seine zahllosen verlorenen Gerichtsverfahren gegen CargoLifter Aktionäre und CL Mitarbeiter offensichtlich wurden, vermutete zu Beginn des Insolvenzverfahrens im TV, dass es sich bei CargoLifter "um eine Art Bauherrenmodell" gehandelt habe. Die Staatsanwaltschaft werde wohl ermitteln. Eine Prophezeiung, die durch seine eigene - in diesem speziellen Fall - rastlose Tätigkeit zur Realität wurde. Allerdings wurden die Ermittlungen bald ergebnislos eingestellt. Später meinte er klarstellen zu müssen, dass er "für Gläubiger, nicht für die Gläubigen [des Carl von Gablenz]" zuständig sei. Folgerichtig erweckte er zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass die Rettung des Unternehmens und der LTA Technologie am Standort Deutschland für ihn ein Anliegen sei, dass ihn um den Schlaf brächte. Im Gegenteil behauptete er mehrfach, es gäbe weltweit keine Luftschiffaktivitäten - das sicherste Mittel um rettende Investoren bei CargoLifter abzuschrecken.


3. Ermittlungen gegen Ex-Wirtschaftsminister Dr. Fürniß
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Nun endlich doch! Gegen den Brandenburger Ex-Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Fürniß ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam wegen des Verdacht der Untreue und Bestechlichkeit.

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4. Neues vom "Brand" - Tropical Islands soll nun doch Förderung erhalten
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Tropical Islands kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach dem klammheimlichen Weggang von Colin Au musste sein Nachfolger, Ole Bested Hensing, für das erste Geschäftsjahr einen Verlust von "10 bis 20 Mio. Euro" eingestehen. Auch für 2006 rechnet er mit Verlusten, die diejenigen des ersten Jahres noch übersteigen werden.
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5. Kunstausstellung in Potsdam - wichtiger Erfolgsbeitrag durch IZiB
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Am 12. November 2005 fand in den Räumen des Brandenburgischen Kunstvereins Potsdam die Eröffnung der Ausstellung "Verpasste Gelegenheiten - Symptome der Überforderung" statt. Unser Aufruf an die Mitglieder, sowie im ZiB-Forum und im Newsletter, gefaltete Papierflieger an den Kunstverein einzuschicken, fand ein beachtliches Echo. Der Urheber der Papierflieger-Installation, der Künstler Shahram Entekhabi, konnte sogar mehr als die 470 Flieger aufhängen, die er sich vorgenommen hatte. Eine Delegation unseres Vereins besuchte die Ausstellungseröffnung und wurde herzlich empfangen.

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7. Die Initiative Zukunft in Brand
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Die Initiative Zukunft in Brand ist ein Verein zur Vertretung der Interessen der Aktionäre und Unterstützer der CargoLifter AG i.I.
Satzungsgemäßes Ziel des Vereins ist es, das in die CargoLifter AG investierte Vermögen der Aktionäre und Wandelschuldgläubiger zu schützen, und zwar vornehmlich dadurch, dass die CargoLifter AG erhalten bleibt, das gegen ihr Vermögen eröffnete Insolvenzverfahren aufgehoben wird und ein Geschäftsbetrieb, vornehmlich zur Nutzung der Leichter-als-Luft-Technologie, wieder aufgenommen wird.

Auch wenn dieses Ziel in weite Ferne gerückt zu sein scheint, werden wir alle sich bietenden Gelegenheiten nutzen, es doch noch zu erreichen.
Darüber hinaus unterstützen wir auch alle Bemühungen, den CargoLifter-Aktionären Beteiligungs- und Gewinnmöglichkeiten im Bereich der Leichter-als-Luft-Technologie zu vergünstigten Konditionen zu ermöglichen.

Auch über Ihren Beitritt würden wir uns freuen (falls Sie nicht bereits Mitglied sind). Der Mitgliedsbeitrag beträgt 30 Euro jährlich. Auf unserer Internet-Seite http://www.zukunft-in-brand.de/mitmachen.html finden Sie alles, was Sie zu einem Beitritt brauchen.


Mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand der Initiative Zukunft in Brand


Initiative Zukunft in Brand e.V.
Postfach 280 115
01141 Dresden
http://www.zukunft-in-brand.de
mailto:info@zukunft-in-brand.de
Konto: Nr. 216 607; Raiffeisenbank Altdorf-Ergolding; BLZ 743 626 63

Vorstand:
Andreas Eichner, Vorsitzender, Groß Machnow
Wolfgang Pest, Stellvertretender Vorsitzender, Landshut
Roland Grün, Schatzmeister, Erlangen
Dr. Klaus Möstl, Braunschweig
René Schulze, Dresden
Dr. Dirk Spaltmann, Potsdam
Andreas Werner, Dresden

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