" http://www.rbb-online.de/_/stilbruch/be ... 26027.html
Jürgen Hohmuth - Fotografien aus dem Zeppelin "
- ist folgendes zu lesen:
" Stilbruch vom 12.8.2004"
Foto: http://www.rbb-online.de/_/_servlet/de. ... spta_.jpeg "
Der Fotograf Jürgen Hohmuth
Der Fotograf Jürgen Hohmuth schießt seine Bilder aus ungewöhnlicher Perspektive, nämlich aus einem Zeppelin.
Berlin von oben, wie man es noch nicht gesehen hat: Sich vertrauten Orten ganz anders zu nähern, das vermag dieser kleine Zeppelin, den der Berliner Fotograf Jürgen Hohmuth für seine Luftbilder nutzt.
Jeder Handgriff muß sitzen, wenn Hohmuth mit dem Foto-Luftschiff unterwegs ist. Denn meist ist das Wetter nur wenige Stunden zeppelin- und kamerafreundlich. An sonnigen Tagen heißt das früh aufstehen für Assistent Ralf Brauner und den Meister selbst. Wo immer beide mit ihrem sechs Meter langen "Zeppi" auftauchen, werden sie bestaunt und beäugt.
Die Kamera, per Kabel mit einer Steuerung verbunden, läßt sich in alle Richtungen bewegen. Auf dem kleinen Monitor kann der Fotograf das Bild sehen und den Auslöser drücken - am Boden versteht sich, kein Vergleich zur gängigen Methode, mit der auch Hohmuth begann.
Jürgen Hohmuth - Zeppelin-Fotograf:
"Die herkömmliche Methode ist, mit einem Kleinflugzeug oder Heliokopter zu fliegen und so auf die Welt herunterzuschauen. Das Problem ist, daß man eine Mindestflughöhe in Deutschland relativ streng einhalten muß, das sind 1000 Fuß, ungefähr 300 Meter, und da habe ich das Gefühl gehabt, immer zu weit zu sein, zu weit weg. Und dann kam diese Idee zu mir, es ist nicht meine Idee, und ich hab sie auch nicht gesucht. Und ich habe mir das angeguckt, das ist ein amerikanisches Patent. Ich hab mir das angeschaut und das dann
sozusagen in der Rohform gekauft. Und seitdem entwickele ich das weiter - mit Freunden, meinem Vater und mit verschiedenen Technikern."
Sieben Jahre schon läßt Hohmuth sein Foto-Luftschiff kreuz und quer durch Europa steigen. So zu arbeiten, ist ein Traum, sagt er - auch wenn das ständige Unterwegssein hart ist. Auf diese gehobene Art fotografiert kein zweiter in Deutschland - verständlich, daß sein sehr spezieller Überblick gefragt ist. Bei Architekten und Stadtplanern ebenso wie bei Fotoverlagen, die die sanfte Perspektive seiner Bilder schätzen.
Zurück im Büro, steht die Vorbereitung neuer Foto-Fahrten an. Die Resultate der letzten Überland-Tour durch Brandenburg sind jetzt in einem Buch zu bewundern.
Jürgen Hohmuth hat als Junge das Fotografieren vom Vater gelernt und es später beim ostdeutschen Altmeister Arno Fischer auch studiert. Städtische Räume, Strukturen und Symbole reizen ihn in seiner Arbeit am meisten.
Jürgen Hohmuth:
"Ich fotografiere auch oft Dinge, um sie zu begreifen. Zum Beispiel Labyrinthe und Irrgärten , die habe ich fotografiert, weil man sie ja von unten nicht sieht. Und plötzlich darüber zu schweben und das entdecken zu können, ist ein toller Moment. Als erster Fotograf, überhaupt wahrscheinlich als einer der ersten Menschen, darüber zu stehen, das zu sehen und dann weitergeben und zeigen zu können - das ist ein tolles Erlebnis für einen Fotografen."
Wenn das "Zeitort"-Team auswertet, ist es jedes Mal aufs Neue spannend, wenn Luftschiff-Bilder aus dem Fotolabor kommen. Denn wirklich mitgeflogen ist ja nur die Kamera.
Ein Beitrag von Christiane Baumann
Jürgen Hohmuth
Über Land
L&H Verlag Hamburg
168 Seiten
19,80 Euro
Jürgen Hohmuth, Uwe Wolff
Labyrinthe
gebunden, 160 Seiten
Kreuz-Verlag
19,90 Euro "
Kann man das Lufschiff nicht am FKK- Strand einsetzten
