Fördergelder in Brandenburg

Hier ist der Platz für Artikel die für alle interessant sein könnten. (ZiB und CargoLifter).

Moderatoren: Moderator, ZiB-Moderatoren

Antworten
k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Fördergelder in Brandenburg

Beitrag von k.moestl »

Nochmal das leidige Thema Förderpolitik in Brandenburg.
Alles, was mit dem Attribut "Spaß" daher kommt, hat in Brandenburg offensichtlich gute Karten, Fördergelder zu bekommen. Da schert es die Verantwortlichen auch nicht, dass sie dadurch, dass sie potentielle Konkurrenten gleich mit bezuschussen, dafür sorgen, dass keiner wirklich kostendeckend arbeiten kann - bei den Spaßbädern ist das ein viel diskutiertes Thema. Auch scheint die kürzlich geäußerte Kritik von Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (siehe TAZ vom 7.6.2007) wirkungslos abzuprallen, der anprangerte, dass Fördergelder für Objekte gegeben würden, die überhaupt kein zusätzliches Geld nach Brandenburg brächten.

Märkische Allgemeine Zeitung
30.06.2007
Feuchte Hände im Verkaufsverfahren
Besitzer des Lausitzrings werden offenbar nervös / Widerspruch gegen Förderung von 70 Kilometer entfernter Trainingsstrecke

GERALD DIETZ

KLETTWITZ Beim Lausitzring bei Klettwitz (Oberspreewald-Lausitz) steigt im Zuge des laufenden Verkaufsverfahrens offenbar die Nervosität. Der Förderverein Lausitzring als derzeitiger Besitzer der auch als Eurospeedway bekannten Rennsport-Anlage hat Widerspruch gegen die Förderung eines in 70 Kilometer Entfernung liegenden, vorwiegend für Übungs- und Trainingszwecke gedachten, neuen Motodroms eingelegt.

"Das ist zutreffend", bestätigte Siegurd Heinze, Vorstand des weitgehend von den umliegenden Kommunen getragenen Vereins der MAZ. Man fühle sich "in seinen Rechten verletzt". Ansonsten hüllte sich Heinze aber zu den Hintergründen des Widerspruchs in Schweigen, den der Förderverein bei der brandenburgischen Investitionsbank (ILB) gegen den Förderbescheid für die Rennbahn eingelegt hat.

Die Betreiber der neuen Anlage können darüber nur schmunzeln. "Dass sich eine auch international bekannte Rennstrecke durch uns bedroht fühlt, entbehrt nicht einer gewissen Komik", so Manfred Werker, Geschäftsführer der Mitte Juli eröffnenden Anlage unweit des Erlebnisbads Tropical Islands (Dahme-Spreewald). Drei Millionen Euro investieren Werker und der Geschäftsführer der benachbarten Kart-Bahn Spreewaldring, Reinhard Budde, in den 2,7 Kilometer langen Rundkurs, der Hobby-Fahrern Platz zum Gasgeben und Motorsportvereinen sowie Fahrschulen Raum für Übung und Training geben soll. Zudem wird um Autohäuser geworben, die das Rund für Präsentationszwecke mieten sollen. Mit 500 000 Euro will die ILB die Anlage fördern. Bis Ende des Jahres sollen fünf Arbeitsplätze entstehen, danach weitere. Unter anderem sollen dort so genannte Instruktoren arbeiten, die Freizeit-Rasern Fahrtraining und theoretische Unterweisung bieten.

Werker erinnert angesichts des Widerspruchs aus der Lausitz an die Fördermittel, die in die Lausitzer Rennstrecke gepumpt wurden, deren gigantische Arbeitsplatz-Versprechen nie eingelöst wurden. 123 Millionen Euro waren es allein für den Bau, später kamen weitere Hilfen hinzu. Der aktive Tourenwagenfahrer meint, die Besitzer der Eurospeedway würden sich wohl Sorgen um den Verkauf machen. "Da muss man mal schauen, wer die Bewerber sind", orakelt Werker.

Nachdem der erste Verkaufsversuch 2003 ergebnislos abgebrochen wurde, gibt es diesmal nach MAZ-Informationen vier Interessenten. Darunter ist die international in Kraftfahrzeug-Begutachtungen tätige Stuttgarter Dekra, die am Lausitzring bereits ein Testzentrum betreibt. Zum derzeitigen Angebotskatalog der Rennstrecke gehört auch, Platz für Rennschulen zu bieten und das Oval für Freizeitfahrer zu öffnen. Die neue Konkurrenz nördlich des Spreewalds könnte da vielleicht auf den möglichen Verkaufspreis drücken.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 76/485072/
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von k.moestl »

  • (1) Erst wird mit großer Entrüstung von Seiten des Landes Brandenburg die Förderung der "Saunalandschaft" abgelehnt, nun erfährt man das "etwas" Förderung doch geflossen ist.

    (2) Den größten Teil des Feriendorfes will TI im Naturschutzgebiet bauen. Das wird nach Hensings Meinung die Genehmigung durch den Landkreis Dahme-Spreewald allenfalls etwas verzögern. Der Mann spricht aus Erfahrung. Die Nichteinhaltung Energieeinsparverordnung (EnEV) war ja auch kein Hinderungsgrund für die Genehmigung von TI (nur das Gutachten ist bis heute unter Verschluss):

Berliner Zeitung
Brandenburg
03.08.2007
13 000 Betten für Tropical Islands
Bis zu 400 Millionen Euro sollen investiert werden

Jens Blankennagel und Jürgen Schwenkenbecher

BRAND. Am Freitzeitpark Tropical Islands bei Brand (Dahme-Spreewald) soll weiter kräftig investiert werden. Gerade wurde nach viermonatiger Bauzeit die 10 000 Quadratmeter große Wellness- und Saunalandschaft in der ehemaligen Cargolifter-Halle eröffnet. Der etwa acht Millionen Euro teure Umbau wurde vom Land sogar mit 350 000 Euro gefördert. Nun soll der Außenbereich deutlich attraktiver werden: Geplant sind Bungalowsiedlungen, Hotels und ein Campingplatz. Das Unternehmen geht von einer Gesamtinvestition von 400 Millionen Euro aus. 13 000 Betten-Plätze sollen geschaffen werden.

Das Besondere an dem Projekt ist, dass Tropical Islands nicht selbst investiert, sondern mit einem Partner zusammenarbeiten will. "Es wird uns nichts kosten", sagte Geschäftsführer Ole Bested Hensing der Berliner Zeitung. Man sei mit zwei international erfahrenen Investoren im Gespräch. Die Firma, die den Zuschlag für die Kooperation bekomme, werde die Projekte auch selbst bauen und vermarkten.

Internationale Ausrichtung
"Die Baupläne werden derzeit erarbeitet", sagte Hensing. Für den ersten Bauabschnitt mit etwa 500 Bungalows sollen die Pläne bis September vorliegen. Wenn die Ämter zügig die Genehmigungen erteilen, könnte noch dieses Jahr mit dem Bau begonnen werden. "Die ersten Gäste sollen 2009 in der ersten Bungalowsiedlung schlafen können", so Hensing. Das Genehmigungsverfahren für eine zweite Siedlung mit 1 500 Bungalows werde länger dauern, da es zum Teil in einem Naturschutzgebiet entstehen soll.

Tropical Islands geht es darum, nicht nur Tagesausflügler aus der Region zu gewinnen, sondern verstärkt auch Besucher aus dem Ausland. Dafür müssen Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Anlage geschaffen werden, damit die Touristen einige Tage bleiben können. Bisher gibt es in der Nähe nur Übernachtungsmöglichkeiten in den Spreewaldhotels.

"Wir begrüßen es, wenn Tropical Islands seine Ausrichtung auf den internationalen Markt weiter verstärkt und damit zusätzlich Touristen ins Land lockt", sagte der Sprecher des Potsdamer Wirtschaftsministeriums, Steffen Kammradt.

Ob das neue Projekt durch das Land gefördert wird, ist unklar. "Wir haben zwar Kenntnis von dem Vorhaben", sagte Matthias Haensch, Sprecher der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB). "Aber ein Förderantrag ist bisher nicht gestellt worden."
Berliner Zeitung, 03.08.2007
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 74994.html
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

Antworten