Visionen - denkbare Einsatzmöglichkeiten

Alles rund um die Technik der Leichter als Luft Technologie

Moderatoren: Moderator, ZiB-Moderatoren

Antworten
pestw
CL 1000
CL 1000
Beiträge: 1957
Wohnort: Niederbayern

Helium aus Luft?

Beitrag von pestw »

Übrigens - Helium wird nicht aus der Luft gewonnen. Wenn wir schon bei Energiebilanzen sind, kannst du ja mal ausrechnen, wie viel Energie das kosten würde, aus der Luft 100 000 Kubikmeter Helium zu extrahieren, bei der geringen Konzentration, in der es da vorliegt.
Nein, es wird aus ganz bestimmten Erdgasquellen gewonnen, die größenordnungsmäßig 20 Prozent Helium enthalten. Es gibt davon nur wenige in USA, Algerien und - ich glaube - Kasachstan. In Sibirien soll es noch welche geben, die noch nicht erschlossen sind.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von k.moestl »

Zum Thema Helium-Gewinnung hat sich auch CargoLifter (vor der Insolvenz) geäußert:

Helium kann nicht künstlich hergestellt werden, und natürliche Heliumquellen sind knapp. Besteht hier nicht eine gefährliche Abhängigkeit? (17/04/2001)
Helium entsteht durch den radioaktiven Zerfall von Uran und Thorium im Erdinnern. Da es so leicht ist, strebt es unweigerlich an die Erdoberfläche, von dort in die Athmosphäre und weiter in die Thermosphäre und Ionosphäre. Nur dort, wo sich ihm große Mengen undurchlässiges Gestein in den Weg stellen, kann es sich sammeln und tritt meist als Beimengung von Kohlendioxid und Erdgas auf.

Manche Erdgasquellen enthalten soviel Helium als Beimengung, daß die Gewinnung wirtschaftlich wird. Dies ist ab einem Gehalt von ca. 0,2% Helium der Fall.
In einen sogenannten kryogenen Verfahren wird das Gasgemisch stufenweise heruntergekühlt. Das Erdgas wird dadurch flüssig und kann so abgetrennt werden. Durch weitere Kühlung wird der Stickstoff verflüssigt (dies geschieht bei -196°C) und abgeschieden . Reines Helium kann dann durch weitere Abkühlprozesse (klassisches Verfahren) oder aber durch Druckwechseladsorption gewonnen werden.

Große Heliumvorkommen gibt es in den USA, Algerien und den GUS-Staaten, kleinere Anlagen stehen auch in Polen und Indien, eine weitere Anlage ist in Qatar geplant. Fast alle Produktionsanlagen sind mit Verflüssigern ausgerüstet, und eine weltweit operierende Containerflotte sorgt dafür, daß das Gas überall erhältlich ist.

Die CargoLifter AG hat sich durch bereits heute unterzeichnete Verträge, z.B. mit Linde und Praxair, den Zugriff auf Helium ausreichend gesichert.

http://www.cargolifter.de/C1256B02002FD ... 40003.html
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von k.moestl »

Hier noch ein Nachtrag zur Heliumgewinnung:

Unter
http://www.linde.de/de/p0002/p0008a/dow ... 003_DE.pdf
findet man sehr ausführliche Informationen über die Heliumgewinnung.
Interessant erscheint mir, dass Helium als Nebenprodukt bei der Erdgasgewinnung gewonnen wird. Erdgas (im Wesentlichen Methan), das über Weltmeere zum Abnehmer transportiert werden muss, wird für den Transport verflüssigt. Bei diesem Prozess bleiben niedrig siedende Bestandteile wie Stickstoff, Wasserstoff, Argon und Helium nach. Dies Gemisch, von dem in der algerischen Quelle 50.000 Nm³/h anfallen, enthält etwa 5 Mol-% Helium; zum Vergleich: Luft enthält etwa 0,0006 Mol-% Helium.

Grüße
Klaus Möstl
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

rudipap
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 87
Wohnort: 89143 Blaubeuren

Beitrag von rudipap »

Zurück zum Hauptthema:"Visionen"
unter dem von Roland Grün in "Alles was nirgends reinpasst" genannten Link findet sich für das Jahr 2079 der Eintrag:

"Wohnungen sind komplett modularisiert. Die einzelnen Bauelemente können jederzeit neu kombiniert und ergänzt
werden. Ein einfacher Transport der Einheiten ist unkompliziert und innerhalb weniger Stunden möglich."

D. h.: Beim Umzug werden keine Kisten mehr gepackt. Man sucht sich lediglich am neuen Wohnort einen Platz für das Eigenheim, der Cargolifter holt das Eigenheim ganz oder in Teilen am alten Standort und setzt es am neuen Standort ab. Ein paar Anschlüße herstellen: Fertig

Rudi

Frodo Baggins
CL 160
CL 160
Beiträge: 313
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von Frodo Baggins »

Um Rudi's Gedanken aufzunehmen,

ganze Wohnkomplexe, Hotelanlagen werden nicht nur einfacher "versetzt", sondern in große CargoLifter integriert. Damit wird der Landverbrauch auf ein Minimum reduziert, es können Gegenden sanft touristisch genutzt werden, von denen man heute nur träumt.
Für Superreiche: Ein eigenes Wohnschiff, welches an die Stelle der Luxus-Camper tritt.

Fr :idea: $do.

Orljonok
Charly
Charly
Beiträge: 71
Wohnort: Ruhland

Beitrag von Orljonok »

Nur noch ein kleiner Einschub meinerseits:

Danke für die Hinweise zur Heliumgewinnung. Ich dachte immer, der Heliumanteil in der Luft wäre gross genug.
Ich habe dann auch mal überschlagen, ob es etwas bringen würde, wenn man Helium aus einer eines Tages vielleicht möglichen Kernfusion aus Kraftwerken gewinnen könnte. Wenn man allerdings 10 Kraftwerke hätte, mit einer Leistung von angenommen 900 MW, dann kämen vielleicht in einem Jahr ungefähr 10% des Heliums zusammen, die für einen CL 75 nötig wären.
Ausserdem müsste man das alles dann auch noch irgendwie aus dem Fusionreaktor extrahieren können. Letztendlich scheidet diese Variante zur Heliumgewinnung in ferner Zukunft wohl auch aus. :(
Immer zäh bleiben, dann schafft man es !!!

Roland Grün
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 112
Wohnort: Erlangen

Beitrag von Roland Grün »

Ich kann mich schon wieder nicht beherrschen und kehre nochmals den Wasserstoff-Freak heraus:

Bei der Unbrennbarkeit und Reißfestigkeit moderner Hüll-Materialien ist Helium meines Erachtens nicht mehr nötig. Selbst den unwahrscheinlichen Fall eines großen Lecks mit Entzündung des austretenden Wasserstoffs halte ich für beherrschbar. Ich habe das an anderer Stelle schon mal plastisch geschildert.

Aber klar: Momentan ist Wasserstoff in allem, was auch nur entfernt wie ein Luftschiff aussieht, nicht genehmigungsfähig. Ansonsten ist Wasserstoff aber sehr gerne gesehen, ja gilt sogar als modern. Ja, selbst in reinen Ballons geht er noch durch, zumindest bei den Wetterfröschen.

E.Sillge
CL 160
CL 160
Beiträge: 222

Beitrag von E.Sillge »

Beim ersten Nachttraining in der DTM wird mit Hilfe von Heliumballons die Rennstrecke ausgeleuchtet. Ich hatte angenommen, da hängen Scheinwerfer dran, aber der
Text ließt sich, als wenn die Dinger selber leuchten?
Brandman


400.000 Watt am Nürburgring

Nachttrainings-Debüt der DTM

Bei den Testfahrten für das erste Nachttraining war die Ausleuchtung der Strecke nahezu perfekt.
Für die Ausleuchtung des 3,629 Kilometer Eifelkurses wurden in Zusammenarbeit mit dem Partner RWE Naturgas 66 Heliumballons der Marke Powermoon rund um die Rennstrecke positioniert. Der größte von ihnen misst ganze 5,5 Meter im Durchmesser und schwebt etwa 20 Meter über der Mercedes-Arena. Alle Ballons zusammen sorgen für ein blend- und schattenfreies Licht, dass dem Tageslicht sehr nahe kommt.

E.Sillge
CL 160
CL 160
Beiträge: 222

Beitrag von E.Sillge »

PS:
Eben wurden am Ende des Zeittrainings Bilder vom gestrigen
Nachttest gezeigt. Sieht toll aus, diese leuchtenden Powermoon's.
Wen es interessiert, heute Abend 22.15 Uhr in der ARD wird das entscheidene Poletraining der besten 10 live gezeigt. Dauert ca.
20 Minuten.
Das ist meiner Meinung nach das erste Mal, daß solche Helium
Powermoon's eingesetzt werden. Bei anderen Nachtrennen wie Le Mans
oder in den USA wurden bisher immer Scheinwerfer eingesetzt, für die man massig große Masten benötigte.

Gruß,
Brandman

5dim
CL 160
CL 160
Beiträge: 213
Wohnort: Hagen in Westfalen (Deutschland)
Kontaktdaten:

Beitrag von 5dim »

Neue Technologien ermöglichen es, Produktionsstätten für Dünger, Löschmittel, Medikamente etc. per CargoLifter unmittelbar an der Einsatzort - etwa in Entwicklungsländer - zu bringen, so daß eine schnellere Bereit- und eventuell günstigere Herstellung erreicht werden könnte. Demnach könnte der CL 160 nicht bloß Großobjekte wie Flugzeugbauteile für Airbus Industries sondern auch Chemieamlagen für die Degussa AG transportieren:

Artikel von Arno Nöldechen in 'Die Welt' vom 19.02.2004, S. 31 (leider nicht bei http://www.welt.de verfügbar):
Neue Chemiefabriken passen in einen Container
Nachfrage nach Spezialchemikalien in kleinen Mengen wächst - Produktion verlagert sich hin zu flexiblen Fabrikmodulen

Düsseldorf - Unter einer Chemiefabrik stellt man sich weitläufige Anlagen mit meterdicken Rohren, Kühltürmen und hohen Schornsteinen vor. Doch das Bild beginnt sich zu wandeln. In rund zehn Jahren, schätzen Experten, könnte die so genannte Mikroprozessortechnologie heutige Großanlagen ersetzen. Statt dessen werden Minifabriken in Containern die Aufgaben übernehmen.

Diese Technologie birgt eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten: Container sind mit ihren Standardmaßen leicht überall hinzutransportieren. Sie können als Module zu komplexen Netzwerken verschaltet werden, die aufeinander aufbauende Prozesse bewältigen. (...) Die Chemieproduktion ließe sich so auch direkt in Kundennähe im in- oder im Ausland verlagern.

(...) Neu entwickelte Mikroreaktoren eignen sich besonders gut für die Containertechnologie, die insbesondere Spezial- und Feinchemikalien produziert. Denn sie werden ohnehin in relativ kleinen Mengen gebaraucht. Auch für die Arzneitherapie könnte dies relevant werden, wenn individualisierte Wirkstoffe entwickelt werden, die spezifisch an die genetische Ausstattung eines Menschen angepaßt sind. (...)

(...)

Die Ausarbeitung neuer Prozess- und Verfahrentechniken der Mikrochemieanlagen kommt nach Angaben von Degussa zügig voran: Der Konzern verfügt über einen Demonstrationscontainer, in dem mit elektrischen Feldern in einem Plasma-Verfahren Ammoniak aus Luft gewonnen wird. Andere Prozesse werden in der Petrochemie untersucht. Hier möchte man direkt am Bohrloch, auch in Offshore-Anlagen, Erdöl und Erdgas gleich zu Basischemikalien verarbeiten. (...)

(...)

Auch die Nanotechnologie und die Herstellung von Katalysatoren eignen sich gut für Containerproduktionen, weil sie mit recht geringen Produktmengen auskommt. (...)
Zuletzt geändert von 5dim am Mo, 23.02.2004 16:13, insgesamt 1-mal geändert.

H. Ohliger
Beiträge: 13
Wohnort: Solingen
Kontaktdaten:

Beitrag von H. Ohliger »

Kann mir jemand erklären, wie man
mit elektrischen Feldern in einem plasma-verfahren Ammoniak aus Luft
gewinnen kann?
Oder kommt der benötigte Wasserstoff aus dem Wasserdampf der feuchten Luft?
Und ist es sinnvoll, gerade Ammoniak in so einer Anlage zu produzieren? Weil Ammoniak ja nicht gerade in kleinen Mengen gebraucht wird und großindustriell hergestellt wird.

MfG
Harald

5dim
CL 160
CL 160
Beiträge: 213
Wohnort: Hagen in Westfalen (Deutschland)
Kontaktdaten:

Beitrag von 5dim »

H. Ohliger hat geschrieben:Kann mir jemand erklären, wie man
mit elektrischen Feldern in einem plasma-verfahren Ammoniak aus Luft
gewinnen kann?
Oder kommt der benötigte Wasserstoff aus dem Wasserdampf der feuchten Luft?
Und ist es sinnvoll, gerade Ammoniak in so einer Anlage zu produzieren?
Diese Frage stellt man am besten der Degussa AG. Aus der Suchfunktion auf deren Website ergaben sich keine nützlichen Hinweise. Vielleicht fällt das noch unter 'Betriebsgeheimnis'... :roll:


Eine andere Nutzungs-Möglichkeit für den CL160 und ähnliche Transporter ergibt sich übrigens aus den Umständen der Materialbeschaffung für das jüngst eingeweihte Kohlekraftwerk Iskenderun in einem potentiellen Erdbebengebiet. Hier könnten CL160-Luftschiffe in 7 bis 8 Flügen pro Stunde die Versorgung sichern.

In 'Die Welt' vom 26. Feburar 2004 (Seite 31) heißt es in einem Artikel von Brigitte Röthlein mit dem Titel 'Das erdbebensichere Kohlekraftwerk. Deutsche Technologie für die Türkei - ...':
... dreieinhalb Jahre Bauzeit, in denen außergewöhnliche Probleme zu überwinden waren. ... [So] musste man sich gegen Erdbeben absichern und eine Möglichkeit schaffen, Steinkohle von Schiffen an Land zu bringen.

Zunächst einmal gab es am vorgesehenen Standort in der Bucht ... so gut wie keine Infrastruktur. Die ... Gesellschaft Isken ... musste deshalb erst einmal Straßen bauen, Wasser und Transportmöglichkeiten ... schaffen ... .
...

Eine der größten Herausforderungen lag darin, die ... Steinkohle ... vom Schiff zum Kessel zu bringen. Die Bucht von Iskenderun ist für Hochseeschiffe zu flach. Deshalb ließ man in Danzig einen so genannten Transshipper bauen, der die Fracht zwei Seemeilen vor der Küste auf kleinere Lastbarken entlädt. ... Die Lastbarken bringen ihre Last ans Ufer zu einem Ausleger mit Förderband, von wo die Kohle zum Kraftwerk oder zur Vorratshalde gebracht wird.
Sicherlich geht es auch umständlicher, aber man weiß sich ja zu helfen... :lol:
Wird der Seegang zu stark, wird die Anlage mit dehnbaren Seilen an Spezialbojen angedockt ... . Die Anlage hält Riesenwellen von zwölf Meter[n] Höhe stand.
Was aber ist, wenn es zu einem Erd- oder Seebeben mit höheren Wellen kommt und die Anlage vernichtet?
Die türkische Regierung möchte den wirtschaftlich stark unterentwickelten Südosten des Landes fördern und nimmt dafür den Preis eines eventuell leicht verteuerten Stromes bewusst in Kauf.
Hoffen wir, daß auch der Kohlestrom stetig fließen wird... :oops:

5dim
CL 160
CL 160
Beiträge: 213
Wohnort: Hagen in Westfalen (Deutschland)
Kontaktdaten:

Beitrag von 5dim »

WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU (Lokalteil Hagen) vom 23. Februar 2004
Kran-Koloss im Einsatz am Langen Oskar

Hagen. (Sch.) Ein 110-Meter hoher und 400 Tonnen schwerer Kran versperrte am Samstag den Weg über die Grashofstraße. Der Verkehr wurde bis Sonntag früh über die Körnerstraße umgeleitet. Vor der Sprengung des [über 100 m hohen 8) ] Sparkassenhochhauses musste noch der 18 Tonnen schwere Portalkran vom Dach des ,Langen Oskars' geholt werden. Dazu wurde der Portalkran zuvor in seine Einzelteile zerlegt, die dann mit dem Riesen-Kran auf die Erde geholt wurden.
Bericht Lokalseite 2
Na dann, liebe Hagener, viel Spaß beim Wiederzusammensetzen :lol: :roll: :shock:


Mehr zur Mega-Hochhaus-Sprengung in Hagen (Westfalen):
http://www.westfaelische-rundschau.de/w ... tadt=Hagen

Rückblick auf Hagens geschlachtetes Sparschwein:
http://diashow.westfaelische-rundschau. ... ameset.php

eigener Rückblick:
http://www.5dim.de/html/LangerOskar.html

Die Sprengung findet übrigens am 7. März gegen 10 Uhr statt.

Eine Besichtigung des Vorgangs aus einem Luftschiff heraus wäre sicherlich der Hit (bzw. Schock :D)!
Zuletzt geändert von 5dim am Mi, 08.09.2004 9:54, insgesamt 1-mal geändert.

5dim
CL 160
CL 160
Beiträge: 213
Wohnort: Hagen in Westfalen (Deutschland)
Kontaktdaten:

Beitrag von 5dim »

WESTFÄLISCHE RUNDSCHAU (Lokalteil Hagen) vom 3. September 2004
10 Mio. E Zufahrt für Brummis

Hagen. (cil) Die Luft aus allen Lkw-Reifen lassen? Einen Cargolifter-Zeppelin bemühen? Keine Chance: TWB hatte seine Pläne, eine neue Presse ins Industrie- und Gewerbegebiet Sedanstraße anliefern zu lassen, begraben müssen. Im Weg: Die alte Bahnunterführung in der Grüntaler Straße.

Im nächsten Jahr, versprechen jetzt Bundesbahn und Brückenbauamt, wird alles anders. Zurzeit nämlich werden an der einzigen Zufahrt für Brummis ins Industriegebiet rund zehn Millionen Euro verbuddelt und einbetoniert, um aus dem Nadelöhr eine passable Lkw-Anbindung zu machen.
10 Millionen Ohren (äh, Euros), um eine Presse in ein Gewerbegebiet zu bringen??? :wink:

Na dann, liebe Hagener, viel Spaß beim Betonieren und Brückenbau! :lol: :roll: :shock:

JU

Beitrag von JU »

http://www.initiative-brennstoffzelle.d ... l/161.html

08.04.2005 - Brennstoff
US-Forscher wollen Riesenluftschiff mit Brennstoffzellenantrieb bauen

Amerikanische Forscher arbeiten an einem bis zu 300 Meter langen unbemannten Luftschiff, das aus einer Kombination von Solarzellen und einer Brennstoffzelle mit Energie versorgt wird. Bei Tag liefern die Solarzellen die Energie, bei Nacht die Brennstoffzelle. Sie läuft mit Wasserstoff, der tagsüber an Bord aus der Elektrolyse von Wasser hergestellt wird. Das Luftschiff soll in Höhen von bis zu 20 Kilometern aufsteigen, zur Beobachtung der Erdoberfläche dienen und ein Jahr lang in der Luft bleiben können.

Bild

Bislang existiert das Riesenluftschiff nur als Modell, das Wissenschaftler der Purdue-Universität bauen möchten. Foto: Purdue

Die Besonderheit des Luftschiffs soll sein, dass es genau über einem Punkt der Erdoberfläche stehen bleiben kann, erklärt Oleg Wasynczuk von der Purdue-Universität in West Lafayette. Solche so genannten geostationären Bahnen gibt es zwar auch bei Satelliten, doch diese müssen dazu in knapp 36.000 Kilometern Höhe platziert werden. Sie bewegen sich dabei genauso schnell, wie sich die Erde dreht und verharren daher von der Erde aus gesehen unbeweglich stets in derselben Position. So können sie von fest installierten Satellitenantennen angepeilt werden oder aus einer konstanten Perspektive Wetteraufnahmen von der Erdoberfläche machen.

Diese Aufgaben könnte ein Luftschiff billiger und wegen seiner viel geringeren Flughöhe über der Erdoberfläche teilweise auch besser erfüllen, glauben die Forscher von der Purdue-Universität. Mehr als erste Pläne, Rechnersimulationen und ein kleines Modell können die Wissenschaftler bislang allerdings noch nicht vorweisen.

Die Pläne sehen eine mit Helium gefüllte, weiche Hülle vor, die zum Teil mit Solarzellen verkleidet ist. Den größten Anteil am Energiebedarf des Luftschiffs wird auf den Antrieb der Propeller entfallen, die den Riesen in den starken Höhenwinden in Position halten. Mit einem Teil der elektrischen Energie soll ein Elektrolyseur betrieben werden, der Wasserstoff aus Wasser herstellt. Das Brenngas wird in einem Tank gespeichert und dient nachts, wenn die Solarzellen keine Energie liefern, als Treibstoff für eine Brennstoffzelle. Diese müsste laut ersten Berechnungen eine Leistung in der Größenordnung von 500 Kilowatt haben, was nach dem heutigen Stand der Technik ein mehrere Tonnen schweres System bedeuten würde.

Da bei einem monatelangen Flug ja kein Wasser nachgetankt werden kann, muss das in der Abluft der Brennstoffzelle enthaltene Wasser wiedergewonnen werden, damit es bei Tag für die Elektrolyse wieder zur Verfügung steht. Zu den technischen Herausforderungen für die Entwickler gehören nicht nur die extremen Arbeitsbedingungen der Brennstoffzelle mit niedrigem Luftdruck und sehr tiefen Temperaturen, sondern auch die gewaltigen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht und die starke UV-Strahlung, die besonders der Hülle zusetzt.

Ulrich Dewald

Antworten