Staatliche Hilfen für andere Unternehmen

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Jan Berger
Beiträge: 18

Staatliche Hilfen für andere Unternehmen

Beitrag von Jan Berger »

Hallo Cargolifter-Fans,

nachfolgenden Artikel von dpa habe ich auf den
t-online-Web-Seiten gefunden. Ich fand ihn recht
interessant. :( :arrow:

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16.09.2002
HINTERGRUND: Staatshilfen bei Firmenpleiten - die
wichtigsten Beispiele

HAMBURG (dpa-AFX) - Die zugesagte Millionenspritze für
den Mobilfunkanbieter MobilCom ist nicht der erste
Fall, bei dem der Staat versucht, angeschlagene Firmen
vor dem Aus zu retten. Nicht immer waren diese Versuche
erfolgreich, wie die folgende Dokumentation wichtiger
Rettungsaktionen zeigt.

PHILIPP HOLZMANN war der spektakulärste Fall in der
jüngsten Vergangenheit: 1999 schnürte Bundeskanzler
Gerhard Schröder zusammen mit den Gläubigerbanken
ein milliardenschweres Hilfspaket. Wichtiger Bestandteil
war die Zusage von zwei KfW-Darlehen über insgesamt
275 Millionen DM sowie eine Ausfallbürgschaft über
100 Millionen DM. Beides wurde aber von Holzmann nie in
Anspruch genommen. Holzmann half das Hilfspaket außerdem
nicht: Im März 2002 musste das Unternehmen Insolvenz
beantragen.

LTU: Die drohende Pleite des Ferienfliegers konnte
Ende 2001 abgewendet werden. Der Rettungsplan von
Banken, Anteilseignern und Vertretern der nordrhein-
westfälischen Landesregierung sah vor, dass das Land
eine Bürgschaft von 90 Prozent auf den benötigten Kredit
über 120 Millionen Euro übernimmt.

MAXHÜTTE: Nach dem Konkurs des oberpfälzischen
Stahlwerkes mit damals 4.500 Mitarbeitern übernahm
Bayern Ende der 80er Jahre die Mehrheit an der
Auffanggesellschaft. Im Laufe der Jahre investierte der
Freistaat mehr als 250 Millionen Euro in das Traditions-
unternehmen. Ein Jahrzehnt nach dem ersten Konkurs musste
die Geschäftsführung jedoch erneut den Gang zum Insolvenz-
gericht antreten. Nach fast vier Jahren im Konkurs soll
das Stahlwerk am 24. September endgültig geschlossen werden.

BANKGESELLSCHAFT BERLIN

SAARSTAHL: Einer der größten Subventionsfälle der
deutschen Wirtschaftsgeschichte war in den 80er Jahren
der damals noch mehrheitlich zum luxemburgischen
Arbed-Konzern gehörende Saarstahl- Konzern (früher
Röchling Völklingen). Auf dem Höhepunkt der damaligen
Stahlkrise wurde das Unternehmen vom Bund und
dem Saarland über mehrere Jahre hinweg mit Zuschüssen
und Bürgschaften von zusammen 4,3 Milliarden DM gestützt.
Im Mai 1993 meldete Saarstahl dennoch Konkurs an,
arbeitet aber mit abgespeckter Belegschaft bis heute weiter.

PILZ-GRUPPE: Mit über einer Million Euro pro Arbeitsplatz
griffen Mitte der 90er Jahre Bund, Thüringen und Bayern beim
ersten deutsch-deutschen Joint-Venture der Pilz-Gruppe ein.
Der bayerische Unternehmer Reiner Pilz hatte den 1989
vereinbarten Bau einer CD-Fabrik im thüringischen Suhl
übernommen. Als die Gruppe ins Trudeln kam, stellten Treuhand,
Thüringen und Bayern über 250 Millionen Euro Zuschüsse,
Kredite und Bürgschaften bereit. Nach dem Konkurs übernahm
die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft das Suhler
Werk mit 230 Beschäftigten. Die EU-Kommission hält den
Großteil der Beihilfen für unrechtmäßig.

FAIRCHILD DORNIER: Im Januar 2002 billigte die EU-Kommission
eine staatliche Bürgschaft für den Flugzeugbauer aus Ober-
pfaffenhofen nahe München. Bund und Land durften demnach
für einen Bankkredit in Höhe von 94 Millionen Euro bürgen.
Damit konnte Fairchild zunächst überleben und einen Finanz-
partner suchen.

CARGOLIFTER : Der "LastenHeber" galt als eines der spannendsten
Industrieprojekte der neuen Länder. Im brandenburgischen Brand
wurde lange an einem riesigen Luftschiff getüftelt.
Im August 2002 versagte der Bund dem insolventen Betrieb Hilfen,
die laut CargoLifter für ein Fortführungskonzept unabdingbar gewesen wären.
Ursprünglich arbeiteten für das Unternehmen fast 500 Menschen.
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Gruß Jan.

Ich will Cargolifter fliegen sehen! :)

Hasseroeder
CL 160
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Beitrag von Hasseroeder »

Das BMBF teilt mit:
" http://www.bmbf.de/presse01/754.html "

"Pressemitteilung

20.11.2002

BMBF-Haushalt 2003: Bildung und Forschung behalten Priorität
Bulmahn: „Wir setzen klaren Schwerpunkt
bei Bildung und Ost-Förderung“


Die Bundesregierung setzt mit dem Haushalt 2003 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) einen klaren Schwerpunkt bei Bildung und Ost-Förderung. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sagte anlässlich der Haushaltsberatungen im Kabinett am Mittwoch in Berlin: „Für uns haben Bildung und Forschung Priorität.“

Nach dem Haushaltsentwurf werden die Mittel des BMBF zusammen mit den Investitionen für die Ganztagsschulen von 8,391 Milliarden Euro im Jahr 2002 auf 8,705 Milliarden Euro im kommenden Jahr ansteigen. Das bedeutet ein Plus von 3,7 Prozent. Damit setze die Bundesregierung bei gleichzeitiger Konsolidierung des Haushalts ein wichtiges Zeichen für die Zukunft, sagte Bulmahn: „Mit dem Investitionsprogramm von vier Milliarden Euro für den Aus- und Aufbau von bis zu 10.000 Ganztagsschulen führen wir den Kurs bis ins Jahr 2007 fort.“

Auch die Förderung innovativer Regionen in den neuen Bundesländern ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt.
Im Programm InnoRegio etwa beträgt der Anstieg 81,6 Prozent auf nunmehr 65 Millionen Euro. „Damit schaffen wir wichtige Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Aufschwung in Ostdeutschland“, sagte die Ministerin. In den zentralen Forschungsfeldern der Umwelt, Gesundheit und Biotechnologie blieben die Mittel auf hohem Niveau."
ENDE

Endlich haben wir in Deutschland ein Thema - ach entschuldigung - ein PISA. Jetzt können wir immer und überall jeden Hortplatz ineinen Ganztagsschulplatz umwandeln, ach wie sind wir gut.
Im Oster müssen wir den wirtschaftlichen Aufschwung nun endlich mit neuen Projekten schaffen, mal sehen was wir uns einfallen lassen, ach so - nennen wir es " innovativer Regionen"- Mensch sind wir gut!

unter :
" http://www.bmbf.de/search/ "
habe ich mal nach Cargolifter gefragt, war nicht anderst zu erwarten.

"Suchanfrage: cargolifter
Anzahl der gefundenen Dokumente: 0
Klicken Sie auf ein Dokument, um es anzusehen, oder starten Sie eine neue Abfrage."

Na gut fragen wir mal wo anderst, denn
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

Hasseroeder
CL 160
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Beitrag von Hasseroeder »

unter :
" http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangeb ... index.html
"
ist am 27.11. zu lesen:

Das leise Sterben des Mittelstandes

„Sind Sie noch zu retten?“

Peter Brors, Michael Freitag, Handelsblatt

Keine Linie, kein Vertrauen, keine Aufträge: Der Bund erhöht Steuern und Abgaben, die Unternehmer toben.
Schon organisieren sie eine Demonstration gegen Gerhard Schröder – ein Blick in die Seelen deutscher Firmenchefs.

Solingen, Restaurant Globusmann: Der Projektor wirft Provozierendes an die Wand: „Wo ist das Land des
Wirtschaftswunders geblieben?“ trägt eine monotone Männerstimme zu Weltuntergangsmusik vor.
Schnitt, dann weiß auf schwarz: „Erinnern Sie sich? Babcock Borsig, Dornier, Cargolifter . . .“
Man erinnert sich. Schnitt: „Der Mittelstand stirbt leise.“

Der Film, mit dem Harald Bohnenberg vor Solinger Unternehmern für die Logistiksysteme seiner Firma BSS wirbt,
beginnt wie ein Nachruf. Ein Nachruf auf Zehntausende Firmen, die sich jetzt vom Untergang bedroht sehen.
Ein Nachruf, der die Stimmung der 40 Mittelständler im Raum im Raum trifft.

Heike Jäger, platinblond, Mitte 40, Inhaberin eines Solinger Kurierdiensts mit 20 Mitarbeitern, kennt auch
den Schuldigen: Gerhard Schröder. Sie hat ihn natürlich nicht gewählt. „Der Kanzler gibt keine klare Linie vor,
man weiß nicht, was morgen gilt. Da investiert doch niemand.“

Knapp zwei Monate nach dem erneuten Wahlsieg von Rot-Grün steuert Deutschland auf einen Winter der
Unzufriedenheit zu. Fast täglich gibt es neue Hiobsbotschaften. Gestern lieferte sie das Münchener Ifo-Institut:
Die Firmen seien für die kommenden sechs Monate noch pessimistischer als im Oktober, berichten
die Wirtschaftsforscher. Die Pleitenzahlen sind auf Rekordstand, die Verbraucher schielen nur noch nach Schnäppchen.
Fast täglich diskutieren SPD und Grüne neue Steuererhöhungen."

Der Artikel ist noch länger, aber ich will nicht in die Politik abgleiten. Es ist nur bemerkenswert, daß Cargolifter
sich doch irgendwo in den Köpfen festgesetzt hat, leider meist nur mit negativen Schlagzeilen.
Hoffen wir auf bessere Zeiten, denn
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

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Bardocucullus
CL 75 - Aircrane
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Beiträge: 75

Beitrag von Bardocucullus »

@Jan Berger

Frage: was haben Saarstahl, Maxhütte etc. mit CargoLifter gemeinsam?

Antwort: sie sind pleite.

Das war´s aber auch schon an Gemeinsamkeiten. Und in so fern ist es eben nicht richtig, daß immer alle in einen Topf geworfen werden!


Denn CargoLifter ist kein Techno-Fossil aus längst vergangenen Tagen, das man auch mit Milliarden-Infusionen auf Dauer nicht wird am Leben erhalten können, weil es nicht mehr in die deutsche Industrielandschaft paßt!!!

Denn CargoLifter hat bis jetzt noch nicht einmal eine kleine Spritze gekriegt, um es wenigstens einmal zu versuchen!!!

Denn CargoLifter ist innovativ, neu und weltweit einmalig - welch große Chancen, welch vergleichsweise kleine Risiken - für CargoLifter und für High-Tech-Deutschland!!!


Aber leider gibt es in unserer politischen (und anscheinend auch unternehmerischen) Diaspora keinen, der diese kleinen, aber wesentlichen Unterschiede zwischen einer Holtzmann- und einer CargoLifter-Pleite zu erkennen vermag!!!

"Denk´ ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht..."

Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

unter:
"http://www.berlinonline.de/suche/.bin/m ... argolifter"
ist zu lesen:

"28.11.02, 17:47 Uhr

Ex-Cargolifter-Chef wirft Landesregierung Versäumnisse vor

Potsdam (ddp-lbg).
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der insolventen CargoLifter AG in Brand (Dahme-Spreewald) hat der
Brandenburger Landesregierung ungenügende Unterstützung vorgeworfen. Es stelle sich die Frage, «ob sich
der ehemalige Wirtschaftsminister Fürniß im gleichen Maße für Cargolifter begeistert hat, wie er das für
andere Projekte getan hat», sagte von Gablenz der in Potsdam erscheinenden «Märkischen
Allgemeinen Zeitung» (Freitagausgabe). Die Landesregierung habe einen Finanzierungsvorschlag für die geplante
Chipfabrik in Frankfurt (Oder) genehmigt, den sie kurz davor für die Luftschiffauer abgelehnt hatte.


(c) ddp

Es sieht so aus als ob noch nicht alles Pulver verschossen ist,
warten wir auf den Gegenangriff, denn
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

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Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

unter:
http://www.ftd.de/ub/in/1038999466240.h ... cd-divnews

ist zu lesen:

"ftd.de, Fr, 6.12.2002, 12:54

Aktionärsschützer wollen Cargolifter-Pleite durchleuchten
Von Gerhard Hegmann, München

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz will die Pleite des Luftschiffunternehmens Cargolifter mit juristischen Schritten durchleuchten, falls es zur praktischen Enteignung der 72.000 Kleinaktionäre kommen sollte.

"Wir erwägen eine Detailprüfung auf Ansprüche, wenn die Reorganisation der Aktiengesellschaft nicht doch noch gelingt", sagte der Berliner Landesgeschäftsführer der DSW, Malte Disselhorst, am Freitag auf Anfrage.

Nach Ansicht des Sprechers der Kleinaktionärsvereinigung hatte Cargolifter zum Zeitpunkt des Börsengangs im Mai 2000 kein schlüssiges Finanzierungskonzept. Es müsse durchleuchtet werden, wie es passieren konnte, dass die Kleinaktionäre über 300 Mio.Euro einbezahlten und die Gesellschaft dann zahlungsunfähig wurde.

Wie der Cargolifter-Aufsichtsratschef Heinz Herrmann bei einer Live-Diskussionsrunde im ORB-Fernsehen am Donnerstag Abend sagte, zahlten die Kleinaktionäre beim letzten Aufruf zur Rettung der Aktiengesellschaft lediglich 1,4 Mio. Euro ein. Mindestens 20 Mio. Euro wären notwendig gewesen, um die Kapitalgesellschaft aus der Insolvenz herauszuführen Der Insolvenzverwalter hatte jüngst die Reorganisation für gescheitert erklärt und sucht jetzt nach einer Auffanglösung. Die AG würde damit praktisch wertlos.

Bei der TV-Diskussionsrunde sagte der Ex-Cargolifter-Vorstand und -Aufsichtsrat, der Stuttgarter Prof. Bernd Kröplin, er könne angeblich über private Investoren und Fondsgesellschaften 220 bis 250 Mio. Euro Kapital für einen Firmenverbund in der Leichter-als-Luft-Technologie mobilisieren. Für den Aufbau des Netzwerkes am Cargolifter-Produktionsstandort in Brand bei Berlin seien zudem Landes- und Bundesmittel erforderlich.

Die angeblichen neuen verfügbaren Geldmittel stehen im Widerspruch zu Angaben des Cargolifter-Aufsichtsrates und Insolvenzverwalters, dass es derzeit keine Investoren für die AG gebe, die damit gerettet wäre. Unternehmenskenner sprechen von unterschiedlichen Strategien und Interessen zwischen Kröplin und dem früheren Cargolifter-Management um Ex-Chef Carl von Gablenz. "Entweder Kröplin hat das Geld nicht, oder er will es nicht in die AG investieren", sagt ein intimer Firmenkenner, der anonym bleiben möchte.

Wie der Abteilungsleiter im Wirtschaftsministerium des Landes Brandenburg, Reinhard Oehler, bei der TV-Diskussion sagte, will das Land den Standort für die Leichter-als-Luft-Technologie nutzen, dabei sei "die Struktur zunächst zweitrangig". Es seien verschiedene Kombinationen auch unter Einbindung der ehemaligen Cargolifter AG denkbar. Dies sei jedoch eine Entscheidung des Insolvenzverwalters.

© 2002 Financial Times Deutschland"
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

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Tim
Beiträge: 1

Beitrag von Tim »

2,53 Milliarden für den Metrorapid...

Ob die wissen, dass 1 Milliarde = 1000 Millionen sind ?

Gruss
Tim

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