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Beitrag von ZiB-Admin »

Dirk Schwedhelm


Datum:04.07.02 14:25 Antworten Empfehlen (schwedhelm@web.de)

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Hallo,

ich bin zwar kein Technikfreak, würde aber gern wissen wie es um den CL75 steht. Hat der Vertrag mit Heavy Lift noch Bestand und läuft noch was in der Produktion, oder steht jetzt alles still? Man hört ja leider gar nichts mehr darüber.
Ich hoffe es geht weiter!
Viel Glück für nächste Woche!!!!

Dirk




roland grün


Datum:11.07.02 09:11 Antworten Empfehlen (roland.gruen@siemens.com)

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wie steht es mit der Wind-Anfälligkeit des CL75, wenn er nicht in Betrieb ist, also nah am Boden fest verzurrt, wie zumindest bis gestern vor dem Sturm? Beim CL160 am Mast habe ich Zahlen gelesen zwischen 140 und 190 km/h, beim CL75 noch nichts.




Michael Rieken


Datum:11.07.02 12:28 Antworten Empfehlen (Michael.Rieken@t-online.de)

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Der CL 75 AC Prototyp hat den Jahrhundertsturm in Berlin nicht überstanden. Siehe: http://de.biz.yahoo.com/020711/36/2uoq3.html
Der Sturm wurde vorhergesagt. Ich bin fassungslos wie verantwortungslos mit Investitionen umgegangen wird.

MfG Michael R.




Felicitas Krüger


Datum:11.07.02 13:38 Antworten Empfehlen (Krueger-Egg@t-online.de)

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Habe gerade in N-TV gehört, dass der Ballon vom Wind zerstört wurde. Ich hoffe, er war wenigstens gut versichert. Weiß man schon, ob es noch mehr Schäden gab?

Wie weit wirft dieser Sturm die Rettungsversuche von "Zukunft in Brand" zurück?

mit vielen Grüßen

Felicitas






Wolfgang Pest


Datum:11.07.02 15:21 Antworten Empfehlen (pestw@pilotundluftschiff.de)

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...verantwortlich mit Investitionen umgegangen wird...

Lest erstmal die Pressemitteilung von CL:

Unwetter zerstört Hülle des CL 75 AirCrane (11/07/2002)

Durch das schwere Unwetter über der Region Berlin-Brandenburg am Abend
des 10. Juli wurde die Hülle des Prototypen des CL 75 AirCrane zerstört.
Personen kamen bei dem Vorfall nicht zu Schaden, auch die Werfthalle sowie
die weiteren Einrichtungen und Gebäude auf dem Werftgelände in Brand
blieben nach bisherigen Erkenntnissen unbeschädigt.
Im Verlauf der über Brandenburg hinwegziehenden Gewitterfront mit
Windgeschwindigkeiten bis zu 156 Stundenkilometern wurde die Hülle des
Prototypen des Transport-Ballons CL 75 AirCrane zerstört. Die genauen
Umstände werden zurzeit untersucht. Zum Zeitpunkt des Unglücks traf eine
Böenwalze von Orkanstärke mit raschem Windrichtungswechsel den CL 75
AirCrane. Seit März 2002 war der Prototyp des Transport-Ballons in einem
Dauer-Feldversuch auf dem Werftgelände verankert und hatte bereits
Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern ohne
Beschädigung überstanden. Die Wettervorhersagen für den Abend des 10. Juli
2002 lagen innerhalb der berechneten Belastungsparameter. Aus diesem
Grund wurde entschieden, den CL 75 AirCrane nicht in den Hangar zu ziehen.
Die Messdaten sollten die Erkenntnisse über das Verhalten des Prototypen
komplettieren.
Trotz der heutzutage verfügbaren computerisierten Mess- und
Simulationsverfahren sind solche Feldversuche unerlässlich. Nach einer
ersten Analyse der Messdaten ist klar, dass die gestrigen Wetterbedingungen
die Auslegungskriterien überschritten haben. Die auch während des Unfalls
kontinuierlich gesammelten Messdaten ermöglichen eine Analyse potenzieller
Schwachstellen.
Im Rahmen des seit heute vormittag in der Werfthalle in Brand stattfindenden
Experten-Hearings werden die bisherigen Erkenntnisse ausführlich erörtert
und bewertet. Übereinstimmend vertraten alle anwesenden Sprecher die
Meinung, dass Luftschiffe und Transport-Ballone in der Erprobung bis an ihre
Belastungsgrenzen geführt werden müssen, um sichere Erkenntnisse über ihr
Verhalten unter extremen Wetterbedingungen zu gewinnen. "Der wirtschaftlich
bittere Verlust kann deshalb als entwicklungstechnischer Glücksfall gewertet
werden, denn die real gewonnen Messdaten werden die Komplettierung, das
Zulassungsverfahren und die Markteinführung des CL 75 AirCrane erheblich
verkürzen", so die Meinung eines Referenten. Ab 13 Uhr beschäftigen sich die
Experten mit dem Transportluftschiff CL 160. Die Veranstaltung wird
voraussichtlich bis in die späten Abendstunden andauern.





Michael Rieken


Datum:12.07.02 00:50 Antworten Empfehlen (Michael.Rieken@t-online.de)

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Hallo Wolfgang,

für die Erfahrung der Grenzbelastung mag der Sturm ganz hilfreich gewesen sein, aber dieses Unglück als Glücksfall darzustellen ist schon reichlich "abgedreht".
Wenn die 110.000 m³ Helium jetzt verloren sind, ist das sicher kein glücklicher Umstand. So seh' ich das.

Wenn mich nicht alles täuscht, haben wir uns beim C-Day in Brand getroffen. Ich war wohl der einzige, der - wie aufgefordert - mit einem großen Stück weißer Pappe unter dem Arm dort herum gelaufen bin. ;-)

MfG Michael R.




Wolfgang Pest


Datum:12.07.02 08:44 Antworten Empfehlen (pestw@pilotundluftschiff.de)

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Hallo Michael,
es steht ja auch da: Ein wirtschaftliches Unglück, ein entwicklungstechnischer Glücksfall. Gemeint ist, dass (meines Wissens) noch nie die wetterbedingte Zerstörung einer heliumgefüllten Ballon- oder Luftschiffhülle realer Größe minutiös aufgezeichnet wurde. Sozusagen Glück im Unglück.
Man muss positiv denken, um ein neuartiges Luftfahrtprojekt umsetzen zu können. Ohne unerschüttlerlichen Optimismus und Zuversicht lässt sich das nicht verkraften. Ich habe kürzlich ein Buch gelesen über die Geschichte der Hubschrauber. Dagegen sind die Rückschläge im Luftschiffbau geradezu harmlos.
Tut mir Leid, dass ich mich nicht mehr an den "einzigen Teilnehmer der eine weiße Pappe hochgehalten hat" erinnere. Aber vielleicht sehen wir uns mal bei einem C-Day No. 2. :-)
(So viel zu unerschütterlichem Optimismus ;-) )




franz hegele


Datum:13.07.02 12:12 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Auszug aus dem ersten Bericht vom Expertenhearing :

"In einigen Bereichen, beispielsweise bei der Ballast-Generierung zur Kompensation des Masseverlustes aus dem Treibstoffverbrauch, ermittelten die Fachleute noch grundlegenden Forschungsbedarf. Dagegen sind andere Gebiete, wie die Darstellung eines effektiven Blitzschutzes unter Mithilfe der benachbarten Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, offensichtlich weitestgehend geklärt."

-Das ist auch so ein Punkt, der für die Verwendung von H2 als Traggas spricht, bzw. der bei He ein Problem ist :

Für jedes Kilo verbrauchten Treibstoffs, also Kerosin, muss ein Kilo "Auftrieb" abgelassen werden, also bei He incl. Logistikaufwand so um die €ur 5.- , wenn das reicht.

Damit steht der Spritverbrauch natürlich finanziell in einem ganz anderen Licht da .... !!

- Bei H2 wäre dieser Punkt wirtschaftlich zu vernachlässigen !

Und ... die Darstellung eines effektiven Blitzschutzes.... ist ...offensichtlich weitestgehend geklärt.

Das ist schön zu hören & Wasser auf meine H2 - Mühlen.

Was mich beim Lesen dieser news aus dem hearing ganz gewaltig wurmt : Ich habe diese wirtschaftlich recht essentielle Frage zur "Ballast-Generierung" schon vor dem Kauf meiner Aktien an CARGOLIFTER gestellt.

Die Antwort war seinerzeit, dass durch Kondensation der Abgase bzw. des darin enthaltenen Wasserdampfs zu flüssigem H2O = "Ballast-Generierung" eine weitestgehende Kompensation erfolgen wird.

Das macht Sinn, weil ja bei einem Kohlenwassertoff, wie Kerosin, der H2 - Anteil mit Luftsauerstoff zu Wasser verbrennt und damit sozusagen den Kohlenstoffanteil, der zu C02 verbrennt und natürlich dahin ist, weitgehend ausgleicht.

Theoretisch wohlgemerkt, und vielleicht auch praktisch, wenn das mit einem Hubkolbenmotor und mit den da eingermassen überschaubaren Dimensionen eines "Auspuffs" mit Abgaskondensator umgesetzt werden soll.

Mein Nachhaken, wie das denn bei einer Wellenleistungsturbine aussehen soll, wie für den CARGOLIFTER als Motoren vorgesehen, ob denn da nicht der CARGOLIFTER zu einem fliegenden Abgaskondensator werden müsse, weil so eine Turbine ja doch wesentlich "freier atmen" müsse, als ein Hubkolbenmotor, man also nicht einfach an deren hinterem Ende einen Kondensator anschrauben kann, schon gar nicht, wenn dieses Triebwerk im Betrieb auch noch schwenkbar sein soll ....

- Dieses Nachhaken wurde nicht beantwortet & ich dachte mir : "die Jungs werden schon wissen, was sie tun" & kaufte meine Aktien.

Schön, dass ich jetzt erfahren kann, dass ... die Fachleute... beim hearing ....noch grundlegenden Forschungsbedarf....ermittelten !!

- Man also bei der CARGOLIFTER - Entwicklung in diesem für die wirtschaftliche Umsetzung wichtigen Punkt nach dem Beckenbauer'schen "schau'n mer amal " - Prinzip dahingewurstelt hat !!

f.hegele






Rüdiger Schwaak


Datum:12.07.02 15:10 Antworten Empfehlen (RuedigerSchwaak@yahoo.de)

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Hallo
genau diesen Gedanken mit der Trennung der beiden Gase durch eine hauchdünne Folie schleppe ich seit Wochen mit mir rum. es wäre keiner Aufwand zur Heliumreinigung notwendig, da es keinerlei Vermischung gäbe. Aber da dies ein scheinbar so simples Verfahren ist muß es irgendwo einen Haken geben, sonst wäre doch bei CL da schon mal jemand drauf gekommen!
mfg
Rüdiger




Uwe Jahn


Datum:12.07.02 21:55 Antworten Empfehlen (Mail@CL160Start.de)

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So weit ich weiß, ist die Hülle des CL 75 nicht nur mit Gas gefüllt, sondern ist mit Fühlern und anderen Messapparaturen im Inneren ausgestattet. So ist mir das jedenfalls in Erinnerung. Ob das nur für den Prototypen notwendig war und bei späteren Exemplaren nicht von Nöten ist weiß ich leider nicht.
Zumindest ist die Trennung per Folie oder so ein nachdenkenswerter Ansatz.

Gruß Uwe




Wolfgang Pest


Datum:14.07.02 13:25 Antworten Empfehlen (pestw@pilotundluftschiff.de)

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Und dass wir Laien hier zu m.E. durchaus machbaren Lösungen kommen, eben mal so beim Plausch in einem Forum, wo .. "die Fachleute noch grundlegenden Forschungsbedarf " .. sehen !!

Spinnen wir oder die ???

Meine Antwort: ihr! :-)

Ich kann nur den Kopf schütteln dass immer wieder Laien meinen, alles besser zu wissen als die CL-Ingenieure. "Ja - warum machen die nicht einfach dieses und tun nicht einfach jenes? Ja - warum haben sie nicht einfach den AirCrane in die Halle gefahren? Das hätte ja sogar ich gewusst, dass man den reinfahren muss. Ja - warum fliegen die nicht einfach in eine zufällig vorbei schwebende Wolke rein? Ja - warum fragen denn die nicht einfach bei Zeppelin, wie's die gemacht haben?"

Du liebe Güte. Für wie blöde haltet ihr die Wissenschaftler und Ingenieure bei CL eigentlich? Nun gut, ein Bisschen haben sie sich's selber zuzuschreiben, weil kaum ein Wort über ihre Arbeit je herausdringt, außer wenn man sich die Papers von den LTA-Symposien besorgt oder vor Ort einen Werksbesuch macht und mal ein Bisschen nachfragt.

Ich versuche mal - ebenfalls als Laie, aber ich habe mich eben erkundigt - ein paar Dinge zu erhellen.

Abgase von Turbinentriebwerken zu gewinnen, ist sehr schwer und wird derzeit noch nicht beherrscht, sondern erfordert noch Forschungsaufwand. Denn Turbinentriebwerke vertragen keine Beeinträchtigung des Abgasstroms, insbesondere keinen Gegendruck. Dafür haben Turbinentriebwerke gerade für Fluggeräte den immensen Vorteil der hohen Leistung pro Gewichtseinheit. Aus einem Diesel- oder Ottomotor Abgaswasser zu gewinnen, wäre eine verhältnismäßig leichte Übung. Aber relativ schwere Dieseltriebwerke waren zwar früher mal für den CL 160 angedacht, wurden aber wegen der hohen Punktlasten und des Zwangs, Gewicht zu sparen, verworfen. Was man auch noch wissen muss: Ballastwassergewinn aus Abgas ist nur notwendig für Langstreckeneinsätze. Im Reichweiten-Bereich bis etwa 3000 Kilometer kommt man mit anderen Maßnahmen zum Gewichtsausgleich aus: dynamischer Auftrieb, Erwärmung des Traggases, Auffangen von Regenwasser usw. D.h. Ballastgewinn aus Abwasser ist keine unumgängliche Technik um den CL 160 bauen zu können.
- Man also bei der CARGOLIFTER - Entwicklung in diesem für die wirtschaftliche Umsetzung wichtigen Punkt nach dem Beckenbauer'schen "schau'n mer amal " - Prinzip dahingewurstelt hat !!
So ist es auch wieder nicht! Es wurde sehr wohl Forschung betrieben zu diesem Problem. Aber es gibt eben noch weiteren Forschungsbedarf. Das Problem muss auch im Wesentlichen der Triebwerkhersteller bearbeiten und ehe der eine eigene Entwicklung dazu aufsetzt, müssen ihm erstmal entsprechende Stückzahlen winken und die winken erst, wenn sichergestellt ist dass der CL 160 ein (gefragtes) Produkt wird. Das dürfte der Grund sein, warum CL die Langstreckenvariante zeitlich nach hinten geschoben hat (zumal der kommerzielle Bedarf für diese Variante gar nicht mal so groß ist, wie sich bei Marktforschungen herausgestellt hat).

Membran in der Hülle des AirCrane: das ist wenigstens eine gute Idee. Und deshalb sind die CL-Ingenieure da auch schon längst selber drauf gekommen, ohne auf das ZiB-Forum warten zu müssen. Warum aber hatte der soeben kaputt gegangene AirCrane das nicht?
Antwort: weil der AirCrane-Prototyp ausschließlich gebaut wurde als Versuchsträger für den CL 160. Unter Anderem wurde damit das Verfahren des laminaren Gasaustauschs von Luft gegen Helium erprobt, mit großem Erfolg. Beim CL 160 kann man nämlich nicht mit einer Innenmembran arbeiten, weil der innerhalb der Hülle zahllose Drähte (catenary curtain) und einige andere Einrichtungen hat. Der AirCrane dagegen hat außen seine Seile zur Lastableitung von der Unter- an die Oberseite. Da kann es sinnvoll sein, mit einer Innenmembran zu arbeiten. Aber erst für das Produkt AirCrane, nicht für den ersten Prototypen, bei dessen Entwicklung ja noch gar nicht beabsichtigt war, ihn als eigenständiges Produkt zu vermarkten.

Warum nimmt man nicht Wasserstoff als Traggas, sondern das teure Helium?
Weil Wasserstoff brennbar ist. Nach heutigen Sicherheitsvorstellungen in der Luftfahrt ist Wasserstoff als Traggas einfach ein Unding. Bei den Luftfahrtvorschriften geht es auch um die Katastrophen- wahrscheinlichkeit. An diese werden speziell bei großen Fluggeräten sehr hohe Anforderungen gestellt. Also zu erwartende Schadensereignisse pro sounsovielen Flugstunden. Der zweite Grund ist, dass sich das Traggas ja normalerweise nicht verbraucht oder nur zum geringen Teil. Je größer das Luftschiff, desato weniger geht anteilsmäßig verloren (wg. Oberfläche im Verhältnis zum Volumen). Also braucht man nur eine Traggasfüllung über die gesamte Lebensdauer. Da fällt der Preisunterschied nicht so sehr ins Gewicht.
Beim AirCrane mögen die Verhältnisse anders liegen. Er ist kein reines Fluggerät, besonders wenn er stationär als Kran betrieben wird. Sein Traggas geht sehr wohl verloren, nämlich vor dem Abtransport. Vielleicht kommt hierbei einmal Wasserstoff zum Einsatz, aber bestimmt nicht gleich bei den ersten Versuchen.
Ich bin trotzdem der Meinung, dass in ferner Zukunft Luftschiffe wieder mit Wasserstoff fliegen werden. Denn Helium ist eine nicht erneuerbare Ressource, während sich Wasserstoff solar herstellen lässt, und wenn Luftschiffe einmal den Siegeszug antreten, wird es wohl doch zu einer Verknappung kommen. Und schließlich ist Kerosin ja auch brennbar und wird trotzdem in Fluggeräten eingesetzt. Aber erst müssen sich Luftschiffe als langfristig sicher herausstellen, ehe man sich wieder an Wasserstoff wagen wird.





franz hegele


Datum:14.07.02 17:03 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Wolfgang Pest,

zu Deinem posting Datum:14.07.02 13:25, das ich fast übersehen hätte, weil es in diesem Forum schon arg durcheinander geht.

Spinnen wir oder die ???

Deine Antwort: ihr! :-)

Da gebe ich Dir umumwunden recht, gerade wenn man meine & die Beiträge der Anderen zum Thema Ballastausgleich anschaut :-)

Einen ernsten Hintergrund hat die Sache aber : Dieser Punkt geistert als weitgehend ungelöstes CARGOLIFTER - Problem im Moment durch die Presse.

Es ist also wohl nicht böswillig, wenn man der CARGOLIFTER - Öffentlichkeitsarbeit nicht die allerbesten Noten gibt... das harte Wort "spinnen" können wir ja weglassen.

Nachdem das Thema Treibstoffverbrauch ja ohnehin schon eines der grossen Rätsel zu sein scheint, das durch die Konsequenzen der ungelösten Ballastgenerierung noch um den Faktor 10 verstärkt wird, ist das sicher nicht besonders ermutigend für potentielle Geldgeber, denen die ganze Technik wurscht ist & die nur gut investieren wollen.

Und nun mit einem grossen Sprung zum Ende Deines Beitrags :
" Ich bin trotzdem der Meinung, dass in ferner Zukunft Luftschiffe wieder mit Wasserstoff fliegen werden ...."

-Eine kleine Spitze kann ich mir nicht verkneifen - "fliegen" ???

Ich bin auch dieser Meinung und darum hier wieder einmal der dezente Hinweis auf meine site:

http://www.cargolifterfreun.de

Wenn diese Ketzerei gegen das Wasserstoff - Dogma auf breiterer Basis und vor allem jetzt - nicht "ferner Zukunft" !! - und auch von Seiten der CARGOLIFTER - Mannschaft "zugelassen" würde, könnte das auch die Konsequenz haben, dass der eine oder andere Investor wirklich eine goldene Zukunft für sein Geld sieht.

- Und zwar für einen Art von Geld, bei der es überhaupt nicht darauf ankommt, ob man dafür den CL 160 einmal, oder zehnmal 1 zu 1 bauen, mit H2 füllen und dann auf freiem Feld* abfackeln muss, um zu einer betriebssicheren Lösung zu finden.

*Brand wäre da ja recht gut geeignet ... nomen est omen ;-)

- So, jetzt muss der Hund raus... für heute reicht's.

f.hegele




Klaus Möstl


Datum:13.07.02 14:12 Antworten Empfehlen (moestl@t-online.de)

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Hallo Herr Hegele,
die Frage nach dem zusätzlichen Auftrieb durch Kerosinverbrauch hatte ich mir auch bestellt, mochte sie aber seinerzeit nicht an CL richten, um mich nicht mit einer so selbstverständlichen Frage zu blamieren. Um so erstaunter bin ich jetzt, dass diese Frage noch nicht gelöst ist. Das erschüttert mein Vertauen in die Überlegenheit des CL-Entwicklungsteams doch erheblich...
MfG
K. Möstl




Klaus Ehlers


Datum:13.07.02 14:18 Antworten Empfehlen (Kewerni@t-online.de)

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hallo franz hegele,
die "Ballast-Generierung" darf doch eigendlich nicht das große Problem sein. Betrachten wir doch nur unsere modernen PKW, da läuft doch ständig Wasser aus der Klimaanlage. Diese Anlage nur groß genug bauen und durch eine Wolke fahren (fliegen), das muß doch nur so rauschen im Ausgleichbehälter.
K.Ehlers




franz hegele


Datum:13.07.02 21:36 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Klaus Ehlers,

ich könnte mir auch vorstellen, dass es an Stelle der Abgaskondensation andere Lösungen gibt.

Entweder so wie von Ihnen vorgeschlagen, durch Gewinnumg von Wasser aus der Umgebungsluft. Da kommt es halt sehr darauf an, wie nahe am Taupunkt (= Wolke) die ist, entsprechend mehr oder weniger gross muss das Kühlaggregat = Klimaanlage sein.

Bei Transporten in Alaska ( kalt = trocken ), über die Wüste Gobi, oder in Australien bräuchte es sicher ein Mordstrumm Kühlaggregat, um der dort furztrockenen Luft das bisschen Wasser abzuringen.

Was auch gehen müsste, ist die Verdichtung des "überflüssigen" Heliums.

Beide Möglichkeiten sind aber sicher mit einigem Aufwand an Apparaten und Zusatzenergie verbunden.

Was mich, ebenso wie Klaus Möstl, verblüfft, ist die Tatsache, dass da nicht schon längst Lösungen entwickelt, oder zumindest gerechnet wurden, die CARGOLIFTER - Entwickler also offenbar mit heruntergelassenen Hosen und achselzuckend vor dem hearing - Auschuss gestanden sind.

-Und dass wir Laien hier zu m.E. durchaus machbaren Lösungen kommen, eben mal so beim Plausch in einem Forum, wo
.. "die Fachleute noch grundlegenden Forschungsbedarf " .. sehen !!

Spinnen wir oder die ???

f.hegele

P.S. Hier noch eine Frage an den ZIB - Moderator : Werden diese postings im Technikfreak - Teil des Forums eigentlich auch von "unseren" CARGOLIFTER - Leuten gelesen, bzw. an diese mit Bitte um Stellungnahme weitergeleitet ?






Harald Ohliger


Datum:13.07.02 22:04 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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Ich dachte eigentlich auch, dass es mittlerweile ein Konzept für die "Ballast-Generierung", wie es Herr Ehlers so schön nannte, gebe. Aber dass das Problem besteht und man sich über eine neue Lösung Gedanken machen muss, steht doch schon fest, seit es erste Entwürfe für den CL160 gibt. Meines Wissens haben die alten Zeppeline ja einfach Wasserstoff abgelassen, was aus Kostengründen beim Helium nicht mehr möglich ist.
Das wir uns jetzt hier als größtenteils "Laien" (ich unterstell das mal ganz dreist) mit dem Problem beschäftigen wird wohl nicht viel nützen und es gibt ja auch diverse Ansätze, wie man es lösen kann. Die Nutzung von Kondenswasser als Ballast ist ja auch schon seit Jahren im Gespräch, aber ich nehme an, dass eine solche Anlage mit der entsprechenden "Kondensierleistung" entweder zu schwer ist, oder zu viel Energie braucht (was ja das Problem noch verschärfen würde), oder beides.
Was mich als angehenden Maschinenbaustudenten, der immer noch mit dem Gedanken spielt, im Haupstudium in Richtung Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren, interessiert, wäre um welche Massen geht es denn überhaupt? Einige hundert Kilogramm, einige Tonnen oder noch mehr? Ein ungefährer Treibstoffverbrauch auf 100km wäre da mal eine sehr hilfreiche Größe.

Harald Ohliger




Klaus Ehlers


Datum:13.07.02 23:33 Antworten Empfehlen (Kewerni@t-online.de)

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Hallo franz hegele,
mit dem Gedanken wollte ich nur auf eine Idee aufmerksam machen, die Experten bestimmt schon lange hatten.
Aber in kalten Regionen oder Wüsten kann auch mit einem Saugrüssel Schnee oder Sand aufgenommen werden (siehe Feuerlöschflugzeuge), da der CL 160 sowieso nicht höher als 2000m steigen soll. Starke Flüssigkeitspumpen müssen ja sowieso zum Lastaustausch an Bord sein. Möglich ist auch ein NACHTANKEN in der Luft. Ich denke aber die meisten Einsatzgebiete liegen in dicht besiedelten Gebieten Europas, Asiens und Amerikas.

Hallo Harald Ohliger,
der Begriff "Ballast-Generierung" stammt nicht von mir (siehe weiter oben), aber er passt doch.
In der DDR gab es einmal das "Neuererwesen", in dem Arbeiter Verbesserungsvorschläge in der Produktion machten, manchmal gar keine schlechten. Manche Ingeneure fassten das als persönliche Kritik an ihrer Arbeit auf und lehnten diese teilweisen guten Ideen kategorisch ab.
K.Ehlers





franz hegele


Datum:14.07.02 10:38 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Klaus Ehlers,

die "Ballastgenerierung" per Saugrüssel wird wohl nicht funktionieren,weil das Nachtarieren des Auftriebs ja kontinuierlich,parallel zum Treibstoffverbrauch erfolgen muss.

- Wenn der CARGOLIFTER wg. Treibstoffverbrauch zu leicht wird, kann er diesen Auftriebsüberschuss nur bis zu einem gewissen Grad per dynamischem "Abtrieb" korrigieren,er müsste sich also im Sturzflug auf den nächsten See stürzen, dort saugen,aber ja nicht zu viel,damit er dort keine Bauchlandung macht ....

Nachtanken in der Luft ginge da schon eher,der CARGOLIFTER bräuchte aber dazu einen Tankhubschrauber,der ihn permanent begleitet - es gibt kein Tankflugzeug, das bei 80km/h noch in der Luft bleibt.

-Aber es gibt wohl Lösungen,die schon praktisch funktionieren, der neue Zeppelin NT ist ja bereits für kommerzielle Passagierflüge in Betrieb !!

http://www.zeppelinflug.de/

Bevor wir "Technikfreaks" uns also gross einen Kopf über bereits gelöste Probleme machen -so sehr es auch Spass macht, sowas zu diskutieren - sollten wir eher versuchen,für den Neuanlauf der CAGOLIFTER AG zu einer besseren Kommunikation mit dem Entwicklungsteam zu kommen.

-Wo also z.B ein Klaus Möstl diese "selbstverständliche Frage" nach dem Ballastausgleich stellen kann,ohne Angst,sich "zu blamieren".

Und wo dann er,oder wir Anderen nachhaken können,z.B. mit der Frage,warum denn in diesem Punkt nicht mit den Fiedrichshafener Zeppelinwerken zusammengearbeitet wird, anstatt das Rad neu zu erfinden.

-Oder, was schlimmer ist - nicht zu erfinden und dann bei einem Hearing mit leeren Händen dazustehen !!

Zu meinem posting,in dem ich eine Trennmembrane vorgeschlagen habe, mit der bei der Befüllung der Hülle eine Durchmischung des Traggases mit Luft verhindert wird - und das komischerweise aus dem Forum verschwunden ist ...
schreibt oben Rüdiger Schwaak :

"-genau diesen Gedanken mit der Trennung der beiden Gase durch eine hauchdünne Folie schleppe ich seit Wochen mit mir rum. es wäre keiner Aufwand zur Heliumreinigung notwendig, da es keinerlei Vermischung gäbe. Aber da dies ein scheinbar so simples Verfahren ist muß es irgendwo einen Haken geben, sonst wäre doch bei CL da schon mal jemand drauf gekommen! "

Nach dem Hearing wäre ich mir da nicht mehr sooo sicher ... !

f.hegele

P.S. Ich werde nicht müde, auch hier wieder auf meine
http://www.cargolifterfreun.de/ Visionen hinzuweisen.

Dort geht es um das Thema Helium vs. H2 und darum, dass sich die Entwickler des CARGOLIFTER möglichst bald, aus wirtschaftlichen Gründen eher sofort mit der Wiederzulassung von H2 beschäftigen sollten, vor allem für den AirCrane!





Harald Ohliger


Datum:14.07.02 12:18 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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@Klaus Ehlers:
Wegen des Begriffs "Ballast-Generierung": Mir fiel nur grad kein besserer Begriff ein und deshalb habe ich diesen einfach übernommen. Das war in keinster Weise negativ oder als Kritik gemeint.

Zum "Neuererwesen": Meines Wissens gibt es das immernoch. Der Name ist wahrscheinlich ein anderer, aber Daimler-Chrysler macht das auf jeden Fall und ich halte das im Prinzip auch für gut und richtig. Die Frage wäre nur, ob wir hier, die mit der Entwicklung und Produktion direkt nichts zu tun haben, da wirklich hilfreiche Ideen liefern können. Aber Spaß macht eine Diskussion in dieser Richtung auf jeden Fall :).

Zum "Saugrüssel": Die Idee halte ich eigentlich für die naheliegenste wobei ich mich frage, wie einfach man Sand oder Schnee mit sowas aufnehmen kann. Wasser wäre da sicher das einfachste und meines Erachtens auch praktisch machbar, weil es fast überall Seen, Flüsse oder Meere gibt.
Dazu noch eine Frage: Soll der CL160 wirklich mit eigenen Pumpen das Ballastwasser beim Lastaustausch aufnehmen? Ich dachte, dazu wären Pumpen am Boden notwendig.

ARGH! Da weisst mich mein Bruder gerade auf das entscheidende Problem des Saugrüssels hin:
Man kann ja garnicht so hoch Saugen. Wasser kann ja maximal 10m hoch gesaugt werden, weiter kann es der Luftdruck ja nicht hochdrücken. Das beantwortet auch meine Frage bezüglich der Pumpen beim Lastaustausch. Da müssen Pumpen am Boden sein. Ich glaube das wird der Grund sein, warum man das nicht "einfach" macht.

Das "Nachtanken in der Luft": Dazu müsste zwar immer ein Hubschrauber mitfliegen und irgendwo in der Nähe Wasser sein, aber prizipiell müsste diese Lösung doch auch ohne großartige Forschung relativ einfach umsetzbar sein.

@Franz Hegele: Dass die "Ballast-Generierung" kontinuierlich erfolgen muss ist ja prinzipiell nachvollziehbar, aber meines Wissens ist der maximale dynamisch Auftrieb/Abtrieb des CL160 recht groß. Ich meine mich da irgendwie an ein oder zwei Tonnen erinnern zu können, weiss da jemand was genaues? Da würde es sicher ausreichen alle paar Stunden "Nachzutanken". Auf der CL homepage hab ich übrigens gestern noch gelesen, dass Luftschiffe heutzutage mit "Übergewicht" starten. Interessant wären hier mal genaue Daten. An dieser Stelle möchte ich dann auch nochmal fragen, ob jemand den ungefähren Treibstoffverbrauch des CL160 kennt?
Ich hab mich mit dem Zeppelin-NT noch nicht sonderlich beschäftigt, aber sind Sie sicher, dass dieser Ballast zum Ausgleich des Treibstoffgewichts generiert? Auf der von Ihnen genannten Hompage werden z.B. 45 minutige Rundflüge angeboten. Wenn nach jedem Flug nachgetankt würde, wäre dies dort sicherlich nicht nötig.
Eine bessere Kommunikation wie Sie sie fordern halte ich auch für sinnvoll, wobei die Frage wäre, wie diese genau aussehen sollte. Ich hab leider keine Zeit mehr, das hier weiter auszuführen, vielleicht machen Sie das ja noch oder ich heute abend oder morgen irgendwann.
Zum H2 möchte ich noch kurz anmerken, dass ich das eher skeptisch sehe, denn falls nochmal ein großes Leichter-als-Luft Gefährt (z.B. CL75) abbrennt, wie damals die Hindenburg, wäre der Vertrauensverlust wohl enorm und das Projekt so gut wie gestorben.

MfG
Harald Ohliger

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Beitrag von ZiB-Admin »

Hallo Harald Ohliger,

und auch ARGH! wg. Saughöhe - hab' ich vorhin auch übersehen !!

Wobei ich mich noch darauf hinausreden könnte, dass aus meinem "Sturzflug" ohnehin eine Bauchlandung würde, mit reichlich Gelegenheit Wasser zu saugen, der CARGOLIFTER ist & wird kein Löschflugzeug.

- Es ist wirklich abenteuerlich, wie die das Löschwasser im Flug aufnehmen, das ist aber eine andere Baustelle.

Oder aber nicht : niemand stellt Flugzeuge in Frage, obwohl die oft genug brennen.

Lesen Sie auf meiner site
http://www.cargolifterfreun.de Visionen Teil 3
die letzten Sätze, bezügl. Benzin & seiner Brennbarkeit.

Da ist es doch wirklich ein irrationaler Reflex, beim Thema H2 sofort an Lakehurst zu denken, anstatt zu überlegen, wie (un)wahrscheinlich eine Wiederholung wäre.

Wie ich heute in einer mail vom ZIB - Moderator erfahren habe, wurde dieses Thema auch beim Hearing angesprochen, ich weiss aber noch nicht, mit welchem Resultat.

Auf jeden Fall geht es hier nicht darum das "Inzest -Tabu" aufzuheben, sondern darum, nüchtern festzustellen, dass H2 kein "hochexplosives Gas" ist, wie ich soeben in einer der Pressemeldungen wieder einmal gelesen habe, sondern einfach nur brennbar.

- Es gibt z.B. bei den Flugzeugbauern Überlegungen, H2 als Treibstoff einzusetzen, weil es im Unglücksfall die angenehme Eigenschaft hat, sich nach oben zu verabschieden - anders als Kerosin.

Wobei diese Überlegungen, genauso wie beim Wasserstoffauto in erster Linie an der Schwierigkeit scheitern, H2 in flüssigem oder hochverdichtetem Zustand zu zu speichern.

Bei einem Luftschiff kein Problem, ganz im Gegenteil : Wenn das Traggas H2 auch als Treibstoff verwendet wird, verringert sich der Auftrieb und es muss einfach nur Ballastwasser abgelassen werden.

Da hätte ich für den Zeppelin NT eine schöne Lösung : Die Passagiere müssen nur alle 45 min. aus dem Fenster pinkeln & schon können sie ein wenig länger spazierenfliegen ...

Genug gelacht, ich klinke mich jetzt aus diesem Thread aus, sonst wird der ZIB-Moderator sauer.

f.hegele






Roland Lucht


Datum:14.07.02 19:59 Antworten Empfehlen (roland.lucht@gmx.net)

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Hallo zusammen,
zum leidlichen Thema Ballastausgleich habe ich hier im Forum schon einiges gelernt und hätte daraus resultierend mal einen Vorschlag:
Warum kann man nicht einfach in den heliumbefüllten CL160 ein (zusätzliches) Ballonet einbauen, welches mit genaus soviel Wasserstoff befüllt wird, wie man für den Einsatzflug zum Ablassen benötigt.
Der Cargolifter würde also als "Zweigas-" System ausgelegt.

Viele Grüße




roland grün


Datum:15.07.02 10:11 Antworten Empfehlen (roland.gruen@siemens.com)

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zum Problem des Ausgleichs des Treibstoffverbrauchs:

Da dies offensichtlich viele technisch interessierte beschäftigt, steuere auch ich meine Erkenntnisse bei:

1. Momentan wirklich nicht das wichtigste.

2. Wasser aufnehmen wurde schon in den 50er Jahren mit Saugrüssel gemacht. Entweder war die Saughöhe wesentlich kleiner als 10m, oder unten war eine Tauchpumpe. Letztere ist in jedem Haus installiert, das Abwasser unterhalb der Kanalisations-Höhe erzeugt, kann auch beliebiges Dreckwasser ab.

3. Aber: Der CL160 wird wohl kaum tiefer als ca. 200m zum Saugen herunterkommen. Da muss der Schlauch schon ganz schön druckfest sein, trotzdem flexibel und nicht allzu schwer - schwer vorstellbar. Daher als Alternative ein kleiner Kran mit Schöpfbehälter, der ca. 1 Kubikmeter = 1 Tonne aufnimmt. Das ist sehr robust, leicht und schnell. So einen Kran braucht man vielleicht sowieso für alle möglichen kleinen Lift-Aufgaben, neben dem großen Kran der Ladeplattform. Der CL160 muss dazu einigermassen stillstehen, aber das muss er ja sowieso können.

4. Es scheint möglich zu sein, die Temperatur des Traggases zu erhöhen, das gibt zusätzlichen Auftrieb. Diese Temperaturerhöhung würde man dann mit dem Verbrauch des Treibstoffes zurücknehmen. Nur, wie man die Temperatur von einer halben Million Kubikmetern Gas unter einer Oberfläche von zehn Fußballfeldern beeinflusst, das weiß ich nicht.

5. Ich schätze den dynamisch machbaren Auf/Abtrieb auf locker plusminus 10 Tonnen. Man bedenke: 4 mittelgroße Hubschrauber = Marschtriebwerke sind ständig am Werkeln, die Manövriertriebwerke nicht betrachtet, weil normalerweise aus. Die Marschtriebwerke wirken zwar nur horizontal, aber durch die Stromlinienform zusammen mit den Höhenleitwerken haben wir schon so etwas ähnliches wie ein Tragflächen-Flugzeug, von der Wirkung her.

6. Auf 10000km = angedachte maximale Reichweite werden bei Reichweiten-optimierter Reisegeschwindigkeit von ca. 80-90 km/h eher weniger als 1 Tankinhalt = 50 Tonnen Treibstoff verbraucht. Daraus (und aus den plusminus 10 Tonnen von oben) kann man schließen, dass im typischen Einsatzbereich bis 3000km das Problem wirklich zweitrangig ist.

7. Exotisch: Pflanzen/Algen-Wachstum zieht Kohlenstoff aus der Luft, Synthese von Stickstoff-Dünger.

8. Realistischer: Regenwasser sammeln (haben schon die Zeppeliner gemacht).

9. Wenn schon nicht komplett H2, so doch wenigstens H2 zum Ablassen mitführen, schön umhüllt von Helium.

10. Gibt es H2-Turbinen? Das wäre sehr elegant, das Auftriebs-Überschuss-Problem wird plötzlich zum Auftriebs-Mangel-Problem, und das wäre trivial zu lösen...

11. Die derzeitigen kleinen Blimps fahren wohl alle ständig mit Übergewicht durch die Luft, beim Zeppelin NT laut eigener Aussage zehn Prozent! Auch unser Charly kann nicht wirklich ohne Motoreinsatz in der Luft stehenbleiben.

12. Kompression von Traggas oder Luft in Behältern: Wer Druckbehälter erfindet, die das aushalten aber deutlich leichter sind als die dadurch bewirkte Auftriebsreduktion, der soll sich sofort melden.

13. Kompression des Traggases durch den Gegendruck der Ballonets: Ginge, wenn die Hülle zehnmal so kräftig wäre wie sie ist. Beim Joey ist das kein Problem. Man berechne einmal die Kraft, mit der zwei Halbkugeln von je 65 Meter Durchmesser auseinanderstreben, wenn in ihrem Inneren ein Druck von nur 4cm Wassersäule herrscht. Das ist erst der Mindestdruck. Für 1 Prozent Volumen-Verminderung müsste man aber schon 10cm Wassersäule drauflegen.




franz hegele


Datum:15.07.02 11:54 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo roland grün,

zum Problem des Ausgleichs des Treibstoffverbrauchs:

"9. Wenn schon nicht komplett H2, so doch wenigstens H2 zum Ablassen mitführen, schön umhüllt von Helium. "

- Warum nicht komplett H2, "schön umhüllt von Helium" ??

Wäre ziemlich einfach zu machen, ein Innenballon aus dem Stoff, aus dem die Kaffe - Vakuumverpackungen sind ( PE + Alu +PE) - sie muss ja mechanisch nichts können, sondern nur gasdicht sein.

Dann eine Zwischenlage aus einem "bauschigen" Polyestervlies, in der die dünne He-Trennschicht wohnt, und das Ganze innen an die Hülle des AitCrane angelegt, die für die Aufnahme der Kräfte zuständig ist.

Das ist vielleicht sogar der "Königsweg", wenn es um die Wiederzulassung von H2 geht !

Ich hab' dazu ein Patent angemeldet :

http://www.depatisnet.de/depatisnet?win ... stamp=1163

"Einsteigerrecheche" & dann DE 19904278 , wenn das jemanden interessiert.

Die Anmeldung wurde aber nie geprüft & die Idee war vermutlich auch nicht neu - es gibt zum Thema Luftschiffe so gut wie nichts, was nicht schon erfunden worden wäre !!

Ich höre soeben, dass beim Hearing das Gas H2 recht "positiv" diskutiert wurde, es geschehen ja vielleicht doch noch Zeichen, vielleicht sogar Wunder.

"10. Gibt es H2-Turbinen? Das wäre sehr elegant, das Auftriebs-Überschuss-Problem wird plötzlich zum Auftriebs-Mangel-Problem, und das wäre trivial zu lösen... "

- Zumindest kann man solche Turbinen bauen, es gibt ja schon reichlich welche, die mit (Erd) gas betrieben werden, wenn auch nicht zum Fliegen.

"12. Kompression von Traggas oder Luft in Behältern: Wer Druckbehälter erfindet, die
das aushalten aber deutlich leichter sind als die dadurch bewirkte Auftriebsreduktion, der soll sich sofort melden."

- Das Gewicht wäre egal, ist halt einfach "Tara" in einem tarierten, schwerelosen System.
Was da dann hineinkomprimiert wird, reduziert den Auftrieb.

Wesentlich eleganter ist aber die Möglichkeit, für ein H2 - System zusätzlichen Auftrieb, oder sogar Treibstoff zu generieren, z.B. mit Solarzellen - an Oberfläche für diese mangelt's bei einem Luftschiff ja nicht !!

- Derzeit noch eine sehr weit ausholende "Vision" -

Und weil ich gerade bei diesem schönen Wort bin :

gto. http://cargolifterfreun.de Visionen 1-3 ;-)

f.hegele




Matthias Simon


Datum:17.07.02 13:43 Antworten Empfehlen (WMatthiasSimon@Web.de)

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Moin, Herr Ohlinger

nach neueren Forschungen wurde bekannt, daß nicht die Verwendung von Wasserstoff sondern eine hochentzündliche Farbe, mit der die Hindenburg gestrichen worden war, Unglücksursache war.

Ich denke, wenn die Hülle abgefackelt ist, hilft's auch nix, Helium zu verwenden. Aber wie bei so vielem wurde der Schwarze Peter den falschen Tatsachen zugeschoben.

MfG!

Matthias Simon





Bodo Krause


Datum:14.07.02 13:49 Antworten Empfehlen (klimmasitu@aol.com)

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zum Thema: Ballastgenerierug
Ich würde vorschlagen parallel zum Treibstofftank einen Wasserstoffballon zu installieren, die zueinander im Gleichgewicht stehen.Betreibt man nun den Vorschub des
Luftschiffes zur Hälfte mit Wasserstoffturbinen und die
andere Hälfte mit Flüssigtreibstoff, müßte es doch Möglich
sein das System so zu steuern, daß es im Gleichgewicht bleibt.




Harald Ohliger


Datum:14.07.02 14:43 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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@Bodo Krause:
Auch eine schöne Idee, aber man könnte die Wasserstoffturbinen auch weglassen und den Wasserstoff einfach entweichen lassen, da man ja pro Liter verbrauchten Diesel nur ca. ein Kubikmeter Wasserstoff verbrennen dürfte, was einem Energieverhältnis von 1(H2) : 4(Diesel) entspräche. Da bräuchte man mal jede Menge Informationen, um durchzurechnen, ob es sich lohnen würde für diese relativ geringe Dieseleinsparung extra Wasserstoffturbinen mitzuführen.
Ob man den mitgeführten Wasserstoff noch sinnvoll nutzt oder nicht sei mal dahingestellt, das eingentliche Prob ist wohl eher die Mitführung der Wasserstoffs. Immerhin braucht man ungefähr 1 Kubikmeter Wasserstoff pro Liter verbrauchtem Diesel. Demnach müsste man vermutlich mehrere Tausend Kubikmeter Wasserstoff mitführen, was ja an sich schon nicht so ganz einfach sein dürfte und natürlich auch ein Sicherheitsrisiko darstellt. Selbst wenn "nur" 1000 m^3 Wasserstoff an einem Luftschiff wie dem CL160 abbrennen würden, würde dieses vermutlich schweren Schaden nehmen und abstürzen und vor allem wären die Erinnerungen an die Hindenburgkatastrophe wieder in den Köpfen der Leute und das Vertrauen in die neuen Luftschiffe wäre schwer(st) erschüttert.

MfG
Harald Ohliger

p.s.: Auch wenn ich mich wiederhole: Was soll der CL160 denn jetzt eigentlich verbrauchen? Das müsste doch irgendwie herauszufinden sein.




Ivo Rathmann


Datum:14.07.02 15:26 Antworten Empfehlen (ivo.rathmann@web.de)

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So eine ähnliche Idee mit dem Wasserstoff hatte ich vor kurzem auch schon. Jedoch muß der Wasserstoff dann einen Teil der Hülle ausfüllen, um somit Auftrieb zusätzlich zum Helium zu erzeugen. Wenn er dann nach und nach verbrannt wird
(könnte ja z.B. auch mittels Brennstoffzellen in Strom für die Bordelektronik umgewandelt werden und das entstehende Wasser [ 2*H2 + O2--> 2*H2O ] könnte in Ballasttanks gesammelt werden),
müßte das Hüllenvolumen abnehmen und somit weniger Auftrieb erzeugen. Dann wäre die Hülle zumindest in dem Bereich, in dem der Wasserstoff untergebracht war nicht mehr straff und aerodynamisch ungünstig. Vielleicht habt Ihr ja noch bessere Ideen auch in Richtung Brennstoffzellen...

Ivo.




klaus Ehlers


Datum:14.07.02 15:14 Antworten Empfehlen (Kewerni@t-online.de)

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Hallo, ihr Ballastfans,
da sehen wir doch wie vielfältig die Ansichten sind und immer neue Gedanken dazukommen.
- zu den Pumpen zum Lastausgleich, wenn ich was bei mir habe, bin ich unabhängiger auch wenn es extra wiegt.
- zum Saugrüssel, da kann doch unten eine Pumpe dran, dann schafft die auch mehr als 10m. Manche Feuerlöschflugzeuge nehmen doch auch Wasser im Überflug auf.
- Sand und Schnee mit Saugluft (Staubsaugerprinzip) dauert zwar aber sollte machbar sein.
- zum Wasserstoff, da gibt es doch Flaschen und Tanks zum Transport.
- zur Membrane, soviel ich mitbekommen habe, soll die CL 160 Hülle als eine Kammer ausgelegt sein. Im Inneren sollen Abspannseile die Form gewährleisten und die Last verteilen.
Aber mal was Anderes, wie schwer soll eigentlich der Cl 160 werden(Gesamtmasse mit Besatzung, vollen Tanks und Zuladung aber ohne Gasfüllung(Auftrieb)? Das müsse ja bestimmt einige Tonnen sein und ab wann macht sich der Treibstoffverlust bei dieser Riesenmasse so bemerkbar, daß nachgeladen werden muss.
Weiterhin wie sieht es bei Regen und Schnee aus? Am C- Day fragte ich den Techniker aus Holland, der wiegelte nur ab und sagte es ist zu vernachlässigen. Zu Bedenken ist bei einer Länge von 160 Metern und pro Längenmeter nur 10 Liter Tau, Nebel oder Regen auf der Hülle, sind fast zwei Tonnen Wasser die ausgeglichen werden müssen. Bei dem Durchmesser bestimmt real.
Es ist klar, wir Laien reden uns den Kopf heiß, - aber es macht doch Spaß.
Wo bleiben aber die Antworten der Profis, oder lachen die sich bloß rund?
K. Ehlers





Rüdiger Schwaak


Datum:15.07.02 11:14 Antworten Empfehlen (SchwaBa@t-online.de)

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Hallo
alles redet von saugen und pumpen. Was ist mit der Abgaskondensation. Da ist ein vielfaches der Masse des verbrauchten Kerosins an Wasserdampf drin. Es müßte doch schon mit einem geeigneten Luftkühler genug Wasser zu kondensieren sein. Ich weiß das bei CL die Abgaskondensation ein Thema ist, ich frage mich deshalb wo das Problem damit ist. Vielleicht weiß es ja einer.
Rüdiger Schwaak





Rüdiger Schwaak


Datum:15.07.02 14:53 Antworten Empfehlen (SchwaBa@t-online.de)

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Hallo
vergesst die Abgaskondensation. Es ist auf der vorigen Seite ausführlich beschrieben worden warum das nicht funktioniert. Ich habe nur die Antwort jetzt erst entdeckt. Dies Forum ist irgendwie durcheinander. Ich glaube es wäre besser es chronologisch zu sortieren.
viele Grüsse
Rüdiger Schwaak




franz hegele


Datum:14.07.02 15:16 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Bodo Krause,

das geht auch einfacher, wenn der ZIB-Moderator mein posting von soeben freischaltet, steht da wie einfach.
- Ich komme ja aus dem Staunen nicht heraus, wieviele Technikfreaks dieses Thema umtreibt - nur weiter so... ;-)

f.hegele




D Gingter


Datum:16.07.02 16:25 Antworten Empfehlen

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Tja was soll ich sagen, vielleicht bin ich ja mit meiner Schulbildung zu Ende. Kann mir einer sagen as es denn genau mit dem Thema Ballst auf sich hat???
Klar der CL verbraucht Treibstoff und wird leichter. Dann wird er auch steigen. Aber doch nicht bis in alle Ewigkeit. Irgendwann ist die Luft zu dünn und er taroert sich aus, oder??? Fragen über Fragen. Danke für alle Infos.




Henry


Datum:16.07.02 18:40 Antworten Empfehlen (HHemmann@t-online.de)

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Na, schon mal überlegt, was passiert ,wenn der CL seine 160to schwere Nutzlast absetzt. Der geht ab wie Schmidts Katze, und zwar nach oben. Das scheint wohl das Hauptproblem zu sein. Gleichzeitig einen anderen Ballast aufzunehmen, wie z.B.Wasser , oder so.
Wenn man das lösen kann, auch in Gegenden wo kein Wasserhahn in der Nähe ist, oder ein Schwimmbad, wäre man ein ganzes Stück weiter.
Henry




franz hegele


Datum:16.07.02 21:28 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Henry zu Deinem posting v. Datum: 16.07.02 18:40

das Aufnehmen & Absetzen der Nutzlast hat mit dem "Ballastausgleich" bzw. der "Ballastgenerierung", die am 14.07. hier so heftig diskutiert wurden, nichts zu tun, da ging's um den Verbrauch von (Flüssig)treibstoff, der den ganzen Apparat natürlich auch leichter macht, und darum, dass dann pro Kilo Sprit ca. 1 m³ Traggas zuviel da ist, bzw. abgelassen werden muss, was bei He sauteuer ist. - Ca. €ur 5.- pro verbrauchtem Liter Sprit!
Auf Kurzstrecken gibt es aber Möglichkeiten, das zu vermeiden.

-Zu dem "Schmitz's Katzenproblem" hat man sich bei CARGOLIFTER natürlich schon ein paar Gedanken gemacht.

Grob gesagt wird das so gehen, dass der CARGOLIFTER entweder 160 to Ballastwasser, oder eben 160 to Nutzlast trägt.

Beim Be-oder Entladen werden diese beiden Lasten dann gegeneinander vertauscht.

Und davor wird der über dem Belade - oder Absetzpunkt schwebende CARGOLIFTER mit Halteseilen fixiert.

Wie dann der weitere Ablauf genau ist, steht glaub' ich auch auf der CARGOLIFTER - homepage, es ist wohl so, dass diese Halteseile so stark sind, dass sie selbst den unbeladenen Apparat zuverlässig davon abhalten könnten, hurtig gen Himmel zu fahren.

f.hegele





Mario Lotto


Datum:16.07.02 22:24 Antworten Empfehlen (Mario.Lotto@t-online.de)

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Hallo Herr Hegele,

soviel ich weiß, soll der Laderahmen zusätzliche Tanks für Ballastwasser besitzen. Wenn der mit einer Nutzlast beladene CL 160 am Boden festgespannt ist, wird zunächst Ballastwasser in die Tanks gepumpt, sodaß sich jetzt die Nutzlast und das Ballastwasser gleichzeitig an Bord befinden. Erst jetzt wird die Nutzlast ausgeladen und die Balance ist wieder ausgeglichen. Bei dieser Prozedur gibt es also nie einen Zeitpunkt, bei der 160t Auftrieb zuviel vorhanden wären. Die Seile zum Festspannen dienen wohl nur dazu, die ganze Sache während des Absetzvorgangs und des Lastaustausches ruhig zu halten.

mfg

Mario




Harald Ohliger


Datum:16.07.02 23:04 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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Erstmal zum Lastaustausch: Auf der CL homepage gibt es ein Video, das den CL 75 AC beim Lastaustausch zeigt. Als Last dient ein ca. 54t schwerer Minenräumpanzer (Keiler). Sehen Sie selbst, wie es funktioniert.

@D Gingter: Dieser Gedanke ist vielleicht zunächst naheliegend, aber die Luft wird ja nicht einfach so dünner, weil man höher kommt, sondern der Druck nimmt gleichzeitig ab. Die Hülle hält keinen nennenswerten Überdruck aus (wenn man bedenkt, dass ein bar ca. 1kg/quadratzentimeter entspricht, ist das ja durchaus nachvollziehbar). Deshalb hat der CL160 sog. Ballonets, luftgefüllte Ballons im Inneren der Hülle, die eine direkte Verbindung zur Außenluft haben. Steigt der CL160 und der Luftdruck nimmt ab, drückt das Helium in der Hülle die Luft aus den Ballonets und die Hülle hält ihre Form und der Druck sinkt mit dem Außendruck. Durch dieses Prinzip würde der CL160 immer höher steigen, weil sich das Traggas immer mehr ausdehnt und somit den Auftrieb beibehält (trotz dünnerer Luft). Bei ca. 2000m ist allerdings die Prallhöhe erreicht. Dann sind die Ballonets leer und die Hülle ist komplett mit Helium gefüllt. Würde der CL160 dann noch höher steigen, würde die Hülle platzen und den Rest können Sie sich sicher denken.
Ich hoffe ich habe das richtig erklärt.

MfG
Harald Ohliger




Klaus Ehlers


Datum:16.07.02 23:09 Antworten Empfehlen (Kewerni@t-online.de)

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wer beantwortet mir nun meine Frage von Oben - Was wiegt der CL 160 leer?
K.Ehlers




Harald Ohliger


Datum:16.07.02 23:35 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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@Klaus Ehlers: Ich hoffe, ich habe Ihre Frage nicht missverstanden. Sie wollen wissen, was der CL160 ohne Gasfüllung wiegt? Müssten doch ca. 550t sein, oder? Ich komme darauf, weil das Hüllenvolumen mit 550000 Kubikmetern angegeben ist. Und da 1 Kubikmeter Helium etwa 1kg Auftrieb "erzeugt", ist das doch naheliegend, oder? Wobei mir da gerade die in meinem vorherigen Beitrag erwähnten Ballonets einfallen. Vielleicht doch eher gut 500t. Aber so etwa die Größenordnung müsste es sein.
Ich möchte an dieser Stelle übrigens nochmal darauf hinweisen, dass ich auch nur ein Laie bin. Ich habe noch nicht einmal CL Aktien, aber ich interessiere mich halt für das Projekt und die Technik und wünsche dem Unternehmen (und damit natürlich auch den Aktionären) viel Erfolg beim "Neuanfang".

Harald Ohliger




Andreas


Datum:17.07.02 07:17 Antworten Empfehlen (andreas.eichner@t-online.de)

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Hallo Klaus,
das kann wahrscheinlich so konkret noch keiner sagen, da das endgültige Design noch nicht feststeht. Ich erinnere nur an das Re-Design im vorigen Jahr, als (nur ein Beispiel) die Triebwerke von 16 auf 8 reduziert wurde, da von General Electric effizientere Triebwerke angekündigt wurden. Erst wenn der Startschuß zur Produktion (das klappt hoffentlich) gegeben wird, kann man verläßliche Angaben zum Leergewicht machen.
Was den Lastaustausch betrifft ist es wirklich so, das man wenigstens einen Wasservorrat von 160 to. braucht. Wenn man sich aber ansieht. das 4 Haltepunkte nötig sind um den CL am Boden zu halten um die Last auszutauschen könnte man doch 4 Tankwagen nehmen die gleichzeitig Haltepunkte sind und noch einmal 4 dazu, so hat man bei maximaler Beladung mit 23 to. Wasser pro LKW 172 to. Wasser zur Verfügung. Dann wird nach absetzen des Laderahmens erst das Wasser in die Tanks gepumpt und schon klebt das Ding am Boden und kann nicht mehr weg - da jetzt 320 to. unten dran hängen. Da der Laderahmen eh auf der Erde steht kann auch keine Überlastung der Halteseile erfolgen. Und noch ein Vorteil dieser "Spinnerei" mit den restlichen 12 to. Wasser kann man sich dann nach erfolgten Lastaustausch noch den gröbsten Dreck von den Fingern waschen
;-) Andreas

ZiB-Admin
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roland grün


Datum:17.07.02 08:08 Antworten Empfehlen (roland.gruen@siemens.com)

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klare Frage, klare Antwort: So um die 500 Tonnen. Kann man sich aus dem Huell-Volumen von 550 tausend Kubikmetern und der Faustregel "1 Kubikmeter trägt ein Kilo" leicht ausrechnen. Doch wenn es genau sein soll, Vorsicht: Diese Faustregel gilt bei einem Atmosphärendruck in der Nähe des Meeresspiegels, und da sind die Ballonets prall gefüllt, die nehmen dann so etwa ein Drittel des Hüllvolumens ein. Also wirklich nur ganz grob 500 Tonnen.




Christian Hayer


Datum:17.07.02 08:43 Antworten Empfehlen (chayer@gmx.de)

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550.000 m³ Helium haben ca. einen Auftrieb von 500t. (1m³ ~ ca. 1kg) wenn die Last 160t hat, bleiben rechnerisch 340t übrig => dies ist Theorie.

Technisch Daten CL160
Technik: halbstarres Kiel-Luftschiff für Schwerlast-Transporte
Abmessungen: 65 Meter Durchmesser
260 Meter Länge
82 Meter Höhe insgesamt
Hüllenvolumen: 550.000 Kubikmeter
Traggas: Helium
Leergewicht: ca. 260 Tonnen
Ladevolumen: 50 Meter x 8 Meter x 8 Meter
Nutzlast: maximal 160 Tonnen
Transportgeschwindigkeit: durchschnittlich 90 Stundenkilometer
Haupt-Einsatzreichweite: Vor- und Nachlauf,
kontinentale Mid Range bis zu 3.000 Kilometer
Long Range bis zu 10.000 Kilometer





Wolfgang Pest


Datum:17.07.02 16:59 Antworten Empfehlen (pestw@pilotundluftschiff.de)

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Weil ich es gerade sehe (ohne alle Beiträge verfolgt zu haben): Der CL 160 hat zwar ein Hüllenvolumen von 550 000 m3, aber darin ist das Ballonetvolumen eingeschlossen. In Brand (ca. 50 M Seehöhe) sollen ca. 420 000 m3 Helium eingefüllt werden. das gibt eine Tragkraft von grob 420 Tonnen. Auf der Prallhöhe ist das Ballonetvolumen vollständig vom sich ausdehnenden Helium verdrängt, dieses nimmt dann 550 000 m3 ein, allerdings bei vermindertem Druck. Die Tragkraft ist jedoch unabhängig von der Höhe. Sie hängt von der Anzahl der eingeschlossenen Helium-Atome ab.




Christian Hayer


Datum:17.07.02 17:21 Antworten Empfehlen (chayer@gmx.de)

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ich hab mich schon über die Gewichtsdifferenz gewundert, aber als ich die Nachrricht geschrieben hatte, hab ich die Ballonets vergessen.

Danke für den Hinweis!




Beate Kalauch


Datum:17.07.02 10:46 Antworten Empfehlen (beate.kalauch@onlinehome.de)

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Hallo,

hat schon einer mal darüber nachgedacht, wie lange der Graf Zeppelin bis zum ersten Flug gebraucht hat?

Zehn Jahre Entwicklungzeit hat der Gute gebraucht, dieses hier ist aber mindestens eine Nummer größer, bei aller Ungeduld und Time-is- money-Druck, irgendwie muß man den Dingen den Raum zugestehen, den sie benötigen.

Das allen Beteiligten klar zu machen ist sicher schwer, aber wohl doch notwendig. Wie kriegen wir die Politik ins Boot?

Gruß

Beate Kalauch






Uwe Jahn


Datum:17.07.02 11:11 Antworten Empfehlen (mail@CL160Start.de)

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kurzes Rechenbeispiel zum Leer/Gesamtgewicht des CL160
___________

Quelle CL Website
halbstarres Kiel-Luftschiff für Schwerlast-Transporte

Abmessungen:
65 Meter Durchmesser
260 Meter Länge
82 Meter Höhe insgesamt

Hüllenvolumen: 550.000 Kubikmeter
Traggas: Helium
Leergewicht: ca. 260 Tonnen
Ladevolumen: 50 Meter x 8 Meter x 8 Meter
Nutzlast: maximal 160 Tonnen
Transportgeschwindigkeit: durchschnittlich 90 Stundenkilometer
Haupt-Einsatzreichweite: Vor- und Nachlauf,
kontinentale Mid Range bis zu 3.000 Kilometer
Long Range bis zu 10.000 Kilometer

in der Angabe von CL steht es schon geschrieben
________
550000 m³ Helium = statischer Auftrieb von 550000 kg = 550 t

550 t Auftrieb - 160 t Nutzlast = 390 t Gewicht ohne Last/Ballastausgleich(Wasser) aber mit Treibstoff und Personal/Gepäck/Kiste Bier und schönem Gruß von uns allen?

Gruß Uwe




Ivo Rathmann


Datum:16.07.02 23:45 Antworten Empfehlen (ivo.rathmann@web.de)

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Ich habe mir mal was bezüglich der bisher heißdiskutierten Ballastgenerierung überlegt (wurde zwar vielleicht schon von CL-Technikern überlegt, finde ich aber mit der heutigen Technik sehr interessant).
Ich gehe bei meinen Überlegungen von einer Brennstoffzellentechnologie aus. Ich habe vor kurzem einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo die Anwendung von Brennstoffzellen im PKW-Bereich dargestellt wurde. Die heutigen Brennstoffzellen, sind nicht größer als ein normaler Otto-Motor und erzeugen ähnliche Leistungen wie die bisherigen Kleinwagenmotoren.
Bei dieser Technologie wird die sogenannte "kalte Verbrennung" von mitgeführtem Wasserstoff mit der Umgebungsluft (dem darin vorhandenen Sauerstoff)zu reinem Wasser genutzt. Bei dieser kalten Verbrennung ensteht elektrische Energie.
Rein chemisch kann man sich die Reaktion Wasserstoff+Sauerstoff = Wasser folgendermaßen vorstellen.Chem Formel: 2*H2 + O2 --> 2* H2O
Ich gehe bei meinen Überlegungen davon aus, daß der Wasserstoff in flüssiger Form (also nicht wie in dieser Diskussionrunde vorgeschlagen - gasförmig in der Hülle - um Auftrieb zu erzeugen) mitgeführt wird. In ähnlichen Behältern wie in den derzeitigen PKW-Versuchsmodellen (bloß viel größer oder mehrere). Wie bereits erwähnt, soll damit Ballast generiert werden, um den Masseverlust bei der Verbrennung von Kerosin zu kompensieren, um den Auftrieb gleichzuhalten.
Bei der Verbrennung des mitgeführten Wasserstoffes mit dem Sauerstoff, der in normalen Umgebungsluft vorhanden ist, entsteht wie bereits angedeutet pures Wasser. Nun ist ein bißchen chem. Verständnis nötig:
Wasserstoff hat ein relative Atommasse von 1,00794 g/mol (also sag ich mal vereinfachend fürs bessere Verständnis 1 Gramm).
Sauerstoff hat ein relative Atommasse von 15,9994 g/mol (also sag ich mal vereinfachend fürs bessere Verständnis 16 Gramm)
Da Wasserstoff als Molekül vorkommt (2 Wasserstoffatome), ergibt sich aus obiger chemischer Formel : 2*H2 = 2*2 Gramm = 4 Gramm
Sauerstoff kommt auch als Molekül vor (2 Sauerstoffatome) ergibt sich aus obiger chemischer Formel: O2 = 2*16 Gramm = 32 Gramm.
Als Reaktionsprodukt enteht Wasser: 2*H2O = 2*(2+16) = 36 Gramm. Chemische Formel stimmt also. Wenn ich mich also nicht völlig irre, entstehen aus 4 Gramm mitgeführtem Wasserstoff mit 32 Gramm Sauerstoff aus Atmosphäre --> 36 Gramm Wasser.
In größeren Mäßstäben gerechnet, die sicherlich realistisch sind: 4 Tonnen flüssiger Wasserstoff können laut chemischer Formel mit 32 Tonnen Sauerstoff (aus Umgebungsluft) 36 Tonnen entstehendes Ballastwasser ergeben. Dieses Wasser könnte einen Kerosinverbrauch und damit entstehenden Auftrieb von 32 Tonnen kompensieren ( nur 32 Tonnen, da ja die 4 Tonnen Wasserstoff in der chemische Reaktion mitverbraucht werden).
Die in diesem Prozeß entstehende Energie (ich weiß nicht wieviel dies ist - müßte man ja z.B. bei Fraunhofer oder Ballard Power erfragen können) könnte für Bordelektrik bzw. Steuer- oder Vortriebspropeller genutzt werden. Vielleicht könnte man bei einem hohen Wirkungsgrad in der Zukunft auch völlig auf Kerosin verzichten?! Würde bei diesem Vorgang zuviel Ballastwasser generiert, so könnte man dieses Wasser ja ablassen, bzw. die Brennstoffzellen drosseln bzw. abschalten.
Ich weiß nicht, wieviel von dieser Idee in der heutigen Zeit technisch realisierbar ist, jedoch ist die Brennstoffzellentechnik in den letzten Jahren sehr fortgeschritten. In der PKW-Technik geht man in wenigen Jahren davon aus, daß diese Technik serienreif ist. Da der Cargolifter, so wie es nach dem Expertenhearing herauskam, aller frühestens nach 2005 serienreif ist, denke ich, daß dann die Brennstoffzellentechnik auf dem nötigen Stand ist.
Ein weiterer positiver Punkt, der mir in diesem Zusammenhang erwähnenswert erscheint, ist folgender:
Diese Brennstoffzellentechnik ist absolut umweltfreundlich und deshalb auf jeder Fall durch den Staat bzw. die EU förderungswürdig! Wenn man z.B. erreichen könnte, dadurch viel Fossilen Brennstoff beim CL-Transport einzusparen oder vielleicht völlig durch diese Technik zu ersetzen, so scheint mir das CL-Projekt absolut einmalig und förderungswürdig.
Der zuverbrauchende Wasserstoff sollte dann natürlich aus regenerativer Erzeugung stammen - mittels der heute üblichen Hydrolyse (Strom trennt im Wasser die Wasserstoffmoleküle von den Sauerstoffatomen). Wenn heutige Windräder oder ähnliches auf dem Brand (oder woanders) diese Energie erzeugt, um Wasserstoff herzustellen, wird auch der größte CL-Skeptiker vom Cargolifter überzeugt sein!

Nutzt diese Anregung für weitere fortführende Überlegungen.

Ivo.




Edgar Horatschek


Datum:18.07.02 03:22 Antworten Empfehlen (edgar.mtk@t-online.de)

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Hallo ivo!
Zu Deinem Beitrag vom 16.07.02

Hätte nicht gedacht, dass so viele Ideen zur Technik zusammenkommen. Brennstoffzellen und Elektromotoren für den Antrieb zu nutzen, daran dachten die CL - Techniker bestimmt, der Einsatz nur für die Stromversorgung von Elektrik / Elektronik und zur Erzeugung von Balast ist sicher für sie neu. Sie werden sich aber trotzdem nicht für dieses Forum interessieren.
Ein ohne Kontakt zur Außenhülle aufgehängtes Wasserstoffballonett halte ich allerdings für die beste Idee, den Wasserstoff könnte man natürlich, statt ihn abzulassen, in der Brennstoffzelle verbraten.

Eine dieser Fragen sollte aber mit ja beantwortet werden können:
Läßt sich eine absolut wasserstoffdichte Folie herstellen?
Kann, sich durch die Folie davongemachter, Wasserstoff aus dem Helium herausgeholt werden?

Viele Grüße vom
Edgar





franz hegele


Datum: 18.07.02 17:15 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Edgar Horatschek Datum:18.07.02 03:22

"Eine dieser Fragen sollte aber mit ja beantwortet werden können:
1.)Läßt sich eine absolut wasserstoffdichte Folie herstellen?
2.)Kann, sich durch die Folie davongemachter, Wasserstoff aus dem Helium herausgeholt werden? "

Zu 1.) Jein, absolut gibt's absolut nirgends. CARGOLIFTER gibt den Verlust für He mit 1% pro Jahr an, bei H2 wäre es vermutlich etwas mehr.

Zu 2.) Das müsste gehen, z.B. indem das He - H2 Gemisch durch einen Katalysator geblasen wird, in welchem unter Zugabe von O2 das H2 "KALT" verbrennt. - Also nicht gleich wieder "Au weia, KNALLGAS " schreien ;-)

-Den Kat kann man sich aber schenken, wenn das Mengenverhältnis He - H2 so umgedreht wird, dass in einer doppelwandigen Hülle innen sehr viel H2 wohnt und nur aussen in einer dünnen "Sicherheitschicht" das He.

Siehe auch mein posting an roland grün v. 15.07 11:54

Da würde es dann reichen, wenn man unten in diese Sicherheitschicht kontinuierlich He nachfüllt, recht wenig & daher nicht teuer, und oben, wo sich ja das H2 sammelt -da leichter als He - das mit H2 "verunreinigte" He ablässt.

Gruss

f.hegele






Rüdiger Schwaak


Datum:18.07.02 11:54 Antworten Empfehlen (SchwaBa@t-online.de)

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Hallo
Wieviel Gewicht hat wohl die "Verpackung" von mindestens 4t flüssigem H2? Zuviel!! Daran scheitert auch in der Kfz-Industrie der Einsatz der Brennstoffzelle, weil es kein geeignetes Medium zur Speicherung großer Mengen H2 gibt.
Und es gasförmig mitzuführen, um entweder abzulassen oder zu verheizen, ist vielleicht technisch durchaus machbar, aber die meisten Leute haben einfach Vorurteile gegen H2, weil die Bilder der brennenden Hindenburg jedes Kind kennt, ob das Teil nun wegen des H2 oder wegen der feuergefährlichen Farbe abgefackelt ist, ist doch wohl unerheblich. Ein Luftschiff, welches im ungünstigsten Fall genauso enden könnte wie die Hindenburg, kriegt man öffentlich garantiert nicht finanziert!
Deshalb: KEIN H2 IN DEN CL !!!!!
Rüdiger Schwaak




Ivo Rathmann


Datum:18.07.02 13:51 Antworten Empfehlen (ivo.rathmann@web.de)

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Die von mir angenommenen 4t waren ja auch nur ein Beispiel, um die Größenverhältnisse in einem realistischen Maßstab darzustellen (4g/mol Wasserstoff in 36 g/mol Wasser umwandeln, also aus 4t H2 --> 36t Wasser) zu erzeugen.
Ich weiß ja nicht, wieviel Treibstoff der Cargolifter auf einer bestimmten Entfernung verbrauchen wird und in wie weit sich somit der Auftrieb dadurch erhöhen würde.
Übrigens werden solche Tanks bereits bei BMW in die 750er Reihe (Wasserstoff getriebene Fahrzeuge) eingebaut. Sie Fassen ca. 140 l flüssigen Wasserstoff und haben eine Masse von ca. 70kg inclusive des flüssigen Wasserstoffes. siehe auch: http://www.hydrogeit.de/wasserstoff-kraftstoff.htm#63
Die Tanks sind inzwischen so sicher gebaut, daß ein Auffahrunfall für die Insassen so stark ausfallen kann, daß diese kaum eine Überlebenschance infolge des Aufpralls haben, der Tank aber trotzdem intakt bleibt. Selbst bei der Zerstörung des Druckbehälters kann es nicht zur Explosion kommen.
Ich kann mir also schon vorstellen, daß eine Masse von 2t Wasserstoff (um mal bei dem Beispiel zu bleiben) im Cargolifter untergebracht werden kann - Volumen ist ja hier genügend vorhanden.
Das Betanken dürfte auch keine größeren Probleme bereiten, da dies bei PKW weitestgehend gelöst wurde.
Ich denke schon, daß man vor Wasserstoff (in sicheren Behältern untergebracht) heutzutage nicht mehr so große Angst haben muß.
Als Traggas in einer riesigen Hülle würde ich es jedoch eher kritisch einschätzen, wenn auch ein Explodieren unwahrscheinlich ist.

Ich weiß nur nicht, in wieweit Brennstoffzellen eine solche Menge Wasserstoff in Wasser umwandeln können. Ich bin von meiner Idee nicht absolut überzeugt, finde sie jedoch ziemlich interessant, da ich bisher diese Möglichkeit zur Balastgenerierung nirgends gefunden habe.

Ivo.




Ivo Rathmann


Datum:18.07.02 13:57 Antworten Empfehlen (ivo.rathmann@web.de)

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Mir ist im vorherigen Text ein Schreibfehler unterlaufen, ich meinte natürlich 4t flüssigen Wasserstoff (hatte im Text nur 2t geschrieben).

Ivo.




franz hegele


Datum:17.07.02 10:06 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo Mario Lotto, zu Ihrem posting v. Datum:16.07.02 22:24

-zuerst kurz & auch zu meinem posting @ Henry : wir duzen & siezen uns hier wild durcheinander, bzw. ich mache das. Mein Vorschlag: U can say U 2 me.

Zum Thema : Die Probleme beim Aufnehmen & Absetzen der Nutzlast können wohl auf mannigfaltige Art gelöst werden.

-Dass die Halteseile beim CL 160 so ausgelegt werden, dass der selbst in einem "worst case" nicht abhauen kann, oder, was vielleicht realistischer ist, nach unten geholt werden kann, wenn z.B. die Seilwinde für den Laderahmen bei diesem Manöver den Geist aufgibt, nehme ich nur an & es wäre m.E sinnvoll.

Davon sind wir aber im "best case" noch ein Stück weit weg.

Spannender ist dieses Thema für den AirCrane, der ja eher vor seinem praktischen Einsatz steht.

Da haben wir nämlich keine Manövertriebwerke, die ihn über dem Absetzpunkt einigermassen stabilisieren, bis dann z.B. Halteseile, die man ja schon per Funk (mangels mit"fliegen"dem Personal) von Laderahmen herunterlassen könnte, am Boden fixiert sind.

Das kann also wohl nur so gehen, dass zuerst einmal der AirCrane - Ballon vom Zugfahrzeug so in den Wind gestellt wird, dass er über dem Absetzpunkt schwebt.

- Bei konstanter Windrichtung denkbar, sofern genug Platz für das Manövrieren des Zugfahrzeugs da ist.

Für ein Zug"flugzeug" - also einen Hubschrauber - ist dieser Platz auf jeden Fall da, ich mag mir aber in beiden Fällen nicht vorstellen, wie diese Manöver bei wechselnder Windrichtung aussehen !

Auch wenn das für den Kurs meiner - unserer - Aktien vermutlich nicht gut ist, ich habe arge Bedenken, dass der AirCrane in puncto schneller Umsatzgenerierung der Königsweg ist.

-Zumindest dann nicht, wenn man damit Lasten so punktgenau absetzen will, wie das für den CL 160 im Plichtenheft steht.

Auch hier also wieder mein "cetero senseo" - die Lateiner unter Euch werden wissen, was ich damit meine - und ob ich es richtig geschrieben habe ;-)

- Nicht Karthago muss vernichtet werden, sondern H2 als Traggas für den AirCrane muss her !

gto. http://www.cargolifterfreun.de

Dieses wohlfeile Gas kann ich nämlich aus dem Ballon ablassen, wenn er so einigermassen über dem Punkt schwebt, an dem ich meine Nutzlast haben will.

-Es muss also nicht eine Bodenmannschaft mit einem naturgemäss sauschweren Ballastwasser - Tank hinter einer in Bodennähe schwebenden Ladeplattform herhecheln, was bei wechselnden Winden das ganze Manöver endgültig zur Zirkusnummer werden liesse, sondern die Nutzlast kann per "Knopfdruck", also mit einem Funkbefehl an das Ablassventil oben in der AirCrane - Hülle zumindest mal "abgesetzt" werden, wenn sie dort ist, wo man sie haben will.

-Wohl irgendwo neben dem endgültigen Bestimmungsort, ein punktgenaues Absetzen kann ich mir beim besten Willen für den AirCrane nicht vorstellen.

Es wäre schön, wenn in diesem Forum sich nicht nur Laien eine Kopf über die Probleme machen würden, sondern wenn die CAROLIFTER - Profis, die ja im Moment mangels "Masse" ohnehin nicht so viel zu tun haben dürften,dazu auch ein paar erhellende Gedanken beitragen könnten !!

f.hegele







B. Meyer


Datum:17.07.02 11:19 Antworten Empfehlen (bm@mhTec.de)

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und den Rest gibts auf http://www.wallstreet-online.de/ws/comm ... eframe=-30

erstes Posting ansehen !

mfG
B. Meyer





franz hegele


Datum:17.07.02 13:44 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl)

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Hallo B. Meyer Datum:17.07.02 11:19

Ja Servus, alter Schwede !!
wenn diese Anrede erlaubt ist.... ;-)

- Da haben wir im Forum bei http://www.wallstreet-online.de/
also helimänner, lifereader und Mäusekinder, die genau wissen, wie Deppen ausschauen & riechen - wird wohl daran liegen, dass sie sich öfters auch mal in der realen Welt begegnen, wenn ich diesen qualifizierten Beitrag dazu hier leisten darf...

Und wir Schöngeister schreiben hier Romane und ich mache mir über "Sie" oder "Du" Gedanken .... - Aber im der Wallstreet, bei den richtigen Börsenprofis geht's halt ein bisserl rauer zu, die haben sicher auch alle ihr Geld exakt dann mitgenommen, als ihre Depotwerte im absoluten Zenith waren & fliegen jetzt mit ihren Hubschraubern spazieren.

Nun wieder zurück zum AirCrane, auch @ Harald Ohliger Datum: 17.07.02 12:03 .

Zeichnen, siehe oben, und auch computersimulieren kann man recht viel.

Wenn ich mir jetzt aber eine "landing area" in der Praxis vorstelle, und einen Wind, der recht munter dreht - was er hierzulande recht gerne tut, auch & gerade dann, wenn absolutes Schönwetter ist, bei grossräumig null Wind :

Dann gibt es durch die Thermik lokale Aufwindblasen, sogen. "Ablösungen" - (unter jeder Cumuluswolke ist eine ).

Da weht dann buchstäblich aus heiterem Himmel der Wind kurzzeitig, aber recht frisch in eine vorher nicht bekannte Richtung - die Luft wird in die o.g Ablösung hineingesaugt.

So eine Situation haben wir nun also für den "Landeanflug".

Vom AirCrane baumeln die drei Halteseile runter, aussen um die schön rund gezeichnete "Area of Operation" fährt mit Vollgas das Schleppfahrzeug rum und versucht, auf diese plötzlichen Änderungen der Windrichtung zu reagieren, und im "inneren Kreis der Hölle" zwar nicht ein russischer Dissident, aber dafür drei weitere Fahrzeuge kreuz & quer, um die baumelnden Halteseile einzufangen. - Mit jeweils ein paar kräftigen Mannen an Bord, die zuerst einmal diese sauschweren Kabel zu fassen kriegen müssen, und sie dann auch noch am "Haltefahrzeug" fest zu machen, bevor es den AirCrane wieder wo anders hin geblasen hat....

Solche Szenen gibt's ab & zu im Fernsehen, wenn in der Serengeti mit dem Landrover Zebras eingefangen werden.

In einem Industriegebiet, wo ja u.U. schon was in der Gegend rumsteht, z.B. ein Maschinenhaus, in das man den 75 to schweren Turbinenläufer durch's Dach "punktgenau" einsetzen will, halte ich das alles für recht schwierig.

f.hegele




bm


Datum:17.07.02 15:13 Antworten Empfehlen (bm@mhTec.de)

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SGH Hegele,
so weit ich das sehe handelt es sich bei den "Bildern" um stationären Einsatz. Über theoretische Helischlepp möchte ich erst diskutieren wenn CL75 "der ersten Reihe" existieren.

Herumhängende Halteseile kann ich mir bei leicht positivem Auftrieb auch nicht vorstellen.

Und bitte mal auf die Seilführung unterhalb des Ballons zur Last achten. M.E. mindestens einfache wenn nicht 2fache Entkopplung.
==> der Ballon kann ruhig taumeln, die Last verhält sich ziemlich ruhig.

Waren Sie schon mal auf dem Brand?
Bei einer Führung wird incl. Wind (taumelenden Ballon) ein Modell AC ferngesteuert für das aufsetzten eines Mastteils gezeigt. Werkt wunderbar.

Sie möchten ihn wohl auch ausschließlich ab Windstärke 9 betreiben ? (Normale Kräne haben ab WS 5 oder 6 fertig und warum sollte der AC mehr abkönnen müssen?)

Und Ihr Kollektivurteil gegen die WO Poster (bezüglich CL) kann ich nicht teilen. Manche haben von dem was sie schreiben schon eine gewaltige Ahnung.

mfG
B. Meyer




franz hegele


Datum:17.07.02 18:14 Antworten Empfehlen (franz.hegele@mucl.de)

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Hallo bm Datum: 17.07.02 15:13

verstehen Sie mich bitte nicht falsch : keiner wäre froher als ich, wenn sich herausstellen sollte, dass alle meine Bedenken gegenstandslos waren.

Ich wettere selbst an anderer Stelle gegen die notorischen Bedenkenträger, die von Haus aus wissen, dass garnichts gehen wird.

- Und derer gibt es halt reichlich im wallsteet Forum. Das stört mich aber weniger, eher schon Beiträge, denen die Schadenfreude aus allen Zeilen tropft - aber was soll's ...

Dass ich hier auch meine Bedenken hinschreibe, soll u.a das Forum in Schwung halten, ( sonst hätten ja auch z.B. wir beide diesen Dialog & ein paar andere die obenstehenden Zeichnungen nicht ).

Und ausserdem geht es mir um eine echte Zukunftsperspektive für "Leichter als Luft" und die ist nur mit H2 als Traggas realistisch - aus wirtschaftlichen Gründen - und auch wenn es um das Thema Ballast im allgemeinen geht, weil man H2 ablassen kann, einige Dinge also erheblich einfacher wären.

Z.B. das Absetzen, wenn es nicht punktgenau sein muss, sondern wenn nur ein schwerer Brocken über unwegsames Gelände von A nach B gebracht werden soll.

Das ist oft der Fall, beim Bau des Cabora Bassa Staudamms Anfang der 70er war ich vor Ort.

Mit am teuersten war der Transport der Turbinen & Generatoren, die aber in einem Stollen montiert wurden, also nicht aus der Luft eingebaut werden konnten, selbst wenn es da schon einen AirCrane gegeben hätte.

Oder offshore Technologie, egal ob Bohr - oder Windpark.

Ich sehe bei allem Optimismus zwar einen grossen Markt, aber keinen Weg, dort irgendwas punktgenau abzusetzen, so wie das auf festem Boden ja hoffentlich gehen wird.

Wenn man da also einfach die komplette Windmühle mit 10 mtr. Genauigkeit in's Watt stellt ( indem man das H2 ablässt ) und dann einbetoniert, oder von mir aus den Sockel voll Beton giesst, wie bei einem Stehauf -Männchen, dann ist das wohl auch einfacher, als das komplizierte Lastwechsel - Procedere mit Helium.

Da kann man dann auf stabiles Wetter warten, den "AirCrane 1350" mit 1,5 Mio m³ H2 für den Job aufblasen und danach wieder zusammenfalten.

Und gerade in dieser schwierigen Zeit wäre es auch für das Vertrauen der Anleger in die CARGOLIFTER AG bestimmt nicht schlecht, wenn man auf so relativ einfache Abläufe für den AirCrane und noch mehr auf bereits bei den Zeppelinen erprobte Technologien verweisen könnte, die mit den Materialien, die wir heute haben um ein vielfaches sicherer beherrschbar sind.

-Schauen auch Sie ruhig mal bei

http://www.cargolifterfreun.de rein.

mfg.

f.hegele





Harald Ohliger


Datum:17.07.02 12:03 Antworten Empfehlen (h.ohliger@web.de)

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@Franz Hegele: Ich glaube Sie sehen da Probleme, wo überhaupt keine sind. Für den Transport des CL75AC benötigt man wohl nur ein Zugfahrzeug (welcher Art auch immer). Aber für den Lastaustausch braucht man ja sowieso Tankwagen und vermutlich noch mehrere Zugfahrzeuge (hatte Herr Mönning nicht von 4 Fahrzeugen gesprochen?). Mit vier (oder auch mit drei) Zugfahrzeugen könnte man den CL75AC wunderschön -relativ windunabhängig- ruhig in der Luft schweben lassen.
In dem Video mit dem Minenräumpanzer wird ja leider nur gezeigt, wie der AirCrane "startet". Dort ist er allerdings auch an Haltepunkten auf dem Boden befestigt. Ich nehme an, der Lastaustausch funktioniert so ähnlich wie beim CL160. Dazu gibt es auf der CL homepage eine ganz anschauliche Animation.

MfG
Harald Ohliger

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