Göttinger Architekten entwerfen mobile AIDS-Kliniken

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Göttinger Architekten entwerfen mobile AIDS-Kliniken

Beitrag von Lifter »

Ein Mitaktionär hat uns auf folgenden Artikel des Göttinger Tageblattes hingewiesen. Schönen Dank dafür, Holger!

Originalartikel unter http://www.goettinger-tageblatt.de
Dann weiter unter Punkt "Lokalnachrichten".

Entwurf für Zeppelin mit mobilem Aids-Labor

Erfolgreich hat ein Göttinger Architektenbüro an einem internationalen Wettbewerb der World Health Organisation (WHO) teilgenommen. Unter mehr als 530 Einsendungen kam der Entwurf des Büros „h k Architekten” für ein mobiles Aids-Laborsystem für Afrika in die letzte Runde von 36 Entwürfen.


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Vier Luftschiffe für den afrikanischen Kontinent: der Entwurf des Göttinger h k Architektenbüros Foto: h k Architekten

Mit Luftschiffen, die modular aufgebaute Labor-Einheiten an jeden Punkt des von Aids heimgesuchten Kontinent bringen können, konnte das Göttinger Team von Herbert Krause, Carsten J. Kahl und Ulrich Schmitz unter mehr als 530 Einsendungen aus aller Welt die Schlussrunde des Wettbewerbs erreichen.

Ausgeschrieben war der Wettbewerb von Architecture for Humanity, einer Unterorganisation der WHO. Gefordert war eine mobile HIV/Aids-Klinik für Afrika, die den Kontinent unterhalb der Sahara flächendeckend medizinisch versorgen kann. Die Einheit sollte kostengünstige Arbeits- und Wohnplätze für zwei bis fünf medizinische Fachkräfte bieten, dazu die Möglichkeit für Info- und Aufklärungsveranstaltungen für die Bevölkerung. Die mobile Klinik sollte sich zudem an die Bedürfnisse für die Behandlung anderer Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose anpassen lassen

Das Göttinger h k-Team antwortete mit dem Vorschlag einer Flotte von vier mittelgroßen Luftschiffen, die an ihrer Unterseite etwa 12 Meter lange zylindrische Container an jeden Punkt des in weiten Teilen auf dem Landwege nur schwer zugänglichen Kontinents transportieren können. Jedes der Luftschiffe deckt einen Radius von 1000 Kilometern ab, stationiert sind sie in Abidjan, Johannesburg, Kinshasa und Nairobi. In den Containern sind Labore, Arztzimmer, Küche und Räume für das Personal untergebracht. Ein zusätzliches Dach kann ausgezogen werden, um Platz und Schatten für Informationsveranstaltungen zu bieten. Sowohl Luftschiff als auch die Klinik werden durch Solarzellen mit Energie versorgt.

Unterstützt wurde das Göttinger Architektur-Team dabei von Professor Uwe Gross, Direktor der Abteilung Bakteriologie der Göttinger Universität, und dem Luftschiff-Experten Paul-Armin Mackrodt. Die Göttinger Architektengruppe ist jetzt von den Veranstaltern des Wettbewerbs aufgerufen worden, vor Ort Möglichkeiten zur Verwirklichung auszuloten, erläutert Team-Mitglied Herbert Krause. Die Luftschiffe des h k-Entwurfs tragen den Namen „Condomelin” – ein Kunstwort aus den Begriffen Kondom und Zeppelin.

Einer der Gründe für die Wahl des Luftschiff-Konzepts ist dessen Umweltfreundlichkeit, erklärt Krause. Ein anderer sei die hohe Werbewirksamkeit und das positive Image von Luftschiffen.

Der h k-Entwurf wird derzeit mit den vier Siegerkonzepten und 62 weiteren Bewerbungen auf einer internationalen Ausstellung gezeigt. Zurzeit in Los Angeles, soll die Ausstellung später nach Kapstadt oder Johannesburg, dann nach London und Kopenhagen wandern. Als weiterer Ausstellungsort ist auch Berlin im Gespräch. Die Göttinger kamen zwar in die Runde der letzten 36 Entwürfe. Sieger wurden die KHRAS Architects aus Virum in Dänemark. Die Jury gab damit technisch weniger anspruchsvollen Systemen den Vorzug.


Mattias H.

Göttingen,
05.05.2003 22:16

JU

Beitrag von JU »

Erinnert mich alles ziemlich an das Modell im Besucherzentrum.
Aber warum nicht auch in einem anderm Design.
Leider wird das Potential, welches Luftschiffe nun mal haben absolut unterschätzt.
Allerdings, wird es nicht ohne finanzielle Vorleistung gehen. Ein vorausschauender potenter Investor mit sehr langem Atem, hätte an solchen Projekten sicher in ein paar Jahren sehr, sehr viel Freude.
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