Unglaublich: Palmen statt Luftschiffe ???

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Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

frau kalauch, woher nehmen sie eigentlich die gewissheit das die evtl. verfügbaren LTA (CL)-transportkapazitäten anders genutzt werden als derzeit verfügebare lufttransportkapazitäten? wer stellt sicher das der evtl. in zukunft gebaute HGZ 129 M humatitäre hilftgüter anstatt von soldaten transportiert?

weiterhin sollten sie sich mal durchlesen mit welchen widrigkeiten bereits vorhandene luftschiffe zu kämpfen haben. sie kommen derzeit nicht einmal von europa nach asien. wie wollen sie da in krisenregionen mit bewaffneten rebellen (und anderen unwägbarkeiten) kommen?

sie meinen es vielleicht gut mit uns (den menschen) aber LTA löst kein problem. nicht hier in D.

aber was die holzstadt und die vielleicht darin enthaltene kinoleinwand betrifft:

Ja, bitte bauen.

aus der sicht der menschen hier. (tourismus/arbeitsplätze)
MFG

Matthias

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Was mich beim Lesen des nachfolgenden Artikels aus der Berliner Zeitung vom 15. Septemer 2004
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 76928.html
erscheckt hat, ist der zynische Umgang des "Operations Managers" von Tropical Islands mit Stellenbewerbern, darunter vielen, die schon manche Demütigung haben hinnehmen müssen. Wo bleibt da die Achtung vor der Persönlichkeit des Einzelnen, wo bleibt die Menschenwürde?
Aber möge jeder selbst urteilen, meint Klaus Möstl:

Die Rettungsinsel
In Brandenburg wird ein Traum wahr - ein tropisches Eiland entsteht, auf dem es Arbeit geben wird
Regine Sylvester

BRAND, im September. Von Süden kommende Piloten kündigen beim Anflug auf Berlin über die Bordlautsprecher eine Attraktion an: "Unten sehen Sie die ehemalige Cargolifterhalle." Die Passagiere blicken auf einen silbernen Hügel. Er sieht aus wie ein gigantischer Buckelwal oder wie die Hinterlassenschaft von Außerirdischen, die in dieser stillen Gegend überraschend Station gemacht haben. Der Hügel erhebt sich in Brand auf einem früheren Flugplatz der russischen Streitkräfte. Von oben sieht man nicht, dass unten jetzt etwas Neues beginnt.

Die schimmernde Außenhaut wölbt sich über der größten freitragenden Halle der Welt: 350 Meter lang, 210 Meter breit, 107 Meter hoch. Hier sollten, noch ein Superlativ, die weltgrößten Luftschiffe gebaut werden - Lastzeppeline, die schweres, sperriges Gut wie Kraftwerksanlagen oder Bohrinseln transportieren. Im Sommer 2002 meldete die Cargolifter AG Insolvenz an, Oktober 2003 wurde das Inventar versteigert. Die letzten beiden Luftschiffe schwebten am 1. Mai 2004 aus der Halle. Sie flogen später nach Athen, um die Luftsicherheit bei den Olympischen Spielen zu überwachen, und gehören jetzt einer Schweizer Firma.

An jenem Tag im Mai trafen die ersten Bäume aus dem tropischen Regenwald ein. Palmen und Mangobäume in Brandenburg. Ulrich Junghanns, der Wirtschaftsminister von Brandenburg, spritzte mit einem Feuerwehrschlauch Wasser auf die Stirnseite der Halle. Das war die Taufe von "Tropical Islands".

Der Name zeigt in die Zukunft, denn im Augenblick entsteht ja nur dieses eine Tropical Island. Der Investor Colin Au aus Malaysia will aber weitere tropische Inseln in Gegenden mit gemäßigtem Klima, also auch mit Schmuddelwetter, bauen. Regenschauer, Düsternis, nasse Nebel und Schneetreiben - so was gefällt dem Herrn Au. Gut für Tropenparadiese unterm Dach. "Weihnachten ohne Frieren", sagt er.

Colin Au war Chef von Star Cruises, einer großen Kreuzfahrtlinie. Ihm fiel auf, dass die Deutschen am liebsten in die Wärme reisen. Könnten sie das schöne Klima nicht auch vor der Haustür haben? Im Februar war Colin Au zum ersten Mal in Brand. Er war nicht warm genug angezogen. Die Halle war noch größer, als er gedacht hatte. Er bewarb sich sofort und bekam den Zuschlag.

Am 16. April begann der Bau. Demnächst ist Richtfest, zu dem die malaysische Wirtschaftsministerin nach Brand kommen will. Noch vor Weihnachten soll alles fertig sein. Dann können verfrorene Menschen kommen und Fernreisende spielen. Sie können sich Badesachen anziehen, auf einem beheizten Sandstrand lagern, in einem warmen See und unter einem Wasserfall schwimmen.

Im Sommer müssen sie sich eincremen, denn die Spezialfolie, die gerade von Fassadenkletterern angebracht wird, lässt 98 Prozent der Sonnenstrahlung durch. Die Besucher können in kleinen Dörfern aus Thailand, Bali, Borneo, Samoa, dem Kongo und dem Amazonasgebiet Landestypisches essen und kaufen. Diese Häuser sind noch zu Schiff unterwegs. Ungefähr 12 000 tropische Pflanzen werden in der Halle eingesetzt. Wer will, kann an Tagen mit ruhigerem Geschäft sein eigenes Zelt aufschlagen, nach den Shows schlafen gehen und bei Sonnenaufgang erwachen. In blühenden Landschaften.

Leute machen heute öfter und kürzer Urlaub. Manche haben Flugangst, sie vertragen das fremde Essen nicht oder fürchten sich vor Anschlägen. Tropical Islands ist einfach zu erreichen und jeden Tag 24 Stunden geöffnet.

Kann das hier klappen? In einer Region, die außer dem Cargolifter auch die Chipfabrik in Frankfurt, das Chemiefaserzentrum Premnitz oder den Lausitzring nach großen Hoffnungen untergehen sah? Der Investor Colin Au sagt, dass er genau gerechnet hat, bevor er sich mit dem britisch-malaysischen Konzern Tanjong die Kosten von 70 Millionen Euro geteilt hat. Später werden sie noch einen großen Außenbereich und Hotels bauen.

Aber von wo sollen die Besucher herkommen? "Im Umkreis von einer Fahrstunde leben fünf Millionen Menschen. Im Umkreis von drei Fahrstunden leben 16 Millionen", sagt er. Er rechnet auch mit den Polen. Knapp drei Millionen Besucher müssten im Jahr anreisen. Die Autobahn ist nebenan. Berlin liegt 70 Kilometer entfernt. Am Bahnhof Zoo werden Shuttle-Busse abfahren, am Bahnhof von Brand auch, von da sind es nur noch 1,5 Kilometer. Erstmal eine gute Lage. Aber keine Garantie.

Colin Au legt wenig Wert auf Repräsentation. Er ist ein unaufgeregter, zierlicher, höflicher Mann von 54 Jahren, der wie Mitte dreißig aussieht. Seine Frau lebt mit den zwei Kindern in Singapur. Er hat fünf Geschwister. Den Eltern gehörte ein Lebensmittelladen.

Au bewegt Geldströme. Sein Büro im Verwaltungsgebäude ist klein. Au wohnt auf dem Gelände und hat sich mit Ikea-Möbeln eingerichtet. Morgens um sechs joggt er eine Stunde, wobei er jeden Frühaufsteher freundlich grüßt. Am Tag redet er mit seinen Managern und mit Fluggesellschaften oder Reiseanbietern. Abends fährt er oft nach Berlin zur Feldforschung. Er vergleicht die Preise in der Erlebnisgastronomie. "Bei uns wird das Essen billiger", sagt er.

Die Standard-Eintrittskarte soll 15 Euro kosten. Zwei Erwachsene mit zwei Kindern zahlen 80 Euro für 24 Stunden. Vielleicht ziehen sich 24 Stunden etwas hin, wenn man zwei kleine Kinder dabei hat - dann können Familien auch kürzer und billiger bleiben, 40 Euro für vier Stunden. Das gibt mehr Spielraum. "Auch in schlechten Zeiten will man sich etwas leisten", sagt Colin Au.

In Brandenburg sind die Zeiten besonders schlecht. Über 20 Prozent der Bevölkerung haben keine Arbeit, viele seit Jahren. Der Ministerpräsident Matthias Platzeck spricht von einem Geburtenknick, der nun zu einem Schülerrückgang von 55 Prozent geführt hat, "so etwas hat es seit dem Dreißigjährigen Krieg nicht mehr gegeben", sagt Platzeck. Das Leben in diesem Landstrich könnte langsam verdämmern.

Natürlich haben die Verantwortlichen in der Region die Investoren willkommen geheißen. Sie haben schneller als üblich die Genehmigungen erteilt. Es wird 500 Arbeitsplätze geben, mehr Tourismus, Kauflust, Bettenbedarf, Bau- und Transportaufträge, Interesse für Postkarten, Kahnfahrten und Gurken - mehr Aufmerksamkeit für den Landkreis Dahme-Spreewald.

3 500 Bewerbungen sind bisher in der Personalabteilung eingegangen. Wie sucht man in dieser ländlichen Gegend die richtigen 500 Angestellten für eine tropische Insel aus? Peter Hoeschele, der Operations Manager, hat sich die "Bewerber-Partys" ausgedacht. Schilder weisen den Weg über das weite Gelände. Fast aus allen Autos steigen mehrere Personen, sparsame Fahr- und Notgemeinschaften.

Jeden Dienstag um 17 Uhr werden 150 Bewerber zu einem einstündigen Treffen eingeladen. Eigentlich ist dieser Termin zu früh und zu kurz für eine richtige Party. Der Veranstaltungsraum ist hell und nüchtern, die Stühle stehen in Reihen. Es wird nicht getanzt. Es gibt auch nichts zu trinken. Dafür gibt es Peter Hoeschele, den Mann für gute Stimmung.

Es ist sicher zeitsparend, 150 Bewerbern zugleich das Projekt zu erklären, als jedem von ihnen einzeln. Aber Peter Hoeschele - der dafür verantwortlich ist, den großen Laden am Laufen zu halten - glaubt vor allem an seine Menschenkenntnis. Er könne, sagt er später, als die Bewerber gegangen sind, durch einen Blick in die Augen die Geeigneten von den Ungeeigneten unterscheiden. Auch in dieser Menge, noch während seines Vortrags. Er muss die Bewerber nur in Bewegung bringen.

Zunächst mal von hinten nach vorne. Denn die Besucher, schüchtern, still und meistens etwas fein gemacht, ballen sich in den hinteren Reihen. Hoeschele holt sie sich. Ein Graukopf im Unterhemd bleibt trotzig sitzen. Er wird später, als Einziger, in der Pause gehen. Wahrscheinlich fühlte er sich schon von Herrn Hoescheles Einleitung nicht angesprochen: "Noch kenne ich Sie nicht. Aber die Art, wie Sie lächeln, qualifiziert Sie für Tropical Islands."

Ernste, gespannte Gesichter. Im Publikum sitzt ein Mann von 40 Jahren, der nach der 125. vergeblichen Bewerbung zu zählen aufgehört hat. Ein Leben in Kurven, mit vielen, vielen Berufen. Er ist gelernter Koch, hat aber auch schon Zahnspangen gebogen. Bei Tropical Islands möchte er in die Küche. Eine blasse Frau möchte sauber machen, eine junge Lebensmitteltechnikerin will weg von der Café-Bar an einer Raststätte, in der sie gelandet ist. Ein arbeitsloser Vater begleitet seinen Sohn, die Familie hat alle Ersparnisse in seine private Ausbildung als Koch gesteckt. Die gesamte Belegschaft einer Verkaufsfiliale ist gekommen, um zu prüfen, ob hier ein besseres Klima als in ihrer Arbeitsstelle herrscht.

Herr Hoeschele vermutet, vielleicht zu Recht, dass keiner der Anwesenden heute schon umarmt worden ist. "Stehen Sie auf, drücken Sie sich!" Erste Heiterkeit, kleine befreite Szenen. Die Bewerber lassen sich auf den Ton ein, sie werden gelockert, getröstet. Es macht nichts, wenn sie kein Englisch können - "Sagen Sie einfach nein, wenn wir danach fragen." Es macht nichts, wenn sie noch nie im Leben serviert haben und trotzdem eine Stelle als Kellnerin haben wollen - "Sie können alles lernen!" Die Leute nicken, auch wenn sie die Bedingungen hören: "Harte körperliche Arbeit. Auch an Feiertagen. Vier Schichten. Sieben Tage die Woche." Die Bewerber sind bereit. Im Saal breitet sich Hoffnung aus und Zustimmung - auch für die angekündigten Thai-Hosen, die man im Servicebereich von Tropical Islands tragen wird. Wenn man denn angenommen wird. Es scheint möglich. "Sie werden gebraucht. Ob Sie das wollen, entscheiden Sie allein."

Nun ja. Einige werden gebraucht. Entscheiden werden Herr Hoeschele und sein Team. Sie haben die ganze Zeit am Rand gestanden und sich schon bestimmte Leute gemerkt. Es ist die sechste Party. Das Team hat ein Auge für Erscheinungsbilder, Körpersprache, Kontaktfreude. Menschen sind leichter zu erkennen, wenn sie in eine Stimmung versetzt werden, in der sie sich wohlfühlen. Auch um die Älteren wird geworben: "Wer drei Kinder groß gezogen hat, besitzt Durchhaltequalitäten." Eine Frau lächelt ihn dankbar an. Peter Hoeschele macht seine Sache gut.

Danach warten die Bewerber vor kleinen Tischen, um kurz mit dem Team zu reden und sich für eine bestimmte Stelle zu bewerben. Eine Frau riecht nach Alkohol, sie wird nicht weiterkommen. Es gibt Besucher, die nur einen Stempel wollen, um ihrem Arbeitsamt Initiative zu beweisen. Der Rest meint es ernst.

Die Bewerber stehen aufgeregt auf dem Parkplatz. "Für alles" haben sich fünf Frauen beworben, die früher KfZ-Schlosserin, Fleischverkäuferin, Sekretärin, Konserviererin und Konditorin waren. Sie glauben Peter Hoeschele, dass sie alles lernen können. Nachtschicht ist kein Problem, die Schwiegereltern kümmern sich um die Kinder. Man wird gebraucht, verdient eigenes Geld, hat wieder Kollegen. Endlich Arbeit. Schon die Aussicht macht sie glücklich. Und wenn nur eine von ihnen eine Stelle bekommt? "Dann würden wir ihr alle gratulieren."

Zum Schluss gehen die Bewerber durch die große Halle. Sie sieht noch nackt aus. Es gibt keinen Sand und kein Wasser. Nur Beton und Metall. Die tropische Insel scheint noch weit weg zu sein. Die Insel, auf der es Arbeit geben wird.
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Lifter
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Beitrag von Lifter »

Dazu passt doch auch gut diese Meldung:

http://www.lr-online.de/nachrichten/lau ... 051b7083b8


15.09.2004

Tropical Islands verschiebt Richtfest für Tropenwelt
Landesregierung sieht Vorhaben nicht gefährdet


Die Tropical Islands Management GmbH hat das für kommenden Freitag geplante Richtfest für die Tropenlandschaft in der ehemaligen CargoLifter-Halle in Brand bei Lübben abgesagt. Es soll nun im Oktober stattfinden.


Nach RUNDSCHAU-Informationen sollen Verzögerungen beim Bau und der Besuch der Wirtschaftsministerin von Malaysia, der Heimat von Investor Colin Au, Gründe für die Absage sein.
Die Landesregierung in Potsdam sieht das 70-Millionen Euro-Projekt im Spreewald, durch das zunächst 500 Arbeitsplätze entstehen sollen, dennoch nicht in Gefahr. «Wir freuen uns, dass dieses Vorhaben in Malaysia so große Aufmerksamkeit findet» , erklärte ein Regierungssprecher.

(Eig. Ber./sw)

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo,

es ist schon interessant, wie immer wieder stereotyp darauf hingewiesen wird, dass dort 500 Arbeitsplätze entstehen sollen. In dem Artikel von Klaus kann man ja dann nachlesen, wie "nett" die schon im Vorfeld mit ihren Leuten umgehen. Immer schön lächeln, dann wird auch "harte körperliche Arbeit" als leicht empfunden. Jetzt würde mich mal interessieren, was man dort für harte Arbeit bezahlt....

Was für ein Glück, dass wir nicht auf solche Jobs angewiesen sind.. Was für ein Feeling soll da eigentlich aufkommen? ...

Das macht man wahrscheinlich nur, weil man schon jetzt erkannt hat, dass unser von Arbeitslosigkeit und Stagnation gebeuteltes Deutschland sicherlich nicht so viel Geld für solch einen Unfug übrig haben wird. Weshalb sonst gehen so viele Freizeitparks in die Pleite, warum sollte sich nun gerade dieses hier rechnen?

Gruß aus HH
Beate
Zuletzt geändert von Beate Kalauch am Do, 16.09.2004 14:34, insgesamt 1-mal geändert.

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

frau kalauch, bevor sie wieder alles durch den dreck ziehen sollten sie mal alternativen aufzeigen bzw. schaffen. im moment hat herr au ihnen viles voraus: er schafft, sie jammern.

>>Weshalb sonst gehen so viele Freizeitparks in die Pleite, warum sollte sich nun gerade dieses hier rechnen? <<

Weshalb sonst gehen so viele LTA-Projekte in die Pleite, warum sollte sich nun gerade dieses hier (CL, HGZ 129 M) rechnen?
MFG

Matthias

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Matthias,

was hat Herr Au mir voraus???? Sie wissen gar nicht, was ich schaffe!

Und wir jammern nicht, wir bauen derzeit neu auf...auch wenn es nach außen noch nicht so spektakulär ist.

Na und wie finden Sie denn die Art der Jobs? Ich reite nur deshalb darauf herum, weil in der Presse ständig von 500 Jobs die Rede ist...eben weil man bei Cargolifter genau so viele kaputt gemacht hat. Dem Bürger soll implizit suggeriert werden, Leute ist alles nicht so schlimm, es entstehen sogar genau so viele Arbeitsplätze. Denn dieser Punkt ist es doch, der den kleinen Mann auf der Straße in Rage bringt. Alle Arbeitsplätze werden wegreduziert, wo soll Mann und Frau noch hingehen?

Und diese Art der Arbeitsplätze, die dort "geschaffen" werden, haben doch wohl nicht viel mit CargoLifter Arbeitsplätzen gemeinsam! Schauen Sie doch mal auf die im Presseartikel karrikierten Menschen...die tun mir allesamt leid.

Und mit der Art, wie diese Leute rekrutiert werden, na da hab ich so meine Schwierigkeiten, auch wenn es wahrscheinlich schon mehrere Firmen so machen....

Jedenfalls sind Sie es, der hier immer die Leute in Schutz nimmt, die immerhin unsere Halle für einen Apfel und das berühmte Ei geschossen haben.....und das ist nicht unsere Schuld! Unser Angebot wurde schlichtweg nicht mal geprüft! So sind 72.000 Aktionäre über den Tisch gezogen worden!

Beate Kalauch

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

>>Na und wie finden Sie denn die Art der Jobs? <<
500 jobs sind 500 jobs. besser als nix. oder können sie mehr bieten?

>>eben weil man bei Cargolifter genau so viele kaputt gemacht hat. <<
verdrehen sie nicht die tatsachen. CL ist mangels produkt und mangels kapital kaputtgegangen. da können sie noch so viel hineininterpretieren wollen.

>>Und diese Art der Arbeitsplätze, die dort "geschaffen" werden, haben doch wohl nicht viel mit CargoLifter Arbeitsplätzen gemeinsam!<<
nein. hier wird für das geld was geboten.

>>Und mit der Art, wie diese Leute rekrutiert werden, na da hab ich so meine Schwierigkeiten,<<
WAS GENAU ist daran jetzt so schlimm? werden die leute misshandelt? seelisch? körperlich?

>>Jedenfalls sind Sie es, der hier immer die Leute in Schutz nimmt, die immerhin unsere Halle für einen Apfel und das berühmte Ei geschossen haben<<
ich nehme hier keinen in schutz aber herr AU kann wohl am allerwenigsten dafür das CvG`vision nicht funktioniert hat. mit richtigem gled (also nicht nur in der vorstellungskraft einiger ZiB`ler existierendem geld) hätten sie die halle ja auch kaufen können....
MFG

Matthias

NorbertB
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Beitrag von NorbertB »

Hallo Matthias/Wismar,

Entschuldigung, wenn ich mich in Eure Diskussion einmische aber das kann ich nicht verstehen, dass Sie das nicht sehen.
>>Und mit der Art, wie diese Leute rekrutiert werden, na da hab ich so meine Schwierigkeiten,<<
WAS GENAU ist daran jetzt so schlimm? werden die leute misshandelt? seelisch? körperlich?
Nein, misshandelt werden die nicht. Aber, wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie erst mit Rattenfängermethoden à la Jürgen Höller (Motivationsguru) geködert werden und dann später sehen müssen, dass Sie für den Job gar nicht geeignet sind und ihn wieder aufgeben müssen.
Um Ihnen das zu verdeutlichen, hier einige Zitate aus dem Artikel:
Peter Hoeschele, der Operations Manager, hat sich die "Bewerber-Partys" ausgedacht.
Als ernsthaft an einem Job Interessierter will ich nicht in einer Party, also einer Massenveranstaltung, ausgewählt werden, sondern in einem ernsthaften persönlichen Gespräch über meine und des Arbeitgebers Wünsche und die Chancen und Risiken des neuen Jobs.
... Dafür gibt es Peter Hoeschele, den Mann für gute Stimmung. ...
"Noch kenne ich Sie nicht. Aber die Art, wie Sie lächeln, qualifiziert Sie für Tropical Islands."
Soso, ein Lächeln qualifiziert also für einen Job dort. Lachhaft. Körpersprache kann zwar viel über einen Menschen aussagen, aber das hier geht doch wohl eindeutig zu weit.
Herr Hoeschele vermutet, vielleicht zu Recht, dass keiner der Anwesenden heute schon umarmt worden ist. "Stehen Sie auf, drücken Sie sich!" Erste Heiterkeit, kleine befreite Szenen. Die Bewerber lassen sich auf den Ton ein, sie werden gelockert, getröstet. Es macht nichts, wenn sie kein Englisch können - "Sagen Sie einfach nein, wenn wir danach fragen." Es macht nichts, wenn sie noch nie im Leben serviert haben und trotzdem eine Stelle als Kellnerin haben wollen - "Sie können alles lernen!" Die Leute nicken, auch wenn sie die Bedingungen hören: "Harte körperliche Arbeit. Auch an Feiertagen. Vier Schichten. Sieben Tage die Woche." Die Bewerber sind bereit. Im Saal breitet sich Hoffnung aus und Zustimmung - auch für die angekündigten Thai-Hosen, die man im Servicebereich von Tropical Islands tragen wird. Wenn man denn angenommen wird. Es scheint möglich. "Sie werden gebraucht. Ob Sie das wollen, entscheiden Sie allein."

Nun ja. Einige werden gebraucht. Entscheiden werden Herr Hoeschele und sein Team. Sie haben die ganze Zeit am Rand gestanden und sich schon bestimmte Leute gemerkt. Es ist die sechste Party. Das Team hat ein Auge für Erscheinungsbilder, Körpersprache, Kontaktfreude. Menschen sind leichter zu erkennen, wenn sie in eine Stimmung versetzt werden, in der sie sich wohlfühlen. Auch um die Älteren wird geworben: "Wer drei Kinder groß gezogen hat, besitzt Durchhaltequalitäten." Eine Frau lächelt ihn dankbar an. Peter Hoeschele macht seine Sache gut.
Erinnert Sie das, besonders die fett geschriebenen Passagen, nicht lebhaft an die Veranstaltungen dieses Herrn Höller, die man schon häufig im Fernsehen gezeigt bekommen hat?
Mich schon. Und ich möchte auf diese Weise nicht für einen neuen Job geworben werden, auch wenn ich noch so arbeitslos wäre.
MfG Norbert

crd
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Beitrag von crd »

Hallo Matthias/ Wismar,

wussten Sie, dass bereits 1998 eine Bürgschaft für die CL AG vom Bundestag genehmigt wurde? Diese sollte Anfang 2002 gezogen werden. Dazu musste ein Eigenanteil von 20% aufgebracht werden. Wussten Sie, dass Cargolifter über wenigstens einen Großinvestor verfügte, der genau diese Bürgschaft abgegeben hat? Das Brandenburgische Wirtschaftsministerium hat eine solche Lösung für die deutlich wackeligere Chipfabrik akzeptiert, aber den CL Investoren nur die kalte Schulter gezeigt. Das Geld war nachweislich vorhanden! Ihre Aussage, die CL AG ist mangels Kapital kaputt gegangen ist daher so nicht haltbar. Die Rettung der CL AG war politisch nicht gewollt.

Alles Gute

crd.

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

@NorbertB,

wie ein arbeitgeber seine leute aussucht müssen sie ihm schon selbst überlassen.


@crd,

die genauen hintergründe kenne ich nicht aber selbst mit diesem geld wäre kein produkt fertiggestellt worden. die steuergelder wären dann auch noch verloren. und gegen steuergeldverschwendung sind wir soch alle, oder?
MFG

Matthias

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Matthias/Wismar hat geschrieben: wie ein arbeitgeber seine leute aussucht müssen sie ihm schon selbst überlassen.
Diese Ansicht könnte man vertreten, wenn wir einen ausgeglichenen Arbeitsmarkt hätten. Dann könnte ein Bewerber, der sich z.B. menschenunwürdig behandelt fühlt, auf dem Absatz kehrt machen. Ein Langzeitarbeitsloser in unserer jetzigen Marktsituation, der nach jedem Strohhalm greift, dürfte wohl kaum diese Wahl haben. Da ist es sinnvoll, ja vielleicht notwendig, dass die Öffentlichkeit ein wachsames Auge auf die Einstellungsmethoden richtet, um schlimme Auswüchse zu verhindern.

Klaus Möstl
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Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

ja, diese ach so unmenschlichen "bewerbungspartys" bei TI. da muss ´ZiB wirklich was unternehmen. die welt sollte wirklich auf diese auswüchse schauen. :roll:

solche leute wie hier, die NUR nörgeln weil jemand was unternimmt was ihnen nicht in den kram passt, genau diese leute brauchen wir in deutschland NICHT.

es geht hier um eine millioneninvetition in DEUTSCHLAND meine damen und herren. vielleicht sollten wir sowas unterstürtzen (eine zukunft in brand schaffen) als ständig irgend ein haar in der suppe zu suchen bzw. probleme und vergehen irgendwo hinein zu geheimnissen um diesem projekt zu schaden.
MFG

Matthias

NorbertB
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Beitrag von NorbertB »

@matthias/wismar
solche leute wie hier, die NUR nörgeln weil jemand was unternimmt was ihnen nicht in den kram passt, genau diese leute brauchen wir in deutschland NICHT.
Richtig! Endlich haben auch Sie es kapiert. Solche Leute brauchen wir wirklich nicht, wenn sie sich als Fachleute, angesehene Experten und Insider aufspielen und dann in der Presse und im Fernsehen ihre nebensächlichen persönlichen Meinungen als unumstößliche Wahrheiten darstellen und damit zukunftweisende Projekte zu torpedieren versuchen.
Das tun wir aber nicht. Wir diskutieren hier lediglich in einem unbedeutenden Internetforum über ein Projekt, dass unserer unmaßgeblichen persönlichen Meinung nach bescheuert ist, weil man mit der Halle auch was Besseres hätte anfangen können.
Das wird doch wohl noch erlaubt sein. Oder?
MfG Norbert

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

>>wenn sie sich als Fachleute, angesehene Experten und Insider aufspielen und <<

LOL, seit dem klar ist das die halle für touristische zwecke genutzt wird gibt es hier hier mehr tourismus "experten" bzw. "fachleute" als LTA-spezis.

natürlich dürfen sie hier über gott und die welt diskutieren, wenn sie aber dabei andere unternehmer und deren methoden ins schlechte licht rücken wollen sollten sie ernsthaft mal über ihre glaubwürdigkeit nachdenken.

jeder neuling der sich die argumente hier durchliest fragt sich doch eher ob es um eine zukunft in brand oder um eine zukunft des eigenen geldbeutels geht. den meisten hier geht es nicht um die region oder um die menschen dort, den meisten geht es darum eine vielfach an wirtschaftlichen aspekten gescheiterten technologie zum durchbruch zu verhelfen. da wird nostalgisches mit dem attribut "zukunftsweisend" versehen und schon ist die geldverschwendung gerechtfertigt. bisher hat dieses projekt 70.000 enttäuschte aktionäre, einen staat der 30 mio eingebüsst hat und einen vostand der mit sicherheit relativ gut aus der geschichte rausgegangen ist hinterlassen.

lassen sie doch den unternehmer dort in ruhe werkeln und konzentrieren sich auf ihr ziel.
MFG

Matthias

crd
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Beitrag von crd »

Hallo Matthias/Wismar,

ich bin der festen Überzeugung, dass das Geld aus der Bürgschaft mehr als ausgereicht hätte, um den CL75 Aircraine in ein Produkt zu überführen. Da das Funktionsmuster (es war nicht mal ein Prototyp) bereits so erfolgreich war, hat da wirklich nicht mehr viel gefehlt. Zerstört wurde es nur aufgrund eines Herstellungsfehlers (schlechte Schweißnaht) der Hüllenfirma. Ein Markt für dieses Produkt hat bestanden und besteht noch immer. Die Versorgung der Minen im nördlichen Kanada hätten durch den CL75 Aircraine auf sechs bis acht Monate im Jahr ausgedehnt werden können. (Eine Versorgung dieser Minen ist zurzeit nur im Winter bei zugefrohrenen Flüssen und Seen möglich). Aber darüber ist an anderer Stelle in diesem Forum bereits ausgiebig diskutiert worden. Eine Steuerverschwendung findet jetzt zurzeit statt, in dem international anerkanntes Knowhow und geschaffene Werte aus der CL-Masse deutlich unter Wert verschleudert werden. Sie haben recht, gegen solch eine Steuerverschwendung bin ich tatsächlich.

Ich rege mich nicht über Herrn Au auf, der aus unternehmerischer Sicht das Optimium herauszuholen und sein finanzielles Risiko zu minimieren versucht. Was micht am meisten aufregt, ist die Art und Weise, wie mit in Deutschland erworbenem Kowhow umgegangen wird. Man stelle sich einmal vor, CL hätte funktioniert. 70.000 private Anleger stellen ein Unternehmen auf die Beine. Was wäre das für ein Signal von Eigeninitiative und Aufbruch. Man stelle sich einmal vor, dies hätte Schule gemacht. Es hätte tatsächlich zu blühenden Landschaften kommen können, allerdings ohne durch die Banken kontrolliert werden zu können ...

Alles Gute

crd.

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