Zeppelin NT News

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E.Sillge
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Größter Zeppelin der Welt im Anflug

Beitrag von E.Sillge »

Größter Zeppelin der Welt im Anflug

:)

20.01.2004 07:12 Uhr, Kölnische Rundschau

SANKT AUGUSTIN. Für zwei Wochen wird im Frühjahr der Zeppelin NT, das derzeit größte und modernste Luftschiff der Welt, auf dem Flugplatz in Hangelar stationiert sein. Und das nicht nur zum Bestaunen. Vom 23. April bis zum 6. Mai bietet die Betreibergesellschaft, die „Deutsche Zeppelin Reederei GmbH“ aus Friedrichshafen, wahlweise Rundflüge über die Bonner und die Kölner Innenstadt, dem Rheintal bis Koblenz oder sogar bis zur Loreley an. Was jedoch kein billiges Vergnügen ist. Die Flüge mit dem Zeppelin NT kosten 295 bis 695 Euro.

Als sich am 2. Juli 1900 gegen 20 Uhr das erste Zeppelin-Luftschiff LZ 1 aus einer schwimmenden Halle über dem Bodensee bei Friedrichshafen erhob, war dies eine Sensation, die den Namen seines Entdeckers, Ferdinand Graf von Zeppelin, und seiner Wirkungsstätte in alle Welt tragen sollte. Im Jahr 1909 war der Zeppelin LZ 5 anlässlich der Internationen Luftfahrt-Ausstellung zu Gast in Köln - und mit ihm sein Schöpfer und Visionär Ferdinand Graf von Zeppelin. Mehr als 90 Jahre später erleben die Luftschiffe mit dem Zeppelin NT eine Renaissance. Seit Aufnahme des kommerziellen Flugbetriebes im August 2001 haben bereits über 30 000 Passagiere in verschiedenen Regionen Deutschlands die Faszination eines Zeppelinfluges erlebt.

Als weltweit einzige Luftschiffreederei verfügt die „Deutsche Zeppelin Reederei GmbH“ (DZR) über eine Verkehrszulassung für den Betrieb der von der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH entwickelten und gebauten Luftschiffe vom Typ Zeppelin LZ N07. Mit einer Länge von 75 Metern und einem Hüllenvolumen von 8225 Kubikmetern ist der Zeppelin NT das derzeit größte Luftschiff der Welt. Bis zu 24 Stunden kann er in der Luft bleiben.

Vom Flugplatz Hangelar bietet die DZR drei Flugrouten an: Rundflug Köln (Bonn, Sankt Augustin, Kölner Innenstadt und zurück, 50 Minuten Flugdauer, 295 Euro werktags pro Person und 335 Euro an Wochenenden / Feiertagen pro Person); Rundflug Koblenz (Bonn, Rheintal, Koblenz und zurück, 90 Minuten Flugdauer, 480 Euro); Rundflug Loreley (Bonn, Rheintal, Koblenz, Loreley und zurück, 2 Stunden und 10 Minuten Flugdauer, 695 Euro).

Ab sofort können diese Zeppelinflüge gebucht werden unter 0700 / 93 77 2001, ab dem 23. April dann direkt vor Ort im Büro der Deutschen Zeppelin Reederei am Flugplatz in Hangelar. (gvn)

http://www.rundschau-online.de/kr/page. ... 37&listID=
1038816881590&openMenu=1038942868191&calledPageId=1038816880662

JU

Beitrag von JU »

Zeppelin NT nicht nach Athen

Quelle


FRIEDRICHSHAFEN (sig) - Der Zeppelin NT wird während der Olympischen Spiele im August über Athen voraussichtlich nicht als Sicherheitsplattform dienen. Der Chef der Zeppelin-Luftschifftechnik, Bernd Sträter, hat das Thema abgehakt.

Eine offizielle Absage ist bei Zeppelin nicht eingegangen; die Signale aus Griechenland und USA werden am See aber so verstanden, dass ein Engagement eher unwahrscheinlich wird. Wie ZLT-Geschäftsführer Dr. Bernd Sträter erfuhr, soll der Luftraum über Athen während der Spiele total gesperrt werden, was bedeutet, dass sich der Imagegewinn für den Häfler Zeppelin in Grenzen halten und sich ein Einsatz nicht rechnen würde. "Das würde uns eine Menge Geld kosten, das hier (vor Ort) besser aufgehoben ist", sagte er der SZ, auf widersprüchliche Nachrichten angesprochen.


Vor eineinhalb Jahren waren Hoffnungen aufgekeimt, der Zeppelin NT könne in Athen als Sicherheitsplattform dienen und vor und nach Olympia Rundflüge anbieten. Anlass war die Auflage der griechischen Regierung an die Stadt Athen, ihre Sicherheitsanstrengungen zu verstärken. In der Folge gab es eine Ausschreibung eines amerikanischen Auftraggebers, an der sich Zeppelin beteiligt hat. Mit Chancen, wie man glauben machte: Noch vor einem Jahr war der Zeppelin-Luftschifftechnik (ZLT) mitgeteilt worden, sie liege gut im Rennen, auch mit ihren Preisvorstellungen. Wenig später hieß es plötzlich, Luftschiffe seien nicht weiter vorgesehen. Kommentar von Dr. Bernd Sträter damals: "Das war"s."

Seit einem Vierteljahr dann neue Meldungen, wonach doch wieder Luftschiffe eingesetzt werden könnten, und es wird auch Vollzug gemeldet, allerdings ohne den Zeppelin aus Friedrichshafen. Das Schweizer Prallluftschiff "Skyship 600" soll die Spiele überwachen, ein Blimp von 61 Metern Länge. Und den Zuschlag sollen die Eidgenossen bekommen haben, weil sie die besseren Beziehungen hatten.

Geschäftsführer und Miteigentümer von "Skyship" soll ein amerikanischer Grieche sein, der schon in Atlanta den Luftraum der Spiele überwachen ließ, kostenlos für die dortige Polizei. Eine zweite Achse des Mannes, wird spekuliert, führe über einen Bruder in Athen. Das alles soll sich ausbezahlt haben, für die Schweizer, gegen den Zeppelin aus Friedrichshafen.

(Stand: 30.01.2004 00:17)

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

Hallo,
anbei mal "alte" News aus Fernost. :)

NYK kennen wir ja noch als Partner von CL , wollten damals den Aircrane in Asien vermarkten, wenn ich mich recht entsinne.
NYK investierte vor einiger Zeit bei Nippon Airship (62,5% ), und die haben "Kontakt" zu Zeppelin. :)


http://spot.colorado.edu/~dziadeck/airs ... ements.htm
21 January 2004


Nippon Hikousen Kaishya (Nippon Airship Corporation) has contacted the Zeppelin Company regarding the possibility of importing a Zeppelin NT into Japan. Professor Haruki Amanuma, a college professor, author and LTA proponent, is the NHK representative. Bernd Strater, the CEO of Zeppelin, has been quoted as saying discussions have been and are still taking place, but no contract has been signed.
The NHK website has a proposed transport route featured on their website: Trans Eurasia Ferry Flight Project.

Und hier noch die alte Meldung vom NYK Einstieg bei Nippon Airship.

October 3, 2003
NYK Invests in Nippon Airship
http://www.nykline.co.jp/english/ir/finance/20031003/


NYK has contributed a sum of Yen 100 million to the capital of Nippon Airship Corporation, a venture enterprise which is planning to operate an airship for excursion flight and publicity business on the occasion of the Aichi Exposition, scheduled for 2005.
Amount of investment : Yen 100 million
Date of investment : September 29, 2003
Form of investment : Subscription for newly issued shares


1.Outline of Nippon Airship Corporation
Established : March 26, 2002
Capital (before increase) : Yen 60 million
(after increase) : Yen 160 million
*NYK's equity share is 62.5%.
Location : 9th Floor, Nagoya Yusen Bldg., 6-35, Nishiki 3-chome, Naka-ku, Nagoya, Aichi
President : Hiroyuki Watanabe
Lines of business : Publicity and passenger/cargo transport by airship, and other airship-related businesses. At present, Nippon Airship Corporation is the only Japanese company that has knowhow for operating an airship.

2.Purpose of investment
NYK has invested in Nippon Airship Corporation with the aim of studying the business of transporting cargo and passengers by airship. At present, Nippon Airship Corporation is contemplating operating a small airship to engage in publicity and small-scale excursion flight at first. NYK intends to acquire knowhow for small airship operation in the first place with a view to eventually operating large-sized airships.


3.Business visions NYK wants to provide to society through airship business
(1) Simplified and inexpensive inland transport of heavy, large-sized cargoes
(2) Active use of airships, which are superior to helicopters in flight duration and low noise, in such fields as service as communication base, relay broadcasting, disaster relief activities, exploration of natural resources and land surveying.
(3) Supply of a new means of travel next to cruise ships - NYK considers that airships can become a new means of travel that can better meet the current needs of the times, such as a "slow life" and ecology. Airships will be able to create new features different from airplane flight through combination with inland tourism, which is difficult to incorporate into tour plans of cruise ships - for example, a wide view from a low altitude and a midair dinner.

At present, no large-sized airships are available for the above (1) and (3). Airship operation is currently undertaken primarily by airship manufacturers themselves. However, NYK aims at a business style of an airship operation company promoting the development of airships tailored to its needs and business visions.

Grüße, :)

Brandman

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

Und jetzt mal 'ne aktuelle News aus Fernost.
Brandman
:)

Nach Japan
Erster Zeppelin NT verkauft

Luftschiff "Neuer Technologie" soll für für Rund- und Werbeflüge genutzt werden

Friedrichshafen - Sechs Jahre nach seinem Jungfernfluges ist der erste Zeppelin Neuer Technologie (NT) verkauft worden. Wie die ZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG in Friedrichshafen mitteilte, ist am Dienstag der Kaufvertrag mit dem japanischen Luftschiffbetreiber Nippon Airship Corporation unterschrieben worden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Zeppelin NT hat Platz für zwölf Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder.

Der neue Besitzer werde das Luftschiff vor allem für Rund- und Werbeflüge nutzen, teilte die ZLT weiter mit. Das Unternehmen am Bodensee erhofft sich mit dem ersten Verkauf "eine Signalwirkung im fernöstlichen Markt". Nach Japan überführt werde der Zeppelin voraussichtlich im Juni. Dabei folge der Überführungsflug der Weltumrundungsroute des historischen LZ 127 Graf Zeppelin von 1929.

An der Nippon Airship Corporation ist nach Angaben der ZLT als Mehrheitsgesellschafter die japanische Reederei Nippon Yusen Kaisha beteiligt. Mit einem Umsatz von rund neun Milliarden Euro sei sie eine der größten Reedereien der Welt.

Im Internet: http://www.zeppelinflug.de

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/s ... pitelid=11

JU

Beitrag von JU »

Geil! , für die Zeppeliner ein guter Tag, können sie sich doch endlich an die Erschaffung eines neuen NT's machen. Müssen die Ingenieure nicht mehr Däumchen drehen.

Ich frage mich allerdings, welchen NT die Japaner gekauft haben.??
Den Prototypen bestimmt nicht. Das heißt, dass die Rundflüge bundesweit, gestrichen werden?? Bis zum Juli sollte ein Luftschiff im Städteeinsatz sein.

JU

Beitrag von JU »

http://www.szon.de/lokales/friedrichshafen/stadt/200403030434.html? hat geschrieben:Wie geht"s jetzt weiter?


Als keiner mehr daran geglaubt hat, wurde es doch noch wahr: Die Zeppelin Luftschifftechnik hat einen Zeppelin Neuer Technologie verkauft! War der Abgesang auf die Werft in Allmannsweiler verfrüht?

Von Siegfried Großkopf

Gebetsmühlenartig wird seit Jahren gefragt, wann denn nun endlich ein Zeppelin verkauft würde. Und ebenso gebetsmühlenartig haben die Verantwortlichen geantwortet, dass sich diesbezüglich nichts tue. Dabei hatten Marktforscher einst einen weltweiten Absatz von bis zu 80 Luftschiffen prognostiziert. Davon war nach dem erfolgreichen Start der Zwölf-Sitzer vom Bodensee plötzlich keine Rede mehr. Zum Leidwesen der Zeppelin-Bauer und -Betreiber. Die selbstverordnete Konsequenz war schließlich ein Bau-Stopp, und die logische Folge, dass Mitarbeiter den Hut nehmen mussten. - Wie geht"s nun weiter in Allmannsweiler? Wird an eine Fortsetzung der Produktion gedacht, etwa von gestreckten Versionen mit Kapazitäten von mehr als nur zwölf Passagieren, wie dies Fachleute seit langem fordern? Oder wird nun die Absicht des Fördervereins Zeppelin-Tourismus verfolgt, zehn Zeppeline mit einem Fassungsvermögen von jeweils 40 Passagieren in Friedrichshafen zu bauen und europaweit zu stationieren? Aus der befürchteten Nur-Noch-Werkstatt in Allmannsweiler könnte plötzlich ein weltweit einmaliger Produktionsbetrieb werden...

(Stand: 03.03.2004 00:20)

JU

Beitrag von JU »

http://www.szon.de/lokales/friedrichshafen/stadt/200403030433.html? hat geschrieben:

"Bodensee" fliegt bald über Japan

FRIEDRICHSHAFEN - Mit einem Stoßseufzer ließ die Belegschaft der ZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG gestern die Sektkorken knallen: Nach etlichen Bruchlandungen mit potenziellen Käufern hat man"s endlich doch geschafft, einen Zeppelin NT zu verkaufen. Im Juni tritt das zweite Luftschiff SN 02 mit Namen "Bodensee" seine Reise um die halbe Welt an - künftig wird es über Japan seine Runden drehen.

Von unserer Redakteurin Ruth Auchter


Als "Durchbruch" und "Meilenstein" präsentierte ZLT-Geschäftsführer Dr. Bernd Sträter den erfolgreichen Ausgang des nächtlichen Verhandlungs-Marathons mit dem japanischen Luftschiffbetreiber Nippon Airship Corporation (NAC). Zwei Jahre lang hatten sich die Gespräche hingezogen, ehe alle Details festgezurrt waren. Nun wird die rund 20 Mitarbeiter starke NAC-Crew noch ein paar Wochen lang in Theorie und Praxis trainiert, ehe das erste Serienluftschiff, von Herzog Carl 2001 auf den Namen "Bodensee" getauft, sich im Juni auf den Weg nach Fernost macht. Davor muss es aber noch die Prüfung der japanischen Zulassungsbehörde überstehen.

Die im Toyota-Hauptsitz Nagoya ansässige Nippon Airship Corporation hat schon einige Erfahrung mit Luftschiffen - bisher aber lediglich mit Plims (aufblasbare Luftschiffe ohne starres Gerippe). Diese freilich erwiesen sich als derart hervorragende Zugpferde in Sachen Werbung, dass man sich nun auch vom Zeppelin "viel Potenzial für Wirtschaftswerbung" verspricht, wie NAC-Geschäftsführer Hiroyuki Watanabe ausführt. Darüber hinaus will NAC in absehbarer Zeit auch Passagierflüge über ganz Nippon anbieten: "Wir möchten eine neue Luftschiff-Ära in Japan aufbauen", hat Watanabe große Pläne. Dabei wolle man an die nach wie vor ungebrochene Zeppelin-Euphorie der Japaner andocken, die vor 75 Jahren schon einmal aus dem Häuschen geraten sind, als das LZ 127 Graf Zeppelin im Jahr 1929 auf seiner Weltfahrt einen Stopp in Tokio eingelegt hatte. Auch von der Reise in seine neue Heimat, auf der das Luftschiff "Bodensee" Zwischenstopps in europäischen Metropolen einlegen wird, und der Expo, die 2005 in Japan über die Bühne geht, erhofft Watanabe sich Bekanntheits-Schübe für den Zeppelin NT.

Ordert NAC bald noch ein (paar) Luftschiff(e) in Friedrichshafen? "Beim zweiten wollen wir daran mitwirken, dass es größer wird", spielt Watanabe schmunzelnd auf die nach wie vor auf 13 Sitzplätze beschränkte Kapazität an (ist eine Toilette an Bord, passen nur zwölf Passagiere rein). Sein Traum: Ein Luxus-Luftschiff in Ausmaßen wie einst die "Hindenburg". Schließlich ist man beim NAC-Mehrheitsgesellschafter gigantische Größen gewohnt: Die japanische Reederei Nippon Yusen Kaisha gehört mit neun Milliarden Euro Jahresumsatz und 540 Schiffen zu den größten Reedereien der Welt.

Bei ZLT erhofft man sich von dem Verkauf eine Signalwirkung für den fernöstlichen Markt. Vor Ort will man sich 2004 darauf konzentrieren, die auf 19 Sitze ausgebaute Zeppelin-Version "auf eine solide Basis zu stellen", wie Sträter ausführt. Ob die beiden verbliebenen Luftschiffe aufgerüstet oder ein neues gebaut wird, entscheide sich aber erst nächstes Jahr. }


Im Sommer nur ein Luftschiff

Angefangen hatte alles vor fünfzehneinhalb Jahren: Da gab's erste Überlegungen, den Zeppelin "wieder zu beleben". Doch das von Studien prognostizierte Absatzpotenzial von 80 Zeppelinen in den Bereichen Tourismus, Werbung und wissenschaftliche Sonderemissionen wollte nicht so recht Wirklichkeit werden. Der Prototyp LZ N07 machte seinen Jungfernflug am 18. September 1997; im Mai 2001 hob das zweite Luftschiff SN 02 ab. Weil's mit dem Verkauf nicht so klappte, wie man sich das gewünscht hatte, wurde die Deutsche Zeppelin-Reederei als Betreibergesellschaft der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH gegründet. Am 15. August 2001 wurde der kommerzielle Passagierbetrieb aufgenommen. Im Februar 2003 startete das zweite Serienluftschiff zu seinem Erstflug. Bis zum Abschied des nach Japan verkauften Zeppelins - also bis Mai - werden heuer, wie schon in der letzten Saison, zwei Luftschiffe Passagiere befördern. Dann soll der Prototyp seriengerecht aufgerüstet werden, damit auch 2005 wieder zwei Zeppeline Gäste befördern können, wie Sträter ausführt. rut

(Stand: 03.03.2004 00:20)

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

Hallo,
habe folgenden Artikel in der Süddeutschen gefunden. Demnach kaufen die Japaner ab Werk, übernehmen die Überführung in eigener Regie. Wobei sich die Frage stellt, welche Seite das Risiko einer Beschädigung trägt.
Leider wird auch gleich wieder auf die negativen Seiten in der Vergangenheit der Luftschiffe hingewiesen. Eine unfallfreie Fahrt würde wohl endlich auch die Presse überzeugen.

:)

Grüße,
Brandman

Luftschifffahrt

Service für Selbstabholer

Im Sommer wird ein Zeppelin NT nach Japan überführt - eine ungewisse Reise auf Etappen / Jetzt wird die Crew geschult

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Riesenzigarren des Grafen Zeppelin über den Horizont krochen, schien das Dröhnen ihrer Motoren von einem neuen Verkehrszeitalter zu künden. Doch nachdem 1937 die Hindenburg bei Lakehurst in Flammen aufging, verschwand das ¸¸Leichter-als-Luft"-Prinzip wieder in der Versenkung - abgesehen von Blimps und Prallwürsten, die vorwiegend für Schuhcreme oder Autoreifen warben. Bis Anfang der 90er Jahre in Friedrichshafen die Pläne für ein Luftschiff Neuer Technologie (NT) entstanden. Einer der Prototypen soll nun zu einer geschichtsträchtigen Reise nach Tokio starten - ein Abenteuer für sich, wie Bernd Sträter, Geschäftsführer der Deutschen Zeppelin-Reederei (DZR) meint.

Fumio Omori, Chefpilot der Nippon Airship Corporation (NAC), die das Luftschiff gekauft hat, glaubt nicht, dass es sich um eine ¸¸mission impossible" handelt. 75 Jahre nach dem Flug, den die Graf Zeppelin 1929 auf dieser Strecke in vier Tagen absolvierte, soll er den NT vom Bodensee auf der gleichen Route, 11 247 Kilometer über Sibirien und die russische Taiga hinweg, nach Japan manövrieren. Gemeinsam mit Kosuke Itagaki, 34, Shuichi Maeda, 53, und Hideki Yoshioka, 43, ist er deshalb wieder zum ¸¸Fahrschüler" geworden.

Zackig folgt er den Anweisungen von Ausbilder Werner Müller, eines 1,95-Meter-Hünen, der die um zwei Köpfe kleineren Kollegen aus dem Land der aufgehenden Sonne zum Vorrechnen an die Tafel (¸¸Come on!"), im Simulator (¸¸Hurry up!") oder zum Mittagessen mit Bratkartoffeln und Spiegelei dirigiert.

Inzwischen weiß auch Omori, dass Luftschiffer nicht fliegen, sondern fahren - was dem majestätischen Dahingleiten durch Luftmassen und Wolkentürme gebührenden Nachdruck verleiht. Seinerseits kann der 55-Jährige auf 3000 Stunden an Bord von Luftschiffen des Typs Skyship 600 verweisen. Das britische Skyship jedoch ist ein Blimp, ein besserer Ballon, und mit dem High-Tech-Apparat vom Bodensee nicht zu vergleichen. Während sich Prallluftschiffe wie ein nasser Sack im Wind verhalten, reagiert der Zeppelin mit seiner Fly-by-wire-Technologie, den drei Heckpropellern und regelrechten Senkrechtstarter-Qualitäten bereits auf ein simples Antippen des Steuerknüppels im Cockpit, der neuerdings ein Joystick ist.

Mit Navigation, Funktechnik und Wetterkunde, sagt Flugkapitän Fritz Günther, sind die Japaner vertraut. Details über ¸¸Weight and Balance", das Ausbalancieren des Flugkörpers, werden ins Japanische übersetzt, ansonsten wird Englisch gesprochen. Am Wichtigsten allerdings sind die 25 Flugstunden und 60 Landeanflüge, die sich an die theoretische Prüfung anschließen werden.

Die Überführung des Luftschiffs, das für einen Betrag zwischen sechs und sieben Millionen Euro an die NAC ging, wird von der Haupteigentümerin, der japanischen Reederei Nippon Yusen Kaisha (neun Milliarden Euro Jahresumsatz, 540 Schiffe), als Werbefeldzug genutzt. Paris, Amsterdam, Warschau, Moskau, Nowosibirsk, Irkutsk, Chaborowsk und Sapporo sind die Stationen, die auf der Wegstrecke liegen. Die Japaner, erklärt Sträter, haben das Luftschiff ¸¸ab Werk" gekauft, was bedeutet, dass sie die Überführung in eigener Regie übernehmen.

Die DZR ist zunächst noch mit drei bis vier Mann und einem mobilen Lkw-Ankermast mit von der Partie. Hinter dem Ural jedoch hat der Truck im tiefen Schlamm mäßig ausgebauter Straßen und Wege keine Chance. In Teilstrecken von 500 bis 1000 Kilometer Entfernung muss sich der Zeppelin daher etappenweise von einem Flugplatz zum nächsten bewegen, die Bodencrew - wie seinerzeit auch im Fall von LZ 127 - an Bord eines Frachtflugzeuges eilt voraus.

Für die Friedrichshafener steht ihr Prestige auf dem Spiel. Zu viele Katastrophen säumen die Geschichte der Luftschifffahrt. Jene vom 6.Mai 1937, als die Hindenburg wegen ihrer entzündlichen Gasfüllung (heute wird stattdessen Helium verwendet) verbrannte, war nur eine von vielen. Das erste ¸¸Luftschiff", das 1852 der Franzose Henri Giffard baute, schwebte von einem Dampfpropeller getrieben noch im Schritttempo über Paris. Anno 1900 war Ferdinand Graf von Zeppelin dann der erste, der stoffbespannte Gaszellen in einem Leichtmetallrahmen platzierte. Von 1916 an warfen Luftschiffe bereits Bomben auf London. In den 30er Jahren dienten sie den NS-Machthabern als Kulisse für die Inszenierung ihrer Machtgelüste, zu Kriegszeiten gaben sie jedoch wenig später nur noch Riesenzielscheiben ab.

Die letzten Luftschiffe wurden 1940 auf Befehl Hermann Görings ausgeweidet, zwei Werfthallen auf dem Frankfurter Flughafen gesprengt. Bis dahin waren 119 der Riesenzigarren gebaut worden, die Graf Zeppelin mit 590 Fahrten und 12 000 Passagieren, die sie auf 1,7 Millionen Kilometer rund um die Welt, von Berlin über Los Angeles, Rio de Janeiro und die Eisberge des Polarkreises transportiert hatte, das erfolgreichste Luftschiff aller Zeiten. Gut, dass der Graf das Ende nicht mehr erlebte: Er war bereits 1917 gestorben.

Der erste Zeppelin NT lief vor sechs Jahren mit einer völlig neuen, federleichten Tragstruktur aus Carbonfaser vom Stapel. Unterschätzt wurde jedoch die Dauer des luftfahrtrechtlichen Zulassungsverfahrens. Der geplante Bau von größeren Luftschiffen mit bis zu 110 Meter Länge wurde seither immer wieder verschoben.

Wenig Mut machte auch die Pleite der CargoLifter AG, die von ihrer Luftschiffhalle im brandenburgischen Staakow bis zu 160 Tonnen schwere Lasten rund um den Globus verfrachten wollte. Sie scheiterte schlussendlich an Detailfragen und versiegendem Geld. Der kleine Zeppelin NT hingegen wird inzwischen aufgrund seiner Flugeigenschaften als Forschungs-, Beobachtungs- und Drehplattform für Fernsehproduktionen geschätzt. Mit gerade mal 1,9 Tonnen ist die Nutzlast allerdings wesentlich kleiner, die, einschließlich der Piloten, 14 Personen fassende Gondel ist kaum gegen Kälte geschützt.

Fast, als wär"s ein neues Kapitel der Raumfahrt, wird daher für die ¸¸halbe" Weltreise nach Tokio mit einem günstigen Zeitfenster zwischen Anfang Juli und Ende August kalkuliert. Die reine Fahrzeit, sagt Sträter, dürfte 20 bis 25 Tage betragen. Bis der Zeppelin in Japan ankommt, wird der Chef der Luftschiff-Reederei eigenem Bekunden zufolge ¸¸kaum noch ein Auge zutun". Wohl weniger wegen der Kälte über der Taiga - schließlich kurvten auch Polarforscher wie Nobile schon im Luftschiff über der Arktis - als vielmehr aus Sorge um die ¸¸Fahrschüler". Die nämlich kreuzten bislang ohne Auslandserfahrung nur bei ausgewiesen schönem Wetter über dem Land der Samurai und dem der Kamikaze-Flieger. Klaus C. Koch

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.61, Samstag, den 13. März 2004 , Seite 57

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo brandmann,

also laut Gesetz ist das Geschäft gültig ab Werk. Von dort überimmt der Käufer das volle Risiko und die Kosten...er muß eben seine Ware vorher versichern...und das macht der Kunde in aller Regel dann auch.

Also, ansonsten, wenn das Schiff nach Japan geliefert werden sollte, wäre der Verkaufspreis anders ausgehandelt worden, Versicherungs- und Überführungsgebühren wären dann zu Lasten der Zeppeliner gegangen. Vom Ergebnis nimmt sich das aber wahrscheinlich nichts...

Gruß Beate

5dim
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Beitrag von 5dim »

Süddeutsche Zeitung hat geschrieben:Luftschifffahrt

Service für Selbstabholer

Im Sommer wird ein Zeppelin NT nach Japan überführt - eine ungewisse Reise auf Etappen / Jetzt wird die Crew geschult

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Riesenzigarren des Grafen Zeppelin über den Horizont krochen, schien das Dröhnen ihrer Motoren von einem neuen Verkehrszeitalter zu künden. Doch nachdem 1937 die Hindenburg bei Lakehurst in Flammen aufging, verschwand das ¸¸Leichter-als-Luft"-Prinzip wieder in der Versenkung - abgesehen von Blimps und Prallwürsten, die vorwiegend für Schuhcreme oder Autoreifen warben.
Das Prinzip verschwand nicht in der Versenkung, sondern die Gerüstluftschiffahrt wurde wegen des Zweiten Weltkrieges eingestellt. Der gefährliche Wasserstoff sollte durch helium ersetzt werden, welches die Monopolisten aber nicht lieferten. Eingestellt wurden die beiden amerikanischen Gerüstluftschiff-Projekte der Goodyear Zeppelin Corporation in Akron (Ohio). Die deutschen Zeppeline wurden Opfer der Willkür von NAzi-Machthabern (insbesondere Hermann Göring, der die Luftschiffahrt als Konkurrenz zur Fliegerei empfand). Nachdem die Helium-Reinigungsanlage auf dem Rhein-Main-Luftschiffhafen in Frankfurt am Main nicht arbeiten konnte, vernichtete man sämtliche Zeppeline mit ihren Anlagen - mit Ausnahme der Werft in Friedrichshafen. Die Luftschifffahrt in Form von Prall-Luftschiffen und lenkbaren Ballonen überdauerte den Krieg, doch litt unter während der Wirtschaftsblüte unter der Konkurrenz von Düsenantrieb und Hubschraubern. Luftschiffe hielt man für so überflüssig wie Mondfahrzeuge. :lol: (Letzte wurden gleichwohl gebaut.)
Bis Anfang der 90er Jahre in Friedrichshafen die Pläne für ein Luftschiff Neuer Technologie (NT) entstanden.
Das ist in der Tat eine sehr beachtenswerte Leistung! :wink:
Inzwischen weiß auch Omori, dass Luftschiffer nicht fliegen, sondern fahren - was dem majestätischen Dahingleiten durch Luftmassen und Wolkentürme gebührenden Nachdruck verleiht.
Merke: Mittlerweile scheint man in Japan mehr von den Vorzüge der Luftschiffahrt zu wissen als in Deutschland. :oops:
Die Überführung des Luftschiffs, das für einen Betrag zwischen sechs und sieben Millionen Euro an die NAC ging, wird von der Haupteigentümerin, der japanischen Reederei Nippon Yusen Kaisha (neun Milliarden Euro Jahresumsatz, 540 Schiffe), als Werbefeldzug genutzt. Paris, Amsterdam, Warschau, Moskau, Nowosibirsk, Irkutsk, Chaborowsk und Sapporo sind die Stationen, die auf der Wegstrecke liegen.
Damit knüpfen die japanischen Käufer geschickt an die Strategie von Hugo Eckener (Amerikafahrt der 'Los Angeles' und Weltfahrt der 'Graf Zeppelin') an.
Für die Friedrichshafener steht ihr Prestige auf dem Spiel. Zu viele Katastrophen säumen die Geschichte der Luftschifffahrt. Jene vom 6.Mai 1937, als die Hindenburg wegen ihrer entzündlichen Gasfüllung (heute wird stattdessen Helium verwendet) verbrannte, war nur eine von vielen.
Der Brand der 'Hindenburg' im Mai 1937 war die einzige 'Katastrophe', bei welcher (immerhin 13) Passagiere zu Tode kamen. Letztendlich war er bloß eine 'gefundenes Fressen' für die seinerzeit anwesenden Film- und Presse-Leute. Alle anderen angeblichen Katastrophen beruhten auf Konstruktionsfehler bei Nachbildungen oder auf Blitzeinschläge und stehen in keinem Verhältnis zu den Folgen der militärischen Verwendung im ersten Weltkrieg.
In den 30er Jahren dienten sie den NS-Machthabern als Kulisse für die Inszenierung ihrer Machtgelüste, zu Kriegszeiten gaben sie jedoch wenig später nur noch Riesenzielscheiben ab.
Auch das ist ein Märchen, denn weder auf amerikanischer noch auf deutscher Seite kamen es im Zweiten Weltkrieg oder später noch zu Kriegseinsätzen der Zeppeline, vielmehr wurden diese auf beiden Seiten bis zum Sommer 1940 abgewrackt.
Die letzten Luftschiffe wurden 1940 auf Befehl Hermann Görings ausgeweidet, zwei Werfthallen auf dem Frankfurter Flughafen gesprengt.
Der letzte (ursprünglich deutsche, aber im Auftrag der USA gebaute) Zeppelin wurde erst später in Amerika abgetakelt. Es handelt sich um die 'Los Angeles', welche den Weltruhm von Hugo Eckener und dessen Konzern bewirkte.
Der kleine Zeppelin NT hingegen wird inzwischen aufgrund seiner Flugeigenschaften als Forschungs-, Beobachtungs- und Drehplattform für Fernsehproduktionen geschätzt.
Der Zeppelin NT knüpft in dieser ´Hinsicht bloß an die Goodyear Blimps an. Neu ist die Rückkehr zu Passagierluftfahrt!
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Nr.61, Samstag, den 13. März 2004 , Seite 57

Interessenten an der Zeppelin-Geschichte sei auf http://www.5dim.de/html/index_r.html verwiesen.
Zuletzt geändert von 5dim am Do, 08.04.2004 13:36, insgesamt 1-mal geändert.

5dim
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Beitrag von 5dim »

Aus der Wissenschaft
Japanflug auch eine Rehabilitierung
75 Jahre nach dem Flug, den die „Graf Zeppelin“ 1929 auf dieser Strecke in vier Tagen absolvierte

Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Starrluftschiffe des Grafen Zeppelin wie riesige Zigarren über den Horizont krochen, schien das Dröhnen ihrer Motoren von einem neuen Verkehrszeitalter zu künden.

Doch nachdem 1937 die „Hindenburg“ bei Lakehurst in Flammen aufging, verschwand das „Leichter-als-Luft“-Prinzip in der Versenkung – abgesehen von Blimps und Prallwürsten, die fortan für Filme und Magenbitter, Reifen und Fussbodenheizung warben.

Jetzt soll ein Luftschiff Neuer Technologie (NT) zu einer Reise nach Tokyo starten. Ein Abenteuer für sich, wie Bernd Sträter, Geschäftsführer der Deutschen Zeppelin-Reederei (DZR) vermerkt. Denn der „NT“ war bislang nur auf Rundflügen in wenigen hundert Kilometern Umkreis unterwegs.

Fumio Omori, Chefpilot der Nippon Airship Corporation (NAC), die das Luftschiff gekauft hat, soll den „NT“ vom Bodensee nach Japan manövrieren – 75 Jahre nach dem Flug, den die „Graf Zeppelin“ 1929 auf dieser Strecke in vier Tagen absolvierte, auf der gleichen Route, 11 247 Kilometer über Sibirien und die Taiga hinweg.

Mit Kosuke Itagaki (34), Shuichi Maeda (53) und Hideki Yoshioka (43) ist er zum „Fahrschüler“ geworden. Zackig folgt er den Anweisungen von Ausbilder Werner Müller, eines 1,95-Meter-Hünen, der die um zwei Köpfe kleineren Japaner zum Vorrechnen an die Tafel, im Simulator oder zum Mittagessen mit Bratkartoffeln und Spiegelei dirigiert.

Inzwischen weiß auch Omori, dass Luftschiffer zumindest im Deutschen nicht fliegen, sondern „fahren“ – was dem majestätischen Dahingleiten gebührenden Nachdruck verleiht. Der Fünfundfünzigjährige ist 3000 Stunden an Bord von Luftschiffen des Typs Skyship 600 gefahren – doch das britische Skyship ist ein Blimp, nur ein Ballon in länglicher Form, und mit dem High Tech-Apparat vom Bodensee nicht zu vergleichen.

Während Prallluftschiffe sich wie ein nasser Sack im Wind verhalten, reagiert der Zeppelin dank „Fly-by-wire“-Technologie, den drei Heckpropellern und Senkrechtstarter-Qualitäten auf ein simples Antippen des Steuerknüppels im Cockpit, der neuerdings ein Joystick ist.

Mit Navigation, Funktechnik und Wetterkunde, sagt Flugkapitän Fritz Günther, sind die Japaner vertraut. Details über „Weight and Balance“, das Ausbalancieren des Flugkörpers, werden ins Japanische übersetzt, ansonsten wird Englisch gesprochen. Am Wichtigsten sind die 25 Flugstunden und 60 Landeanflüge, die sich an die theoretische Prüfung anschließen.

Die Überführung des Luftschiffs, das für nicht ganz sieben Millionen Euro an die NAC ging, wird von der Haupteigentümerin, der japanischen Reederei Nippon Yusen Kaisha (neun Milliarden Euro Jahresumsatz, 540 Schiffe) als Werbefeldzug genutzt. Paris, Amsterdam, Warschau, Moskau, Novosibirsk, Irkutsk, Chaborowsk und Sapporo sind Stationen der Wegstrecke.

Die Japaner, so Sträter, haben das Luftschiff „ab Werk“ gekauft: sie übernehmen die Überführung selbst. Die DZR ist zunächst mit drei bis vier Mann und einem mobilen Lkw-Ankermast mit von der Partie.

Hinter dem Ural jedoch hat der Truck auf schlecht ausgebauten Straßen und Wegen keine Chance mehr. In Teilstrecken von 500 bis 1000 Kilometern Entfernung muss sich der Zeppelin in Etappen von Flugplatz zu Flugplatz bewegen, die Bodencrew – wie seinerzeit auch bei LZ 127 – per Frachtmaschine voraus eilen.

Für die Friedrichshafener steht Prestige auf dem Spiel. Zu viele Katastrophen säumen die Geschichte der Luftschifffahrt. Jene vom 6. Mai 1937, als die „Hindenburg“ wegen ihrer entzündlichen Gasfüllung verbrannte (heute wird unbrennbares Helium verwendet), war nur eine von vielen.

Nach Henri Giffards Versuch mit einem Dampfpropeller betriebenen „Luftschiff“ über Paris von 1852 war Ferdinand Graf von Zeppelin anno 1900 der erste, der stoffbespannte Gaszellen in einem Leichtmetallrahmen platzierte.

Ab 1916 warfen Luftschiffe bereits Bomben auf London. In den dreißiger Jahren dienten sie den NS-Machthabern als Kulisse für die Inszenierung ihrer Großmachtgelüste, aufgrund der rasanten Entwicklung des Flugzeugs gaben sie zu Kriegszeiten jedoch wenig später nur noch Riesenzielscheiben ab.

Die letzten Luftschiffe wurden 1940 auf Befehl Hermann Görings abgewrackt, zwei Werfthallen auf dem Frankfurter Flughafen gesprengt. Bis dahin waren 119 der Riesenzigarren gebaut worden, die „Graf Zeppelin“ mit 590 Fahrten und 12 000 Passagieren, die sie auf 1,7 Millionen Kilometern rund um die Welt, von Berlin über Los Angeles, Rio de Janeiro und die Eisberge des Polarkreises transportiert hatte, das erfolgreichste Luftschiff aller Zeiten. Gut, dass der Graf dieses Ende nicht mehr erlebte: Er war 1917 gestorben.

Der erste Zeppelin NT lief vor sechs Jahren mit einer völlig neuen, federleichten Tragstruktur aus Carbonfaser vom Stapel. Unterschätzt wurde jedoch die Dauer des luftfahrtrechtlichen Zulassungsverfahrens. Der geplante Bau von größeren Luftschiffen mit bis zu 110 Metern Länge wurde seither immer wieder verschoben.

Wenig Mut machte auch die Pleite der CargoLifter AG, die von ihrer Luftschiffhalle im brandenburgischen Staakow bis zu 160 Tonnen schwere Lasten rund um den Globus verfrachten wollte. Der kleine Zeppelin NT hingegen wird inzwischen aufgrund seiner Flugeigenschaften als Forschungs- und Beobachtungsplattform sowie bei Luftaufnahmen für Film und Fernsehen geschätzt.

Fast, als wär’s eine Raumfahrt, wird für die (halbe) Weltreise nach Tokyo mit einem günstigen „Zeitfenster“ zwischen Anfang Juli und Ende August kalkuliert. Die reine „Fahrzeit“, sagt Sträter, dürfte 20 bis 25 Tage betragen.

Bis der Zeppelin im Land der aufgehenden Sonne ankommt, wird der Chef der Luftschiff-Reederei eigenem Bekunden zufolge „kaum noch ein Auge zutun“. Weniger wegen der Kälte über der Taiga – schließlich kurvten auch Nobile und Eckener schon im Luftschiff über der Arktis – als aus Sorge um die „Fahrschüler“. Die nämlich kreuzten bislang ohne Auslandserfahrung nur bei schönem Wetter über dem Land der Samurai und Kamikaze-Flieger.

Klaus Koch
6.4.2004

http://www.echo-online.de/treffpunkt/de ... ?id=232984
Zuletzt geändert von 5dim am So, 11.04.2004 12:52, insgesamt 1-mal geändert.

JU

Beitrag von JU »

Zeppelin geht für BMW auf große Reise: Von Prag bis nach Istanbul und Kiew

http://www.szon.de/lokales/friedrichsha ... 00485.html?

Jetzt ist die Tinte auf den Verträgen trocken: Der Zeppelin NT startet Ende April zu einer Promotion-Tour für BMW in Osteuropa. Dies bestätigte der Chef der Zeppelin Luftschifftechnik (ZLT), Dr. Bernd Sträter, am Donnerstag gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Offizieller Start der Tour wird am3. Mai in Prag sein. Von dort geht es über die Slowakei nach Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien bis nach Istanbul. Letzte Station der größten Reise eines Zeppelins neuer Technologie (NT) wird die Ukraine sein. Von Kiew geht es zurück nach Deutschland. Auf der rund dreimonatigen Reise wird ein mehr als zehn Personen starker Tross den Zeppelin mit seinen Piloten begleiten. "Wir haben viele Grenzen zu überwinden", so Sträter, da müssen wir auf die ein oder andere Überraschung gefasst sein. Zwei mobile Landemasten sollen im Wechsel sicherstellen, dass der Zeppelin problemlos landen kann. BWM startet mit der Werbung auf dem Zeppelin seine Kampagne für den neuen 1er. "Hightech in der Luft und Hightech auf der Straße" soll die Kernaussage der Zusammenarbeit sein. Die Osteuropa-Tour, bezahlt und begleitet von BMW, findet damit einige Monate vor der Markteinführung der neuen BMW-Linie statt. Entscheidend für den Auftrag von BMW sei ein Rundbrief an Händler in den genannten Staaten gewesen, so Sträter. Überall sei die Idee, mit dem Zeppelin für BMW zu werben, mit Begeisterung aufgenommen worden. Unser Foto zeigt den bereits mit BMW-Werbung versehenen Zeppelin in der Luftschiffhalle. Im Vordergrund ein Modell des NT. müh/Foto: Kästle


(Stand: 10.04.2004 00:20)
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Leider gibt es das Bild nicht in der Onlineausgabe.
Ich habe jedoch am letzten Wochenende selber einen Blick in die Halle werfen können und dieses Foto gemacht.

Damit wird es in den kommenden Monaten ziemlich luftschiffleer am Bodensee. Außerdem fällt der Hamburg Rundflug wegen des Verkaufs der "Bodensee" aus :cry: . Dafür ist allerdings nur dieser Deal eine Möglichkeit für den Bau weiterer Luftschiffe. Man darf gespannt sein - auf den Nachfolger des bisherigen NT's.
Mitglieder im Förderverein Zeppelin Touristik, die am vergangenen Samstag am Bodensee waren wissen mehr :lol: .

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WorstOnTop
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Beitrag von WorstOnTop »

http://www.ftd.de/ub/in/1083399486266.html?nv=hpm

ftd.de, Sa, 1.5.2004, 16:52
Neue Pläne für große deutsche Zeppeline
Von Gerhard Hegmann, München

Im Mai sollen erstmals konkrete Einzelheiten für Entwicklung, Bau und Betrieb eines großen deutschen Zeppelin-Luftschiffs für über 40 Passagiere vorgestellt werden. Zwölf Großluftschiffe sollen zehn europäische Städte in einem Rundkurs verbinden.

"Wir haben jetzt den Geschäftsplan fertig gestellt und können mit konkreten Zahlen auf Investorensuche gehen", sagt Wolfgang von Zeppelin (68), Vorsitzender des Fördervereins Zeppelin-Tourismus in Friedrichshafen auf Anfrage. Die Details des Projekts mit dem Namen Zeppelin Europe Tours (ZET) sollen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin im Mai vorgestellt werden.

Die gesamten Investitions- und Entwicklungskosten werden auf rund 420 Mio. Euro veranschlagt. Der Kapitalbedarf wird auf 393 Mio. Euro beziffert, weil es während der Aufbauphase bereits Einnahmen gebe. Es sei mit einer vierjährigen Entwicklungsphase und dann mit einer vierjährigen Bauphase der Luftschiffe zu rechnen. In neun Jahren könnte dann der volle Geschäftsbetrieb laufen. Gut 900 Arbeitsplätze könnten mit dem Projekt geschaffen werden.

Zeppelin-Enthusiasten bleiben hoffnungsfroh

Der Zeppelin-Förderverein mit 1200 Mitgliedern gilt als Sammelbecken von Enthusiasten, die an der Zeppelin-Idee festhalten und wieder eine Zukunft für Luftschiffe sehen. So entwickelte und baute die 1993 gegründete Zeppelin Luftschifftechnik GmbH einen Zeppelin NT (Neue Technologie), der 1997 erstmals flog. Mit 75 Meter Länge, und 8200 Kubikmeter Volumen ist es das zur Zeit größte Luftschiff der Welt. Von den insgesamt drei bisher gebauten NT-Luftschiffen wurde jüngst ein Exemplar nach Japan verkauft. Trotz zahlreicher Ideen über neue Luftschiffe seit dem Ende der Ära der Großluftschiffe im zweiten Weltkrieg ist der Zeppelin NT eines der wenigen aktuell betriebenen großen Modelle. Für militärische Anwendungen entwickelt Lockheed Martin (USA) derzeit eine riesige unbemannte, hochfliegende Luftschiff-Überwachungsplattform.

Das geplante größere deutsche ZET-Luftschiff mit 125 Meter Länge und 50.000 Kubikmeter Volumen für 40 Passagiere soll auf der Basis des deutschen Zeppelin NT für 12 Passagiere entwickelt werden, sagt von Zeppelin. Die reinen Entwicklungskosten werden mit 124 Mio. Euro veranschlagt. Mit der Zeppelin Luftschifftechnik als Hersteller des NT-Modells gebe es eine Absichtserklärung für den Bau. Als Investoren des Projektes seien Touristik- oder Luftfahrtunternehmen, Werbefirmen oder Vergnügungsparkbetreiber denkbar. Das Finanzierungskonzept sieht vor, die Investitionen über die zehn Landes- und Start-Standorte der Rundreise, wie Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Straßburg, Friedrichshafen, Dresden und Berlin mit jeweils gut 36 Mio. Euro zu verteilen. Der kalkulierte Stundenpreis für die Rundreise mit dem Zeppelin ZET liege bei etwa 200 Euro.

Unterschied zu Cargolifter: "Wir fangen nicht bei Null an"

Im Unterschied zu den vielen visionären oder bereits gescheiterten Luftschiffprojekten, wie dem Bau des Lastenluftschiffs Cargolifter, sieht der Vorsitzende des Zeppelin-Fördervereins einen wesentlichen Vorteil: Sein Projekt baue auf der bereits vorhandenen Technik des NT-Modells auf und kombiniere es mit einem erfolgversprechenden Betreiberkonzept. "Der Unterschied zu Cargolifter ist, dass wir nicht von Null ein Großluftschiff mit 260 Meter Länge bauen wollen", sagt von Zeppelin.

Die ehemals für den Bau von Luftschiffen gebaute Cargolifter-Halle in der Nähe von Berlin wird derzeit als ein Tropen-Erlebnispark umgebaut, der im Herbst eröffnet werden soll. Am Samstag (1. Mai) werden zum letzten Mal die Hallentore geöffnet. Das börsennotierte Unternehmen Cargolifter hatte am 7. Juni 2002 Insolvenz angemeldet, weil trotz gut 300 Mio. Euro Investitionen von über 70.000 Kleinaktionären noch über 400 Mio. Euro zum Bau des geplanten fliegenden Krans fehlten.

Ermittlungen gegen Cargolifter-Management im Sommer abgeschlossen

Wie die Potsdamer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte auf FTD-Anfrage jüngst mitteilte, soll voraussichtlich bis zum Sommer das Ermittlungsverfahren gegen das Cargolifter-Management wegen des Anfangsverdachts der Insolvenzverschleppung beendet sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte jeden Kommentar zum Ausgang der Verfahrens ab. Die lange Zeitdauer bis zum Abschluss der Ermittlungen wird mit dem komplexen Sachverhalt begründet.

Nach den Vorstellungen des Cargolifter-Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning soll auf dem Gelände in der Nähe der riesigen Ex-Luftschiffhalle ein Leichter-als-Luft-Zentrum entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer Werfthalle begonnen werden, heißt es in einem Schlussdokument des Insolvenzverwalters zur Schlüsselübergabe an den künftigen Betreiber Tropical Island für die riesige Halle. Das Wirtschaftsministeriums von Brandenburg führte auch Vorgespräche für die Fortsetzug der Luftschiffaktivitäten an dem Standort. Nach einer Studie des Ex-Airbus-Deutschland-Entwicklungschefs und Ex-Cargolifter-Vorstandes Wolfgang Schneider könnte ein Höhenplattform-Demonstrator für Kommunikations- oder Überwachungszwecke dort gebaut werden. Insolvenzverwalter Mönning nennt als beteiligte Firmen beispielsweise die EADS Space Transportation, Skyship Criuse Switzerland oder das britische Unternehmen ATG. EADS Space Transportation-Präsident Josef Kind sagte der FTD jedoch jüngst, dass sich sich Unternehmen "definitiv nicht am am Bau oder dem operativen Betrieb von Luftschiffen beteiligen wird".

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Beitrag von E.Sillge »

Hier noch 2 ältere Artikel zur Reise des ZNT nach Japan, die ich fand und meines Wissens noch nicht hier im Forum stehen.
Verabschiedung soll am 12. Juni sein. Mal sehen, wie letzendlich das Thema Mast und Zusatztanks entschieden werden.
Brandman

Trainieren für den Flug nach Japan


FRIEDRICHSHAFEN - Der Countdown läuft: Siebeneinhalb Stunden Flugzeit haben Chefpilot Fumio Omori von der Nippon Airship Corporation und seine zwei Kapitäne im Zeppelin NT bereits hinter sich, dazu 25 Landungen. Auch System- und Triebwerksausfälle sind unter Anleitung von Flugbetriebsleiter Fritz Günther trainiert worden.

Von unserem Redakteur Siegfried Großkopf


"Wir liegen gut im Zeitplan", freut sich Günther, der zufrieden ist mit dem Verlauf der Vorbereitungen für den Überführungsflug des Zeppelin NT "Bodensee" nach Fernost. Denn die japanischen Piloten sind nicht als Frischlinge gekommen, sie haben einige tausend Stunden Skyship-Erfahrung. Im Schwerpunktbereich des Trainings wurden Dolmetscher eingesetzt, ansonsten unterhält man sich auf Englisch. Nach der Jet-Prüfung am 20. Mai ist vorgesehen, das Schiff Mitte Juni ---nach einem Werbefeldzug über Europa (Deutschland, Frankreich, Niederlande, England, Skandinavien, Tschechien und Russland) -- etwa Mitte August in Japan landen zu sehen. Begleitet von einem gigantischen finanziellen Aufwand sowie einem Tross von Journalisten und Fernsehkameras. So will eine japanische FS-Station den Flug ab Friedrichshafen verfolgen - und verbreiten -, um den Zeppelin als Werbeträger im Land Nippons interessant und lukrativ zu machen.

Not-Masten im Hubschrauber?

Acht Wochen vor dem Start ist allerdings vieles noch offen. So steht noch nicht fest, ob der Mastenkran in Moskau kehrt macht, um nach Friedrichshafen zurückzufahren, weil die Japaner im Moment noch die Vorstellung favorisieren, die beiden Not-Masten in vier MI-8-Hubschraubern, die sie in Moskau mieten wollen, als Lufttransport vorauszuschicken. Diese Helikopter-Lösung wird bei der Zeppelin Luftschifftechnik (ZLT) als ungünstig angesehen. Sie sei zu teuer, außerdem sei der Voraustransport mit dem Fahrzeug sicherer. Doch auch hierüber werden letztendlich die Japaner allein entscheiden. Noch nicht spruchreif ist auch das Thema Zusatztanks.

Um das Gewicht so gering als möglich zu halten, wird die Besatzung lediglich aus dem Chef- und dem Co-Piloten (unter japanischer Führung) bestehen. Ob dem Japaner der Flugbetriebsleiter Fritz Günther aus Friedrichshafen zur Seite sitzt, ist noch nicht ausgemacht. Wollen würde Günther schon! Die "Rest-Crew" von etwa 25 Mann (Piloten, Mechaniker, Prüfer und kleiner Crew-Chief) wird das Schiff am Boden begleiten. Zu ihr würde gerne auch Pressesprecher Benny Witte gehören, der sich bei den Japanern schon einmal empfohlen hat. Maximal kann der Zeppelin NT 800 Kilogramm Treibstoff mitführen, damit wäre die im Normalfall übliche Reichweite von 900 Kilometer gesichert. Allerdings: Bei Rückenwind ist auch eine weitaus größere Strecke möglich, bei Gegenwind eine entsprechend kürzere. Geplant ist, pro Tag etwa 500 der 15 000 Kilometer zu überfliegen.

Um das Mammutprojekt erfolgreich zu schultern, arbeiteten und trainierten Piloten und Techniker auch über Ostern. Denn klar ist, Komplikationen während des Fluges würden dem Image des Projekts Zeppelin insgesamt schaden. Vor allem auch künftigen Verkaufschancen.
(Stand: 14.04.2004 00:18)
http://www.szon.de/lokales/friedrichsha ... 36a92db0c8



Abschied vom Zeppelin am 12. Juni

20.04.2004


FRIEDRICHSHAFEN - Zehn Tage war der Oberbürgermeister in China und Japan unterwegs. Über Sinn und Zweck der Reise, Kosten und Ergebnisse stand er der SZ Rede und Antwort. Zumindest eine Neuigkeit dürfte die Zeppelin-Fans interessieren: Am 12. Juni wird der nach Japan verkaufte NT in Friedrichshafen verabschiedet.

Von unserem Redakteur Andreas Mühl


Zehn Tage auf Fernreise, Stationen Peking, Shanghai, Suzhou, Tokio, Yokohama und die befreundete Stadt Tsuchiura - volles Programm für Josef Büchelmeier. "Ich glaube, es gehört zu den Aufgaben eines Aufsichtsratsmitgliedes, sich vor Ort über die Aktivitäten der Stiftungsbetriebe zu informieren", begründete und verteidigte der OB gestern seine Reise. Jedenfalls sehe er seine Hauptaufgabe nicht nur im Absegnen von Bilanzen. "Ist das Geld richtig investiert? Stimmt die strategische Ausrichtung der Unternehmen?" Es sei bei Mitgliedern von Stiftungsaufsichtsräten durchaus üblich, Informationen aus erster Hand einzuholen. Für seine mittlerweile sechste Reise nach China müsse im übrigen der Steuerzahler nicht aufkommen. Büchelmeier: "Ich opfere sogar meinen Urlaub dafür."

Die Aufenthalte in China seien von der Zeppelin GmbH und ZF getragen worden. Flug und Stationen in Japan habe die Stadt Tsuchiura bezahlt. "Das machen wir seit vielen Jahren so." Ein Jahr lade Friedrichshafen die Japaner ein und trage die Kosten, das andere Jahr laufe es umgekehrt. Dabei springen zumindest in Japan Sponsoren in die Rolle des Finanziers, denn offizieller Anlass für die Häfler Visite ist immer ein großer Marathon. "Da habe ich zusammen mit dem Bürgermeister die Sportler begrüßt."

In China, dem vielversprechenden Wachstumsmarkt, besuchte der OB in Peking zunächst eine neue Niederlassung der Zeppelin Silotechnik. Das Büro mit acht Angestellten soll sogar eine Produktion dort aufbauen. Absatzchancen bestehen unter anderem im Bereich Anlagenbau für die Ölindustrie. Am Ostersonntag traf der OB in Peking mit ZF-Vertretern zusammen, ebenso in Shanghai, wo ein Werk von ZF-Sachs besichtigt wurde.

OB als Türöffner

In Suzhou stattete Büchelmeier der MTU-Vertretung einen Besuch ab und besichtigte ZF-Drivetech. Und der Bürgermeister der Millionenstadt wird sogar am 23. Mai in Friedrichshafen zu einem Gegenbesuch erwartet. Er habe als OB den ZF-Leuten den Zugang zur Stadtverwaltung ermöglicht und damit eine weitere Chance auf das Stadtbusgeschäft. "Ich war praktisch der Türöffner für ZF." Und Interesse am Zeppelin NT habe er auch in China festgestellt. Nach dem Motto: Wenn die Japaner so etwas kaufen, muss China auch mal darüber nachdenken.

In Tsuchiura drehte sich dann alles um den Zeppelin und seine künftigen Besitzer (NAC). "Mein Eindruck ist, dass das Unternehmen es sehr ernst mit dem Zeppelin meint." Möglich sei eine Stationierung in Yokohama, unweit vom Hafen. Dort hat die NAC-Reederei ihren Standort und die gewollte Verbindung zwischen Zeppelin- und Schiffsbetrieb sei ideal möglich. Auch das Interesse an größeren Zeppelinen und intensiver Zusammenarbeit mit Friedrichshafen sei vorhanden.

Am 12. Juni wird der NT in Löwental verabschiedet, fliegt dann zunächst nach Paris und später über Russland Richtung Japan. Man habe vereinbart, dass Zeppelin-Mitarbeiter auch bei der Route über Russland behilflich seien. Dies wollten die Japaner zunächst alleine bewerkstelligen.
(Stand: 20.04.2004 00:20)
http://www.szon.de/lokales/friedrichsha ... 36a92db0c8

E.Sillge
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Beitrag von E.Sillge »

So, am Samstag ist die Verabschiedung. Denke mal, wird sicherlich im SWR 3 zu sehen sein.

Die Japaner haben jedenfalls die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, wie man bei Z-NT lesen kann.
http://www.zeppelin-nt.de/pages/D/presse_u_news.htm

Ein Foto vom " japanischen Zeppelin " habe ich bei Michael Häfner's Luftschiffseiten gefunden. Danke.

http://www.luftschiffseiten.de/AktuellesSonstiges.htm

Auf dem Foto kann man auch folgenden Link lesen, www.vjc.jp , da gibts bestimmt noch mehr Fotos demnächst.

Schönen Feiertag wünscht

Brandman

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