@ w.pest,
ich denke ich kenne die antwort
Weiss jemand wie die Versteigerung verlaufen ist?
Moderatoren: Moderator, ZiB-Moderatoren
Einen bebilderterten Überblick über den Verlauf der Versteigerung am 9.10.2003 findet man hier:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 08,00.html
Luftschiff unter'm Hammer
Eine Reportage von Uli Bentele, tagesschau.de
Christoph Sattler spricht schnell, sehr schnell. Das ist sein Beruf. Er ist Auktionator. Gerade verscherbelt er das, was übrig geblieben ist von einem der größten Prestigeobjekte im Osten Deutschlands: die Überbleibsel der insolventen Luftschiff-Träumer von Cargolifter. Einen Posten nach dem nächsten ruft er auf, der Schall seiner Worte strömt aus in alle Richtungen und sorgt für eine sakrale Atmosphäre. 360 Meter lang, 210 Meter breit und 107 Meter hoch ist die Werfthalle, eine der größten der Welt.
Viel Geld verbrannt
Inmitten des Spreewaldes, auf dem Gelände eines ehemaligen russischen Militärflugplatzes, neben verwitterten Hangars und grasgenarbten Landepisten sollte die imposante Luftschiffwerft von der glorreichen Zukunft deutscher Ingenieurskunst kündigen. So war es geplant. Das Transportluftschiff CL-160 wurde erdacht, um gewaltige Lasten transportieren - bis zu 180 Tonnen über Berge und Flüsse, Urwälder und Meere. Dem Lastzug, dem Lkw, den großen Schiffen und Flugzeugen ein Schnippchen schlagen - und damit dem Aufschwung Ost einen Namen geben. Die Eröffnung der Kathedralen-haften Halle im Jahre 2000 glich einem farbenprächtigen Spektakel.
Das ist Vergangenheit. Der Luftschiffbauer Cargolifter ist zahlungsunfähig, viele Aktionäre haben viel Geld verloren - von 120 Millionen Euro ist die Rede. Nun soll Sattler im Auftrag des Insolvenzverwalters dafür sorgen, dass wenigstens etwas Geld in die Kasse zurückkommt. Das gesamte Inventar von Cargolifter wird versteigert - über 8000 Teile. Von der Kneifzange über den Flugsimulator bis hin zu schicken Büro-Containern von Vitra - alles kommt unter den Hammer. Der Katalogwert der Waren beträgt fast zwei Millionen Euro.
Arbeitsplätze werden versteigert, keine Jobs
Besonders bitter wird am Samstag die Versteigerung von rund 500 Arbeitsplätzen sein. Sie sollten eigentlich der strukturschwachen Brandenburger Region Auftrieb geben. Nun kommen sie unter den Hammer. Wohlgemerkt: die Arbeitsplätze, nicht die Jobs. Am Rande der Halle stehen sie als stumme Zeugen einer geplatzten Geschäftsidee: hochwertige Schreibtische, Bürostühle, Aktenschränke. Verwaist, kurz vor der Abwicklung.
Dass die Luftschiff- und Raumfahrtbranche "am Boden liegt", wie es Josef Göbbelet, Sachverständiger des Insolvenzverfahrens, ausdrückt, zeigt sich an der Zahl der Interessenten am zweiten von drei Auktionstagen. Rund 5000 Stühle hat der Auktionator für die Versteigerung aufstellen lassen, doch gerade mal 40 Bieter verlieren sich in den Stuhlreihen. "Alles Fachpublikum“, sagt Sven Lensky.
Die Auktion verläuft trotzdem recht schleppend, viele Posten gehen unter Katalogpreis weg. Heute stehen vor allem Spezialgeräte auf der Auktionsliste, für die es eher schwierig ist, Abnehmer zu finden. Der Ansturm der Bieter wird am Samstag erwartet - 28.000 Kataloge wurden per Internet bereits geordert. Lensky, der beruflich Tests für Triebwerkshersteller durchführt, ist jedoch auch heute zufrieden. Ein ganzes Labor mit acht voll ausgestatteten Arbeitsplätzen hat er soeben gekauft – zum Schnäppchenpreis von 5200 Euro. „Das ist sicher mehr als 10.000 Euro wert", freut sich Lensky.
Von Brandenburg nach Malaysia
Auch Herr Yiin strahlt übers ganze Gesicht. Er ist im Auftrag seiner malaysischen Luftfahrtfirma hier und hat eben für 13.500 Euro "Joey" erstanden, einen der Versuchs-Prototypen. Yiin ist sich sicher das er mit seinem Einkauf noch "much fun" haben wird. "Da machen wir in Malaysia noch was draus", verspricht er. "Von der Arbeit, die hier in die Forschung gesteckt wurde, werden wir nun hoffentlich profitieren.“ Vielleicht werden sich dann die Luftschiffe, die in Brandenburg gebaut werden sollten, dereinst in den malysischen Himmel erheben.
Die riesige Halle "mal von innen sehen" wollten auch zwei Rentner aus der Umgebung. Bald soll hier ein Urwald-Erlebnispark entstehen - plus 500 Arbeitsplätze bereits im ersten Jahr. „Abwarten“ sagt einer der Ortsansässigen skeptisch. 500 Arbeitsplätze - das hatte schon mal jemand versprochen. Von der Auktion sind beide enttäuscht: „Die machen ja noch am meisten Umsatz mit den Bieterkarten", ärgern sie sich. Denn wer mit bieten will, muss für seine Nummernkarte erst einmal zehn Euro bezahlen. Kleiner Trost: einen hochglänzenden und großformatigen Fotokalender von Cargolifter gibt’s immerhin gratis. Der ist allerdings aus dem Jahre 2001.
Stand: 09.10.2003 21:11 Uhr
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 08,00.html
Luftschiff unter'm Hammer
Eine Reportage von Uli Bentele, tagesschau.de
Christoph Sattler spricht schnell, sehr schnell. Das ist sein Beruf. Er ist Auktionator. Gerade verscherbelt er das, was übrig geblieben ist von einem der größten Prestigeobjekte im Osten Deutschlands: die Überbleibsel der insolventen Luftschiff-Träumer von Cargolifter. Einen Posten nach dem nächsten ruft er auf, der Schall seiner Worte strömt aus in alle Richtungen und sorgt für eine sakrale Atmosphäre. 360 Meter lang, 210 Meter breit und 107 Meter hoch ist die Werfthalle, eine der größten der Welt.
Viel Geld verbrannt
Inmitten des Spreewaldes, auf dem Gelände eines ehemaligen russischen Militärflugplatzes, neben verwitterten Hangars und grasgenarbten Landepisten sollte die imposante Luftschiffwerft von der glorreichen Zukunft deutscher Ingenieurskunst kündigen. So war es geplant. Das Transportluftschiff CL-160 wurde erdacht, um gewaltige Lasten transportieren - bis zu 180 Tonnen über Berge und Flüsse, Urwälder und Meere. Dem Lastzug, dem Lkw, den großen Schiffen und Flugzeugen ein Schnippchen schlagen - und damit dem Aufschwung Ost einen Namen geben. Die Eröffnung der Kathedralen-haften Halle im Jahre 2000 glich einem farbenprächtigen Spektakel.
Das ist Vergangenheit. Der Luftschiffbauer Cargolifter ist zahlungsunfähig, viele Aktionäre haben viel Geld verloren - von 120 Millionen Euro ist die Rede. Nun soll Sattler im Auftrag des Insolvenzverwalters dafür sorgen, dass wenigstens etwas Geld in die Kasse zurückkommt. Das gesamte Inventar von Cargolifter wird versteigert - über 8000 Teile. Von der Kneifzange über den Flugsimulator bis hin zu schicken Büro-Containern von Vitra - alles kommt unter den Hammer. Der Katalogwert der Waren beträgt fast zwei Millionen Euro.
Arbeitsplätze werden versteigert, keine Jobs
Besonders bitter wird am Samstag die Versteigerung von rund 500 Arbeitsplätzen sein. Sie sollten eigentlich der strukturschwachen Brandenburger Region Auftrieb geben. Nun kommen sie unter den Hammer. Wohlgemerkt: die Arbeitsplätze, nicht die Jobs. Am Rande der Halle stehen sie als stumme Zeugen einer geplatzten Geschäftsidee: hochwertige Schreibtische, Bürostühle, Aktenschränke. Verwaist, kurz vor der Abwicklung.
Dass die Luftschiff- und Raumfahrtbranche "am Boden liegt", wie es Josef Göbbelet, Sachverständiger des Insolvenzverfahrens, ausdrückt, zeigt sich an der Zahl der Interessenten am zweiten von drei Auktionstagen. Rund 5000 Stühle hat der Auktionator für die Versteigerung aufstellen lassen, doch gerade mal 40 Bieter verlieren sich in den Stuhlreihen. "Alles Fachpublikum“, sagt Sven Lensky.
Die Auktion verläuft trotzdem recht schleppend, viele Posten gehen unter Katalogpreis weg. Heute stehen vor allem Spezialgeräte auf der Auktionsliste, für die es eher schwierig ist, Abnehmer zu finden. Der Ansturm der Bieter wird am Samstag erwartet - 28.000 Kataloge wurden per Internet bereits geordert. Lensky, der beruflich Tests für Triebwerkshersteller durchführt, ist jedoch auch heute zufrieden. Ein ganzes Labor mit acht voll ausgestatteten Arbeitsplätzen hat er soeben gekauft – zum Schnäppchenpreis von 5200 Euro. „Das ist sicher mehr als 10.000 Euro wert", freut sich Lensky.
Von Brandenburg nach Malaysia
Auch Herr Yiin strahlt übers ganze Gesicht. Er ist im Auftrag seiner malaysischen Luftfahrtfirma hier und hat eben für 13.500 Euro "Joey" erstanden, einen der Versuchs-Prototypen. Yiin ist sich sicher das er mit seinem Einkauf noch "much fun" haben wird. "Da machen wir in Malaysia noch was draus", verspricht er. "Von der Arbeit, die hier in die Forschung gesteckt wurde, werden wir nun hoffentlich profitieren.“ Vielleicht werden sich dann die Luftschiffe, die in Brandenburg gebaut werden sollten, dereinst in den malysischen Himmel erheben.
Die riesige Halle "mal von innen sehen" wollten auch zwei Rentner aus der Umgebung. Bald soll hier ein Urwald-Erlebnispark entstehen - plus 500 Arbeitsplätze bereits im ersten Jahr. „Abwarten“ sagt einer der Ortsansässigen skeptisch. 500 Arbeitsplätze - das hatte schon mal jemand versprochen. Von der Auktion sind beide enttäuscht: „Die machen ja noch am meisten Umsatz mit den Bieterkarten", ärgern sie sich. Denn wer mit bieten will, muss für seine Nummernkarte erst einmal zehn Euro bezahlen. Kleiner Trost: einen hochglänzenden und großformatigen Fotokalender von Cargolifter gibt’s immerhin gratis. Der ist allerdings aus dem Jahre 2001.
Stand: 09.10.2003 21:11 Uhr
Hat tatsächlich jemand den Joey gekauft? Hätte ich nicht gedacht. Der muss ständig unter Druck gehalten werden. Es haben maximal zwei Leute Platz (inkl. Pilot) und für Passagiere ist er nicht geeignet, weil er ein bisschen bockig sein soll, wie ich hörte. Naja, ein Versuchsträger eben.
Ging die Joey-Halle eigentlich auch mit weg?
Ging die Joey-Halle eigentlich auch mit weg?
Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!
Für mich ist interessant, daß Joey offenbar an den neuen Investor gegangen ist. Man darf nicht vergessen, daß es sich um einen Prototypen handelt. Vielleicht plant man eine Weiterentwicklung - womöglich für Vergnügungsparks wie die schöne neue Tropenwelt
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,269035,00.html
10.10.03Kaum einer hatte erwartet, dass sich jemand für das kleine Frachtluftschiff von CargoLifter interessieren würde. Doch dann gab's sogar für einige Sekunden so etwas wie ein Bieterduell. 10.000 Euro, 12.500, 13.500 - zum ersten, zum zweiten, zum Dritten. Den Zuschlag erhielt Philip Yiin, Chef der Malaiischen Airship Group.
Er wisse noch nicht, was sein Unternehmen mit dem Luftschiff machen werde, sagte Yiin anschließend in gebrochenem Englisch, "will see".
http://shortnews.stern.de/shownews.cfm? ... _id=31138712.10.2003 17:07 Uhr News-ID: 481246
CargoLifter-Versteigerung war ein Flop
In einer großen Auktion sollte nunmehr das Inventar des gescheiterten Luftschiffbauers CargoLifter versteigert werden. Der addierte Wert der Startpreise lag dabei bei 1,9 Mio. Euro. Die Auktion erwies sich jedoch als großer Flop.
Gerade einmal eine Million Euro wurde in die Kassen des Auktionators gespült. Von 3000 angebotenen Positionen wechselten gerade einmal 900 ihren Besitzer. Vieles erwies sich als Ladenhüter, so z.B. der angebotene längste Schneidetisch der Welt.
Dieser hatte einst 2,5 Mio. Euro gekostet, war niemals benutzt worden, und lag bei einem Startpreis von 250.000 Euro. Begehrter war die Büroaustattung, und ein Mini-Luftschiff, welches für eine Summe von 13.500 Euro nach Malaysia ging.
Quelle: www.bwv-net.de
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Hallo,
ich hab in den Auktionskatalog auch den Modell-Teil (z.B. CL75 und CL160) gesehen. Weiß hier jemand ob es da noch einige zu verkaufen gibt?
ich hab in den Auktionskatalog auch den Modell-Teil (z.B. CL75 und CL160) gesehen. Weiß hier jemand ob es da noch einige zu verkaufen gibt?
Gruß
Sebastian
Sebastian