Werfthalle für Luftschiffe für Publikum geöffnet

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Frodo Baggins
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Werfthalle für Luftschiffe für Publikum geöffnet

Beitrag von Frodo Baggins »

Werfthalle für Luftschiffe für Publikum geöffnet

Brand (ddp-lbg). Die CargoLifter-Werfthalle in Brand öffnet auch
heute und am 3. Januar wieder ihre Tore für Besucher.
Bis März 2004 kann die größte freitragende Halle der Welt an jedem Samstag
(11.00 bis 16.00 Uhr) in ihrer ursprünglichen Ausstattung besichtigt werden.
Der neue Rundgang führt an dem mit 250 Metern längsten
Schneidetisch der Welt vorbei. Hüllenmaterial für den CargoLifter
kann in die Hände genommen werden. Zwei Luftschiffe überwintern in
der Halle. An ihnen wird die Funktionsweise von Luftschiffen
erläutert. Ab April wird die Halle zu einem Unterhaltungspark
umgebaut, und es werden Baustellenführungen angeboten.

Die Halle in Brand war für die Produktion von großen Luftschiffen
- den CargoLiftern - gebaut worden. Sie sollten Frachtgüter bis zu
160 Tonnen an entlegene Orte der Welt bringen.
Im Mai 2002 ging das Unternehmen jedoch in Insolvenz.
Ein malaysisches Konsortium will nun in der Halle ein Tropenparadies aufbauen. «Tropical Island» soll.
Anfang Oktober 2004 eröffnet werden.

Frodo.

Lifter
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Beitrag von Lifter »

05.01. IN DER LEEREN CARGOLIFTER-HALLE GIBT ES EINE NEUE ATTRAKTION: DAS ECHO!

Der letzte Schrei

LIANE STEPHAN

BRAND Kann jemand jodeln? Hallen-Führer Stephan Bachmann guckt in die Runde und ermuntert die Besucher mitten in der leeren Cargolifterhalle: "Singen oder rufen Sie mal etwas ganz laut. Hier gibt es ein tolles 11-Sekunden-Echo." Erheitert lauschen alle dem fröhlichen "Hollodriho", das einen Moment später durch die Halle hopst. Es klingt tatsächlich wie in den Bergen. Die Gruppe schaut ergriffen nach oben an die Decke. Einfach riesig, diese Halle!

Das Bauwerk ist auch nach der Pleite des Luftschiffbauers vor einem Jahr immer noch ein Besuchermagnet. Am Samstag kamen Neugierige in Scharen. Sie drängelten sich in den Shuttle-Bus, der jeweils zur vollen Stunde am Besucher-Parkplatz startete. Manche Besucher mussten sogar auf eine zweite Tour warten, weil niemand mehr rein passte.

Mit diesem Ansturm hatte auch Hallen-Führer Stephan Bachmann am Jahresbeginn überhaupt nicht gerechnet. "Wir sind regelrecht davon überrascht worden", sagte er. Trotzdem versprach er allen Gäste eine unterhaltsame Stunde. Darauf hatten sich die Besucher an diesem Tag auch eingestellt. Kerstin Mehnert war mit Mann René und den zwei Kindern aus Berlin gekommen. Sie nutzten einen Besuch bei den Eltern in Wildau, um sich endlich mal die berühmte Halle anzuschauen. "Hier wird sich ja demnächst alles verändern", meinte sie. Doch auf die Zukunft wollte Hallen-Führer Bachmann erst am Schluss des Rundgangs eingehen. Vorher plauderte er über Luftschiffe, Königszapfen und gescheiterte Visionen. Er outete sich als ehemaliger Mitarbeiter von Cargolifter und gab zu: "Ich habe diese Firma geliebt. Mir fiel es sehr, sehr schwer, mich auf die neuen Pläne umzustellen." Die Anwesenden nickten verständnisvoll, löcherten ihn aber auch mit Fragen: Wie groß sollte das Luftschiff sein? Womit sollte es angetrieben werden? Warum ist das Projekt gescheitert? Verbitterte Aktionäre meldeten sich nicht zu Wort. "Das gab es aber auch schon", so Bachmann. Gern erzählt er von den prominenten Gästen, die sich hier zu Cargolifter-Zeiten tummelten. Als 2001 Verona Feldbusch einen Film drehte, wollte kein Mitarbeiter einen freien Tag nehmen.

Am Ende des Rundgangs gab es den angkündigten Blick in die Zukunft. Es hatte sich aber schon herum gesprochen, dass hier ein Tropen-Paradies entstehen soll. Einige Anwesende murrten. Stephan Bachmann zuckte mit den Schultern: "Ein Luftschiff wäre mir auch lieber. Aber es wäre doch schade, wenn man diese schöne Halle nicht nutzen würde." Außerdem werden damit Jobs geschaffen. Vielleicht sei sogar einer für ihn selbst dabei, hofft er.

Noch im Frühjahr will der Investor aus Malaysia mit dem Umbau beginnen. Bachmann verabschiedete sich von den Besuchern mit den Worten: "Na dann, bis zum nächstes Jahr. Dann sehen wir uns vielleicht unter Palmen, an der Lagune und mit einem Cocktail in der Hand." Eine Besucherin rief zurück: "Und Sie sind dann der Bademeister!"

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