MAZ 230204: Tropen-Planer verunsichert

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MAZ 230204: Tropen-Planer verunsichert

Beitrag von Lifter »

http://www.maerkischeallgemeine.de/?loc ... weiter=500

23.02. POLITIKER ZWEIFELN AN PROJEKT / ANTRAG GEGEN CARGOLIFTER-INSOLVENZVERWALTER

Tropenpark-Planer verunsichert


GERALD DIETZ

BRAND Das hätte Colin Au nicht gedacht. Da will der malaysische Touristikunternehmer "das Glück nach Brandenburg bringen" und fragt sich nun, ob das überhaupt erwünscht ist. "Wir sind schon ein wenig verunsichert", sagt der Geschäftsführer des in der früheren Cargolifter-Werft in Brand (Dahme-Spreewald) geplanten Freizeitparks Tropical Island, Joachim Hagemann. Nachdem Zweifel zur Wirtschaftlichkeit des Vorhabens laut geworden sind und dann auch noch publik wurde, dass das Potsdamer Wirtschaftsministerium der beantragten Förderung ablehnend gegenübersteht, fragt sich der Chef des geplanten künstlichen Tropenwalds: "Will man uns überhaupt?"

In der Tat wächst die Sorge, das 70 Millionen Euro schwere Vorhaben könnte nach der Pleite des Luftschiffbauers Cargolifter zum zweiten Desaster in Brand werden. "Das können wir uns nicht leisten", sagt der PDS-Landesvorsitzende Ralf Christoffers. Er zweifelt, dass die geplanten 2,4 bis drei Millionen Besucher im Jahr auch wirklich zusammenkommen. "Noch dazu wenn es bislang nach meinem Wissen keine Verträge mit Reiseveranstaltern gibt", so Christoffers.

Auch der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Landtag, Heiko Müller (SPD), sagt: "Wir haben Fragen." Der Standort sei vorbelastet und der Investor noch schwer erkennbar. Noch dazu sei der Ausschuss bislang vom Wirtschaftsministerium falsch informiert worden. "Aber wir müssen dem Projekt eine faire Chance geben", so Müller. Um Zweifel auszuräumen, will er das Unternehmen einladen.

Störfeuer kommt noch aus einer anderen Richtung. Die von Cargolifter-Aktionären gegründete Initiative "Zukunft in Brand" hat mit Unterstützung des Vorstands des insolventen Unternehmens, Hans-Georg Engelken, einen Entlassungsantrag gegen den Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning beim Amtsgericht in Cottbus gestellt. Mönning hatte mit Unterstützung des Gläubiger-Ausschusses die Werft für 20 Millionen Euro an Tropical Island verkauft.

Einer der Kernvorwürfe sei, dass Mönning dafür von den Investoren eine Provision von 180 000 Euro bekommen habe, sagt Amtsgerichtsdirektor Wolfgang Rupieper. "Alles Quatsch", sagt Tropical-Island-Geschäftsführer Hagemann. Das sei ein Zuschuss gewesen, um den Bestand der Halle zu bewahren. Mönning bezeichnet den Vorwurf als "an eine Realsatire erinnernd". Das Geld sei ein Zuschuss in die Insolvenzmasse als Beitrag für die Wartung und Bewachung der Halle gewesen, der in sechs Tranchen à 30 000 Euro geflossen ist. Mönning warnt: "Hier wird ein planmäßig laufendes Projekt bewusst zerredet." Das Amtsgericht will in drei Wochen entscheiden. Viel Aussicht auf Erfolg hat der Antrag wohl nicht. In den vergangenen zehn Jahren seien am Amtsgericht bei rund 6000 Insolvenzverfahren nur ein oder zwei Verwalter abgesetzt worden, sagt Direktor Rupieper.

Seine ablehnende Haltung gegenüber den von Tropical Island beantragten Fördergeldern von 13 Millionen Euro hat Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) erst kürzlich im Wirtschaftsausschuss deutlich gemacht. Eine Ablehnung der Förderung werde das Projekt zwar nicht grundsätzlich in Frage stellen, sagt Hagemann. Dennoch sei dann mit Verzögerungen zu rechnen, weil man sich mit der Vergabe von Aufträgen mehr Zeit lassen müsse. "Wir müssen uns dann vielleicht dem, was uns Geld kostet, mit mehr Ruhe widmen", so Hagemann. Statt wie geplant im Oktober könne sich dann die Eröffnung des Tropenparks bis 2005 hinziehen.

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Beitrag von Lifter »

http://www.tagesspiegel.de/brandenburg/ ... 95.asp#art

Der Dschungel muss noch warten

Der Zeitplan für den Umbau der Cargolifter-Halle in Brand zu einer tropischen Erlebnis- und Badewelt ist wohl nicht mehr zu halten


Von Claus-Dieter Steyer

Brand. Der Zeitplan zur Eröffnung des Tropenparks in der ehemaligen Cargolifter-Halle in Brand ist kaum noch zu halten. Das geht aus internen Berechnungen der zuständigen Kreisverwaltung Dahme-Spreewald in Lübben hervor. Grund für die Zweifel sind die zahlreichen Widersprüche gegen die Anfang Februar erteilte Genehmigung für den Umbau der riesigen Halle. Man wisse zwar nicht genau, wie das malaysisch-britische Unternehmen arbeite, aber der 2. Oktober sei für die Eröffnung ein „sehr ehrgeiziges Ziel“, sagte ein leitender Angestellter der Behörde. Der Landkreis unterstütze aber das Vorhaben für eine tropische Erlebniswelt „mit aller Kraft“, da es keinen anderen Interessenten für die riesige Halle gebe.

Bislang haben die Arbeiten in dem acht Fußballfelder großen Monstrum auf dem 70 Kilometer südlich Berlins gelegenen ehemaligen Flugplatz Brand noch nicht begonnen. Die Beantwortung aller Einsprüche, die sich unter anderem gegen die angeblich unzureichende Einbeziehung umliegender Gemeinden und gegen den hohen Energieverbrauch richten, dürfte sich bis April hinziehen.

Am 2. Oktober sollte das „Tropical Island“ am Randes des Spreewaldes seine Türen öffnen. Hauptinvestors Colin Au aus Malaysia erwartet jährlich drei Millionen Besucher, die auf einem 1,2 Kilometer langen Dschungelpfad exotische Landschaften erleben, sich in einem großen Badesee und auf einem Sandstrand erholen oder sich in einem der sechs Spezialitätenrestaurants amüsieren könnten. Colin Au hatte die 360 Meter lange, 210 Meter breite und 107 Meter hohe Halle sowie das 550 Hektar große Außengelände im Sommer vergangenen Jahres für 17,5 Millionen Euro gekauft. Der Umbau soll rund 50 Millionen Euro kosten. Für die Infrastruktur sind Fördermittel bei der Landesinvestitionsbank beantragt worden.

Der Verwalter des restlichen Vermögens der im Sommer 2002 in die Pleite gerutschten Cargolifter AG, Rolf-Dieter Mönning, bestätigt die zahlreichen Einwände gegen die Baugenehmigung. „Das ist die Folge des deutschen Baurechts“, sagt der in Aachen arbeitende Jurist. „Jeder, der sich von irgendeiner Sache betroffen fühlt, kann Widerspruch erheben.“ Die meisten Einwände kämen von den in der Initiative „Zukunft in Brand“ zusammengeschlossenen Aktionäre der gescheiterten Cargolifter AG.

70 000 Aktionäre hatten einst 307 Millionen Euro für das Luftfahrtunternehmen aufgebracht. Eine aktive Gruppe von etwa 200 Mitgliedern will sich mit dem Verlust ihres Vermögens noch immer nicht abfinden und sucht die Schuld dafür beim Insolvenzverwalter. In einem Schreiben an das zuständige Amtsgericht Cottbus werden Rolf-Dieter Mönning „fehlende Unabhängigkeit“ und „mangelnde Eignung“ vorgeworfen. Es bestehe außerdem der Verdacht auf strafbare Handlungen. Gefordert wird deshalb die einstweilige Entlassung des Insolvenzverwalters. Konkret wird Mönning unterstellt, er habe 180 000 Euro Provision von den Käufern der Halle erhalten. Tatsächlich existiert eine Provisions-Passage im Kaufvertrag. „Allerdings bedeutet Provision in diesem Fall keineswegs eine zusätzliche Einnahme für mich, sondern nur die Hinterlegung einer Summe im Falle des nachträglichen Scheiterns des Kaufvertrages“, erklärt Mönning. Das Geld sei für Versicherungen, Energiekosten und andere Dinge bestimmt.

Der Sprecher des Cottbuser Amtsgerichtes, Wolfgang Rupieper, bezeichnete die Vorwürfe gegen Mönning als bekannt. Schon im Oktober 2003 habe sich das Gericht damit beschäftigt. Es sei damals ein Übersetzungsfehler ermittelt worden. Nun werde die Angelegenheit erneut geprüft. Insovenzverwalter dürften niemals zusätzliche Provisionen annehmen. Allerdings sei von den jetzt begonnenen Ermittlungen der Verkauf der Cargolifter-Halle an die malaysisch-britischen Investoren nicht betroffen.

Nicht nur die Aktionäre, auch zahlreiche Brandenburger Politiker äußern mehr und mehr Kritik am geplanten Tropenpark. Der Wirtschaftsausschuss des Landtages beklagte fehlende Informationen über das Projekt. ??? von SPD und CDU bezweifelten die angestrebte Zahl von jährlich drei Millionen Besuchern. PDS-Landeschef Ralf Christoffers stellte die gesamte Wirtschaftlichkeit des Vorhabens in Frage.

Bei den Investoren bleiben solche Kritiken nicht ohne Wirkung. „Wir dachten bislang, wir wären willkommen“, sagte Joachim Hagemann, Geschäftsführer der Tropical Island Management GmbH. „Wenn das Land aber auf 500 Arbeitsplätze verzichten will, muss es das klipp und klar sagen. Die Jobs seien nur durch Menschen aus der Region zu besetzen. Hagemann beklagte einen „seltsamen Umgang mit Unternehmern“. Es sei ungewöhnlich, dass sich ein Wirtschaftsminister nur über die Presse äußere. Konkret sprach er den Antrag auf öffentliche Fördermittel an. „Wir sprechen vertraulich mit der Bank und erfahren die Ablehnung des Ministers Junghanns aus den Medien.“

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Bei den Investoren bleiben solche Kritiken nicht ohne Wirkung. „Wir dachten bislang, wir wären willkommen“, sagte Joachim Hagemann, Geschäftsführer der Tropical Island Management GmbH. „Wenn das Land aber auf 500 Arbeitsplätze verzichten will, muss es das klipp und klar sagen. Die Jobs seien nur durch Menschen aus der Region zu besetzen. Hagemann beklagte einen „seltsamen Umgang mit Unternehmern“. Es sei ungewöhnlich, dass sich ein Wirtschaftsminister nur über die Presse äußere. Konkret sprach er den Antrag auf öffentliche Fördermittel an. „Wir sprechen vertraulich mit der Bank und erfahren die Ablehnung des Ministers Junghanns aus den Medien.“
Hey, warum sollte es Herrn Hagemann anders ergehen, als allen anderen, die mit Junghanns zu tun haben? Er hat vielleicht noch nicht gemerkt, dass er es mit Politikern und nicht mit Betriebs- und Volkswirten zu tun hat.

Vielleicht ist man durch Herrn Mönning einfach nur falsch beraten und die Komplexität des Themas massiv unterschätzt worden.

Gerade in Brandenburg sollte man eine gewisse Sensibilität entwickelt haben was die Aussagen bezüglich Fördergelder betrifft.
Da kann man halt vorher nicht erzählen, dass man keine Fördergelder benötige und das Projekt 1:1 aus Eigenmitteln finanziert werde. Das war schließlich das ausschlaggebende Moment, dass Au den Zuschlag erhalten habe.

CargoLifter hat alles offen gelegt und wie versprochen mit Hilfe der 35 Mio Förderung die Halle gebaut. Ohne die Gelder der Aktionäre wäre dort aber immer noch eine Konversionsbrache und das Land Brandenburg bräuchte sich gar nicht erst den Kopf über eine anderweitige nutzung zerbrechen.

Hagemann hingegen droht schon mit Projektverschiebung, wenn die nachträglich bekannt gewordene Förderung nicht genehmigt wird. Ist das seriös?

Wenn man dann hintenrum hier ein Milliönchen und da ein Milliönchen haben will, dann muss man sich ein paar Fragen schon gefallen lassen, oder? Wenn das alles so in Ordung gewesen wäre, hätte man doch von vornherein mit offenen Karten spielen können.

Jetzt fühlen sich auch die Politiker veräppelt, die - die Wahlen drohen - schnell das rettende Ufer suchen, bevor sie selbst in dem nächsten Politik-Skandal verwickelt werden. Da hacken dann auch mal Koalitionspartner aufeinander rum.

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Seine ablehnende Haltung gegenüber den von Tropical Island beantragten Fördergeldern von 13 Millionen Euro hat Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) erst kürzlich im Wirtschaftsausschuss deutlich gemacht. Eine Ablehnung der Förderung werde das Projekt zwar nicht grundsätzlich in Frage stellen, sagt Hagemann. Dennoch sei dann mit Verzögerungen zu rechnen, weil man sich mit der Vergabe von Aufträgen mehr Zeit lassen müsse. "Wir müssen uns dann vielleicht dem, was uns Geld kostet, mit mehr Ruhe widmen", so Hagemann. Statt wie geplant im Oktober könne sich dann die Eröffnung des Tropenparks bis 2005 hinziehen.
Weiss der Mann eigentlich, was er da spricht?

Mit anderen Worten: Mit den Fördergeldern wäre ich wesentlich weniger umsichtig umgegangen als ich es jetzt mit dem eigenen Geld gedenke zu tun. Da kann er gleich Harakiri machen, wenn er mit dieser Argumentation versucht, irgendjemanden von dem Sinn des Gewächshauses zu überzeugen.

ich dachte, die schwimmen nur so im Geld? Jetzt scheitert es an den paar Milliönchen ?? Ich krieg mich nicht mehr ein. Ein Possenspiel, welches eine Würdigung durch Regisseur Wedel verdient hätte.

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Eine Ablehnung der Förderung werde das Projekt zwar nicht grundsätzlich in Frage stellen, sagt Hagemann. Dennoch sei dann mit Verzögerungen zu rechnen, weil man sich mit der Vergabe von Aufträgen mehr Zeit lassen müsse. "Wir müssen uns dann vielleicht dem, was uns Geld kostet, mit mehr Ruhe widmen", so Hagemann. Statt wie geplant im Oktober könne sich dann die Eröffnung des Tropenparks bis 2005 hinziehen.
Wenn es noch Brandenburgische Landespolitiker gegeben haben sollte, die erwogen hatten, Tropical Island zu fördern, so dürften sie jetzt eines Besseren belehrt worden sein. Einem solchen Menschen wie Hagemann, darf man keinesfalls Steuergelder anvertrauen!
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

anfangs tönte doch selbst gablenz das man bei CL ohne fördergelder/öffentliche mittel auskommen wollte...........
MFG

Matthias

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

@ matthias / wismar

Immerhin hat Herr Dr. von Gablenz ca. 300 Mio. aus dem Volk eingeworben, bevor er um Fördergelder anstand. Herr Colin Au möchte mal eben so 13 Mio. haben, der Mann hat nicht einmal ein Büro in Deutschland! Und nachweisen kann er nicht einmal Verträge mit Reiseunternehmern....oder wie er auf die phantastisch anmutende Zahl von 3 Mio. Besuchern p.a. kommt, währenddessen bei den anderen Joy-Immobilien in Deutschland Totentanz herrscht!

Mir ist es unverständlich, dass wir in der Bundesrepublik Vergnügungsparks bauen lassen wollen, subventioniert mit Steuergeldern, währenddessen ein Unternehmen nach dem anderen in die Insolvenz geht. Wer will denn da die Eintrittsgelder und die Bewirtung bezahlen? So ein Besuch kostet viel Geld, wo soll das denn her kommen? Wer wirklich Geld verdient, der schaut sich das Spektakel in den entsprechenden Ländern an und nicht so eine Surrogate-Veranstaltung! Das echte Sonne der künstlichen vorzuziehen ist, das weiß jede griechische Landschildkröte...nur die Menschen gehen so einem Mann auf den Leim.

Überhaupt, welche Arbeitsplätze sollen denn wie belegt werden, gibt es da eine Spezifikation zu oder wird das alles erst mal so in Bausch und Bogen erklärt, um Druck zu machen? Zauberwaffe Arbeitsplätze? Haben wir eigentlich keine deutschen Unternehmer mehr?

Oder haben die alle die Nase voll, wenn sie daran denken, wie man auf jemandem herumhackt, nur weil er was Großes wagte und nicht im ersten Anlauf durch kam. Schreckt das jetzt gar zu sehr ab?

Beate Kalauch

hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

Matthias/Wismar hat geschrieben:anfangs tönte doch selbst gablenz das man bei CL ohne fördergelder/öffentliche mittel auskommen wollte...........
Hallo Matthias,
es ist im Grundsatz sicherlich richtig, das man ursprünglich die Politik raushalten wollte (zumindest habe ich das auch in CL Veröffentlichungen gelesen), was wohl auch besser gewesen wäre, wie man heute sieht. Sicherlich hast Du auch recht wenn Du sagst, das einem Investor ganz gleich ob er eine Gärtnerei oder eine Luftschiffwerft aufziehen will die gleichen staatlichen Unterstützungen zustehen.
Es ist aber schon ein Unterschied, ob ich mir erst eine positive Haltung in einem staatlich dominierten Gläubigerausschuß verschaffe, die mir den Zuschlag für ein Gelände weit unter Wert erteilen soll. Solange den Mund über Fördergelder halte, wie öffentliche Stellen mir die Anträge und Genehmigungen erteilen sollen und in dem Moment wo dies soweit in trockenen Tüchern erscheint, plötzlich doch Forderungen stelle. Die Frage ist also nicht unbedingt die Tatsache, des Anträge stellens, das mag soweit legitim sein, sondern der Verhaltensweisen die hier an den Tag gelegt werden. Abgesehen davon, das jetzt, beim ersten Anzeichen von Gegenwind, gleich mit der Drohkulisse: "Dann bekommt Ihr eben die Arbeitsplätze nicht oder später" wohl auch eine eigene Sprache spricht.

MfG Peter
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach
Meinung anderer Leute nicht fertigbringt. (Aymé, Marcel)

Juliette
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Beitrag von Juliette »

@Matthias,

ich gucke schon eine Zeit lang, was du so verzapfst.

Fördergelder kriegt man sehr viel wahrscheinlicher bewilligt für gute Ideen. Wenn CargoLifter Fördergelder bekam, dann weil man die Idee mal klasse fand. Bis schließlich die Leute vom Fördern bei CL genug hatten... Die glaubten, CL160 macht man mal eben so mit links.
Und ein Tropenpark in einer Luftschiffhalle, der bekommt von Anfang an keine Fördermittel. Warum? Weil man eben nur gute Ideen fördert und keinen Palmenschwachsinn in einer High-Tech-Luftschiffhalle fördern will. Das würde sich niemand trauen heutzutage, wo man weiß, daß die Halle eigentlich für aktuell in Planung befindliche Luftschiffprojekte geeigneter wäre. Kein Politiker will den Palmenschwachsinn wirklich. Diesem Palmenunfug gebe ich kein Jahr, dann wird daraus wieder eine Luftschiffhalle.

So ist das eben.
Ich habe übrigens seit ein paar Tagen wieder CL-Aktien :-)

Juliette

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Beitrag von Lifter »

Nachdem die Lausitzer ein wenig vom Informationsfluß abgeschnitten wurde, hinkt sie jetzt immer hinterher mit den Hofverlautbarungen.
Die RUNDSCHAU meldete, dass der CargoLifter-Halle der Abriss droht
Ja, nachdem Mönning seine Gedanken in deren Tastatur hat fließen lassen. Man erinnere sich: Altomare und sein AR scheuen sich in D zu investieren wegen der Einstellung zum Irak-Engagement.

Später sollen sogar quasi kriminell organisierte Aktionäre herrn Altomare bedroht haben. Komisch, Herr Altomare stellte in einem persönlichen Gespräch in Berlin gänzlich andere Vermutungen zu diesen Verlautbarungen an. Aber er wird noch Gelegenheit haben, einige Hintergründe zu Protokoll zu geben.

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=530436

Lausitzer Rundschau: Brandenburgs Politik und der Tropenpark
[23.02.2004 - 19:29 Uhr]

Cottbus (ots) - Es ist gerade ein Jahr her, da fuhr Brandenburgs
Politikern der Schreck durch die Glieder. Die RUNDSCHAU meldete, dass
der CargoLifter-Halle der Abriss droht. Kein Investor wollte sie
haben. Einer nahm sie dann doch: Colin Au mit seinen
Tropenpark-Plänen rettete dem Prestigeobjekt Brandenburger
Wirtschaftspolitik das Leben. Hätte er es verlangt, er wäre damals
wahrscheinlich auf Händen durch die Amtsstuben getragen worden.
Lautes Aufatmen war zu vernehmen, dass da einer kommt aus dem fernen
Asien, um hier 500 Arbeitsplätze zu schaffen. Kein anderes
Wirtschaftsprojekt in Brandenburg bringt auch nur einen annähernd so
großen Effekt, ausgenommen sicher der Großflughafen, falls er denn
irgendwann entsteht. Die Sache ist so gigantisch, dass in
Brandenburgs Landtag und Ministerien mittlerweile wieder die Angst
eingekehrt ist. Schafft dieser Colin Au das überhaupt? Ist das Risiko
nicht viel zu groß? Was ist, wenn nicht genügend Besucher kommen?
Sollten wir uns da nicht besser raushalten, falls es schief geht? Der
Investor hat diese kopflose Haltung mit Befremden registriert. Er
macht, was Unternehmer tun: ein Risiko eingehen. Aber er verlangt,
dass sich Brandenburgs Verantwortliche ebenso positionieren. Wer A zu
CargoLifter gesagt hat, muss jetzt B zu Tropical Island sagen. Oder
er hätte das Projekt von vornherein ablehnen müssen.


ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
Email: lr@lr-online.de

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Beitrag von Lifter »

http://www.lr-online.de/nachrichten/wir ... 10b936785c

Bartonek at his best !! Bekommt der Freikarten ?? :lol:

24.02.2004

Verärgerung bei Tropical
Investoren fühlen sich in Brandenburg nicht willkommen


Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) wird heute in Kuala Lumpur (Malaysia) dazu Stellung beziehen müssen, ob Brandenburg die 500 Arbeitsplätze, die Tropical Island in Brand bei Lübben bis zum Herbst schaffen will, nun haben will oder nicht. Der Vorstand des malaysisch-britischen Konzerns, der neben dem Tropical-Island-Chef Colin Au Investor des Tropenparks ist, hat schon längerfristig um das Gespräch gebeten. Die Geldgeber sind irritiert und verärgert darüber, dass Brandenburg zu dem Projekt keine klare Position bezieht.


Der deutsche Geschäftsführer der Tropical Island Asset Management GmbH, Joachim Hagemann, macht aus seinem Unmut keinen Hehl. «Wenn man uns hier nicht haben will, dann sollte man uns deutlich sagen: Packt eure Sachen.» Hagemann und sein noch kleines Team haben lange, vertrauliche Gespräche mit Vertretern von Ministerien und der Investitionsbank des Landes Brandenburg geführt, bei denen es auch um Fördermöglichkeiten ging. Das – bisherige – Ergebnis erfuhren die Tropical-Manager aus der Zeitung. Junghanns verkündete über die Medien, es werde eine Förderung nur für infrastrukturelle Investitionen geben.
Das wäre laut Hagemann eine zu vernachlässigende Summe. Er beziffert die von Tropical zu tätigenden Infrastrukturausgaben auf lediglich etwa zwei Millionen Euro bei einer Gesamtinvestition von rund 70 Millionen Euro. Sich um eine Förderung auf zwei Millionen Euro zu bemühen, wäre den Aufwand kaum wert, meint der aus Hamburg kommende Banker. Ihn ärgert vor allem der «schlechte Stil» von Junghanns, «mit der Presse zu reden, aber nicht mit uns» . Und er fügt hinzu: «Wir fühlen uns so, als ob man uns gar nicht will. Wir sind mehr als verunsichert.»
Zum negativen Umfeld für Tropical Island in Brandenburg gehören zweifellos auch Politiker-Statements. So hatte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Landtag, Heiko Müller (SPD), vergangene Woche erklärt, wegen einer bisher dürftigen Datenlage seien die Zweifel an dem Vorhaben nicht ausgeräumt. Der PDS-Abgeordnete Ralf Christoffers hatte gar moniert, Tropical Island besitze im touristischen Bereich keine Erfahrung. Er ignorierte damit praktisch das gesamte Berufsleben Colin Aus, der im asiatischen Raum eine große Kreuzfahrtschiff-Reederei aufgebaut und geleitet hatte.

Bereits zehn Millionen ausgegeben
Tatsächlich ist die Datenlage über Tropical Island alles andere als schlecht. Von den angekündigten 70 Millionen Euro hat das Unternehmen nach Angaben Hagemanns bereits zehn Millionen Euro für das Projekt ausgegeben. Beglichen wurden damit die bislang fällige Anzahlung für die Halle (Gesamtpreis rund 20 Millionen Euro), Anwaltskosten, Gehälter sowie Gebühren (Baugenehmigungen, Immobilien-Umschreibungen). Gekauft wurden aber auch bereits 500 tropische Bäume, die zurzeit in Holland und Thailand für Tropical Island heranwachsen.
Zur Datenlage gehören ebenso die Ende Januar vom Landkreis Dahme-Spreewald erteilten Baugenehmigungen. Die Unterlagen dafür waren vom Kreis in rekordverdächtiger Zeit erstellt worden. Gegen die Baugenehmigungen liegen mehrere Einsprüche vor, die meisten sollen von der CargoLifter-Aktionärsinitiative «Zukunft in Brand» stammen, die sich nicht mit einer neuen Zukunft in Brand anfreunden kann.
Zur Datenlage gehört, dass die Ausschreibungen für die Bauarbeiten, die im April beginnen sollen, erfolgt sind. Der CargoLifter-Insolvenzverwalter Prof. Rolf-Dieter Mönning hat Order, die ehemalige Luftschiffhalle schnellstens zu beräumen. Dazu muss, wie er berichtet, der von CargoLifter für das Fertigen der Luftschiffhüllen angeschaffte «längste Schneidetisch der Welt» zerlegt und anderswo gelagert werden. Bislang erwies er sich als unverkäuflich. Auch Mönning spricht vom «Defätismus in Brandenburg» und bezeichnet die fehlende Kooperationsbereitschaft mit Tropical Island als «starken Tobak, so, als könnten wir uns die Investoren aussuchen» .
Hagemann bestreitet, dass die Investoren je erklärt hätten, überhaupt keine Fördermittel in Anspruch nehmen zu wollen. Diese Aussage habe sich nur auf den Kauf der bereits geförderten Halle bezogen. «Wir stecken aber noch 50 Millionen Euro in den Umbau.» Auf die Frage, wie hoch die Fördermittel nach den Berechnungen von Tropical Island sein müssten, erklärte Hagemann, es gebe solche konkreten Berechnungen nicht. Derzeit werde geprüft, auch in Gesprächen mit der ILB, was überhaupt förderfähig ist.

Was wird ohne Fördermittel«
Und was wird, wenn es keine Fördermittel gibt» Zieht sich Tropical dann zurück? Hagemann vermutet, dass die Investoren das Projekt nicht abhängig machen werden von Fördermitteln, eher vom Gesamtklima. Er schränkt aber ein: «Es gibt keinen Beschluss unserer Gremien dazu.» Es könne beispielsweise sein, «dass wir dann die Realisierung des Projektes strecken» . Aber das sei nur eine Variante, eine Überlegung von ihm. Eine Entscheidung der Investoren dazu gebe es nicht.
Bislang hält Tropical Island an seinem ehrgeizigen Ziel fest, den Tropenpark am 2. Oktober zu eröffnen. Dazu müssten die Baufirmen dann fast rund um die Uhr arbeiten. Würde das Projekt zeitlich gestreckt, dann könnten die Firmen es ohne Zuschläge in der normalen Arbeitszeit realisieren, es würde billiger. Natürlich kämen dann auch die Arbeitsplätze später.

Hintergrund Wie viele Besucher braucht der Tropenpark?
Die Angst der Politiker in Brandenburg, mit Tropical nach Lausitz-Ring, CargoLifter, Chipfabrik oder Chemiestandort Premnitz ein weiteres Desaster zu erleben, macht sich an den erwarteten Besucherzahlen fest.
Colin Au hatte zunächst erklärt, er rechne mit drei Millionen Besuchern jährlich, Ende Januar sprach er von 2,5 bis drei Millionen. Zweifler glauben nicht, dass die Region Berlin-Brandenburg solche Zahlen hergibt.
Die Wirtschaftlichkeit des Tropenparks wäre aber auch mit weniger Besuchern gegeben, wie Joachim Hagemann versichert. Wie viele es konkret sein müssten, sagt er nicht, verweist aber auf die Möglichkeit, bei Bedarf die Kosten zu senken, indem die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Derzeit ist die Öffnung rund um die Uhr vorgesehen.



Von Rolf Bartonek

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Beitrag von Lifter »

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) wird heute in Kuala Lumpur (Malaysia) dazu Stellung beziehen müssen, ob Brandenburg die 500 Arbeitsplätze, die Tropical Island in Brand bei Lübben bis zum Herbst schaffen will, nun haben will oder nicht.
Das hatten man seinen Vorgänger auch schon mal gefragt. Seine Antwort ist bekannt: Nein!
Barndenburg braucht keine Kartenabknippser-, Liegestuhlrücker- oder Snackserviererjobs. Haben die das nicht begriffen?
Es geht um WERTSCHÖPFUNG. Das produziert Arbeitsplätze.
Innovation und der Mut, neue Wege zu gehen.
Das Land hat sich anscheinend durch Mönning massiv beeinflussen lassen und wacht jetzt langsam aus dem süßen Traum auf, den es seit letztem Sommer geträumt hat.
Der Vorstand des malaysisch-britischen Konzerns, der neben dem Tropical-Island-Chef Colin Au Investor des Tropenparks ist, hat schon längerfristig um das Gespräch gebeten. Die Geldgeber sind irritiert und verärgert darüber, dass Brandenburg zu dem Projekt keine klare Position bezieht.
Wieso keine klare Position? Was ist an "keine Fördermittel!" unklar oder nicht zu verstehen? Wer geschickt den Eindruck vermittelt hat, dass man alles aus der Portokasse bezahlen könne und nicht im Entfertesten Gelder des Staates brauche (das war schließlich laut Pressemeldungen maßgeblich der Zuschlagsgrund), muss sich nicht wundern, dass einige Beteiligte die Rolle rückwärts nicht nachvollziehen können. Schlicht gesagt sind die Investoren, wenn sie denn tatsächlich here Absichten hegen, einfach schlecht beraten worden. Wenn man schon CCP engagiert, sollte man auch das volle Programm buchen und nicht nach den ersten Metern den Job einem völlig überforderten Insolvenzverwalter überlassen, der den Überblick verloren hat und seine Stellung und sein Können massiv überschätzt.

Der deutsche Geschäftsführer der Tropical Island Asset Management GmbH, Joachim Hagemann, macht aus seinem Unmut keinen Hehl. «Wenn man uns hier nicht haben will, dann sollte man uns deutlich sagen: Packt eure Sachen.»
Vielleicht sollte Herr Hagemann mal seine Hausaufgaben machen bevor er auf denen herumdrischt, die er und sein aufblühendes Unternehmen noch in zukunft benötigen wird. Beleidigte Leberwurst spielen zeugt nicht von großer Professionalität.
Vielleicht sollte er mal im Nachbarkreis bei ENSIS anrufen. Da gibt es nette Geschichten auszutauschen.
Hagemann und sein noch kleines Team haben lange, vertrauliche Gespräche mit Vertretern von Ministerien und der Investitionsbank des Landes Brandenburg geführt, bei denen es auch um Fördermöglichkeiten ging. Das – bisherige – Ergebnis erfuhren die Tropical-Manager aus der Zeitung. Junghanns verkündete über die Medien, es werde eine Förderung nur für infrastrukturelle Investitionen geben.
Ja, ja, Geschichte wiederholt sich. CargoLifter hat auch erst aus der Presse erfahren, dass angeblich die Unterlagen im WiMi erstens noch nicht eingetroffen seien und zweitens keine hinreichende Grundlage für eine Förderung bilden würden. Hääääh?
Warum beschleicht mich ein ungutes Gefühl, dass Herr Hagemann eigentlich eine ganz fleißige Ameisenarmee anstatt "ein kleines Team" auf dem Brand haben müßte? Wieso hört man von Auschreibungen, mit denen die Firmen nichts anfangen können oder sogar fehlerhaft sind, noch wissen, an wen sie sich wenden müssen? Zeugt das von Professionalität?
Das wäre laut Hagemann eine zu vernachlässigende Summe.
Hätte man von Beginn an ehrlich gesagt, dass man entsprechend gefördert werden möchte, hätte man entweder nicht den Zuschlag bekommen oder die Politiker wären einverstanden gewesen.
Anscheinend rechnete man mit dem ersten Fall, sonst hätte man ja mit offenen Karten spielen können. Nun, nachdem vollendete Tatsachen geschaffen worden sind, setzt man die Daumenschrauben massiv an. Das grenzt an Erpressung. So fassen es die beteiligten Politiker es anscheinend auch auf, sonst würden sie sich nicht so vehement wehren.
Er beziffert die von Tropical zu tätigenden Infrastrukturausgaben auf lediglich etwa zwei Millionen Euro bei einer Gesamtinvestition von rund 70 Millionen Euro. Sich um eine Förderung auf zwei Millionen Euro zu bemühen, wäre den Aufwand kaum wert, meint der aus Hamburg kommende Banker.
Das vervollständigt das Bild von Herrn Hagemann. Erstens: Wie kann man auf die Idee kommen, einen Banker zum GF eines Freizeitparks zu machen? Das scheinen die Schwerpunkte anscheinend gleich richtig gesetzt worden zu sein. Zweitens: Sind 2 Mio. Euro kein Geld? Das nährt das Bild von den "Peanuts" des Herrn Breuer. Auch die Aussage, man müsse nun etwas genauer planen, wenn man das eigene Geld anstatt die Fördergelder verwende, ist mehr als unglücklich.

Ihn ärgert vor allem der «schlechte Stil» von Junghanns, «mit der Presse zu reden, aber nicht mit uns» . Und er fügt hinzu: «Wir fühlen uns so, als ob man uns gar nicht will. Wir sind mehr als verunsichert.»
Herr Hagemann sollte gelernt haben - zumindest hätte Mönning ihm das sagen können -, dass die Brandenburger Politik relativ resistent gegen öffentliche Anwürfe ist. Die Tatsache, dass er sein Seelenleben in der Lausitzer ausbreitet, zeugt nicht gerade von einer guten Vorbereitung.
Zum negativen Umfeld für Tropical Island in Brandenburg gehören zweifellos auch Politiker-Statements. So hatte der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Landtag, Heiko Müller (SPD), vergangene Woche erklärt, wegen einer bisher dürftigen Datenlage seien die Zweifel an dem Vorhaben nicht ausgeräumt. Der PDS-Abgeordnete Ralf Christoffers hatte gar moniert, Tropical Island besitze im touristischen Bereich keine Erfahrung.
Jau, gleich druff auf alle, die sich gerade in einem Landtagswahlkampf befinden. Das kommt unheimlich gut an in einer Phase, wo jeder versucht, sich von den Fettnäpfen der jeweils anderen zu distanzieren. Siehe die Posse um den Chip-Untersuchungsausschuß. Vielleicht sollte Herr Prinz noch einmal von Herrn Mönning reaktiviert werden, damit dort Schadensbegrenzung vorgenommen werden kann.
Er ignorierte damit praktisch das gesamte Berufsleben Colin Aus, der im asiatischen Raum eine große Kreuzfahrtschiff-Reederei aufgebaut und geleitet hatte.
Na klar, so ein Kreuzfahrtschiff zielt natürlich auf dieselbe Zielgruppe wie ein Gewächshaus im Märkischen Sand, welches sich nicht von Hafen zu Hafen bewegt. Das Klientel auf einem Luxusliner gehört bestimmt auch zum "Meer" der 20% Arbeitslosen in Brandenburg. Herr Bartonek, Bush junior hat auch mal Firmen geleitet. Deshalb kommt aber auch keiner auf die Idee, dass er ein großer Ökonom ist, oder? Zitat: "Ich verstehe kleine Unternehmen, ich war selber mal eines!".
Bereits zehn Millionen ausgegeben
Tatsächlich ist die Datenlage über Tropical Island alles andere als schlecht. Von den angekündigten 70 Millionen Euro hat das Unternehmen nach Angaben Hagemanns bereits zehn Millionen Euro für das Projekt ausgegeben. Beglichen wurden damit die bislang fällige Anzahlung für die Halle (Gesamtpreis rund 20 Millionen Euro), Anwaltskosten, Gehälter sowie Gebühren (Baugenehmigungen, Immobilien-Umschreibungen). Gekauft wurden aber auch bereits 500 tropische Bäume, die zurzeit in Holland und Thailand für Tropical Island heranwachsen.
Ich bin beeindruckt. Reine Regularien, die jeder Immobilienerwerber zu bewältigen hat werden hier als großartige Investition hingestellt. Vielleicht sollte sich der Herr mal vergegenwärtigen, dass er eine einmalige immobile zum Schnäppchenpreis fast geschenkt bekommen hat. Noch zu Zeiten von Lion Monaco standen ganz andere Summen für Gelände und Halle im Raum. Ist das jetzt die Mitleidtour? Wie wurde CL so oft vorgehalten: Das ist unternehmerisches Risiko!
Zur Datenlage gehören ebenso die Ende Januar vom Landkreis Dahme-Spreewald erteilten Baugenehmigungen. Die Unterlagen dafür waren vom Kreis in rekordverdächtiger Zeit erstellt worden. Gegen die Baugenehmigungen liegen mehrere Einsprüche vor, die meisten sollen von der CargoLifter-Aktionärsinitiative «Zukunft in Brand» stammen, die sich nicht mit einer neuen Zukunft in Brand anfreunden kann.
Leider beinhaltet die Charakterisierung "rekordverdächtig" auch die Möglichkeit, dass schlampig gearbeitet wurde unter höchstem Druck (von oben!?). Wenn nun die Gallier von ZiB ein paar Fragen stellen betreffend dieses Aktes, wirft das gleich das ganze Projekt um Monate zurück oder stellt es sogar ganz in Frage? Wie sorgfältig ist denn dann gearbeitet worden? Der Vorwurf aus der Ecke des IV, dass man Gesetze "missbrauche" und das Problem die deutschen Baugestze seien stimmt einen nachdenklich. Gerade ein habilitierter Jurist sollte doch wissen, dass sich die getriebenen Gemeinden und der Landkreis großen Problemen gegenübersehen, wenn tatsächlich rechtswidrig gehandelt wurde. Es ist allein in deren Interesse, dass dieser Umstand eindeutig geklärt wird. Wenn Gesetze außer Kraft gesetzt werden sollen, dann können wir gleich Deutschland den USA zuschlagen, denn dort geschieht genau dieses zur Zeit.

ZiB steht tatsächlich für eine Zukunft in Brand und eben nicht für einen Rückfall in die Steinzeit.
Zur Datenlage gehört, dass die Ausschreibungen für die Bauarbeiten, die im April beginnen sollen, erfolgt sind. Der CargoLifter-Insolvenzverwalter Prof. Rolf-Dieter Mönning hat Order, die ehemalige Luftschiffhalle schnellstens zu beräumen. Dazu muss, wie er berichtet, der von CargoLifter für das Fertigen der Luftschiffhüllen angeschaffte «längste Schneidetisch der Welt» zerlegt und anderswo gelagert werden. Bislang erwies er sich als unverkäuflich. Auch Mönning spricht vom «Defätismus in Brandenburg» und bezeichnet die fehlende Kooperationsbereitschaft mit Tropical Island als «starken Tobak, so, als könnten wir uns die Investoren aussuchen» .
Wieso in steht der Schneidetisch in Anführunszeichen? Ist er es etwa nicht? Stoffbahnen für große Luftschiffe laasen sich vorzugsweise mit einem solchen Gerät schneiden. Aber es waren ja alles bloß Potemkinsche Dörfer und Gablenz ist mit 50 Mio Euro über alle Berge und außerdem hat er sich der Insolvenzverschleppung haftbar gemacht.
Hagemann bestreitet, dass die Investoren je erklärt hätten, überhaupt keine Fördermittel in Anspruch nehmen zu wollen. Diese Aussage habe sich nur auf den Kauf der bereits geförderten Halle bezogen. «Wir stecken aber noch 50 Millionen Euro in den Umbau.» Auf die Frage, wie hoch die Fördermittel nach den Berechnungen von Tropical Island sein müssten, erklärte Hagemann, es gebe solche konkreten Berechnungen nicht. Derzeit werde geprüft, auch in Gesprächen mit der ILB, was überhaupt förderfähig ist.
Das scheinen aber die meisten anderen Beteiligten außer Herrn Mönning anders verstanden zu haben. Zweifelt man jetzt an dem gesunden Menschenverstand der Gesprächspartner? Noch besser: Herr Hagemann will Staatsknete, weiß aber nicht wieviel und wofür.
Was wird ohne Fördermittel«
Und was wird, wenn es keine Fördermittel gibt» Zieht sich Tropical dann zurück? Hagemann vermutet, dass die Investoren das Projekt nicht abhängig machen werden von Fördermitteln, eher vom Gesamtklima. Er schränkt aber ein: «Es gibt keinen Beschluss unserer Gremien dazu.» Es könne beispielsweise sein, «dass wir dann die Realisierung des Projektes strecken» . Aber das sei nur eine Variante, eine Überlegung von ihm. Eine Entscheidung der Investoren dazu gebe es nicht.
Wie großzügig. Man erwägt also, dass man sich ggf. doch noch an sein Versprechen halten werde, dann aber vorsichtiger mit dem Geld umgehen müsse. Nichts anderes hatte Herr Hagemann schon zuvor in einem Statement gesagt.
Bislang hält Tropical Island an seinem ehrgeizigen Ziel fest, den Tropenpark am 2. Oktober zu eröffnen. Dazu müssten die Baufirmen dann fast rund um die Uhr arbeiten. Würde das Projekt zeitlich gestreckt, dann könnten die Firmen es ohne Zuschläge in der normalen Arbeitszeit realisieren, es würde billiger. Natürlich kämen dann auch die Arbeitsplätze später.
Dann hätte man sich halt einen realistischen zeitplan setzen sollen, wenn man denn so erfahren bei Touristikprojekten ist. Huch, zum Schluß noch schnell die Drohung mit den Arbeitsplätzen.
Colin Au hatte zunächst erklärt, er rechne mit drei Millionen Besuchern jährlich, Ende Januar sprach er von 2,5 bis drei Millionen. Zweifler glauben nicht, dass die Region Berlin-Brandenburg solche Zahlen hergibt.
Die Wirtschaftlichkeit des Tropenparks wäre aber auch mit weniger Besuchern gegeben, wie Joachim Hagemann versichert. Wie viele es konkret sein müssten, sagt er nicht, verweist aber auf die Möglichkeit, bei Bedarf die Kosten zu senken, indem die Öffnungszeiten eingeschränkt werden. Derzeit ist die Öffnung rund um die Uhr vorgesehen.
Angeblich soll es doch handfeste Untersuchungen geben, die die Besucherzahlen rechtfertigen. Wieso sprechen die jetzt von weniger?

Fazit: Die lausige Rundschau mit Herrn Bartonek hat ihre Rolle als Hofberichterstatter wieder einmal perfekt gespielt. Fragt sich nur, ob sie ihrem Herrn Mönning und dem Gewächshaus damit nicht einen Bärendienst erwiesen haben?
Innovation braucht Mut!

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

@ Joachim Hagemann

Also, wenn Sie uns das gerade so mundgerecht servieren....wir wollen Sie wirklich nicht haben! Das ist einfach ehrlich gesagt!

Wir wollen Luftschiffe dort bauen/bauen lassen....das macht Sinn!

Den nächsten leerstehenden Freizeitpark wollen und brauchen wir nicht, in Deutschland hat man derzeit andere Probleme! Bleiben Sie dort, wo Sie alle her kommen, das ist für alle schöner!

Lesen Sie alle eigentlich keine Zeitungen? Dort wird ja nun zur Genüge berichtet, dass wir an allen Ecken und Kanten zu sparen haben, keine Geld für Kindergärten, Jugendprojekte, Altenpflege...also die Liste ist lang! Jedenfalls benötigen wir einen Konjunkturaufschwung und das heißt, neue Projekte, Leute die arbeiten wollen und in Folge dessen kommen mehr Steuergelder in die leeren Kassen. Hier wird nur überlegt, wie man den ohnehin gebeutelten Deutschen das Geld weiterhin aus der Tasche ziehen kann.

Nur ich glaube nicht, dass der Durchschnittsdeutsche so dumm ist, und dieses Spiel mitspielt.

Warum hat Herr Au denn seine Kreuzfahrtflotte nicht mehr? Alles Meuterei auf den Schiffen? Könnte man nachvollziehen, bei den Hungerlöhnen.....wollen wir jetzt die deutsche Version dieses Spieles spielen?

Ich schlage vor, wir kümmern uns um unsere Luftschiffe und Sie und Ihre Crew versuchen ein anderes Schiff zu entern oder seetüchtig zu machen!


Beate Kalauch

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Also gekündigt hat er im November 2000 aus gesundheitlichen Gründen.

http://www.genting.com.my/en/corporate/ ... olingb.pdf
http://www.starcruises.com/News/2000/001025.pdf

Die Reederei gehört zum Genting-Konzern.

Hier ein älterer Geschäftsbericht. Dort ist Au noch in der Geschäftsführung.

Vorsicht, groß! http://announcements.klse.com.my/EDMS/h ... 201999.pdf
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5dim
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Beitrag von 5dim »

Juliette hat geschrieben:Ich habe übrigens seit ein paar Tagen wieder CL-Aktien :-)
Willkommen im Klub der letztlich Unverbesserlichen! :wink:

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