LR 20.06.2002

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Burks
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LR 20.06.2002

Beitrag von Burks »

Frage: Ich habe hier ein Zitat aus der Lausitzer Rundschau vom 20. Juni 2002. "Das Konzept ist ganz gut, aber es rettet ja von Gablenz.Wir machen es anders, wir führen das Ding in die Insolvenz." Wer hat das gesagt, und wer hat den Original-Artikel?
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Lifter
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Beitrag von Lifter »

Das ist ein wenig wirr. Wenn es ein Zitat aus der Lausigen Rundschau ist, dann wird es doch wohl auch einer Person zugeordnet gewesen sein.

Dem Inhalt und auch dem Zeitpunkt nach kommen zwei Personen für einen solchen Ausspruch in Frage:

WiMi Fürniß (mochte den Gablenz nicht, weil der den Scheich-Deal nicht mitmachen wollte)

Betriebsrat Flörsch, der nach einem Besuch bei Fürniß Ähnliches in der Presse verlautbaren ließ.
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Beitrag von Burks »

Lifter hat geschrieben:Das ist ein wenig wirr. Wenn es ein Zitat aus der Lausigen Rundschau ist, dann wird es doch wohl auch einer Person zugeordnet gewesen sein.
Ich habe nur den Satz in einer Aktennotiz, mehr nicht, und nicht das Original der LR. Und darauf kommt es mir an. Ich wollte nicht extra nach Cottbus ins Archiv fahren....
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Lifter
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Beitrag von Lifter »

Da müssen Sie mal mit Herrn Dr. Schwartau von der WFG reden, wenn Sie erfahren wollen, wer das mit der Insolvenz gesagt hat.

Hier der Artikel:

"Lausitzer Rundschau" vom 20. Juni 2002:

Eine Lobby fuer "Leichter-als-Luft"
Technologiestandort in Brand soll gerettet werden

Dass der Amtsausschuss Unterspreewald in seinen öffentlichen
Sitzungen kaum Gäste zu verzeichnen hat, bereitete Ordnungsamtsleiter Peter
Schneider zu Beginn der jüngsten Beratung am Dienstagabend Kummer. Allerdings versprach die Tagesordnung auch nicht gerade turbulente Diskussionen. Doch unter dem Punkt "Sonstiges" trat dann ein Gast auf, der mit seinem Vortrag die Ausschussmitglieder fesselte und ihnen einen tiefen Blick hinter die Kulissen der großen und mittelgroßen Politik ermöglichte. Die Rede ist von Cord Schwartau, sein Thema war CargoLifter.

Die persönliche Begeisterung des Geschäftsführers der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises war spürbar in den
Worten, mit denen Schwartau die Bemühungen von sich selbst und seinen Mitarbeitern schilderte. Der Bericht war subjektiv und daher mit einer Prise Salz zu nehmen, bot aber interessante Einsichten in die Frage, wie Politik gemacht wird. Namen, konkrete Ereignisse, Wertungen und angreifbare Aussagen vermied Schwartau geschickt. Als Quintessenz konnten die Ausschussmitglieder mit nach Hause nehmen: Politik ist auch eine Sache der
Geschicklichkeit und der richtigen Lobby.

Den Widerständen gegen CargoLifter auf Bundes- und Landesebene habe man vom Kreis aus, zusammen mit einigen Mitarbeitern der Landesregierung, den Aufbau einer eigenen Lobby entgegengesetzt. Besagte Widerstände führt Schwartau unter anderem auf das starke und charismatische Auftreten des
CargoLifter-Vorstandsvorsitzenden Carl von Gablenz zurück. Nicht alle der politischen Entscheidungsträger kämen damit klar. Aber: "Als Galionsfigur ist dieser Mann nicht mehr wegzudenken" , so Schwartau. Allerdings brauche ein Schiff auch einen Kapitän, "und da hapert's" . Rund zehn "Namen,
die jeden Tag über CargoLifter nachdenken" , mehr oder weniger öffentlich, hätten den Kern der jungen Lobby gebildet. Parteienübergreifend sei so eine Gruppe von Politikern zusammengekommen, die das selbe Ziel verfolgten.

Schwartau entwickelte im Auftrag des Kreises ein Konzept, nicht um
CargoLifter zu retten, sondern den Standort für innovative Luft- und
Raumfahrttechnologie (unter anderem die "Leichter-als-Luft " -Konzeptionen) zu bewahren. Doch trotz aller Anstrengungen kam es anders. "Das Konzept ist ganz gut, aber es rettet ja von Gablenz " , soll es geheißen haben. "Wir machen es anders" , sei Schwartau bei einem Kantinengespräch von Seiten des Landes mitgeteilt worden. "Wir führen das Ding in die Insolvenz" , wiederholte Schwartau die Aussage. Das habe ihm Angst gemacht, denn um aus einer Insolvenz herauszukommen, brauche es einen Investor, und der sei nicht in Sicht. Nach den neuesten Entwicklungen sei als Lösung wahrscheinlich, die CargoLifter AG in kleinere Teile aufzuspalten.
Einige mögliche seien bereits jetzt sehr begehrt, so Schwartau, zum Beispiel die Halle oder auch ein Softwareprogramm.

Was unter den aktuellen Bedingungen möglich ist, sei Thema von
Beratungen zwischen Landrat Martin Wille und dem vorläufigen Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning. Wie und ob sich die Bundesregierung künftig engagiere, stehe noch in Frage. Eines aber sei klar: "Wenn der Standort kaputt geht, ist das Land Brandenburg in der ganzen Welt diskreditiert. Und das
weiss Potsdam auch."
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