Presse zum Spatenstich für das Tropical Island

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Presse zum Spatenstich für das Tropical Island

Beitrag von Lifter »

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 33379.html

Man merkt richtig, wieviel "Spaß" Herr Schwenkenbecher beim Schreiben hatte.

Samstag, 17. April 2004

Luftschiffhalle wird nun zum Tropenparadies
Baubeginn am einstigen Cargolifter-Herzstück


Jürgen Schwenkenbecher

KRAUSNICK. Wenn es um 500 Arbeitsplätze geht, kommen selbst der Ministerpräsident und sein Wirtschaftsminister, um einer Grundsteinlegung beizuwohnen. Zufrieden sahen Matthias Platzeck (SPD) und Ulrich Junghanns (CDU) am Freitag zu, wie sich ein großer Bohrer symbolträchtig in den Stahlbetonboden der monströsen Cargolifterhalle in Brand (Dahme-Spreewald) fraß. Aus der baulichen Erbmasse eines gescheiterten Großvorhabens soll ein Freizeitparadies werden - gewiss kein Regelfall. Und er soll nicht nur Freude schaffen, sondern eben auch Jobs. Einige tausend Bewerbungen für die Stellen sind bereits eingegangen. "Jede investition ist eine gute Nachricht. Diese besonders", sagte Platzeck.

Schnell soll es vor allem gehen, wünschen auch die Behörden. Nach nur drei Monaten erteilte der Landkreis Dahme-Spreewald Ende Januar die Baugenehmigung. Mit Hochdruck werde nun am Projekt gearbeitet, versprechen die Investoren. Am Jahresende werde die Anlage öffnen, versprach Eng Choo Khoo, Chef des malaysischen Mischkonzerns Tanjong, der gemeinsam mit seinem Partner Colin Au 70 Millionen Euro investieren will.

Noch schweben an der West-Seite der Halle zwei Luftschiffe und weisen darauf hin, dass in dem Bauwerk ursprünglich Transportluftschiffe von der doppelten Länge eines Fußballfeldes gebaut werden sollten. Am 1. Mai sollen die hundert Meter hohen Tore letztmals geöffnet und dann, wenn die Luftschiffe die Halle verlassen haben, für immer verschlossen werden. Für viele Anhänger der Cargolifter-Idee eine bittere Symbolik.

Unternehmen Cargolifter vor knapp zwei Jahren Pleite machte, wechselten die Nutzungspläne für die Halle mehrfach. Selbst den Abriss brachte der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning ins Gespräch. Doch dann tauchten im Sommer vorigen Jahres die britischen-malaysischen Investoren auf, wiesen ihre Bonität nach und bekamen schließlich den Zuschlag für den Plan einer Tropeninsel im märkischen Sand. Seit Freitag haben die Investoren die Verfügungsgewalt über die riesige Halle. Zwischen 2,4 und drei Millionen Besucher erwartet Colin Au. Zunächst soll nur etwas mehr als die Hälfte der knapp sieben Hektar großen Halle bebaut und bepflanzt werden. Erst später soll der Ausbau fortgeführt werden. Schon jetzt verspricht Eng Choo Khoo volle Spreewald-Hotels auch im Winter.

Ob Brandenburg, das den Hallenbau bezahlte, den Investoren Fördermittel zur Verfügung stellt, ist noch ungewiss. Wirtschaftsminister Junghanns ließ bis jetzt erkennen, dass er den Ausbau der Infrastruktur wie Straßen und Abwasserleitungen durchaus für untersützungsfähig hält, das so genannte Kernprojekt - den Hallenumbau - eher nicht. Die Erfahrungen mit Großprojekten sind nicht die besten. Das Insolvenzverfahren für das Unternehmen Cargolifter ist noch nicht abgeschlossen.

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Lagune unterm Dach

Die Halle: 78 Millionen Euro kostete der Bau der weltgrößten stützenfreien Halle (360 m lang, 210 m breit, 107 m hoch) in Brand (Dahme-Spreewald) bis Ende 2000. In ihr sollten Transportluftschiffe von 260 Meter Länge gebaut werden.

Der Plan: Das malaysisch-britische Konsortium Tanjong/Colin Au will die Halle zu einem Tropenparadies umbauen. U.a. sollen ein künstlicher Regenwald, eine Lagune, ein tropischer See und ein tropisches Dorf entstehen.

Die Kosten: Das Konsortium will 70 Mio. Euro investieren. 17,5 Mio. Euro werden für den Kauf der ursprünglich 78 Mio. Euro teuren Halle fällig.

Tropical Islands: Die Anlage soll rund um die Uhr geöffnet haben. Abends finden Shows wie das Musical "Viva Brasil" statt. Der Eintritt für eine Familie soll maximal 50 Euro betragen, eine Einzelkarte 15 bis 20 Euro kosten.

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Die vom RBB gewählte Topic spricht Bände:
Unter Freizeit abgelegt.
Hoch lebe Brandenburg !!

http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/ ... 70470.html


Bild

Ministerpräsident Platzeck (l), der Vorstandsvorsitzende Khoo (M) und Wirtschaftsminister Junghanns

Freizeit
Baustart für Tropenpark


In der ehemaligen CargoLifter-Luftschiffhalle in Brand (Dahme-Spreewald) hat am Freitag der Umbau zu einem tropischen Freizeitpark begonnen.

In der größten stützfreien Halle der Welt legten der malaysische Investor colin Aus, Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) und Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) den Grundstein für das Projekt. Bis zum Jahresende soll darin unter dem Namen "Tropical Islands" der größte überdachte Regenwald der Welt entstehen.

Platzeck begrüßte Colin Au als "einen bedeutenden Investor in Brandenburg" und lobte die geplante Tropenlandschaft als "eine weitere wichtige Attraktion im Süden Brandenburgs". Ursprünglich sollte das Tropenparadies bereits im Oktober fertig sein.


Stand: 16.04.2004 16:08
Zuletzt geändert von Lifter am Fr, 16.04.2004 21:16, insgesamt 1-mal geändert.

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http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/bra ... 72548.html

Erste Palmen sind schon da: Baubeginn für Tropical Island
Cargolifter-Insolvenzverwalter hat Arbeit beendet - Letzte Luftschiffe schweben nach Athen


Von Dieter Salzmann

Briesen-Brand - Zeitenwechsel für die ehemalige Cargolifterhalle in Briesen-Brand: In der Ecke schweben noch die beiden einzigen Prototypen, die je am projektierten Standort für den Luftschiffbau gefertigt worden sind. Sie symbolisieren die Vergangenheit und sollen das riesige Gebäude bis Anfang Mai verlassen haben, um später bei den Olympischen Spielen in Athen zu Überwachungsflügen eingesetzt zu werden.

Für den Neuanfang standen gestern Palmen in Blumenkübeln in der 360 Meter langen, 210 Meter breiten und 107 Meter hohen freitragenden Halle. Denn gestern begann für das Tropical Island der Umbau der Luftschiffhalle zum tropischen Freizeitpark.

"Die tropischste Insel der Erde liegt bald nicht mehr in den Tropen, sondern im Land Brandenburg", verspricht Datuk Khoo, Vorstandschef des malaysischen Konzerns Tanjong, einer der beiden Investoren für das Projekt. Bis zum Jahresende soll die Halle in ein Paradies mit Wasserfällen, Lagunen, Regenwald, einem Badestrand und bis zu 15 Meter hohen "Bergen" verwandelt worden sein. Von den 70 Millionen Euro Investitionsmitteln fließen allein 53 Millionen in den Hallen-Umbau, der bereits am kommenden Montag beginnen soll. Schon jetzt können sich Interessierte im kürzlich eröffneten Besucherzentrum über den Fortschritt der Arbeiten informieren.

"Wir kooperieren mit Busgesellschaften und Fluglinien aus Europa und in der ganzen Welt", sagt Khoo. Der Reiseunternehmer Colin Au, der ebenfalls an der Investition beteiligt ist, sagte, von Berlin aus werde ein Shuttle-Service eingerichtet, mit dem das Tropical Island innerhalb einer Stunde zu erreichen ist.

Die meisten Menschen könnten sich einen Urlaub in den echten Tropen nicht leisten, deshalb kämen die Tropen jetzt zu ihnen, so Khoo. Mit den bis zu 14 Meter hohen Bäumen würden sich die Besucher wie in einer natürlichen Umgebung fühlen. Der Tropentag für eine vierköpfige Familie soll weniger als 100 Euro kosten. Die Investoren rechnen mit jährlich bis zu drei Millionen Besuchern. Briesen-Brand hat einen Einzugsbereich von 15 bis 20 Millionen Menschen, die den Ort innerhalb von drei Stunden erreichen können.

Von dem Projekt werde die ganze Region am Rande des Spreewalds profitieren und Brandenburg zu einem Ganzjahresziel für Urlauber aus allen Teilen Europas machen. Auf der Tropeninsel in Brandenburg sollen etwa 500 Menschen Arbeit finden.

Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sagte, das Vorhaben könne der Motor für die weitere Entwicklung der Region werden. Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning, dessen Tätigkeit gestern endete, sagte, er sei froh, dass die Halle erhalten werden konnte und einen neuen Zweck gefunden habe. "Das hat nicht immer so ausgesehen. Es sind auch Stilllegungsszenarien entwickelt worden."

Die Cargolifter AG hatte geplant, in der Halle riesige Transportluftschiffe zu bauen. Im Jahr 2002 geriet das Unternehmen, das 500 Mitarbeiter beschäftigte, in wirtschaftliche Turbulenzen und musste Insolvenz anmelden.

Burks
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http://www.burks.de/forum/phpBB2/viewtopic.php?t=3106
Dossier CargoLifter /. Schlüsselübergabe und Grundsteinlegung [Fotostrecke] 16.04.2004
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Beitrag von Lifter »

http://www.maerkischeallgemeine.de/?loc ... weiter=255

SEIT GESTERN WIRD DIE CARGOLIFTER-HALLE ZUR LAGUNENLANDSCHAFT MIT SANDSTRAND UMGEBAUT / INVESTOR VERSPRICHT 500 NEUE JOBS

Die perfekte Tropeninsel im märkischen Sand



KLAUS STARK

BRAND Morgens um sieben Uhr hatten die Männer der Dechant Hoch- und Ingenieurbau GmbH aus Weismain (Bayern) die Ärmel hochgekrempelt und in harter Arbeit ein quadratisches Loch in den 20 Zentimeter dicken Hallenfußboden gesägt. Drei mit roten Bändern und Efeuranken geschmückte Spaten stehen bereit. Für den kupfernen Zylinder der Grundsteinlegung sind ein paar Münzen, ein Bauplan und ein Exemplar der lokalen Zeitung bestimmt.

Als dann Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) am frühen Nachmittag zur Tat schreiten, wirken sie in der riesigen, 107 Meter hohen Cargolifter-Werfthalle in Brand (Dahme-Spreewald) winzig. Datuk Khoo Eng Choo, Chef der malaysischen Tanjong-Gruppe, tat das Beste, was er tun konnte, und überließ schnell Landrat Martin Wille (SPD) den Spaten.

Mit der Schlüsselübergabe an Tanjong und den Investor Colin Au Fook Yew ging gestern in Brand unwiderruflich ein Traum zu Ende: der Traum von gigantischen Luftschiffen made in Brandenburg. Statt dessen soll dort nun für 70 Millionen Euro ein Tropenpark entstehen - mit Lagune, Sandstrand, 14 Meter hohen Palmen, Biergarten, jeder Menge heißen Beachparties und 500 neuen Jobs. Bis Ende des Jahres soll Eröffnung sein.

Die Politiker sagten gestern, was sie bei solchen Gelegenheiten immer sagen. Wirtschaftsminister Junghanns sprach vom "Wahrwerden einer Vision", Landeschef Platzeck war überzeugt, dass der "Süden Brandenburgs eine weitere wichtige Attraktion hinzubekommt". Besonders angetan zeigte er sich von dem malaysischen Investor Colin Au Fook Yew, einem kleinen, zarten Mann im schwarzen Anzug. Schon beim ersten Treffen habe er "ein gutes Gefühl" gehabt, so Platzeck. Nun sei er sicher: "Diesem Mann können wir vertrauen." Zumal Tanjong, wie Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning betonte, die anfallenden Kosten "aus dem Cash-Flow" - frei übersetzt: aus der Portokasse - bezahlen könne.

Die Kritik von ???, welche die erwarteten drei Millionen Besucher pro Jahr für unrealistisch halten, spielte ebenso wenig eine Rolle wie der Streit um die beantragten Fördergelder in Höhe von 13 Millionen Euro.

Statt dessen übte sich auch der Chef der Tanjong-Gruppe in großen Visionen. In seinen Augen reicht das direkte Einzugsgebiet des geplanten künstlichen Regenwaldes bis Hamburg und umfasst mehr als 20 Millionen Menschen. Datuk Khoo Eng Choo: "Bald wird die ganze Welt wissen, dass die perfekteste Tropeninsel nicht in den Tropen, sondern in Deutschland liegt." Einen Vorgeschmack davon gab es schon am Eingang. Da dudelte es vom CD-Player: "Komm nach Malaysia, das Land so wunderbar, und mache deine Träume wahr..."


http://www.maerkischeallgemeine.de/?loc ... weiter=250

BAUSTART FÜR TROPICAL ISLANDS: BIS JAHRESENDE SOLL DAS PARADIES FERTIG SEIN

Grundstein für neuen Stolz


KLAUS D. GROTE

BRAND Das Ende des ehrgeizigen Cargolifter-Projektes ist endgültig besiegelt. Gestern ging auf dem Konto von Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning bei der Sparkasse Dahme-Spreewald der Kaufpreis für die Luftschiffhalle in Brand ein. Die größte frei tragende Halle der Welt auf dem ehemaligen Militärplatz gehört jetzt den Tropical-Islands-Investoren, denen am Nachmittag ein symbolischer Schlüssel aus Holz in Palmenform überreicht wurde.

Die neuen Hausherren Datuk Khoo Eng Choo und Colin Au griffen gemeinsam mit Ministerpräsident Platzeck (SPD) und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) beherzt zum mit Efeu und Teddys geschmückten Spaten. Sie versenkten den Grundstein für Tropical Islands im Sand unter der 20 Zentimeter dicken Betonschicht der nie in Betrieb gegangenen Luftschiffwerft.

Ab Montag bohrt die Pfahlgründungsfirma Jacbo 177 Löcher mit je 90 Zentimetern Durchmesser und acht Metern Tiefe auf 38 000 Quadratmetern Fläche der insgesamt 6,6 Hektar großen Halle - als Fundament für den Tropenwald, die Lagune und den Strand. Datuk Khoo Eng Choo versprach die Fertigstellung bis Jahresende. "Alle Brandenburger werden stolz sein auf ihr Tropenparadies", war er sich sicher. Überhaupt gab es keinen Zweifel am Gelingen des Projektes. Platzeck und Junghanns sprachen einmütig von einem touristischen "Highlight". "Ich bin mir sicher, dass sich Ihre Erwartungen und die Erwartungen der Region erfüllen werden", sagte der Landeschef zu den Investoren. Colin Au sei ein absoluter Tourismusfachmann, dem man vertrauen könne. Ulrich Junghanns fühlte sich gar "ergriffen" von dem "verheißungsvollen" Konzept.

Superlative gab es einige: Brand bekommt die größte Entertainmentshow Europas, war von einem Informationsvideo zu hören. Datuk Khoo Eng Choo versprach den besten Servicestandard in Europa. Und Landrat Martin Wille (SPD) lobte das außergewöhnliche Tempo seiner Mitarbeiter bei der Erarbeitung der Baugenehmigung, ohne die es die Grundsteinlegung gar nicht gegeben hätte.

Die beiden letzten und einzigen Luftschiffe aus der Insolvenzmasse, die inzwischen der Schweizer Skycruise gehören, verlassen die Werft am 1. Mai. Sie starten zunächst zu Rundflügen und werden im Sommer für Überwachungsflüge bei den Olympischen Spielen in Athen eingesetzt.

Rolf-Dieter Mönning zeigte sich gestern wehmütig und wollte die Zukunft Brands als Standort für Luftschifftechnik nicht ganz begraben. Nicht mehr realisierbar sei jedoch ein Flughafen für Billigflieger, über den auch verhandelt worden sei. Dafür hätte die zu nah an der Startbahn stehende Halle abgerissen werden müssen.

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo,

177 Löcher werden ins Fundament gehauen, damit der Düngeschlamm dann auch großflächig ins Wasser geht?

Den Herren Junghanns und Platzeck sind ihr Ruhm wichtiger als das Grundwasser in Deutschland?

Grundwasser ist ein Lebensmittel, unser wichtigstes Lebensmittel!

Beate Kalauch :twisted:

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Wie im Artikel zu lesen ist, sind die Löcher FÜR das Fundament gedacht, un nicht, um dadurch irgendetwas abzuleiten.

LifterBastian
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Beitrag von LifterBastian »

Wie ist das denn nun, hat Au die Halle bezahlt, oder nicht?
Gruß
Sebastian

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Beitrag von Lifter »

http://www.moz.de/showArticle.php?OPENN ... r&ID=23534

Die Mark auf dem Weg zum Freizeitpark?

Von Uwe Krüger

In Brandenburg kann man seit dem März 2003 bei jeder Jahreszeit Skifahren. Dafür wurde in Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) eigens eine Halle hingestellt. In Brand (Dahme-Spreewald) entsteht ein Freizeitpark mit Lagune und Regenwald. Ist die gesamte Mark auf dem Weg zum Freizeitpark? Zynisch betrachtet könnte die Antwort lauten: Genug Arbeitslose und Alte gibt es ja. Aber die kämpfen oft genug ums tägliche Überleben. Denen steht nicht der Sinn nach einer Abfahrt in Senftenberg oder einer Tour durch den Regenwald in Brand. Die so genannte Fun-Gesellschaft trifft da an ihre Grenzen, wo ganze Landstriche verarmen und veröden.

Schade, dass Ministerpräsident Platzeck und Wirtschaftsminister Junghanns trotzdem am Freitag nicht der Versuchung widerstehen konnten, zur Grundsteinlegung für "das größte Kreuzfahrtschiff der Welt" nach Brand zu eilen. Zur Erinnerung: In der riesigen Halle in Brand sollten einmal Transportluftschiffe der Superlative gebaut werden. Die Landesregierung unterstützte das Projekt massiv, das Brandenburgs weltweiten Ruf als Innovationsstandort mit begründen sollte. Übrig blieb ein Scherbenhaufen.

Der frühere baden-württembergische Ministerpräsident und Ex-Jenoptik Chef Späth hat beizeiten darauf hingewiesen, dass ohne ein Mindestmaß an Industriearbeitsplätzen die Wirtschaft in den neuen Bundesländern nicht auf die Beine kommen würde. Um so bitterer ist, dass in Frankfurt (Oder) keine Chipfabrik gebaut wird und damit der Traum von einem konkurrenzfähigen Mikroelektronikstandort geplatzt ist. Geradezu hilflos wirkt, wenn der Wirtschaftsminister die Tourismuszahlen preist. Die Wahrheit ist: Hotels und Herbergen lösen nicht die tiefgehenden strukturellen Probleme Brandenburgs.

Die Bilanz ist ernüchternd: CargoLifter in Brand gescheitert, der Lausitzring ein Flop, die Chipfabrik ein Desaster, der Mittelstand schwer unter Druck, viele Kommunen vor dem Offenbarungseid, die Politiker ratlos und die Bürger frustriert. Und viele fragen sich voller Beklemmung, wie das noch enden wird. Nicht einmal das EKO in Eisenhüttenstadt scheint auf Dauer gesichert, aber immerhin keimt noch Hoffnung. Diese ist in den ländlich geprägten Gebieten Ostbrandenburgs längst erloschen. Im Altkreis Seelow etwa lag die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat bei 27,7 Prozent.

Gescheitert ist das Konzept der dezentralen Konzentration, mit dem der frühere brandenburgische Ministerpräsident und jetzige Aufbau-Ost-Minister Stolpe auch die unterentwickelten Regionen voranbringen wollte. Die Jugend floh trotzdem aus der Uckermark und der Prignitz in Richtung Westen, weil Lehrstellen und Arbeit fehlten. Jetzt ist von der Konzentration auf Kerne in Industrie und Forschung die Rede. Aber irgendwie traut man den Akteuren nicht zu, dass sie das Steuer wirklich herumreißen können.

Freitag, 16. April 2004 (17:59)

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Beitrag von Lifter »

http://www.lr-online.de/nachrichten/wir ... eaf4f9d47b

16.04.2004

Baustart bei Tropical
Heute erster Spatenstich für die Lausitzer Tropenlandschaft


In der ehemaligen CargoLifter-Halle beginnen heute offiziell die Bauarbeiten zur Umgestaltung in eine tropische Bade- und Erlebnislandschaft. Der malaysische Investor Colin Au und Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) werden auf dem Areal in Brand bei Lübben zum ersten Spatenstich erwartet.

Einen Hauch von Bali sahen die Besucher bei der Eröffnung des Besucherzentrums von Tropical Island.
Für die Bauleute dürfte es ein Novum sein, ein Haus zu bauen, das kurz nach seiner Fertigstellung wieder verschwindet. Das 120 Meter lange und rund 60 Meter breite Servicegebäude mitten in der einst für Luftschiffe gedachten Riesenhalle wird nämlich vollständig unter einem Berg vergraben. Auf dem wächst künftig ein tropischer
Regenwald. Die Erdschicht über dem Haus wird zwischen 1,30 und 3,80 Meter dick sein. Das sei genug für die relativ flach wurzelnden Bäume, sagt Günter Mosler, der bei der Tropical Island Management GmbH für den Bauablauf verantwortlich ist.

Haus und Berg auf Pfählen
Damit Haus und Berg sicher stehen, muss das Hallen-Fundament verstärkt werden. Bislang besteht der Hallenboden aus einer 22 Zentimeter starken Stahlbetonplatte. Die wird punktuell aufgebrochen, um bis Mitte Mai etwa 130 Stahlbetonpfähle jeweils acht Meter in die Erde zu bringen als Träger einer stärkeren Gründung.
Darauf entsteht dann bis Ende Juni das Servicegebäude. Es nimmt sämtliche technischen Einrichtungen auf, vor allem die Wasseraufbereitungsanlagen, die Klimazentrale und zwei Aufzüge. Es wird aber auch die Zentralküche für sechs Restaurants sowie die Umkleide- und Sanitärräume für die Besucher beherbergen. Bevor das Gebäude
unter 8500 Quadratmetern Regenwald verschwindet, bekommt es eine gründliche Abdichtung, damit später beim Bewässern des Waldes keine Feuchtigkeit eindringen kann.
Nördlich und südlich des Regenwaldes werden von August bis Oktober die beiden Badegewässer angelegt. Sie erhalten eine Schalung aus Edelstahl. Die Lagune in der Nähe des Eingangsbereiches (Norden) soll Badeattraktionen wie Riesenrutsche, Whirlpools und Strömungskanäle bieten. Die größere tropische See (3750 m2) wird nicht
nur als Badelandschaft, sondern ebenso als Veranstaltungsort dienen. Dazu verwandelt sich eine Insel in eine Bühne. Bis zu dreimal am Abend sollen Shows Besucher anlocken. Für den Eröffnungsmonat ist das Musical "Viva Brasil" geplant mit 150 Akteuren. Der Strand- und der Bühnenbereich entstehen in den Monaten Juli/August.

Östlich des Regenwaldes liegt "Tropical Village" – das tropische Dorf. Es besteht aus sechs Restaurant-Gebäuden. Diese verkörpern die Erlebnisbereiche Polynesien, Malaysia, Afrika, Bali, Thailand und Südamerika. Fertiggestellt wird "Tropical Village" in den Monaten Juli bis Oktober.

Lichtdurchlässige Dachmembranen
Das Hallendach wird zu einem großen Teil umgerüstet auf lichtdurchlässige Dachmembranen. Das sind Folien, die zur Wärmeisolierung kissenförmig Luft umschließen.
Dieser Umbau erfolgt im September/Oktober. Die Ausschreibungen für die meisten Bauarbeiten seien noch im Gange, sagt Mosler. An den einst von Colin Au genannten Eröffnungstermin 2. Oktober glaubt bei Tropical offenbar keiner mehr. Zwar versichert Mosler: "Wir laufen auf Hochtouren. Unsere Uhren sind auf dieses Datum
gestellt." Gleichzeitig spricht er aber von einem "sehr ehrgeizigen Ziel". Normalerweise würde für ein solches Projekt die doppelte Bauzeit benötigt.
So steht bei Tropical auf Nachfrage nun der "Herbst" als Eröffnungstermin. Möglicherweise könnten die Bauarbeiten tatsächlich bis Anfang Oktober beendet sein, heißt es. Aber es sei noch ein Probebetrieb von etwa vier Wochen erforderlich, um die Funktionstüchtigkeit der komplexen Anlagen zu testen.
Die Eintrittspreise sollen so gestaltet werden, dass sich viele Menschen regelmäßig einen Besuch im Tropenparadies leisten können. Maximal 50 Euro werde die Familienkarte kosten, 15 bis 20 Euro die Einzelkarte, verrät Mosler.


Von Rolf Bartonek

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Hallo Lifter,

des Lesens bin ich kundig....mir ist schon klar, dass das offiziell keine Ableitungsrohre sein sollen. Meine Befürchtung ist eher, dass durch diese offenen Stellen, das Düngewasser hindurch läuft um dann im Grundwasser Schaden anzurichten.....

Und selbst wenn da nichts durchkommen kann, das ganze Affenhaus kann einfach nicht hermetisch von der Außenwelt abgetrennt werden....alleine diese Kleintiere, die ihr Unwesen treiben werden...wie zu lesen war, kommen ja doch Bäume aus Malaysia.....mit allem Drum und Dran!

Überdies haben sich im Köln/Bonner Raum auch schon Malaria-Fliegen heimisch eingerichtet....die sind durchaus in der Lage, sich neuen Klimabedingungen anzupassen....

Gruß aus Hamburg

Beate Kalauch

P.S.: Kämpfen wir nicht für das selbe Ziel???

Lifter
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Beitrag von Lifter »

Liebe Beate,

auch wenn das hier eigentlich der Pressethread ist, eine kurze Bemerkung:

Es gibt mehr als Schwarz und Weiß. Aber mir kann man wohl am allerwenigsten unterstellen, ein Freund des Tropenparks zu sein.

Aber nur aus einem Grund. Nämlich demjenigen, dass der stumpfen Politikerschar und dem IV nichts Besseres eingefallen ist, als die Halle zu ihrem Wohl zu verscherbeln, um den größtmöglichen betriebswirtschaftlichen Schwachsinn zu veranstalten, der seit langem angedacht ist. Das ist offensichtlich.

Es gab bessere Konzepte und das wissen die Beteilgten auch. Einziges Ziel: Die breite Eigentümerbasis zu zerstören und das alte Management generell in die Haftung zu nehmen. Man darf dem Ende dieses Monats diesbezüglich interessiert entgegensehen.

Ansonsten könnten die von mir aus z.B. die komplette Bundeshauptstadt einzäunen, überdachen und zum größten Affenhaus der Welt machen. Solange sie es selbst bezahlen und nicht eine Weise an den Tag legen, den man schon beinahe mit Erpressung vergleichen könnte.

Der Tropenpark ist Nonsens und die Republik wird noch genug Gelegenheit haben, sich über die kommenden Beiträge und Karrikaturen kaputt zu lachen.

Die Pflanzen sind dabei das geringste Problem. Ansonsten müsste man alle anderen Einrichtungen dieser Art schon längst schließen.

Viel interessanter sind zum Beispiel die Art der Arbeitsverträge, die mit den avisierten 500 "Mitarbeitern" abgeschlossen werden sollen. Wenn das das ist, was Junghanns und Platzeck in BRB wollen, na dann gute Nacht! Wo bleibt da der Einspruch von Herrn Hunnekuhl als Kämpfer für die geknechtete Arbeiterschar?

@ Matthias
Ihr Antwort auf den Beitrag von Frau Kalauch habe ich gelöscht, weil ich Ihnen und uns eine Korrespondenz mit Herrn Herzig ersparen möchte.

Beate Kalauch
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Beitrag von Beate Kalauch »

Lieber Lifter,

danke für die ausführliche Antwort.

Das hört sich ja wieder spannend an, gibt es da schon Informationen über die Art der Arbeitsverträge? Braucht man zum Ticketabreissen schon einen Vertrag, ich hätte ja gemutmaßt, der stellt nur Leute auf Geringverdienerbasis ein....

Ja und das mit den Bäumen, sicherlich mag das "weit hergeholt" erscheinen. Aber Fakt ist, dass im märkischen Sand ja eigentlich diese Pflanzen nicht beheimatet sind und man sich auch nicht vorstellen kann, dass die nun gedeihen sollen dort. Dazu wird dann die chemische Keule geschwungen, mit den Auswirkungen, die ich bereits reklamierte. Ich versuche damit eigentlich, einen weiteren Punkt gegen das Projekt zu sammeln.

Sicherlich ist es ohnehin skandalös, was die Regierung sich hier geleistet hat. Aus meiner Korrespondenz mit Herrn Dr. Günther vom Ministerium wurde nur zu deutlich, dass man dort de facto keine Ahnung über das Projekt besaß. Lauter Lügen und Falschaussagen bekam ich zu lesen.....dazu später noch etwas.


Jedenfalls sollten wir nicht aufgeben, gegen Tropical Island zu kämpfen, die nehmen uns nicht nur auf den Arm, sie stehlen uns die Halle, die wir aus privaten und europäischen Geldern finanzierten! Und Herr Mönning hat den Deal initiiert, wird er dafür eigentlich in Regress genommen?

Also, es wird sicherlich noch sehr spannend werden....und ich denke, so mancher Beteiligter dieses Wahnsinns wird sich hoffentlich dann nicht mehr wohl fühlen.

Gruß aus Hamburg
Beate

Matthias/Wismar
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Beitrag von Matthias/Wismar »

Frau Kalauch,

Sie wurden bestohlen? Anzeige bei der guten Polizei und dann läufts.

Wie ?

Machen Sie nicht?

:roll: :roll:

Ärgerlich das man sich hier nicht über (Insolvenz)Recht hinwegsetzen kann, was?
MFG

Matthias

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