Impulse.de/fdt.de: Neue Pläne für große deutsche Zeppeline

Alles zum Projekt "Zeppelin Europe Tours" von Dr. Wolfgang von Zeppelin, sowie zum geplanten 40-Sitzer-Zeppelin

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LifterBastian
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Impulse.de/fdt.de: Neue Pläne für große deutsche Zeppeline

Beitrag von LifterBastian »

Quelle: http://www.impulse.de/ftd/artikel.html? ... _id=566343

Neue Pläne für große deutsche Zeppeline
[Von ftd.de, 17:07, 01.05.04]

Im Mai sollen erstmals konkrete Einzelheiten für Entwicklung, Bau und Betrieb eines großen deutschen Zeppelin-Luftschiffs für über 40 Passagiere vorgestellt werden. Zwölf Großluftschiffe sollen zehn europäische Städte in einem Rundkurs verbinden.


"Wir haben jetzt den Geschäftsplan fertig gestellt und können mit konkreten Zahlen auf Investorensuche gehen", sagt Wolfgang von Zeppelin (68 ), Vorsitzender des Fördervereins Zeppelin-Tourismus in Friedrichshafen auf Anfrage. Die Details des Projekts mit dem Namen Zeppelin Europe Tours (ZET) sollen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin im Mai vorgestellt werden.
Die gesamten Investitions- und Entwicklungskosten werden auf rund 420 Mio. Euro veranschlagt. Der Kapitalbedarf wird auf 393 Mio. Euro beziffert, weil es während der Aufbauphase bereits Einnahmen gebe. Es sei mit einer vierjährigen Entwicklungsphase und dann mit einer vierjährigen Bauphase der Luftschiffe zu rechnen. In neun Jahren könnte dann der volle Geschäftsbetrieb laufen. Gut 900 Arbeitsplätze könnten mit dem Projekt geschaffen werden.

Zeppelin-Enthusiasten bleiben hoffnungsfroh

Der Zeppelin-Förderverein mit 1200 Mitgliedern gilt als Sammelbecken von Enthusiasten, die an der Zeppelin-Idee festhalten und wieder eine Zukunft für Luftschiffe sehen. So entwickelte und baute die 1993 gegründete Zeppelin Luftschifftechnik GmbH einen Zeppelin NT (Neue Technologie), der 1997 erstmals flog. Mit 75 Meter Länge, und 8200 Kubikmeter Volumen ist es das zur Zeit größte Luftschiff der Welt. Von den insgesamt drei bisher gebauten NT-Luftschiffen wurde jüngst ein Exemplar nach Japan verkauft. Trotz zahlreicher Ideen über neue Luftschiffe seit dem Ende der Ära der Großluftschiffe im zweiten Weltkrieg ist der Zeppelin NT eines der wenigen aktuell betriebenen großen Modelle. Für militärische Anwendungen entwickelt Lockheed Martin (USA) derzeit eine riesige unbemannte, hochfliegende Luftschiff-Überwachungsplattform.
Das geplante größere deutsche ZET-Luftschiff mit 125 Meter Länge und 50.000 Kubikmeter Volumen für 40 Passagiere soll auf der Basis des deutschen Zeppelin NT für 12 Passagiere entwickelt werden, sagt von Zeppelin. Die reinen Entwicklungskosten werden mit 124 Mio. Euro veranschlagt. Mit der Zeppelin Luftschifftechnik als Hersteller des NT-Modells gebe es eine Absichtserklärung für den Bau. Als Investoren des Projektes seien Touristik- oder Luftfahrtunternehmen, Werbefirmen oder Vergnügungsparkbetreiber denkbar. Das Finanzierungskonzept sieht vor, die Investitionen über die zehn Landes- und Start-Standorte der Rundreise, wie Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam, Brüssel, London, Paris, Straßburg, Friedrichshafen, Dresden und Berlin mit jeweils gut 36 Mio. Euro zu verteilen. Der kalkulierte Stundenpreis für die Rundreise mit dem Zeppelin ZET liege bei etwa 200 Euro.

Unterschied zu Cargolifter: "Wir fangen nicht bei Null an"

Im Unterschied zu den vielen visionären oder bereits gescheiterten Luftschiffprojekten, wie dem Bau des Lastenluftschiffs Cargolifter, sieht der Vorsitzende des Zeppelin-Fördervereins einen wesentlichen Vorteil: Sein Projekt baue auf der bereits vorhandenen Technik des NT-Modells auf und kombiniere es mit einem erfolgversprechenden Betreiberkonzept. "Der Unterschied zu Cargolifter ist, dass wir nicht von Null ein Großluftschiff mit 260 Meter Länge bauen wollen", sagt von Zeppelin.
Die ehemals für den Bau von Luftschiffen gebaute Cargolifter-Halle in der Nähe von Berlin wird derzeit als ein Tropen-Erlebnispark umgebaut, der im Herbst eröffnet werden soll. Am Samstag (1. Mai) werden zum letzten Mal die Hallentore geöffnet. Das börsennotierte Unternehmen Cargolifter hatte am 7. Juni 2002 Insolvenz angemeldet, weil trotz gut 300 Mio. Euro Investitionen von über 70.000 Kleinaktionären noch über 400 Mio. Euro zum Bau des geplanten fliegenden Krans fehlten.

Ermittlungen gegen Cargolifter-Management im Sommer abgeschlossen

Wie die Potsdamer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftsdelikte auf FTD-Anfrage jüngst mitteilte, soll voraussichtlich bis zum Sommer das Ermittlungsverfahren gegen das Cargolifter-Management wegen des Anfangsverdachts der Insolvenzverschleppung beendet sein. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft lehnte jeden Kommentar zum Ausgang der Verfahrens ab. Die lange Zeitdauer bis zum Abschluss der Ermittlungen wird mit dem komplexen Sachverhalt begründet.
Nach den Vorstellungen des Cargolifter-Insolvenzverwalters Rolf-Dieter Mönning soll auf dem Gelände in der Nähe der riesigen Ex-Luftschiffhalle ein Leichter-als-Luft-Zentrum entstehen. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau einer Werfthalle begonnen werden, heißt es in einem Schlussdokument des Insolvenzverwalters zur Schlüsselübergabe an den künftigen Betreiber Tropical Island für die riesige Halle. Das Wirtschaftsministeriums von Brandenburg führte auch Vorgespräche für die Fortsetzug der Luftschiffaktivitäten an dem Standort. Nach einer Studie des Ex-Airbus-Deutschland-Entwicklungschefs und Ex-Cargolifter-Vorstandes Wolfgang Schneider könnte ein Höhenplattform-Demonstrator für Kommunikations- oder Überwachungszwecke dort gebaut werden. Insolvenzverwalter Mönning nennt als beteiligte Firmen beispielsweise die EADS Space Transportation, Skyship Criuse Switzerland oder das britische Unternehmen ATG. EADS Space Transportation-Präsident Josef Kind sagte der FTD jedoch jüngst, dass sich sich Unternehmen "definitiv nicht am am Bau oder dem operativen Betrieb von Luftschiffen beteiligen wird".
Gruß
Sebastian

Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

unter: http://www.bdli.de/ila2004-depesche/cha ... m?id_nr=68 ist zu lesen:

"Luftschiff oder Luftschloss?

Der gelante Zeppelin ZET (r.) soll so lang wie ein Fußballfeld sein
Foto: Zeppelin

Der Förderverein Zeppelin-Tourismus legte auf der ILA einen Geschäftsplan für ein neues, größeres Luftschiff vor. Zehn Zeppeline sollen eine Rundtour in Europa fliegen, von Stadt zu Stadt, auch über den Ärmelkanal.

Wolfgang von Zeppelin hat eine Vision. Ein Luftschiff soll gebaut werden, das so lang ist wie ein Fußballfeld. Das mit 50.000 Kubikmetern ein Volumen von hundert Einfamilienhäusern fasst. Das derzeit größte Luftschiff weltweit soll den Namen Zeppelin Europa Tours (ZET) tragen. 45 Passagiere könnten in der komfortablen Gondel Platz finden und darin eine Stunde die eigene Stadt von
oben betrachten. Oder geräuschlos in 20 Tagen einmal durch Europa fliegen. Von Hamburg nach Amsterdam, von Amsterdam nach London, von London nach Brüssel.

Europa-Tour für 12.500 Euro

Wolfgang von Zeppelin, der Leiter des Fördervereins Zeppelin-Tourismus, stellte am Mittwoch auf der ILA einen Geschäftsplan vor, mit dem der Förderverein jetzt auf Investorensuche gehen will. 393 Millionen Euro Kapital werden benötigt, um das Projekt zu verwirklichen. Damit sich Entwicklung und Produktion des ZET rechnet, müssen zehn der Luftschiffe alle zwei Tage von einer Stadt zur nächsten fliegen und dort jeweils Kurzfahrten anbieten. Als Standorte sind Berlin, Kopenhagen, Hamburg, Amsterdam, London, Brüssel, Paris, Straßburg, Friedrichshafen und Dresden im Gespräch. Ein Flug von einer Stunde würde 250 Euro kosten, fünf Stunden 1.250 Euro. Die Europa-Tour
für 12.500 Euro wäre wohl nur etwas für Besserverdienende.

Das neue Luftschiff ZET basiert auf der Technik des 1997 gebauten Zeppelin NT, der 75 Meter lang ist, nur zwölf Passagiere transportieren kann und deshalb nach Meinung von Wolfgang von Zeppelin für den Tourismus zu klein ist. Acht Jahre würde es dauern, bis alle neuen Luftschiffe einsatzbereit wären. 900 Arbeitsplätze könnten mit dem Projekt geschaffen werden, so von Zeppelin.

CargoLifter schreckt nicht ab

Der Förderverein in Friedrichshafen ist ein Sammelbecken für 1.200 Zeppelin-Enthusiasten. Die Erfahrung des in die Insolvenz gegangenen Luftschiffbauers CargoLifter aus Brandenburg schreckt den Verein offenbar nicht ab. "Wir können im Gegensatz zu CargoLifter auf eine Technik bauen,
die sich bereits bewährt hat", meint von Zeppelin. CargoLifter hatte Luftschiffe von 260 Metern Länge fabrizieren wollen, die hauptsächlich für den Transport schwerer Lasten genutzt werden sollten. Das Konzept des ZET ist ein anderes.

Wolfgang von Zeppelin hat nicht nur ein geschäftliches Interesse an dem Projekt. Der liebenswürdige, weißhaarige Mann mit schwäbischem Akzent stammt aus der Familie von Ferdinand Graf Zeppelin, wenn er auch kein direkter
Nachfahre ist. Im Juli 1900 hatte der Graf seine Vision verwirklichen können. Die LZ 1 hob als erstes Luftschiff am Bodensee von der Erde ab.
Ob Wolfgang von Zeppelins Projekt ähnlich erfolgreich sein wird, muss jetzt die Investorensuche zeigen. Ansonsten bleibt das Luftschiff ein Luftschloss.
Antje Lang-Lendorff"

wenn ich richtig gelesen habe sollen die Entwicklung und der Bau acht Jahre dauern - na dann man lange Spucke.
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

fins

Beitrag von fins »

Hallo,
gibt es Neuigkeiten zu dem neuen Zeppelin-Projekt? Hat jemand gehört, wie die Investoren-Suche läuft? Gibt es bereits eine Homepage?

Viele Grüße von

fins :)

pestw
CL 1000
CL 1000
Beiträge: 1957
Wohnort: Niederbayern

Beitrag von pestw »

Zumindestens die Frage nach der Homepage kann ich beantworten:
http://www.zeppelin-europe-tours.com/

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