TI - Berichte

Hier kommt alles rein, was mit dem Standort Brand, aber nicht direkt mit der CargoLifter AG und ihren 100%-igen Töchtern zu tun hat.

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k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Auf der Internetseite von TheEdgeDaily steht unter dem Link:
http://www.theedgedaily.com/cms/content ... 0-1e35355e
Folgendes zur wirschaftlichen Situation von TI:

[Auszug]
Avenue Securities said Tanjong’s Berlin Tropical Island (TI) operating losses widened by more than 100% quarter-on-quarter on the back of a 51.7% decline in average number of visitors to 1,400 a day from 2,900 a day in the third quarter.

TI’s full year operating losses of RM68 million was 13.3% above the research house’ estimation of RM60 million.

However, it said TI’s new chief executive officer Ole Hensing had formulated a turnaround strategy by focusing on the wellness market as well as beefing up the children entertainment facilities.

It said additional capital expenditure of about EURO 20 million (RM97 million) had been allocated for such developments.

It added an estimated two months closure period to facilitate the installations of the new facilities would affect revenue stream, which would lead to a larger than anticipated loss for FY07.
***********

Als Service von IZIB eine deutsche Übersetzung:

[Die Analysten von] Avenue Securities sagten, das Tangongs Berliner Tropical Island (TI) seine Betriebsverluste von einen Quartal zum nächsten um mehr als 100 % ausgeweitet habe auf Grund des Absackens der durchschnittlichen Besucherzahl von 2900 pro Tag auf 1400 pro Tag im dritten Quartal.
TI’s Ganzjahres-Betriebsverlust war mit 68 Mio. RM (14 Mio. €) um 13,3 % größer als die Schätzung des Research-Hauses von 60 Mio. RM (12,4 Mio. €).
Jedoch wird gesagt, dass TI‘s neuer Chef Ole Hensing eine Turnaround-Strategie entwickelt habe, die eine Fokussierung auf den Wellness-Markt wie auch ein Aufpeppen des Kinderspielbereiches vorsehe.
Es wird gesagt, dass der zusätzliche Kapitalbedarf von ungefähr 20 Mio. € (97 Mio. RM) für diese Weiterentwicklung bereits zugewiesen sei.
Es wurde ergänzt, dass die zweimonatige Schließung, die zur Installation der neuen Einrichtungen erforderlich sei, das Betriebsergebnis beeinflussen würde, indem es zu einem größeren Verlust für das Finanzjahr führen würde als bisher angenommen.
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pestw
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Beitrag von pestw »

Tropical Islands - Leere Halle mit 2 Pfützen

erschienen hier: http://reisen.ciao.de/Tropical_Islands_ ... st_3075482

Produktbewertung des Autors: Bild

Behindertenfreundlichkeit mittelmäßig

Pro: Klima, Konzept
Kontra: Atmosphäre, Personal, Hygiene, Preissystem, Beleuchtung

Empfehlenswert? nein

Kompletter Erfahrungsbericht
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Tropical Island ist der Versuch der Resteverwertung der Bauhalle einer insolventen Zeppelin-Produktion. Durch Bepflanzung mit Palmen und Anlegen von 2 größeren Swimmingpools sollte eine tropische Strandlandschaft imitiert werden mit dem Ziel Menschen aus Berlin und Brandenburg einen Strandurlaub vorzugaukeln.
Wir haben das Tropical Island an einem Donnerstag besucht.

(1) Lage

Das Tropical Island liegt an der Autobahn Richtung Frankfurt Oder ca. 40-50 Minuten von Berlin Zentrum entfernt. Standort ist eine ehemaliger Flughafen, auf dessen Gelände einst die Konstruktionshalle für den Cargolifter unter Versenkung brandeburgischer Steuergelder errichtet wurde. Da es sich bei Tropical Island um den verzweifelten Versuch einer Resteverwertung handelt, kann man die Lage den Initiatoren nicht anlasten. Es führt eine Regionalbahnstrecke in die Nähe der Halle sowie eine Landstraße (Abfahrt Nr. 6 von der AB Ri. Frankfurt / Oder bei Staakow). Die Lage kann alles in allem als neutral eingestuft werden. Parkplätze sind mehr als ausreichend zur Verfügung, was will man auch von einem ehemaligen Flugfeld anderes erwarten. Es sind separate Flächen für Campingbusse und Reisebusse ausgewiesen; ob diese in dem Umfang tatsächlich dort eintreffen werden ist eher zweifelhaft, aber vorhanden ist es zumindest.

(2) Preis

Wir betraten den Laden gegen 18:30 und es war zu erwarten, dass wir wg. anderweitiger Verpflichtungen schon ggn. 20:30 wieder die Segel streichen würden. An der Kasse ist aber ein Einheitspreis von 18,50 EUR pro Person zu entrichten unabhängig von der Aufenthaltsdauer. Ob man mit einer stundenweisen Abrechnung nicht eher den Durchlauf im Tropical Islands erhöhen könnte und damit den potentiellen Umsatz, ist den Veranstaltern anscheinend nicht in den Sinn gekommen. Für einen 10-Stunden Aufenthalt wäre das Entgelt zumindest angemessen; die mangelnde Flexibilität ist aber schlecht! An Wochendende sind zudem noch Zuschläge zu entrichten, die aber eher abschreckend sein dürften für die Wunschzielgruppe Familie mit Anhang. Für Freitag/Samstagabend Beachparty-Besucher (wenn es die mal geben würde) wäre der Eintrittspreis ebenfalls unangemessen.

Der Preis für ein 0,5l kohlensäurehaltiges Zuckerwasser aus dem Hause Cola liegt bei mäßigen 3 EUR. Bier Warsteiner und Bitburger dito. Wiener Schnitzel mit Röstkartoffeln 8 EUR, Spaghetti-Menü (inkl. Getränk) 8 EUR, ebenso Hamburger, etc. Die Essenspreise sind als durchaus akzeptabel zu bezeichnen zumindest für Berliner Großstadtverhältnisse. Da man wohl keine Selbstverpflegung betreiben darf, hat man sich beim Abzocken zurückgehalten. Die von anderen Autoren festgestellte Taschenkontrolle auf Lebensmittel wurde nicht durchgeführt.

Der Eintritt ist in bar zu entrichten bei Betreten der Halle. Alle anderen Leistungen werden über einen Chip abgegolten, der wie eine Uhr am Arm getragen wird. Bei Verlassen der Halle ist dann die Zeche zu zahlen. Verliert man das Armband, dann ist der Maximalbetrag von EUR110 pro Armband zu blechen. Ergo: Armband möglichst runterschlucken oder am Arm festbetonieren, damit dieser Kelch an einem vorübergeht.

(3) Atmosphäre, Einrichtung

Das Tropical Islands kann die Herunft als Konstruktionshalle nicht abschütteln. Eine Atmosphäre gähnender Leere, Stille, Öde und ungenutzter bzw. lieblos offen gelassener Flächen umfängt einen bei Betreten des Gebäudes. Der Einfallsreichtum der Betreiber ist angesichts der zu belegenden Fläche eindeutig bei weitem zu kurz gesprungen. Linkerhand nach Betreten erstreckt sich eine meterlange Garderobe, die zwei Opernhäusern zur Ehre gereichen würde, aber wohl kaum jemals voll ausgelastet sein wird, da die eigentliche Garderobe für persönliche Kleidung in den Kellergewölben liegt. Danach ein eher lieblos und einfallslos bestückter Souvenir-/Tiniff-Laden. Man kann dort z.B. zwei 3 Meter hohe Holzgiraffen erwerben, oder ein Objekt das von einem zugekifften Amateurschnitzer verbrochen worden sein muss und ein Zwitter zwischen Schäferhund, Büffel und Pferd ist. Wer noch einigermassen bei Sinnen ist, und mit dem Durchschnitts-PKW bestückt, wird wohl kaum die Kinder und Frau in der Wasserhalle zurücklassen und mit einer 3-Meter Giraffe nach Hause gurken, bei der wohl 2/3 aus dem Kofferraum stieren würden! Zusätzlich gibt es noch Handtücher zu kaufen, wie originell...wenn man in ein Bad geht ohne Handtücher mitzunehmen....Jade-Kitsch, Plaste-Rucksäcke, und ähnliches reihen sich ein in das Sortiment der Peinlichkeit.
Rechterhand läuft man an einer Begrünung entlang, bei denen die Palmen bisher die Größe einer durchschnittliche Yuka-Zimmerbepflanzung erreicht haben. Das kaschiert nicht die Trostlosigkeit, die von der Hallenkonstruktion ausgestrahlt wird.
Man kommt dann doch noch an einen Anstieg, mit dem man durch die Begrünung zum ersten Pool kommt. Ein Nichtschwimmer-Becken mit Regenpilz, ein tieferes Becken mit Wildwasserkanal in Edelstahlromantik, 2 Whirlpools, 1 Zwergenwasserfall an der Wand des Pools, 2 Wasserutschen, die im Nichtschwimmerbecken enden - das ist die gesamte Unterhaltungstechnische Ausstattung dieses Pools. Jedes großstädtische Hallen-und Freibad hat eine ähnliche Ausstattung aufzuweisen, da ist das Tropical Island nun wahrlich kein Knaller. Da kann man noch soviele Deckstühle und Liegen in den Quarzsand rammen, mehr als ein müdes Gähnen kommt bei so einem "Erlebnisbad" nicht raus. Auf der anderen Seite des begrünten Hügels liegt der zweite größere Pool an dem ein langer Sandstrand liegt. Man sieht dabei am Horizont auf .... eine graue Wand! Da hat das Geld dann für eine Gestaltung wohl nicht mehr gereicht. Mitten in diesem Pool liegt eine Insel, auf der dann die eher dürftigen Showeinlagen abgehalten werden. Die Show findet immer ggn. 18:00 Uhr statt, an Wochenende auch um 19:30 Uhr. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs war das Motto "Brasilien", so daß man, mit überragender Kreativität, 6-8 Mulattas in Federkostüme gesteckt hat und zu Musik vom Band auf der Bühne hoch und runtermarschieren läßt. Die Bühne liegt so weit entfernt, das der Funke diesere überragenden Showeinlage von Weltniveau nicht so richtig auf das zurückgebliebene (am Ufer) Publikum überspringen will. Der Sandstreifen, der den großen Pool säumt ist ca. 5 Meter breit. Davor eine Betonstufenkonstruktion, wo die Tische des anliegenden Restaurationsbetriebs angeordnet sind. Die Kombination von Wasserfläche, 5-Meter Sandband und Glattbeton ist ungefähr so inspirierend, als wenn man einen Sandlaster in den Hinterhof einer Vororthochhaussiedlung kippen würde. Die einzigen Urlaubsbilder, die einem da in den Sinn kommen, sind die deprimierenden zubetonierten Küsten Spaniens.
An der Kopfseite der Halle konnte man sich anscheinend keinen dritten Pool mehr leisten, eine Saunalandschaft war aich außerhalb des Budgets. Daher hat man dort einfach eine Reihe von 1-2 Personenzelten hingestellt, in denen man übernachten kann ggn. Entgelt. Wer wirklich in dieser Halle übernachten will, der muss zu Hause schon eine ausgefallene Heizung oder einen Rohrbruch haben, der die eigene Wohnung vorübergehend unbewohnbar macht. Die Zeltsiedlung grenzt unmittelbar an die Tische des zweiten Restaurationsbetriebs an. Dort sind unterschiedliche Kochtheken, an denen man die dann frisch bereiteten Standardgerichte ordern kann: Burger, Bulette, Spaghetti, Bockwurst. Darauf beschränkt sich das Menüangebot; gehobeneres mit Tischbedienung wie gesagt an der großen Wasserfläche mit Betonbefriedung. (Zur Qualität des Essens siehe unten)
Im Verbindungstunnel zwischen den beiden Pools liegen die Duschen, die Sanitärfazilitäten sowie die Treppe in den Garderobenbereich im Keller. Alles eher funktional gestaltet, die Treppenabsätze sind bereits nach der kurzen Zeit des Bestehens durchgetreten.
Insgesamt ist also die Ausstattung einer normalen Badeanstalt in eine vollständig überdimensionierte Halle gestellt wurden, so daß weite offene Räume gähnend leer bleiben. Auch die Gestaltung der genutzten Flächen ist eher einfallslos geblieben und keineswegs und auch nur im entferntesten an ein "Tropical Island" erinnernd, sondern eher an eine Parkgarage in der Innenstadt von Gelsenkirchen! Nicht einmal die Mühe macht man sich vom Band Musik zumindest in den Poolbereichen einzuspielen! Schlecht.

Anmerkung für Behinderte: Der Aufgang zum ersten Poolbereich ist derart steil gewählt, dass ein Hinaufrollen ohne Unerstützung per Motor oder Belgeitperson nicht möglch erscheint. Es gibt noch einen parallelen scheinbar flacheren Aufgang, der aber ebenso problematisch erscheint.

(4) Qualität, Personal, Hygiene

Wir entschieden uns unterschiedliche Spaghetti-Gerichte zu ordern, da man an denen eigentlich wenig falsch machen kann. Die Buletten, soweit man sie von weitem sehen konnte, erweckten kein Vertrauen nicht an einer akuten Lebensmittelvergiftung einzugehen. Daher also Spaghetti. Die Fleischsauce und die Carbonara-Sahensauce sahen von der Konsistenz her identisch aus. Nur der Farbton war unterschiedlich. Es schien als habe man das Baukastenkomponentensystem der Automobilindustrie erfolgeich auf die Saucenerstellung übertragen! Der Geschmack war aber dennoch einträglich, so daß man das Essen im Ganzen als zufriedenstellend bezeichnen kann. Imbissbuden in Stadtbädern sind auch keine lukullischen Tempel! Aber zumindest eine Cola Light schmeckt dort in der Regel nicht nach Desinfektionsmittel.

Bis sich die Küchenfachkraft sich dann aber doch mal zu uns an die Theke im Pastasegment bequemt hat, war denn aber doch etwas sehr ausgeprägt. Wir hatten beinahe den Eindruck, als wäre das Segment gar nicht bedient und wollten bereits wechseln. In der Ruhe liegt die Kraft! Ansonsten sind man alle naselang dann doch mal jemanden in den Kellergewölben den unvermeidlich überall liegenden Quarzsand der Strände zusammenfegen. Auch der Auskunftston der Fachkraft an der Eingangskasse in Zusammenhang mit der Preisvermeldung war doch eher rustikal-direkt. Was soll man aber auch erwarten von jemandem, der sich in all den Stunden an der Kasse die Finger blutig kassiert bei 10,5 Besuchern pro Stunde. Ob der Badewächter am Nichtschwimmer-Becken noch gelebt hat oder unbemerkt von Langweile dahingerafft war, können wir nicht beurteilen, aber bewegt hat der sich nicht!

Die Sanitärfazilitäten waren eher in einem dürftigen Zustand. Ob die Wasserlache vor dem einen oder anderen Becken von umfangreich tropfenden Badehosen stammte, oder eher durch explosionsartige Entleerung läßt sich nciht bestimmen. Vertrauensstiftend aber auch dies nicht, ebenso wie die eher billige Einrichtung. Im Waschbeckenbereich hatte sich ein Mitbesucher anscheinend dazu entschlossen Nudeln und Gemüsereste halbverdaut aus dem Magentrakt in eines der Waschbecken zu befördern. Das lag denn auch noch gut eine Stunde später dort; wenn jemand etwas teilen will, dann sollen es alle möglichen Interessierten auch ansehen können, so scheinbar das Motto der Putzkräfte. (Das zweite Urinal war aus "technischen Gründen" geschlossen, ggf. gab es noch andere Fälle von Kotze im Waschbecken??) Die Duschen waren in einem brauchbaren Zustand, die Duschköpfe nicht verkalkt, die Bodenfliesen unbeschädigt.

Die Umkleidekabinen sind reichlich und sauber vorhanden. Die Spinde sind mit Hilfe der Chip-Uhr zu verriegeln, unentgeltlich. Die Funktionsweise des Riegels ist allerdings erheblich trainingsbedürftig: Man muss den Chip 4 Sekunden vor den Riegelknopf halten, allerdings auf den Knopf und eher mehr als 4 Sekunden. Zudem sollte man sich bei Familien merken mit welchem der zum vielfach vorhandenen Chiparmbänder man die Schränke verriegelt hat, sonst kann es zeitintensiv werden! Wir haben uns das Verriegeln und Entriegeln von 2 6-jährigen Mitbesuchern vorführen lassen müssen, was dann doch ein wenig unangenehm ist.

Die Wassertemperatur sollte bei ca. 28 Grad liegen. Die Luft in der gesamten Halle war sehr warm, so daß man sich entkleiden musste bzw. nach Besuch der Pools nicht unbedingt fror. Technisch ist dies bei einer derartigen Halle eine Herausforderung, die aber gelöst worden ist. Hierzu ein Plus! Das Wasser erschien alles in allem sauber. Am Grund der Becken konnte man jeweils Quarzsand in größeren Mengen sehen, was aber unvermeidlich erscheint. Eine Chlorierung des Wassers war nicht merklich, was angenehm sein mag für Allergiker und empfindliche Gemüter, aber doch die Hoffnung auf eine anderweitige Reinigung des Wassers weckt statt einer Gewissheit! Da das von Kindern bevölkerte Nichtschwimmer-Becken mit dem normalen Becken verbunden ist, wird ein Austausch zwischen den Urinierungen der Generationen möglich. Herrlich wenn man dann im normalen Becken zur Erfrischung auch gerne mal den Kopf untertaucht!

(5) Fazit

Das Tropical Island übertrifft den Unterhaltungswert einer städtischen Badeanstalt nicht. (Liegewiesen gibt es dort sogar nicht.) Die Halle ist für die Ausstattung überdimensioniert und wirkt sich nicht förderlich auf die Atmosphäre aus. Angebote wie Saunalandschaft, Wellenbereich, etc. etc etc. findet man dort nicht. Auch ein Beachvolleyball-Feld könnte man sich vorstellen oder eine Partymeile mit Kleinstkiosken und Ballermannatmosphäre bzw. für die Feingeister eine Gestaltung a la Venice Beach oder Hawaii - auch dies alles Fehlanzeige. Automatenbereich, Fitnessgeräte ebenfalls nicht vorhanden. Eine Gestaltung des Wildwasserkanals, der Whirlpools und des Großbeckens ging über Edelstahl und graue Plastikplane nicht hinaus. Ob man hier 8 oder 10 Stunden seiner Zeit verballern will und dies wiederholt im Verlaufe eines Jahres, erscheint eher fraglich. Als Vergleich sollte man das Berliner Luft und Badeparadies BLUB anlegen, das schon vor 20 Jahren, dem Tropical Islands in Sachen Ausstattung bei längen voraus war: Liegewiese, Außenbereich, 2./3.-Stock-Wasserrutsche, Meerwasserbecken, Wellenbecken, Wildwasserkanal im Grottendesign, Saunalandschaft, Fitness-Bereich etc.
Die inflexible Preisgestaltung ist ebenso nicht förderlich. Man hat de facto in eine Riesenhalle zwei Wasserpfützen reingestellt und dazwischen eine Barriere aus größeren Topfpflanzen. Das reicht nicht zu einem "Tropical Island"! Insgesamt mag ein Besuch angezeigt erscheinen, wenn man in der Nähe wohnt und keine Alternativ-Unterhaltungsmöglichkeiten hat.
Ehrenrettend für die Halle muss man darauf hinweisen, dass der Besuch an einem Donnerstag im April stattfand statt einem Wochendende zur Ferienzeit im Hochsommer. Aber das kann nicht die Mangelgestaltung auffangen.
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Aus der Lausitzer Rundschau:

http://www.lr-online.de/regionen/sachse ... 29bed8d73b

12.07.2006 00:00
Tropical Islands schließt ab Herbst wegen Umbaus
Vom 16. Oktober bis zum 24. Dezember schließt das Tropical Islands seine Tore. Anlass sind umfangreiche Umbauarbeiten, sagte Pressesprecherin Ania Prillwitz der RUNDSCHAU.
In der zehnwöchigen Schließzeit soll am jetzigen Paradiesstrand auf 9000 Quadratmetern ein großes Kinderareal entstehen, so Prillwitz. Darüber hinaus ist die Verlängerung des Dschungelbereiches geplant. Außerdem könnte eine thematisierte Wellnesslandschaft mit verschiedenen Tropenthemen entstehen.
Die Planung des Umbaus soll einem, laut Prillwitz, internationalen Stararchitekten obliegen. Wer es ist, verrät sie allerdings erst dann, wenn die entsprechenden Verträge unterschrieben sind. Es soll sich jedoch um keinen Deutschen handeln. Die Umbauten sollen aus den 15 Millionen Euro Fördermitteln des Landes Brandenburg finanziert werden, so Ania Prillwitz. Nach den Arbeiten werden wenige neue Arbeitsplätze entstehen, sagt die Pressesprecherin. Die bisherigen 500 Arbeitsplätze bleiben. (Eig. Ber./tr)

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"Thematisierte Wellnesslandschaft mit verschiedenen Tropenthemen" sollte man sich merken für "die Worthülse des Jahres".
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k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Auf der Internetseite von TheEdgeDaily steht unter dem Link:

http://www.theedgedaily.com/cms/content ... 0-86583b31

Tanjong: Tropical Islands to turn around early 2008
By Tamimi Omar

Tanjong plc expects its theme park in Germany, the Tropical Islands project, to turnaround in early 2008.

An additional 34 million euros (RM158 million) will be invested in the park, with the company contributing 17 million and the remainder from the German government, a Tanjong official said on July 12.

Tajong would finance the 17 million euros from its own funds, the official said after its AGM in Kuala Lumpur.

Earlier, Tanjong chairman Robert Chiew Dau Meng said the Tropical Islands project had not performed to expectations, particularly in terms of attendance and revenue.

"However, we continue to make the requisite investments to develop new product offerings and expect an improvement in the operations and performance of Tropical Islands over the next two years."

"We continue to receive the support of the State of Brandenburg for the development of the resort," Cheim added.
[...]
(Der weitere Text betrifft nicht mehr TI)

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Als Sevice von IZIB eine deutsche Übesetzung:

Tanjong: Trendwende für Tropical Islands Anfang 2008
Von Tamimi Omar

Tanjong PLC erwartet für seinen Themenpark in Deutschland, das Tropical Island Projekt, Anfang 2008 die Trendwende.
Zusätzliche 34 Millionen Euro (RM 158 Mio.) werden in den Park investiert, wobei die Gesellschaft 17 Millionen und den Rest die Deutsche Regierung beisteuert, sagte ein Sprecher von Tanjong am 12. Juli.
Tanjong will die 17 Millionen aus Eigenmitteln finanzieren, sagte der Sprecher nach der Hauptversammlung in Kuala Lumpur.
Vorher hat Tanjongs Vorstandsvorsitzender Robert Chiew Dau Meng gesagt, dass das Tropical Island Projekt die Erwartungen nicht erfüllt habe, insbesondere bezüglich der Besucherzahlen und der Einnahmen.
„Wir fahren jedoch fort, die notwendigen Investitionen zu tätigen, um neue Angebote zu entwickeln und erwarten eine Verbesserung beim Betrieb und bei dem Ergebnis von Tropical Islands in den nächsten zwei Jahren.
„Wir erhalten weiterhin die Unterstützung des Landes Brandenburg beim Aufbau des Urlaubparadieses“ fügte Cheim hinzu.
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Merkwürdig ist schon: Im Januar 2004 bestätigte die Landesinvestitionsbank, dass TI ein Förderantrag über 13 Mio. € gestellt habe. Im Dez. 2005 bewilligte der Förderausschuss des Landes Brandenburg 15 Mio. €. Und nun spricht Tanjong bereits von 17 Mio. €...
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hilgenberg
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Beitrag von hilgenberg »

k.moestl hat geschrieben:Aus der Lausitzer Rundschau:

http://www.lr-online.de/regionen/sachse ... 29bed8d73b

12.07.2006 00:00
Tropical Islands schließt ab Herbst wegen Umbaus
Vom 16. Oktober bis zum 24. Dezember schließt das Tropical Islands seine Tore. Anlass sind umfangreiche Umbauarbeiten, sagte Pressesprecherin Ania Prillwitz der RUNDSCHAU.
Wer ist den eigentlich Ania Prillwitz? So richtig lange Halbwertzeiten haben Pressesprecher bei TI wohl auch nicht?
k.moestl hat geschrieben:Die Planung des Umbaus soll einem, laut Prillwitz, internationalen Stararchitekten obliegen. Wer es ist, verrät sie allerdings erst dann, wenn die entsprechenden Verträge unterschrieben sind. Es soll sich jedoch um keinen Deutschen handeln.
Und wieder bleibt das Geld nicht in Brandenburg, bravo

Gute Nacht
Im zweifachen Sinne
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, Dinge zu tun, die man nach
Meinung anderer Leute nicht fertigbringt. (Aymé, Marcel)

JU

Beitrag von JU »

http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 70343.html

BrandenburgAngenehme Tropen
Jens Blankennagel

BRAND. Draußen stahlt der Himmel blau, keine Wolke stört die Sonne. Kein Schatten, nirgends. Das Gras vertrocknet auf der riesigen Freifläche bei Brand (Dahme-Spreewald). Dort spannt sich das größte freitragende Kuppeldach der Welt 107 Meter in die Höhe. Drinnen ist der Himmel grau, stahlgrau. In der gigantischen Halle aus Stahlträgern sollten Luftschiffe gebaut werden. Doch seit 2004 heißt es: Willkommen in "Europas größter tropischer Freizeitwelt". So wirbt Tropical Islands für "einen Tag im Paradies". Nur auf einer Seite der Halle lassen Folien die Sonne durch. Es gibt also reichlich Schatten unterm Dach. Es ist 29 Grad warm und angenehm feucht.

Doch wer fährt mehr als eine Stunde von Berlin in die künstliche Sommerwelt, wenn überall schöne Seen warten und die Sonne heißer glüht als in Rio de Janeiro? Bei den meisten Besuchern siegte wohl die Neugier.

Zu jeder Zugankunft wartet am Bahnhof ein Shuttle-Bus. Am Mittag setzt sich nur ein Gast auf einen der 49 Plätze. Der Fahrer sagt: "Manchmal kommen auch einige Leute mit dem Zug." Die 110 Autos vor der Halle wirken etwas verloren auf den riesigen Parkplätzen.

Die Julihitze hat einen Vorteil: Die Tropen sind nicht überlaufen. In der Halle stehen hunderte blaue Liegen am Strand der "Südsee". Die meisten sind nicht belegt. Auf einer liegt Jessica Hellwig im Bikini und liest. "Wir sind ein paar Tage in Berlin und um 11 Uhr mit dem Auto hier angekommen", sagt die 24-Jährige aus der Nähe von Dortmund. Ihr Freund Dennis sagt, Seen gebe es überall, aber solch eine Halle nicht. "Es ist ganz gut, aber ein wenig mehr Ramba Zamba wäre schön." Aber dafür würden sie sich gut erholen, auch wenn das Stahldach gewöhnungsbedürftig sei. "Wir kommen bestenfalls im tiefsten Winter wieder", sagt Jessica. "Der Eintritt ist ziemlich teuer."

"Teuer finde ich es nicht", sagt Grady Kruza (35), "andere Freizeitparks kosten genauso viel." Sie ist mit ihrem Mann und dem fünfjährigen Fynn im Urlaub. "Wir sind von der Nordsee, die ist 19 Grad kalt. Hier ist das Wasser 30 Grad warm", sagt sie. "Es ist toll, besonders für Kinder." Fynn schleckt sein Eis: "Ich war 1 000-mal im Wasser, das war supergut."

Es sind fast nur weitgereiste Touristen da, kaum Leute aus der Region. "Ich wollte das Ding unbedingt sehen", sagt Klaus Krötzner aus Dresden. Der Bauch des Rentners wölbt sich über der Badehose. Die Hitze findet er nervig, draußen wie drinnen. Er schaut an die Decke. "Ich bin Ingenieur und total begeistert. Die Halle ist eine Offenbarung." Seine Frau konnte er überreden mitzukommen, weil sie Palmen liebt. "Die würden schöner ohne Stahldach aussehen", sagt Erika. Ihr Mann schüttelt den Kopf.

Tropical Islands: 15910 Brand, Tropical-Islands-Allee 1; Geöffnet: rund um die Uhr; Eintritt: Erwachsene 23,50 Euro, Kinder (4 bis 14 J.) 19,40 Euro; Tel. 035477/605050; Internet: www.my-tropical-islands.com

Berliner Zeitung, 20.07.2006

pestw
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Beitrag von pestw »

http://www.tanjongplc.com/pdf/quarterly ... 2QFY08.pdf

Auszug aus dem Quartalsbericht:

The increase in the number of visitors to Tropical Islands led to higher revenue from the Leisure segment to RM42 million from RM35 million in the corresponding period. However higher marketing and advertising expenses incurred in relation to the launching of new attractions in the resort resulted in the operating loss of RM29 million remaining at around that of the corresponding period.

Also, gleichbleibender Verlust bei höheren Umsätzen. Nicht gut.
Wobei nicht klar ist, ob darin schon Ausgaben für den Umbau mit Saunalandschaft enthalten sind.
Immerhin steht hier, dass größere Ausgaben für Marketing und Werbung dafür verantwortlich seien.
Dann sind wir doch mal auf die nächsten 3 Monate gespannt, ob die Marketing-Investitionen zu einer Verbesserung führen.

Und weiter bei den Aussichten:

Prospects for the remaining period to the end of the financial year
Subject to any other unforeseen circumstances, the Directors expect that the following factors may impact the Group’s prospects for the remaining period to the end of the financial year:-
(i) improving demand for the Group’s gaming products in line with initiatives to increase its market presence and product competitiveness;
(ii) continuing operating losses in Tropical Islands; and
(iii) incremental contributions arising from the acquisition of the power generation assets located in Egypt, Bangladesh, Pakistan and Sri Lanka referred to in Note 21.


Also werden weiter Verluste erwartet, sprich, Tanjong muss weiter zubuttern.
Das wird sich dann wieder schön in den Bilanzen von TI in Deutschland zeigen.
Das wird wohl nichts werden mit dem angekündigten Gewinn Anfang 2008.

Lifter
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Beitrag von Lifter »

http://www.tradingmarkets.com/.site/new ... ws/643579/

MIMB Investment Bank said Wednesday it is cutting its target price for Malaysia's gaming and power company Tanjong plc to 21.30 ringgit from 22.50 previously as the company's first-half net profit came in lower than expected.

On Tuesday, Tanjong said it booked a net profit of 231.5 million ringgit in the first-half against 206 million ringgit a year ago.

MIMB research analyst Teh Kian Yeong said Tanjong's first-half net profit accounted for only 39 percent of his full-year projection.

Tanjong's first-half performance was disappointing mainly due to the poor luck factor of its number forecast operations during the period and the loss-making Tropical Islands Resort in Germany, Teh said.

The number forecast operation reported a prize payout ratio of 69 percent in the second quarter which was higher than the 66 percent recorded in the first quarter.

As a result of the higher payout ratio, its number forecast division reported a lower operating margin of 8 percent, down from 11 percent in the first quarter.

Meanwhile, the German islands resort reported larger operating losses in the second quarter after revenue dropped 17 percent.

The power division was the only bright spot, with earnings seen normalising, Teh said.

Following the release of the first-half numbers, Teh said he is cutting his earnings forecast for fiscal 2008 by 16 percent to factor in revised assumptions for the prize payout ratio and lower visitor arrivals at Tropical Islands.

Despite the earnings downgrade, Teh said he is keeping his "buy" call on Tanjong as the stock still has some 16 percent upside potential based on the new target price of 21.30 ringgit.

At 3.24 pm, Tanjong was unchanged at 18.40 ringgit.

(1 US dollar = 3.42 ringgit)

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CHAYER
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Beitrag von CHAYER »

Quelle: http://www.welt.de/berlin/article142008 ... lands.html
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1. Dezember 2007, 17:12 Uhr Von Jana Noack
Erlebniswelt - Schweigespirale um Tropical Islands

Drei Monate nach dem Ende des Umbaus bleiben die Besucherzahlen ein Geheimnis. Um noch mehr Touristen nach Brand zu holen, lockt das Tropical Islands mit Europas größter Sauna-Landschaft.

Anfangs schreckte vor allem der Lärm der Abendshows die Gäste vor einer Übernachtung ab. Jetzt herrscht weitgehend Ruhe im Regenwald-Camp von Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald). Die rund 380 Zeltplätze sind nachts in der Regel weitgehend ausgebucht. „Die lauten Partys an der Lagune sind gestrichen“, sagt Tropical-Islands-Sprecher Patrick Kastner. „Die Gäste schätzen es, dass sie mittlerweile ruhig schlafen können.“ Ob „Europas größte tropische Urlaubswelt in der größten freitragenden Halle der Welt“, die im Dezember vor drei Jahren eröffnet wurde, eine Erfolgsgeschichte wird, ist jedoch weiterhin unklar. Drei Monate nach der Eröffnung der 10.000 Quadratmeter großen Wellness-Landschaft im Tropical Islands, für die das Land 350.000 Euro weitere Fördermittel zuschoss, hält sich das Unternehmen mit Daten über die Besucherentwicklung zurück. „Über genaue Zahlen muss ich Stillschweigen bewahren“, sagt der Sprecher und verweist auf die Börsennotierung des malaysischen Investors Tanjong.

Furcht vor Bruchlandung

Die magere Informationspolitik sorgt auch in Parlamentskreisen für Unruhe. Nach der Cargolifter-Pleite ging die Furcht vor einer erneuten Bruchlandung um.
Der Wirtschaftsausschuss des Landtages will sich in den nächsten Wochen vor Ort informieren.
Nach dem Managementwechsel 2005 war Geschäftsführer Ole Bested Hensing mit der Maßgabe angetreten, jährlich 1,5 Millionen Gäste zu begrüßen. Bisher blieb das öffentliche Feiern des einmillionsten Besuchers aber aus. Von steigenden Besucherzahlen keine Rede: Sie sanken von 897.313 in 2005 auf 512.407 im Geschäftsjahr 2006. Kastner aber verweist auf die Umbauzeit im November und Dezember, als man die Halle komplett schloss.
Um noch mehr Touristen aus dem In- und Ausland nach Brand zu holen, lockt das Tropical Islands mit Europas größter Sauna-Landschaft. Von Kulturstätten wie dem Elefanta-Tempel in Indien oder Kambodschas Angkor Wat inspiriert, beherbergen die Nachbauten verschiedene Saunen, ein Blüten-Dampfbad, Kräuter-Schwitzhütte und Meditations- und Massageräume. Wie ein Pilger am Fluss taucht man nach anstrengendem Marsch durch die 66000 Quadratmeter große Halle die Füße ins „Ganges-Fuß-Sprudelbecken“. Im Halbstundentakt werden über zwanzig verschiedene Aufgüsse von Ananas bis Pfefferminze in Baum- und Steinsauna angeboten. Wellness-Chef Henry Heyn schwingt höchstpersönlich das Handtuch um jedem Einzelnen Luft wedelnd die Schwitzhölle heiß zu machen. Einige geben auf, die Hartgesottenen klatschen begeistert Beifall. Zum Abkühlen lädt die Nebelgrotte mit feinem Sprühregen ein. Das Schild „Kein Tauchbecken“ beschützt am Rande des Koi-Karpfen-Teiches die Tiere vor abkühlungswilligen Saunierern.

Junge Familien gehen auf Entdeckungstour

Für 6,50 Euro Aufschlag auf den Eintrittspreis von 24,50 Euro darf man in die Badewelt mit Lagune, Südseestrand und Regenwald überwechseln. Üppiges Grün bestimmt das Bild, exotische Blüten zieren einige der 600 verschiedenen Pflanzenarten, Schildkröten und Fische schwimmen umher. Junge Familien gehen hier begeistert auf Entdeckungstour. „Es gibt nur ein Manko, dass neben dem buddelnden Kind die Zigarettenschwaden vorbeiziehen“, kritisiert Familie Gürgen aus Pankow. Bis auf einen Strandabschnitt gibt es kein Plätzchen, an dem nicht geraucht werden darf. Susanne Schulz, mit Tochter und Mann aus Marienfelde angereist, bemängelt: „Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Essens ist eine Zumutung“. Die überwiegend verwaisten Restauranttische und prall gefüllte Discounter-Tüten der Strandgäste bestätigen dieses Urteil. Für Tropical-Islands-Sprecher Patrick Kastner ist es aber durchaus üblich, eine Erlebniswelt über die Restauration mitzufinanzieren, wenn dadurch die Eintrittspreise niedrig gehalten werden können.
142 Millionen Euro laut Kastner bisher in die Tropenwelt in der ehemaligen Cargolifter-Halle investiert, die 2004 in neuem Gewand eröffnete und mit erheblichen Anfangsschwierigkeiten wie frierenden Besuchern und verkümmernden Pflanzen zu kämpfen hatte. Davon stammen 17,3 Millionen Euro sowie 350.000 Euro in diesem Jahr aus Fördermitteln des Landes, Bundes und der EU. Die erneute Förderung hatte für Kritik gesorgt, da das Unternehmen ursprünglich ganz ohne Zuschüsse auskommen wollte. Nun sei aber erst mal Schluss mit Baulärm im Tropical Islands: „Die Halle ist vollständig“, sagt Kastner. Zu Plänen, die das Unternehmen für 2008 verkündet hatte, ein Feriendorf mit Hotelkomplex und bis zu 2000 Bungalows im Außenbereich zu bauen, hält er sich bedeckt.

Keine neuen Förderanträge

Dass man keine neuen Förderanträge gestellt habe, bestätigt der Sprecher der Investitionsbank des Landes Brandenburg Matthias Haensch. „Die bisherige Förderung ist an den Erhalt der 501 Arbeitsplätze über 5 Jahre hinweg gebunden, die Menschen aus der Region in eine feste Anstellung bringen“, so Haensch. Die Summe, das beruhigt auch die Parlamentarier, ist durch eine Bürgschaft abgesichert.
https://www.chayer.de :arrow: :zib ICH MÖCHTE DEN CARGOLIFTER :cl FLIEGEN SEHEN !!! :zib

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

Märkische Allgemeine Zeitung
27.12.2007
Tropenpark mit Tropendorf
Ferienhaussiedlung für Tropical Islands soll bald gebaut werden/Besucherzahlen bleiben geheim

Von Gerald Dietz

BRAND - Mit Verspätung geht der Tropenpark Tropical Islands an den Bau eines Feriendorfs im Umfeld. Mehrere Tausend Betten sind geplant. Ein finanzstarker Partner ist offenbar mit im Boot.

Im Sommer war von einem Baubeginn im Herbst die Rede. Dann sollten die Arbeiten für die Bungalowsiedlung mit Hotels in der Umgebung des Tropenparks Tropical Islands in Brand (Dahme Spreewald) beginnen. Dieser Termin wurde nicht eingehalten. Jetzt lägen aber die „Bebauungspläne vor, auf deren Basis dann die Bauanträge eingereicht werden“, sagt Kim Schäfer, Marketing-Manager des Tropenparks.

Mit einem Baubeginn „schnellstmöglich“ bleiben die Angaben zwar nun eher wolkig, aber zumindest ist das brandenburgische Wirtschaftsministerium schon detaillierter in das Vorhaben eingeweiht. „Die Pläne sind uns bekannt und wir begrüßen das außerordentlich“, so Sprecher Steffen Kammradt. Das Feriendorf werde endlich die vom Ministerium gewollte „internationale Ausrichtung des Tropenparks befördern“.

Nach MAZ-Information wird die Tropical-Muttergesellschaft, der malaysische Konzern Tanjong, die Investition nicht allein stemmen. Bereits fest mit im Boot ist offenbar der größte europäische Ferienhausanbieter Novasol. Das zum börsennotierten US-Konzern Wyndham Worldwide gehörende dänische Unternehmen hatte bereits im Sommer Interesse bekundet.

Novasol-Direktor Bernd Muckenschnaabel hat das nun noch einmal bestätigt. „Tropical Island ist sogar noch attraktiver geworden“, so Muckenschnabel. Wyndham mit mehr als 3,3 Milliarden Euro Jahresumsatz dürfte auch den nötigen finanziellen Hintergrund für das Projekt haben. Immerhin geht es um mehrere Hundert Ferienhäuser mit nach bisherigen Angaben rund 13000 Betten und Investitionen von 400 Millionen Euro in verschiedenen Bauabschnitten. Novasol wird das Ressort wohl auch später betreiben.

Der bislang defizitäre Tropenpark selbst schweigt sich über Umfang und finanzielles Volumen des Vorhabens aus. Das sei alles abhängig vom Genehmigungsverfahren, so Schäfer. Auch die erneute Beantragung von Fördermitteln wird nicht ausgeschlossen.

Ähnlich zugeknöpft gibt sich das Unternehmen auch zu den Besucherzahlen in der tropischen Badelandschaft, die im Sommer um eine 10000 Quadratmeter große Wellness-Landschaft erweitert worden war. Der börsennotierte Mutterkonzern Tanjong hat die Weisung herausgegeben, die Zahlen mit Rücksicht auf die eigenen Gesellschafter erst im Jahresbericht zu publizieren, der im Februar vorliegen soll.

„Wir sind aber nicht unzufrieden“, betont Schäfer. Man habe 2007 in jedem einzelnen Monat mehr Gäste als im Vorjahreszeitraum gehabt. Wegen einer zweimonatigen Umbaupause waren 2006 nur etwas mehr als 500000 Besucher gezählt worden. Beim Managerwechsel 2005 war der neue Geschäftsführer Ole Bested Hensing noch mit dem Ziel angetreten, weit mehr als eine Million Gäste in das Tropenbad zu locken. Bislang wurde der millionste Gast für 2007 indes noch nicht gefeiert. Doch das bedeute nichts, meint Schäfer: Man habe ja auch den millionsten Gast seit Eröffnung Ende 2004 nicht gefeiert. (Von Gerald Dietz)

Bisher ein Verlustgeschäft
Der Tropenpark Tropical Islands war bislang für den Mutterkonzern Tanjong ein absolutes Verlustgeschäft. Im zweiten vollen Betriebsjahr 2006, das bis Januar 2007 reichte, verbuchte das Unternehmen Verluste von 12,9 Millionen Euro. Im Vorjahr musste Tanjong sogar 14,9 Millionen Euro zuschießen.

Auch die Umsätze sanken 2006 von im Vorjahr noch 21,1 auf 14,7 Millionen Euro. 142 Millionen Euro wurden bislang von Tanjong in den Tropenpark in Brand (Dahme-Spreewald) investiert.

Auf der anderen Seite hat das Unternehmen bereits zwei Mal Fördermittel der öffentlichen Hand erhalten. Insgesamt bewilligte die Investitionsbank des Landes (ILB) mehr als 17 Millionen Euro. Für das neue Feriendorf wurde laut Sprecher Matthias Haensch bislang noch kein Antrag auf Subventionen gestellt.

Die staatliche Unterstützung für das Tropenbad war bei Landespolitikern mehrfach auf Widerstand gestoßen. Eine von der ILB geforderte sogenannte Patronatserklärung von Tanjong hatte einige kritische Stimmen besänftigt. Danach muss der Konzern bei einer Pleite des Tropenparks die Fördermittel zurückzahlen.
gd


http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 901/485072

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Märkische Allgemeine Zeitung
27.12.2007
Schweigsame Manager
Kommentar: Andreas Streim über die Ausbaupläne des Freizeitparks Tropical Islands


Würde rund um den Freizeitpark Tropical Islands tatsächlich eine Feriensiedlung mit Bungalows und Hotels entstehen, so könnte das für Brandenburg eine tolle Sache sein. Denn wenn es den Betreibern gelingt, internationale Besucher nach Brand zu locken, wäre das eine Klientel, die sonst kaum Potsdamer Schlösser oder den Spreewald als Reiseziele nennt – und die vielleicht aus dem überdachten Spaßbad doch einen Abstecher ins Märkische unternimmt.

Allerdings sind die bislang genannten Dimensionen des Projekts so gigantisch, dass sich viele Brandenburger an andere Mammut-Vorhaben der Vergangenheit erinnert fühlen – die nie Realität wurden: Stolze 13000 Betten soll die Feriensiedlung rund um die ehemalige Luftschiffwerft bieten, derzeit zählen die Statistiker in ganz Brandenburg rund 76000 Betten.

Und man muss sich auch über die Schweigsamkeit der Tropical-Islands-Betreiber wundern. Besucherzahlen werden nicht veröffentlicht, angeblich weil der malaysische Mutterkonzern ein börsennotiertes Unternehmen sei. Allerdings veröffentlichen börsennotierte Fluggesellschaften akribisch monatlich ihre Passagierzahlen. Bevor also die Frage nach weiteren staatlichen Fördergeldern gestellt werden kann, müssen noch ein paar Fragen beantwortet werden.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... 6911/63629
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Orljonok
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Beitrag von Orljonok »

Im rbb kam heute ein Bericht zur Situation von TI. Angesprochen werden die finanzielle Lage mit 45 Mio. € Verlusten, der geplante Bau der Ferienhaussiedlung und die geringen Löhne der Mitarbeiter, welche von der Arbeitsagentur unterstützt werden.

Text und Video:

http://www.rbb-online.de/_/fernsehen/ma ... 49609.html
Immer zäh bleiben, dann schafft man es !!!

k.moestl
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Beitrag von k.moestl »

BERLINER UMSCHAU
Berlin-Brandenburg
12.03.2008
Schlechte Zahlen im „Tropical Islands“
Jetzt wollen Dänen „Feriendorf“ bauen

Von Antje Böhm

Nach langem Hin und Her sieht es danach aus, dass das Tropical Islands nun endlich Unterkünfte vorweisen kann. Die zuletzt oft unterbesuchte Freizeitanlage hofft auf bessere Zahlen, wenn mehrere Unterbringungen der Gäste möglich wären. Die dänische Eske Group wird voraussichtlich das Feriendorf bei Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) bauen. Verträge könnten noch in März unterzeichnet werden.

Das Spaßbad Tropical Islands in der ehemaligen „Cargolifter-Luftschiffhalle“ 60 Kilometer südlich von Berlin eröffnete im Dezember 2004. Den Investoren stand die größte freitragende Halle der Welt zur Verfügung: 360 Meter lang, 210 Meter breit, mit Platz für acht Fußballfelder. Die Investitionen betrugen 78 Millionen Euro, von denen die Hälfte Fördergelder waren. Eigentlich sollten in der Werfthalle Flugzeuge zusammengebaut werden. Doch die Träume des ersten Eigentümers, der Cargolifter AG, platzten bereits 2002. Daraufhin erwarb der malaiische Geschäftsmann Colin Au die Megahalle für 17,5 Millionen Euro und baute sie mit seinem Partner Tanjong für 70 Millionen Euro zum Tropenpark um.

Im ersten Jahr besuchten 970.000 Menschen das Spaßbad, drei Millionen hatte Au aber großspurig angekündigt. Sein Nachfolger 2005, Ole Bested Hesing, senkte die Zielvorgabe auf 1,25 bis 1,5 Millionen Besucher, um kostendeckend zu arbeiten. Auch im Jahr 2006 erreichte man diese Zahlen nicht. Lediglich 600.000 Menschen besuchten bis Oktober die Halle, an schlechten Tagen nur etwa 1.000 Gäste. Nach den schlechten Zahlen baute man Tropical Islands im vergangenem Sommer für insgesamt 23 Millionen Euro um. Die tropische Badelandschaft wurde in zwei Monaten um eine 10.000 Quadratmeter große Wellness-Landschaft erweitert. Die Zahl der Umkleidekabinen von 3.000 auf 6.000 verdoppelt sowie die höchste Wasserrutsche Deutschlands gebaut. Tropical Islands ist somit Europas größte tropische Wellness- und Sauna-Landschaft.

Der Tropenpark war bislang für den Mutterkonzern Tanjong ein absolutes Verlustgeschäft. Im zweiten vollen Betriebsjahr 2006, das bis Januar 2007 reichte, verbuchte das Unternehmen Verluste von 12,9 Millionen Euro. Im Vorjahr musste Tanjong sogar 14,9 Millionen Euro zuschießen. Auch die Umsätze sanken 2006 von im Vorjahr noch 21,1 auf 14,7 Millionen Euro. 142 Millionen Euro wurden bislang von Tanjong in den Tropenpark in Brand (Dahme-Spreewald) investiert.

Außerdem sind die Unterkünfte derzeit noch sehr begrenzt. Bisher konnten die Gäste nur im Landgasthof des Nachbarortes schlafen oder in einem der 180 Campingzelte, die in der Halle stehen. Die meisten Hotels und Ferienhäuser sind viel zu weit weg. Zum Beispiel die Novasol Ferienhäuser, sie liegen 1,5 Stunden entfernt. Ab Juni 2008 kann man aber mit Zelt und Wohnwagen den neuen Campingplatz nutzen.

Nun hofft man durch das Feriendorf die Verluste aus den letzten Jahren wieder rein zu holen.

Die Ferienhaussiedlung soll unmittelbar neben dem Freizeitpark Tropical Islands entstehen und bis zu 14.000 Betten umfassen. 2010 sollen die Häuser bezugsfertig sein. Die Investitionssumme beläuft sich auf zunächst 130 Millionen Euro.

Ein weiterer Haufen Geld, ob man dieses wieder rein holen kann, ist abzuwarten. Etwas gutes hat das Ganze allerdings - weitere Arbeitsplätzen wären damit geschaffen. Derzeit sind 501 feste Mitarbeiter tätig. Für wie lange, ist allerdings die Frage.

Veröffentlicht: 12.03.2008

http://www.berlinerumschau.com/index.ph ... elBBBoehm1
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Beitrag von k.moestl »

rbb-online
04.06.2008
rbb: Tropical Islands macht weiter Verlust


Die Freizeitanlage Tropical Islands in Brandt (Dahme-Spreewald) hat im vergangenen Jahr knapp 12 Millionen Euro Verlust gemacht. Das geht aus dem neuesten Geschäftsbericht des Mutterkonzerns Tanjong hervor, der dem rbb vorliegt.

Damit schreibt Tropical Islands bereits zum vierten Mal in Folge zweistellige Millionen-Verluste. Das Minus insgesamt seit der Eröffnung Ende 2004 beläuft sich auf etwa 50 Millionen Euro, hohe Anfangsinvestitionen nicht mitgerechnet.

Gleichzeitig konnte Tropical Islands die Einnahmen im letzten Jahr kräftig steigern. Das tropische Freizeitbad nahm mehr als 21 Millionen Euro ein – soviel wie noch nie.

Grund sind neue Attraktionen und höhere Pro-Kopf-Ausgaben der Besucher. Deren Zahl stieg ebenfalls – um mehr als 30 Prozent auf knapp 700.000. Sie liegt aber immer noch weit unter den ursprünglichen Erwartungen. Den Durchbruch soll der Bau von Hotels und Ferienwohnungen bringen.

Stand: 04.06.2008 16:30

http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/ ... 40063.html

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Die Welt
Brandenburg
04.06.2008
Tropical Islands mit Millionen-Verlusten


Trotz höherer Einnahmen schreibt das Badeparadies im brandenburgischen Brand weiter rote Zahlen. Nur etwa die Hälfte der benötigten Gäste besuchte die ehemalige CargoLifter-Halle. Jetzt will der malaysische Mutterkonzern noch einmal Millionen-Beträge in die Freizeitanlage Tropical Islands pumpen.

Die Freizeitanlage Tropical Islands in Brand (Dahme-Spreewald) hat im vergangenen Jahr knapp zwölf Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht des malaysischen Mutterkonzerns Tanjong hervor.

Die Besucherzahl sei 2007 um 35 Prozent zum Vorjahr auf knapp 700.000 gestiegen, sagte Unternehmenssprecher Patrick Kastner. Nach früheren Unternehmensangaben sind für einen wirtschaftlichen Betrieb jedoch etwa 1,4 Millionen Gäste erforderlich.

Seit Eröffnung der Anlage Ende 2004 in der ehemaligen CargoLifter-Luftschiffhalle schreibt Tropical Islands nach Angaben des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) bereits zum vierten Mal in Folge zweistellige Millionen-Verluste. Das Minus belaufe sich insgesamt auf etwa 50 Millionen Euro. Darin seien hohe Anfangsinvestitionen nicht mitgerechnet. Wie der Konzern-Sprecher sagte, ist das Jahresergebnis 2007 unter anderem durch höhere Kosten für Energie und Marketing belastet worden.

Kastner wies darauf hin, dass Tropical Islands 2007 etwa 21 Millionen Euro eingenommen habe, so viel wie nie zuvor in einem Jahr. Das seien sieben Millionen Euro mehr als im Vorjahr 2006. Hauptgrund seien neue Attraktionen wie eine Wasserrutsche, eine Regenwaldsauna und ein Kinderspielbereich. Die höheren Pro-Kopf-Ausgaben der Besucher stammten unter anderem auch aus einer längeren Verweildauer in der Riesenhalle mit künstlicher Südsee und Lagune.

Tanjong erwarte den Durchbruch jetzt mit dem Bau von Ferienwohnungen auf dem Areal neben der Riesenhalle, äußerte Kastner. Dazu liefen die Planungen von Investoren, die das Ferienressort finanzieren und vermarkten sollen.
Der an der Londoner Börse notierte Mischkonzern Tanjong hält drei Viertel der Anteile an Tropical Islands. Ein Viertel gehört der Firma Au Leisure des malaysischen Unternehmers Colin Au. Er hatte 2004 den Umbau der Luftschiffhalle zur Tropeninsel in der märkischen Heide geleitet.

4. Juni 2008, 15:50 Uhr

http://www.welt.de/berlin/article206654 ... sten_.html
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Hasseroeder
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Beitrag von Hasseroeder »

unter:
http://www.faz.net/s/Rub17F63AFFF64D40A ... ntent.html

gibt es auch Bilder dazu.

Todesmutig

Als Base-Jumper ist er „Jojo“

Von Hilmar Poganatz


Der Berliner Medizinstudent Johannes Rose gehört zu den besten und jüngsten Zielspringern der Welt.

06. April 2008

Zahnmedizinstudent Johannes Rose springt von Felsen, Brücken und Gebäuden - ohne Netz und Reserveschirm.

Beim ersten Mal musste er noch in den nahen Wald flüchten. Beim zweiten Mal kriegten sie ihn am Schlafittchen. Johannes Rose hat so seine Erfahrungen mit der alten Zeppelin-Halle. Der silbrige Hangar, in dem die Firma Cargolifter um die Jahrtausendwende große Transporter-Luftschiffe baute, fasziniert den Berliner Studenten schon lange.

Im brandenburgischen Freizeitpark "Tropical Island" hat der Hobbyspringer die erste Hallenweltmeisterschaft organisiert, an der 52 Springer aus 19 Nationen teilnahmen.

So sehr, dass er schon zwei Mal illegal in ihn eingedrungen ist - um sich von den Deckenträgern aus 104 Metern in die Tiefe zu stürzen. Mit einem Fallschirm, versteht sich. Aber nur mit einem. Reservefallschirme braucht Rose nicht. Er ist Base-Jumper.

Die größte freitragende Halle der Welt liegt wie ein gigantisches Raumschiff in der brandenburgischen Steppe. Als Cargolifter pleiteging, schlich Rose sich zum ersten Mal ein. Es war eine Hochsommernacht, und Rose wickelte sich ein Stirnband um, das beim Aufstieg die Schweißperlen auffangen sollte. Sie hätten ihn verraten können. Dann sprang er zwischen die letzten zwei Zeppeline. Der Lärm des Aufpralls verriet ihn, doch er konnte in den Kiefernforst flüchten. Als einige Jahre später der Freizeitpark „Tropical Islands“ in die Halle zog, juckte es den Extremsportler wieder in den Fingern. Er griff sich einen Bauhelm und gelangte erneut auf die Plattform in über 100 Meter Höhe, diesmal bei Tageslicht. Ein schneller Sprung ins Nichts und ein möglichst unauffälliger Abgang folgten, als er plötzlich die Pranke eines Wachmanns auf der Schulter spürte. Am Ende hatte er Glück, denn sogar die Polizisten fanden seinen Mut sympathisch, und der Freizeitpark ließ seine Anzeige fallen.

Die Aufgabe: Aus 104 Metern in die Tiefe springen und dabei auf einem ganz bestimmten Punkt auftreffen.

Wer Johannes Rose an der Fakultät begegnet, wird ihm seine Verwegenheit nicht ansehen. Selbst mit einem T-Shirt von der „Berlin Base Connection“ (BBC) dürfte man den 1,86 Meter langen Schlacks mit der blonden Prinz-Eisenherz-Frisur wohl eher für einen Fan und Zuschauer halten als für den Vin Diesel der Berliner Studentenszene. Rose ist 24 Jahre alt, kommt aus Bielefeld und studiert im fünften Semester Zahnmedizin an der Charité.

Als Base-Jumper ist er „Jojo“. Der Medienmann. Der Organisator. Und einer der besten Zielspringer der Welt. Schon als Jugendlicher erlernte er das Fallschirmspringen und verdient heute sein Geld mit Tandemsprüngen. Um das Fliegen endlich wieder „ganz allein zu genießen“, springt er am 8. Dezember 2003 zum ersten Mal von einer 100 Meter hohen Autobahnbrücke in Thüringen. Natürlich ohne Genehmigung: „Illegale Sprünge sind eine ganz andere Welt“, schwärmt Rose. Seitdem hat er rund 700 Exits von Objekten hinter sich, von denen die meisten allerdings ganz legal stattfanden. Er hat sich in einem Wingsuit die Eiger Nordwand hinuntergestürzt und hat mit der BBC ein Extremsportler-Quartett gegründet, das elitär genug ist, keine weiteren Mitglieder zuzulassen. Sein Vorbild „Ich selbst.“

Dass seine Freundin ebenfalls Base-Jumperin ist, erleichtert die Sache ungemein: Nicht alle haben Verständnis für diese extrem teure und gefährliche Sportart.

Jojo vermarktet sein Hobby geschickt. Die Base-Connection hat drei Sponsoren und vertreibt eine eigene DVD. Sogar in seiner Zeppelin-Halle darf er inzwischen springen. Seitdem der Freizeitpark dort eingezogen ist, veranstaltet Jojo dort werbewirksame Veranstaltungen.

Heute hat er im „Tropical Islands“ die erste Hallenweltmeisterschaft auf die Beine gestellt. 52 erlesene Springer aus 19 Nationen versuchen, beim p Zielspringen einen exakt markierten Punkt am Sandstrand des Südseeschwimmbeckens zu treffen. Außerdem sind drei Fernsehteams da, die alle nur eine Hauptperson kennen: Jojo Rose. Der Gefahrensucher mit dem knabenhaften Äußeren ist zwar nicht der beste Jumper, aber er ist einer der jüngsten. Und einer der ehrgeizigsten. „Der erste Sprung heute Morgen war eine Katastrophe“, ärgert er sich: „Ich habe die Kurve nicht ganz gekriegt und bin 79 Zentimeter daneben gesegelt.“


Dann faltet er sorgfältig seinen roten Schirm für den letzten Handheld-Sprung. „Ein bisschen Voodoo ist da immer bei, damit man sich auch ganz sicher ist“, gibt Jojo zu. Obwohl die Schirme so simpel gebaut seien, dass sie „aufgehen müssen“. Er vergleicht seinen Sport deshalb auch gern mit Radfahren oder Joggen. Die Gefahr, sich selbst zu überschätzen, gebe es schließlich überall: „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“, sagt Jojo und: „Selbstkontrolle ist alles.“ Angst vor dem Absprung habe er längst keine mehr. Aber das Adrenalin hat ihn noch nicht im Stich gelassen: „Die Aufregung bleibt - das ist doch der Moment, für den wir das alles machen.“

Hunderte Leitersprossen führen unter den Dachfirst der immensen Kuppel. Es ist, als würde man einen biblischen Wal von innen erklimmen. Draußen tobt ein Sturm, doch hier oben über dem künstlichen Südseeparadies ist es drückend schwül. Die Lehmhütten, Whirlpools und Palmen sehen wie Spielzeug aus, und das Ziel am Strand ist nicht mehr als ein schwarzes Tüpfelchen. Wie Hühner auf der Stange warten zwei Dutzend Base-Jumper auf ihren Sprung. Viele tragen kleine Videokameras an ihren Helmen, um den eigenen Sprung zu filmen. Und fast alle überspielen ihre Nervosität mit coolen Sprüchen, Albereien oder zen-buddhistisch anmutenden Armbewegungen kurz vor dem Fall.
Jojo macht als Einziger eine Art Step-Gymnastik zum Aufwärmen. Dann steht er am Abgrund.


„An den Tod denke ich nicht“, wird er später sagen: „Das klammere ich aus.“ Eine Art Testament hat er trotzdem verfasst, als er mit dem Base-Jumping begann. Einen sehr persönlichen Brief, in dem er seiner Familie erzählt, was ihn zu alldem getrieben hat. „Falls ich mal nicht mehr sprechen kann“, sagt er. Kein allzu abwegiger Gedanke, denn Jojo hat schon mehrere Freunde verloren. „Sie haben zu viel riskiert“, sagt er. 180er. An Felswänden. Nun lerne er aus ihren Fehlern. Und weil seine vorherige Freundin die dauernde Angst nicht mehr ertragen konnte, ist er nun mit einer Base-Jumperin zusammen. Amanda Vicharelli von der kalifornischen Stanford-Universität promoviert in San Francisco in Luftfahrttechnik und war eine der ersten Frauen, die sich von Häusern und Klippen stürzten. Base-Jumping ist zwar immer noch überwiegend ein Männersport, aber die Frauen holen auf. „Früher war ich die einzige Frau, aber heute sind 15 bis 20 Prozent Frauen dabei. Und bei den Anfängern ist es schon fast die Hälfte“, sagt Amanda.

Jojo springt. Es knallt, als sein Schirm aufgeht, dann gleitet er über Palmen auf den Zielmarker zu. Durch die Halle dröhnt Punkrock, seine Musik hat jeder Springer selbst ausgesucht. Hunderte von Badegästen starren nach oben, und dann schießt Jojo auch schon auf den Strand zu. Er hat zu viel Schub, streckt die langen Beine, donnert auf Knien vor die Zielscheibe. Immerhin bricht er sich nichts, liegt aber 88 Zentimeter daneben. Als wenige Minuten später der neue Weltmeister Klaus Renz zu Abbas „The winner takes it all“ gelassen auf die Scheibe schwebt, ist Jojo immerhin noch der zehntbeste Springer der Welt.


Dem ehrgeizigen 24-Jährigen ist das natürlich nicht genug. Nächstes Jahr will er zu den besten Fünf gehören. Und auch sonst will er noch hoch hinaus. Auch wenn das Studium darunter leidet, will Jojo noch zwei ganz große Sprünge wagen: „Den 101-Turm in Taiwan und den Salto Angel in Venezuela.“ Nicht mehr und nicht weniger als der zweithöchste Turm und der höchste Wasserfall der Welt. „Guten Sprung!“

Objektspringer - Die schwebenden Stuntmen

„Base-Jumping“ bezeichnet das Fallschirmspringen von verschiedenen festen Objekten wie Hochhäusern oder Klippen. Solche Sprünge gibt es zwar bereits, seitdem es Fall- und Gleitschirme gibt. Ein eigener Sport wurde aber erst 1978 in Kalifornien daraus. In Ermangelung eines besseren Namens taufte der Sportfilmer Carl Boenisch den neuen Extremsport „BASE“. Damit die Buchstaben ein Wort ergeben, rückte er sie zu „buildings, antennas, spans and earth“ zurecht - Gebäude, Funktürme, Brücken und Landmasse. Damit hatte Boenisch an der 910-Meter-Steilwand „El Capitán“ im Yosemite-Nationalpark eine ganz neue Bewegung aus der Taufe gehoben.

Die ersten Objektspringer benutzten noch gewöhnliche Fallschirme samt Reserveschirm. Im Laufe der 1980er Jahre wurden dann spezielle Base-Schirme entwickelt, die Sprünge aus immer niedrigeren Höhen ermöglichten. Damit wurde auch der Reservefallschirm überflüssig. Geht etwas schief, wäre ohnehin keine Zeit mehr, ihn zu öffnen. Base-Jumper öffnen ihren Schirm daher häufig über einen kleinen Hand-held-Schirm, den sie schon beim Exit in der Hand halten und dann im freien Fall loslassen.

Base-Speak
Zuletzt geändert von Hasseroeder am So, 25.01.2009 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte, daß die "CARGOLIFTER KGaA" mit dem neusten Kranballon der Welt, erfolgreich Lasten hebt oder bewegt, und damit also belegt, daß der "CL 160" realisierbar war!!!

http://www.hsb-wr.de/hsb_barrierefrei/webcams/

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