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ist zu lesen:
" 09.09.2005 11:12
Neuer Anlauf für Cargolifter
Berlin (dpa) -
Drei Jahre nach der Pleite des Luftschiffbauers Cargolifter gibt es einen neuen Anlauf für das Projekt. Eine Gruppe um den ehemaligen Cargolifter-Vorstandschef Carl von Gablenz hob jetzt in Berlin eine neue Gesellschaft namens CL Cargolifter aus der Taufe.
Trotz Pleite: Ex-Cargolifter-Chef von Gablenz hält an der Idee von Fracht-Luftschiffen fest.
Ziel sei zunächst nur, die Idee von Fracht-Luftschiffen neu zu beleben und den Markt zu sondieren. «Die Idee hat den wirtschaftlichen Absturz überlebt», sagte Gablenz in Berlin. Nach seinen Angaben gibt es für das neue Projekt bereits Interessenten aus dem In- und Ausland.
Mit der neuen Gesellschaft knüpft Gablenz an die Cargolifter AG an, die im Juni 2002 Insolvenz anmelden musste. Damals verloren rund 74 000 Kleinaktionäre ihren Einsatz von mehr als 320 Millionen Euro. Das Land Brandenburg musste mehr als 41 Millionen Euro Fördergeld abschreiben. In der riesigen Halle in Brand (Brandenburg), die zum Bau der Luftschiffe errichtet wurde, befindet sich inzwischen eine künstliche Tropenlandschaft. Die Cargolifter-Aktie, die zu ihren besten Zeiten rund 24 Euro wert war, notiert heute im Cent-Bereich.
Die neue Gesellschaft mit dem vollständigen Namen CL Cargolifter GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) wurde am Donnerstag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg ins Handelsregister (HRB 98394 B) eingetragen, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte. Nach Angaben von Geschäftsführer Mirko Hörbach stehen hinter dem Unternehmen bislang fünf Geldgeber, die auch schon Aktionäre der alten Cargolifter AG waren. Das Startkapital beträgt 250 000 Euro.
Gablenz - bei der neuen Gesellschaft Vorsitzender des Aufsichtsrats - warb ausdrücklich für eine Partnerschaft mit dem einstigen Konkurrenten Zeppelin aus Friedrichshafen am Bodensee. «Wir suchen die Zusammenarbeit mit Zeppelin», sagte der Luftschiff-Entwickler. «Künftig werden wir es geschickter machen und gemeinsam machen. Dann kommen wir weiter.» Zeppelin hatte sich kürzlich aus der Insolvenzmasse der Cargolifter AG technisches Wissen gesichert.
Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning wollte sich zu dem neuen Projekt nicht näher äußern. «Ich wünsche Gablenz, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat», sagte er der dpa. Nach Mönnings Angaben kann es noch Jahre dauern, bis das Insolvenzverfahren der Cargolifter AG abgeschlossen ist. Derzeit beschäftigt sich damit noch die Justiz."
Ich denke der letzte Satz sagt Alles.

und unter:
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ist zu lesen:
" 10.09.2005 01:00
CL Cargolifter gibt sich bescheiden
Neues Unternehmen im Firmenregister / Keine Hoffnung für Altaktionäre
Fünf Luftschiff-Enthusiasten haben ein neues Cargolifter-Unternehmen gegründet und den Altanteilseigner Mirko Hörmann zum Geschäftsführer bestellt.
Hörmann hatte sich vor drei Jahren im Zusammenhang mit der Cargolifter-Insolvenz als Sprecher der Aktionärsinitiative „Zukunft für Brand“ hervorgetan. Rechtlich hat das neue Unternehmen mit der alten Cargolifter AG nichts zu tun. Deshalb besteht für die rund 70 000 Cargolifter-Aktionäre auch keine Hoffnung, an einem eventuellen Erfolg der neuen Firma zu partizipieren.
Diese trägt den langen Namen CL Cargolifter GmbH & Co. KG aA, wobei die letzten beiden Buchstaben bedeuten: auf Aktien. Sie wurde am Donnerstag ins Firmenregister eingetragen und hat ihren Sitz in Berlin-Charlottenburg, wie Hörmann und der Ex-Cargolifter-Vorstandsvorsitzende Carl von Gablenz am Abend desselben Tages in Berlin vor Journalisten bekannt gaben. Es handelt sich laut Hörmann um eine Mischung aus Personen- und Kapitalgesellschaft mit einem Grundkapital von 250 000 Euro. Die fünf Gesellschafter wurden nicht genannt. Hinter einem soll, wie Hörmann andeutete, ein Unternehmen stehen. Von Gablenz ist Vorsitzender des dreiköpfigen Aufsichtsrates.
Als Zweck des Unternehmens gab Hörmann die Vermarktung der Leichter-als-Luft-Technologie für das Heben und Transportieren von Lasten an. Von den alten Plänen zum Bau eines Großluftschiffs haben sich die Initiatoren aber verabschiedet. „Wir fangen bescheiden ganz unten an“, sagte Hörmann und betonte, die nächste Aufgabe sei es, konkrete Anwenderinteressen zu recherchieren und – darauf basierend – Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen. Ein Gang an den Kapitalmarkt sei nicht geplant. Lediglich Altaktionären der Cargolifter AG werde eine Beteiligungsmöglichkeit eingeräumt. Das wäre für Aktionäre aber ein völlig neues Investment, sie müssten frisches Geld anlegen. Die Firma besteht gegenwärtig nur aus dem Geschäftsführer Mirko Hörmann.
Wie in früheren Jahren sprach von Gablenz von einem großen Interesse in der Wirtschaft an Lasttransporten per Luftschiff. Wie in früheren Jahren konnte er aber keine Finanzierungszusagen präsentieren. Neu ist, dass sich das Unternehmen zunächst auf kleine Hebetechnik konzentrieren will.
Neu ist auch, dass die viele Jahre bestehenden Spannungen zwischen Cargolifter und dem Luftschiffbauer Zeppelin in Friedrichshafen offenbar ausgeräumt sind. Zeppelin hat die immateriellen Werte der Cargolifter AG erworben. Hörmann erklärte, er gehe nach jüngsten Verständigungen mit Zeppelin davon aus, das CL Cargolifter bei Bedarf auf die Dokumentationen der Cargolifter AG zurückgreifen könne.
Von Rolf Bartonek "
- nicht unbedingt hocherfreut der Bartonek
