24. Jun 2002 08:34

Brandbekämpfung mit dem Luftschiff.
Grafik: Wetzone Engineering
Zur besseren Bekämpfung von Waldbränden wollen US-Ingenieure ein spezielles Luftschiff entwickeln. Die neue Technik soll herkömmlichen Löschflugzeugen überlegen sein.
Die verheerenden Waldbrände in den USA machen es gerade wieder einmal deutlich: Die Möglichkeit zur Bekämpfung großer Flächenbrände sind begrenzt. Auch Löschversuche aus der Luft sind oft nur wenig effektiv. Ein Vorschlag aus den USA könnte hier demnächst Abhilfe schaffen: Brandbekämpfung mit dem Zeppelin.
Fliegende Gießkanne
Löschflugzeuge, die Waldbrände bekämpfen, werfen nur einzelne Ladungen Wasser ab. Luftschiffe dagegen könnten länger über einzelnen Brandherden kreisen und sie dauerhaft beregnen. Entwickler von Wetzone Engineering im US-amerikanischen Huntingdon Beach haben das Konzept des Lösch-Zeppelins jetzt vorgestellt..
Die Ingenieure um Ralph Pope planen 300 Meter lange Luftschiffe, die einen Tank mit bis zu einer Million Liter Wasser tragen sollen. Rund 200.000 Liter pro Stunde könnten über brennenden Wäldern abgeregnet werden, erläutern die Ingenieure im Wissenschaftsmagazin «New Scientist». Damit die fliegenden Gießkannen nicht nach fünf Stunden landen müssen, sollen sie mit Auffangbecken an der Oberseite versehen werden. So könnten herkömmliche Löschflugzeuge die Luftschiffe «auftanken».
Löschen aus 1200 Metern Höhe
Ein Kubikmeter Helium könne ein Kilogramm Wasser heben, hat Chefingenieur Thomas Gagliano errechnet. Seiner Aussage nach würden die Luftschiffe bis zu 1200 Meter hoch aufsteigen. Experten zweifeln noch an der Realisierung der Idee. «Große Feuer können ihr eigenes Wetter erschaffen», gibt Brandbekämpfer Ron Meyer im «New Scientist» zu bedenken, «wir müssen regelmäßig Flugzeug-Einsätze absagen, weil die Feuer Windturbulenzen erzeugen.»
Gagliano arbeitet trotzdem zuversichtlich am Prototyp seines Löschluftschiffes. In drei Jahren soll das Fahrzeug einsatzfähig sein. Bedarf besteht auf jeden Fall: Waldbrände richten allein in den USA jährlich Schäden von rund zwei Milliarden US-Dollar an. (nz/jkm)