in der Märkischen Allgemeinen und anderen steht:

Hier ist der Platz für Artikel die für alle interessant sein könnten. (ZiB und CargoLifter).

Moderatoren: Moderator, ZiB-Moderatoren

Antworten
Igel
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 131
Wohnort: Magdeburg

Aus Finanztreff

Beitrag von Igel »

11.11.2002 - 14:53 Uhr
Bislang keine Verdachtsmomente gegen CargoLifter
Berlin (vwd)
- Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Cottbus zur Insolvenz der Cargolifter AG, Berlin, und ihrer Tochterunternehmen haben bislang keinerlei Verdachtsmomente ergeben. :idea: Es seien keine Anhaltspunkte bezüglich einer eventuellen Konkursverschleppung oder der Vorenthaltung von Sozialversicherungsbeiträgen für ehemalige Beschäftigte gefunden worden sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hans-Josef Pfingsten vwd Vorermittlungen zu diesen beiden Punkten seien bei jeder Insolvenz obligatorisch und hätten nichts mit einem Anfangsverdacht gegen das CargoLifter-Management zu tun.

Die Staatsanwaltschaft hoffe bis Ende des Jahres zu einem Ergebnis zu kommen, so Pfingsten. Die lange Dauer der Ermittlungen erkläre sich aus der Anzahl der zum CargoLifter-Konzern gehörenden insolventen Firmen. Seit dem 1. Juni haben zwölf Tochterunternehmen und die Holding CargoLifter AG Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen habe nach juristischen Beratungen die nötigen Fristen für die Insolvenzanmeldungen eingehalten, sagte der frühere CargoLifter-Vorstandsvorsitzende Carl von Gablenz zu vwd.

Auch die Sozialversicherungsabgaben für die Beschäftigten seien bis einschließlich Mai und damit eher noch einen Monat als nötig an Rentenversicherung und Krankenkassen abgeführt worden. :idea: Mit den Anschuldigungen der letzten Tage würden zu einem Zeitpunkt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Unternehmens gesät, zu dem die Aktionäre versuchten CargoLifter zu retten, so von Gablenz. Noch bis zum 15. November können die ausgegebenen Teilschuldverschreibungen gezeichnet werden, durch die mindestens 20 Mio EUR zusammenkommen sollen, um das Unternehmen aus der Insolvenz zu führen.
+++Gerald Dietz vwd/11.11.2002/gd/sa

k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von k.moestl »

Das Zusammentreffen so vieler Negativschlagzeilen in der letzten Woche der Zeichnungsfrist der Teilschuldverschreibungen ist doch sehr merkwürdig :!: :?:
Man könnte fast glauben, dass da jemand im Hintergrund Regie führt. :twisted:

Klaus Möstl
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

Karsten
Beiträge: 5
Wohnort: 39387 Oschersleben/Bode

Beitrag von Karsten »

Wochenlang ist fast nichts in den Medien zu vernehmen und nun überschlagen sich die Negativmeldungen beinahe.
Ein Schelm, der Arges dabei denkt.
Leider läuft uns die Zeit davon und schlechte Nachrichten merkt sich das Publikum immer besonders gut.
Irgendwie habe ich den Eindruck, es wird mit allen Mitteln daran gewerkelt, dass es so nicht weitergehen soll. Vielleicht ist ja die Zukunft (?) ja auch schon beschlossen Sache.
Hoffentlich werden Ende der Woche die Nachrichten besser ...
Gruß Karsten

dsalomon
Joey
Joey
Beiträge: 43

Beitrag von dsalomon »

Hallo liebe Leidensgenossen,

den Eindruck, dass hier im Hintergrund Regie geführt wird, hatte ich auch schon öfters.

Über die tatsächlichen Beteiligungsverhältnisse weis man (zumindest ich persönlich) recht wenig, man hat jedoch den Eindruck, dass der größere Teil der der Anteilseigner aus Kleinaktionären besteht. Die Technologie hingegen ist von "übergeordnetem" Interesse, denn sie macht von gewisssen Infrastrukturen unabhängig; sie macht den Weg frei, wo normalerweise Weise (zumindest bei Lasttransporten) kein Durchkommen ist. Dies ist geeignet, einen Teil unserer "Weltordnung" und damit bestimmte Machtverhältnisse zu verändern, was sicher nicht im primären eigennützigen Interesse des wohlhabenden Teils der Weltstaaten wäre.
Irgendwie ist die Vision "zu gefährlich" für diese real existierende Welt oder auch einfach noch zu früh, denn alles, was der Einsatz der Technologie z. B. bei Naturkatastophen an Vorteil bietet, läßt sich leider auch genausogut z. B. militärisch (miß)brauchen und von den starken Lobbies, die ihren Kuchen nicht gerne mit anderen teilen wollen, war auch schon oft genug die Rede.

Kurzum: Es gibt viele gute Gründe, den "unkontrollierten" privatwirtschaftlichen Technologieeinsatz zu verhindern oder ihn nur einem ausgewählten Kreis von Anwendern verfügbar zu machen.

Ich denke daher, dass weder ein Staat, noch ein Unternehmen, welches auch oder gerade im militärischen Bereich tätig ist, ein Interesse daran haben kann, sich mit dieser Technologie gleichzeitig 70.000 Kleinaktionäre an´s Bein zu binden, die zum einen ständig bei der Stange gehalten werden wollen und die zum anderen auch noch in wichtige - möglicherweise auch brisante- Unternehmensentscheidungen regelmäßig per Hauptversammlung einzubeziehen sind.

Deshalb vermute ich, dass die Bestrebungen im Hintergrund dahin gehen werden, die Struktur der Anteilseigner zu "verändern" und die Cargolifter AG im Zweifelsfall sogar gänzlich von der Bildfläche "verschwinden" zu lassen.
Die Infrastruktur am Standort Brand wird ein interessierter (Groß-)Inverstor im Rahmen der Liquidation der AG günstig erwerben, womöglich auch einen gut Teil des angesammelten KnowHows und sie dann im überschaubaren Kreise der neuen Teilhaber in seinem eigenen Sinne gewinnbringend zu nutzen wissen. Daneben wird es einige weitere Profiteure geben, angefangen beim Insolvenzverwalter (Stichwort: Gebührenordnung ) über die eine oder andere Gläubigerbank, die im Gegensatz zu den Aktionären sehr wohl ihr Geld wiedersehen wird (!) , bis hin zu dem einen oder anderen Politiker, der hier seine Hände ebenfalls im Spiel hatte ...

Der einzige Weg, dies alles zu verhindern, besteht in der Zeichnung der Teilschuldverschreibung bzw. der Einzahlung auf das Treuhandkonto der ZiB.

Bei der letzten offiziellen Ausgabe der Wandelanleihen durch die Cargolifter AG hatten die vielen Kleinaktionäre scheinbar nicht so recht begriffen, was Sachlage war und mit der Verweigerung des vom Unternehmen dringend benötigten Kapitals den Grundstein für die anschließende unvermeidbare Beantragung des Insolvenzverfahrens gelegt.

Ob zum jetzigen Zeitpunkt nun die Kraft und die Einsicht da ist, das damals Versäumte nachzuholen und die Liquidation dadurch abzuwenden ?

Mich würde es sehr freuen, allerdings habe ich so meine Zweifel :?

Gruß
D. Salomon

pestw
CL 1000
CL 1000
Beiträge: 1957
Wohnort: Niederbayern

Beitrag von pestw »

Hm. :? Ob Fürniß Recht hat mit seiner Rechtfertigung, dass der Millionenkredit der Araber nichts mit der Chipfabrik zu tun habe...
Vielleicht hat's ja tatsächlich nichts damit zu tun.

Sondern mit was Anderem... :?: :idea:
Bild :zib Initiative Zukunft in Brand - Wir verleihen CargoLifter Auftrieb!

XY
Joey
Joey
Beiträge: 42

Beitrag von XY »

Aus dem "Tagesspiegel" vom 11.11.2002:

http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/11 ... 298923.asp

Noch fünf Tage Gnadenfrist für insolventen Cargolifter

Neuen Bundeskredit gibt es nur bei 20 Millionen Euro Eigenkapital
Von Claus-Dieter Steyer

Brand. Die ursprünglich für den Bau von Luftschiffen errichtete Halle in Brand taugt nicht einmal mehr als Touristenattraktion. Denn am kommenden Freitag schließt das moderne Informationszentrum der zahlungsunfähigen Cargolifter AG seine Pforten.

Damit verschwinden nicht nur Filme, Modelle, T-Shirts und Baukästen aus den Regalen, es enden auch die bislang von hier aus gestarteten Busfahrten über das alte Flugplatzgelände zur riesigen Werft. Ob es solche Besichtigungstouren überhaupt noch mal geben wird, steht in den Sternen. Denn am Freitag endet auch die Gnadenfrist für das gesamte Unternehmen. Nur wenn Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning auf einem Anfang Oktober eingerichteten Konto mindestens 20 Millionen Euro vorfindet, kann die endgültige Pleite verhindert werden.

Die Summe sollen die 72 000 Aktionäre durch eine Teilschuldverschreibung zum Stückpreis von 250 Euro aufbringen. „Ohne dieses Geld brauche ich bei der Bundes- und Landesregierung gar nicht erst um neue Unterstützung nachzufragen“, sagte Mönning. Gemeint ist damit die Bitte an das Bundeswirtschaftsministerium um einen so genannten EPR-Kredit in Höhe von 45 Millionen Euro. Um diese Summe zu bekommen, muss der Antragsteller ein gewisses Eigenkapital vorweisen. Dieses sollen, so die letzte Hoffnung der Cargolifter-Retter, die Aktionäre bis Ende der Woche zusammenbringen. Doch spätestens seit den Vorwürfen von zwei ehemaligen Mitarbeitern im ARD-Magazin „Panorama“, Cargolifter habe nie Baupläne für das riesige Last-Luftschiff besessen, ist die Unsicherheit auch bei den letzten Enthusiasten tief erschüttert.

„Das zurückgehende Interesse spürten wir natürlich auch in unserem Besucherzentrum“, sagte Unternehmenssprecherin Silke Rösser. Nur wenige Gruppen hätten noch eine Führung gebucht, und auch spontane Ausflügler würde es in dieser Jahreszeit nicht mehr an den Rand des Spreewaldes ziehen. Dabei gehörte die „Cargolifter World“bislang zu den am stärksten nachgefragten Sehenswürdigkeiten in Brandenburg. Seit Eröffnung im Frühjahr 2000 kamen 400 000 Besucher. Nun erhielten die 20 Mitarbeiter ebenso ihre Kündigung wie die verbliebenen 32 Cargolifter-Beschäftigten, die sich noch um die Sicherung und Wartung der Werft kümmerten. Bis zum Insolvenzantrag zählte die AG rund 540 Mitarbeiter, darunter viele Spezialisten aus europäischen Ländern.

Eine Rückkehr an ihre Arbeitsplätze schließt der Insolvenzverwalter nicht völlig aus. Zwar müssten bei einem Scheitern der bis Freitag laufenden Finanzaktion das Unternehmen liquidiert und die Gläubiger ausgezahlt werden, aber dann sei der Weg für einen Verkauf und einen möglichen Neubeginn frei. Die Aktionäre gingen dabei jedoch leer aus, sagte Mönning.

An der Cargolifter-Technologie „Leichter als Luft“ soll das Scheitern jedenfalls nicht gelegen haben. Unternehmensgründer Carl von Gablenz verwies in einem Interview am Wochenende darauf, dass sich Boeing und andere große Unternehmen ernsthaft dafür interessieren würden. Es wäre eine Schande, sagte er, „wenn wir die Technologie hier nicht halten könnten, obwohl wir schon so weit gekommen sind“. Auch ein externer Experte, der Präsident der Technischen Uni Cottbus Professor Ernst Sigmund, äußerte sich inzwischen zu den Vorwürfen aus dem Magazin „Panorama“. Laut Sigmund ist es normal, dass es keine Baupläne für das große Luftschiff gegeben habe, da der Cargolifter ein Entwicklungsprojekt gewesen sei: „Wenn ein fertiger Plan vorhanden gewesen wäre, hätte man doch sofort losbauen können“, sagte Professor Sigmund.

Bei der Gründung der Cargolifter AG 1996 wurde noch verkündet, man werde das erste Lasten-Luftschiff zur Expo 2000 vorstellen. 1999 wurde der Termin um ein Jahr verlängert. Zum Börsengang im Mai 2000 nannte das Unternehmen als Ziel des Erstflugs das Jahr 2003, später versprach von Gablenz den Premierenflug im Jahre 2005. Bislang verschlang die Idee rund 300 Millionen Euro, davon kamen 52 Millionen aus Bundes- und Landeskassen.



Na, da gewinnt man aus den Aussagen des IV aber wiederholt den Eindruck, als ob der Verkauf schon längst von einigen sehnlichst erwartet wird, wenn am Freitag "leider" keine 20.MioEuro beisammen sind, dann "ist der Weg frei!".


k.moestl
CL 160
CL 160
Beiträge: 360
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von k.moestl »

Auch die sonst so seriöse Süddeutsche Zeitung recherchiert nicht die Hintergründe, sondern druckt nur unkritisch die Agenturmeldungen nach:

Süddeutsche Zeitung Nr. 265 / Seite 29 Samstag/Sonntag 16/17. November 2002

Rettungsballon geplatzt
Zu geringe Beteiligung an Teilschuldverschreibung von Cargolifter

Eigentlich ist die insolvente Cargolifter AG schon seit langem tot. Doch ihr Begräbnis wurde immer wieder um Wochen und Monate verschoben. Nun aber ist offensichtlich auch der letzte Rettungsballon für den Luftschiffbauer in Brand (Brandenburg) geplatzt. Freitagnacht Null Uhr lief die Zeichnungsfrist für die Teilschuldverschreibung aus, von dem sich treue Aktionäre and Ex-Manager eine Liquiditätsspritze versprochen hatten. Zwar will sich der zuständige Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning erst im Verlaufe der nächsten Woche äußern, doch schon jetzt steht so gut wie fest, dass nur ein Bruchteil der erhofften Summe von 20 Millionen Euro zusammen gekommen ist. Mönning hatte sich bereits Mitte dieser Woche skeptisch gezeigt, dass eine ausreichende Anzahl der 72 000 Aktionäre noch einmal in die Tasche greifen würde. Behält der Insolvenzverwalter. recht, droht den Aktionären der Gesamtverlust des aufgebrachten Geldes von
300 Millionen Euro.
Für einen Neustart aus der Insolvenz heraus wären nach Mönnings Berechnungen die 20 unbedingt nötig gewesen, zumal auch das Land Brandenburg weitere Hilfen davon abhängig gemacht hatte. Mit der gescheiterten Rettungsaktion muss nicht unbedingt auch der Standort Brand mit seiner riesigen frei tragenden Montagehalle in die Bedeutungslosigkeit versinken. Mönning sucht jetzt nach einer Möglichkeit, Cargolifter in eine Produktionsgesellschaft umzuwandeln, an der er mehrere Luftschiffbauer beteiligen will. Allerdings sei auch dafür die Politik gefordert, die der zersplitterten Branche unter die Arme greifen müsse.
Unabhängig vom Wiederbelebungsversuch der Gesellschaft hat Mönning darum bereits 45 Millionen Euro Fördergelder beim Bund beantragt. Mit diesen Mitteln will er ein Fortführungskonzept durchsetzen, das den Bau kleinerer Luftschiffmodelle des britischen Herstellers Advanced Technology Group vorsieht. Die Briten zeigen Interesse an der Halle, dümpeln aber seit langem selbst am Rande der Liquidität Offen ist auch, inwieweit die vom ehemaligen Cargolifter-Technikvorstand Bernd Kröplin gegründete Trans-Atmospheric Operations GmbH in das Konzept integriert wird. Das Unternehmen will sich auf den Bau von Prototypen für Höhenplattformen spezialisieren. Sollte diese Auffanglösung scheitern, bleibt Mönning nur die Verwertung von Ausrüstungen, Grundstück and Gebäude. Dann könnte alsbald in der riesigen Fertigungshalle die erste überdachte Achterbahn stehen.
Steffen Uhlmann
ZUKUNFT GESTALTEN - NACHHALTIGE INNOVATIONEN FÖRDERN

Renate Koehler
Joey
Joey
Beiträge: 44
Wohnort: Gelnhausen, Hessen

Beitrag von Renate Koehler »

18.11.2002 17:03

Kreise - Cargolifter-Kapitalmaßnahme dürfte gescheitert sein

Berlin, 18. Nov (Reuters) - Der insolvente Luftschiffbauer Cargolifter hat Aufsichtsratskreisen zufolge von seinen Aktionären über eine Kapitalmaßnahme nicht die erhoffte Summe für den Fortbestand des Unternehmens eingeworben. "Wir rechnen zu Beginn dieser Woche mit einer Größenordnung von 1,5 bis zwei Millionen Euro", hieß es am Montag in den Kreisen. Damit dürfte nach früheren Unternehmensangaben die Weiterführung der börsennotierten Aktiengesellschaft, die so genannte Reorganisation, gescheitert sein. Cargolifter hatte ursprünglich angepeilt, über die Teilschuldverschreibung bis zu 45 Millionen Euro über seine 72.000 Aktionäre einzuwerben. In den Kreisen hieß es jedoch, der Aufsichtsrat habe eine Verlängerung der am vergangenen Freitag abgelaufenen Zeichnungsfrist für die Teilschuldverschreibung beim Insolvenzverwalter beantragt. Gespräche mit potenziellen Investoren müssten nun zeigen, ob die Cargolifter AG nicht doch fortgeführt werden könne. Das Unternehmen kommentierte die Informationen nicht und kündigte noch für den Verlauf des Tages eine Pressemitteilung an. Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning hatte wiederholt erklärt, für die Aufhebung der Insolvenz müssten mindestens 20 Millionen Euro bei der Kapitalmaßnahme zusammenkommen. Andernfalls müsse das Unternehmen liquidiert werden. Es würden aber auch bereits Konzepte für eine mögliche Auffanglösung entwickelt. Eine Unternehmenssprecherin hatte Reuters noch am Montagmorgen gesagt, wenn nicht genügend Geld über die Teilschuldverschreibung zusammenkomme, wäre der Weg frei, Vorgespräche mit potenziellen Investoren fortzusetzen. kla/leh


Vorstehendes soeben bei Onvista gelesen.

Gruß

Renate :cry:
Auch ich möchte den Cargolifter fliegen sehen

Henry
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 144
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Henry »

NTV:
Dienstag, 19. November 2002
Ist die Luft raus?
Aktionäre lassen Cargolifter hängen


Cargolifter hat bisher nur einen Bruchteil der Gelder, die das Unternehmen vor der Pleite retten soll von seinen Aktionären eintreiben können. Der Aufsichtsrat rechnet zu Beginn dieser Woche mit eingegangene Zahlungen in der Größenordnung von insgesamt 1,5 bis zwei Mio. Euro. Angepeilt hatte der Luftschiffbauer 20 Mio. Euro. Und die Frist für die Geldspritze ist abgelaufen.

Bild
Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning


Bis zum 15. November sollten die Aktionäre eine Art Schuldschein erwerben und dadurch dem zahlungsunfähigen Unternehmen dringend benötigtes frisches Kapital zuschießen. Dazu sind sie mehrheitlich aber offenbar nicht bereit. Die Gesamtverbindlichkeiten von Cargolifter sollen sich auf rund 90 Mio. Euro belaufen.
Mit den 20 Mio. Euro der Aktionäre sollte ein Antrag auf einen Bundeskredit auf 45 Mio. Euro möglich werden.

Jetzt hat der Aufsichtsrat eine Verlängerung der Frist zur Zeichnung der Teilschuldverschreibungen beantragt. Das Gremium argumentiert, die Zeichnungsfrist sei zu kurz und das Verfahren zu kompliziert gewesen.

Scheitert die Teilschuldverschreibung tatsächlich, will der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning das Unternehmen in einer Produktionsgesellschaft mit mehreren Luftschiffbauern unterbringen. Die Chancen dazu seien seiner Ansicht nach durchaus vorhanden. Sollte aber auch diese Lösungsvariante fehlschlagen, komme nur noch eine Liquidation in Frage.

Aufsichtsratchef Heinz Henning betonte dagegen, dass der Einstieg eines externen Kapitalgebers weiterhin möglich sei. Es lägen bereits Konzepte für die weitere Nutzung der riesigen Produktionshalle in Brand vor.

:shock:

M. Wolstein
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 104

Beitrag von M. Wolstein »

http://www.ftd.de/ub/in/1037775755146.html?nv=se
oder:

ftd.de, Do, 21.11.2002, 16:29
Cargolifter: Aktionäre gehen leer aus
Von Gerhard Hegmann, München

Für die rund 70.000 Aktionäre des insolventen Luftschiffunternehmens Cargolifter sind die Aussichten für eine Wiederbelebung der Aktiengesellschaft auf Null gesunken. Der Insolvenzverwalter kann nun nach anderen Lösungen suchen.

Der Gläubigerausschuss fasste nach Angaben einer Cargolifter-Sprecherin gestern einstimmig den Beschluss, dass es keine Fristverlängerung für Einzahlungen für die so genannte Teilschuldverschreibung gibt. Über dieses Geld sollte die AG aus der Insolvenz geführt werden. Hauptgrund für die Beschlüsse sind die geringen Einzahlungen der Aktionäre. Statt der angestrebten 20 bis 45 Mio. Euro gingen nach bisherigen Angaben des Aufsichtsrats lediglich etwa 1,5 bis 2 Mio. Euro ein.

Nach dem Scheitern der Wiederbelebung der insolventen Aktiengesellschaft hat der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning jetzt freie Hand, Alternativen zur Fortführung des Luftschiffbaus am Cargolifter-Standort Brand bei Berlin zu untersuchen. Er kann im Zusammenspiel mit dem Hauptgläubiger, der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), das Vermögen als Insolvenzmasse aus der weiter börsennotierten AG in einer Auffanglösung herauslösen. Praktisch kommt dies einer Enteignung der Aktionäre gleich, die bisher knapp 320 Mio. Euro in die Vision des Lastenluftschiffs investierten. Cargolifter hatte im Frühjahr Insolvenz angemeldet.

Wie ein ILB-Sprecher sagte, wird der Insolvenzverwalter jetzt versuchen, "Cargolifter in eine Luftschiff-Produktionsgesellschaft mit internationaler Beteiligung umzuwandeln". Eine Cargolifter-Sprecherin sagte, es lägen Anfragen für den Kauf von Wirtschaftsgütern aus der Insolvenzmasse für eine übertragenden Sanierung vor, die nunmehr geprüft und verhandelt würden. Konkrete Einzelheiten werden hierzu nicht genannt.

Verschiedene Interessenten

Wertvollstes Objekt dürfte die weltweit größte Luftschiff-Produktionshalle sein. Bekannt ist, dass der britische Luftschiffbauer ATG Advanced Technologies Group in einem Vorvertrag bereits Interesse an einer Nutzung der Produktionshalle vereinbart hat. Weil ATG selbst keine großen Finanzmittel hat, gilt das Unternehmen aber nur als strategischer Partner. Auch der Boeing-Konzern hat grundsätzliches Interesse an der Leichter-als-Luft-Technik. Der US-Konzern lehnte bisher jedoch eine finanzielle Beteiligung ab. Offensichtlich gibt es neben diesen Firmen weitere Interessenten.

Der Insolvenzverwalter hatte mehrfach erklärt, dass er am Produktionsstandort Brand die Leichter-als-Luft-Technologie als Grundlage des Luftschiffbaus möglichst international konzentrieren will. Die Verträge für eine Kernmannschaft von rund 30 Beschäftigten der Cargolifter AG wurden jetzt zunächst bis Jahresende verlängert.

In Presseerklärungen und einem offenen Brief an Bundeskanzler Schröder hatten die Cargolifter-Gründer, wie Ex-Vorstandschef Carl von Gablenz, Finanzvorstand Karl Bangert und Aufsichtsratschef Heinz Herrmann, in der vergangenen Woche nochmals an die Aktionäre und die Politik appelliert, dass Cargolifter-Projekt nicht scheitern zu lassen. Die Resonanz auf die Teilschuldverschreibung wurde von den ehemals Cargolifter-Verantwortlichen als "schleppend" bezeichnet. Es wurde nochmals eine Fristverlängerung der Zeichnungsfrist um vier Wochen beantragt. Dies lehnte der Gläubigerausschuss gestern aber ab.

© 2002 Financial Times Deutschland

Frodo Baggins
CL 160
CL 160
Beiträge: 313
Wohnort: Nürnberg

Beitrag von Frodo Baggins »

----eigentlich als Antwort auf ein anderes, inzwischen gelöschtes Thema gedacht-----

Mal ne ganz blöde Frage:
Die CargoLifter AG hat ja auch gewisse -ich nenne sie mal- imaterielle Vermögen aufgebaut.
Zum Beispiel die Zulassungen vom Luftfahrtbundesamt, die Genehmigung für den Verkehrslandeplatz oder die Zulassung als Wartungsbetrieb.

Kann man wirklich diese "Werte" einfach veräußern ?!
Wenn nicht, kann ein Investor auf diese "Werte" verzichten ?

Also: Schluss und Aus ist doch bestimmt noch nicht, so wie ich das einschätze. Ich könnte mir die AG als eine Art "Holding" vorstellen, in der viele kleine selbstständige GmbHs gesammelt werden, die dann die vorhandenen "Werte" nutzen können!

Fr :roll: do.

Andreas Eichner
CL 160
CL 160
Beiträge: 197
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von Andreas Eichner »

Das ist ja das Problem, die Zulassungen verlieren ihre Gültigkeit. Du kannst ja Deinen Führerschein auch nicht verkaufen, den kannst Du höchstens verleihen - nach Flensburg :wink: . Jedes neue Unternehmen auf diesem Gebiet fängt auch wirklich neu an.
Andreas
Zukunft - man kann sie nicht aufsuchen-
aber es gibt Orte, wo man sie spürt.

Henry
CL 75 - Aircrane
CL 75 - Aircrane
Beiträge: 144
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Henry »

22/11/2002 11:45
Cargolifter sucht nach Möglichkeiten für Auffanglösung

Berlin, 22. Nov (Reuters) - Nach der gescheiterten
Fortführung der insolventen Cargolifter AG sucht der
Luftschiffbauer nun nach Möglichkeiten für eine Auffanglösung.
Der Insolvenzverwalter Rolf-Dieter Mönning werde in den
kommenden etwa vier Wochen prüfen, ob genügend Substanz für eine
Auffanggesellschaft vorhanden sei, sagte eine
Cargolifter-Sprecherin am Freitag. Vorgespräche mit potenziellen
Investoren würden fortgesetzt. Aus dem Kreis der Gläubiger hieß
es, es gebe Verhandlungen mit mehreren strategischen und
finanziellen Partnern, auch aus Übersee. Der Gläubigerausschuss
könne zwar auch für die Zerschlagung von Cargolifter votieren,
sei aber durchaus daran interessiert, wenn an der so genannten
Leichter-als-Luft-Technologie des Unternehmens am Standort in
Brand bei Berlin festgehalten werde.
Der Gläubigerausschuss hatte am Mittwoch einstimmig eine vom
Aufsichtsrat beantragte Verlängerung der Zeichnungsfrist der
Teilschuldverschreibung abgelehnt, mit der Cargolifter zuletzt
versucht hatte, Kapital für den Fortbestand des Unternehmens
aufzubringen. Mit der Kapitalmaßnahme hätte das Unternehmen über
seine rund 72.000 Aktionäre mindestens 20 Millionen Euro
einwerben müssen, um die Fortführung der Aktiengesellschaft
Cargolifter AG zu sichern. Nach Angaben des Aufsichtsrats sind
aber nur bis zu zwei Millionen Euro aufgebracht worden. Das
Unternehmen bezeichnete die Reorganisation von Cargolifter damit
als gescheitert.

:shock:

Heinzelmann
Beiträge: 15
Wohnort: Potsdam

Beitrag von Heinzelmann »

Hallo,

Was bedeutet "Auffanglösung" für die Aktionäre? Weiss jemand darüber Bescheid?

Heinzelmann

Antworten