nachfolgenden Artikel von dpa habe ich auf den
t-online-Web-Seiten gefunden. Ich fand ihn recht
interessant.


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16.09.2002
HINTERGRUND: Staatshilfen bei Firmenpleiten - die
wichtigsten Beispiele
HAMBURG (dpa-AFX) - Die zugesagte Millionenspritze für
den Mobilfunkanbieter MobilCom ist nicht der erste
Fall, bei dem der Staat versucht, angeschlagene Firmen
vor dem Aus zu retten. Nicht immer waren diese Versuche
erfolgreich, wie die folgende Dokumentation wichtiger
Rettungsaktionen zeigt.
PHILIPP HOLZMANN war der spektakulärste Fall in der
jüngsten Vergangenheit: 1999 schnürte Bundeskanzler
Gerhard Schröder zusammen mit den Gläubigerbanken
ein milliardenschweres Hilfspaket. Wichtiger Bestandteil
war die Zusage von zwei KfW-Darlehen über insgesamt
275 Millionen DM sowie eine Ausfallbürgschaft über
100 Millionen DM. Beides wurde aber von Holzmann nie in
Anspruch genommen. Holzmann half das Hilfspaket außerdem
nicht: Im März 2002 musste das Unternehmen Insolvenz
beantragen.
LTU: Die drohende Pleite des Ferienfliegers konnte
Ende 2001 abgewendet werden. Der Rettungsplan von
Banken, Anteilseignern und Vertretern der nordrhein-
westfälischen Landesregierung sah vor, dass das Land
eine Bürgschaft von 90 Prozent auf den benötigten Kredit
über 120 Millionen Euro übernimmt.
MAXHÜTTE: Nach dem Konkurs des oberpfälzischen
Stahlwerkes mit damals 4.500 Mitarbeitern übernahm
Bayern Ende der 80er Jahre die Mehrheit an der
Auffanggesellschaft. Im Laufe der Jahre investierte der
Freistaat mehr als 250 Millionen Euro in das Traditions-
unternehmen. Ein Jahrzehnt nach dem ersten Konkurs musste
die Geschäftsführung jedoch erneut den Gang zum Insolvenz-
gericht antreten. Nach fast vier Jahren im Konkurs soll
das Stahlwerk am 24. September endgültig geschlossen werden.
BANKGESELLSCHAFT BERLIN
SAARSTAHL: Einer der größten Subventionsfälle der
deutschen Wirtschaftsgeschichte war in den 80er Jahren
der damals noch mehrheitlich zum luxemburgischen
Arbed-Konzern gehörende Saarstahl- Konzern (früher
Röchling Völklingen). Auf dem Höhepunkt der damaligen
Stahlkrise wurde das Unternehmen vom Bund und
dem Saarland über mehrere Jahre hinweg mit Zuschüssen
und Bürgschaften von zusammen 4,3 Milliarden DM gestützt.
Im Mai 1993 meldete Saarstahl dennoch Konkurs an,
arbeitet aber mit abgespeckter Belegschaft bis heute weiter.
PILZ-GRUPPE: Mit über einer Million Euro pro Arbeitsplatz
griffen Mitte der 90er Jahre Bund, Thüringen und Bayern beim
ersten deutsch-deutschen Joint-Venture der Pilz-Gruppe ein.
Der bayerische Unternehmer Reiner Pilz hatte den 1989
vereinbarten Bau einer CD-Fabrik im thüringischen Suhl
übernommen. Als die Gruppe ins Trudeln kam, stellten Treuhand,
Thüringen und Bayern über 250 Millionen Euro Zuschüsse,
Kredite und Bürgschaften bereit. Nach dem Konkurs übernahm
die Thüringer Industriebeteiligungsgesellschaft das Suhler
Werk mit 230 Beschäftigten. Die EU-Kommission hält den
Großteil der Beihilfen für unrechtmäßig.
FAIRCHILD DORNIER: Im Januar 2002 billigte die EU-Kommission
eine staatliche Bürgschaft für den Flugzeugbauer aus Ober-
pfaffenhofen nahe München. Bund und Land durften demnach
für einen Bankkredit in Höhe von 94 Millionen Euro bürgen.
Damit konnte Fairchild zunächst überleben und einen Finanz-
partner suchen.
CARGOLIFTER : Der "LastenHeber" galt als eines der spannendsten
Industrieprojekte der neuen Länder. Im brandenburgischen Brand
wurde lange an einem riesigen Luftschiff getüftelt.
Im August 2002 versagte der Bund dem insolventen Betrieb Hilfen,
die laut CargoLifter für ein Fortführungskonzept unabdingbar gewesen wären.
Ursprünglich arbeiteten für das Unternehmen fast 500 Menschen.
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Gruß Jan.
Ich will Cargolifter fliegen sehen!
