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" ftd.de, So, 9.5.2004, 15:07
Ex-Cargolifterchef träumt von modernem Zeppelin
Von Gerhard Hegmann, München
Der frühere Vorstandsvorsitzende des Luftschiffunternehmens Cargolifter, Carl von Gablenz, träumt weiter vom Bau eines riesigen Luftschiffs in Deutschland. Sein Projekt in Brandenburg war spektakulär gescheitert.
Auf der Luftfahrtausstellung in Berlin will von Gablenz am Montag gemeinsam mit anderen Referenten die Marktchancen und das Projekt für ein Universalluftschiff von der Größe des 1937 verunglückten Zeppelins Hindenburg präsentieren. Der Ex-Cargolifter-Chef berät nach eigenen Angaben das Projektteam "HGZ 129 M", das seinen Namen in Anlehnung an die Hindenburg LZ 129 trägt.
Wie von Gablenz der FTD auf Anfrage sagte "gibt es seit längerem die Idee für ein neues großes Universalluftschiff für den Passagier- oder Frachttransport". Deutschland müsse sich die Frage stellen, ob es auf die so genannte Leichter-als-Luft-Technologie verzichten wolle. "Die Frage, ob wir es uns leisten können, auf die Luftschifftechnik zu verzichten, ist zunächst wichtiger, als die genaue Größe oder die Kosten eines neuen Luftschiffs."
Spektakuläres Scheitern
Der Cargolifter-Chef scheiterte im Juni 2002 mit seinem Projekt für ein 260 Meter langes Frachtluftschiff für bis zu 160 Tonnen Nutzlast. Weder die gut 70.000 Aktionäre, noch die Industrie oder der Staat waren bereit, weiteres Geld in den schwebenden Kran zu investieren. Das Mammutvorhaben hatte sich mehrmals verzögert und verteuert.
Obwohl Kleinaktionäre über 300 Mio. Euro einbezahlt hatten, fehlten für die Serienreife des Cargolifter noch über 400 Mio. Euro. Die Staatsanwaltschaft Potsdam will bis zum Sommer ihr Ermittlungsverfahren gegen 16 Personen aus dem Cargolifter-Management zur Frage einer möglichen strafbaren Insolvenzverschleppung abschließen. ??? bezweifeln, dass es zu einer Anklage kommt.
Moderner Zeppelin
Über das neue Luftschiff "HGZ 129 M" mit 245 Meter Länge gibt es bislang keine Veröffentlichungen. Wie der mit dem Projekt vertraute Ingenieur Jürgen Henk vom Bund der Selbstständigen auf Anfrage sagte, handelt es sich um die Idee einer weitgehenden Kopie des Hindenburg-Zeppelins, jedoch in moderner Bauweise und Technologie.
Die Nutzlast soll zunächst 50 bis 70 Tonnen und in einer Ausbaustufe bis zu 100 Tonnen betragen. Denkbar seien auch Großkabinen für über 250 Passagiere. Auf dem Fachkongress auf der Berliner Luftfahrtausstellung soll vor allem die Industrie zu einer Beteiligung an dem Projekt gewonnen werden. Weitere Details sollen erst auf dem Kongress veröffentlicht werden.
Hauptproblem: Geldmangel
Seit Jahrzehnten gibt es zwar international immer wieder spektakuläre Visionen und Versuche, große Luftschiffe zu bauen. Bislang scheiterten aber alle Projekte vor allem an Geldmangel. Selbst nach der Cargolifter-Insolvenz zeigte kein Luftfahrtkonzern Interesse an der weltgrößten Luftschiffhalle in der Nähe Berlins. Jetzt entsteht in der Halle ein Tropenparadies-Freizeitpark.
Das weltweit größte Luftschiff ist aktuell der deutsche Zeppelin NT mit 75 Meter Länge für 12 Passagiere, von dem drei Exemplare gebaut wurden. Nach der Idee von Zeppelin-Anhängern, könnten in einem größeren Modell europaweite Rundflüge veranstaltet werden. Der US-Konzern Lockheed Martin entwickelt derzeit in einem 40 Mio. Dollar-Projekt ein sehr hoch fliegendes, unbemanntes Luftschiff mit 152 Meter Länge als Baustein der US-Raketenabwehr, das 2006 erstmals fliegen soll.
© 2004 Financial Times Deutschland , © Illustrationen: AP, Bloomberg "
Na wolln wir mal gespannt sein!


